Berge, Tempel, Tankhas
Die „Berge, Tempel, Tankhas“ Tour im Jahr 2009 war zwar sehr anstrengend, aber auch ungewöhnlich eindrucksvoll, so dass „China by Bike“ sie ins Tourenprogramm aufnehmen wird. Ich habe die Tour noch einmal überarbeitet und die härtesten Etappen entschärft und das Programm optimiert. Es wird mehr Ruhetage geben und auch ein Begleitfahrzeug. Damit muss dann das Gepäck nicht mehr selbst über die Pässe transportiert werden. Die schwierigste Etappe hat dann auch keine 100 km mehr und führt nicht mehr über drei Pässe mit über 2000 Höhenmetern, sondern auf 80 km geht es über knapp 1500 Höhenmeter.
Seit 2008 haben die Chinesen die Einreisebedingungen für Tibet verschärft, so dass auch die Preise für Radtouren in China in die Höhe geschnellt sind. Da meine Tour nicht durch die Provinz führt, aber dennoch große Gebiet mit hauptsächlich tibetischer Bevölkerung und Kultur durchstreift, ist es für uns möglich ohne staatliche Kontrolle und Lokalguides auch einen vernünftigen Preis anzubieten.In altbewährter klassischer „China by Bike“ Manier ist der deutsche Führer Lokalguide und Organisator zugleich und in den ersten Jahren werde ich selbst „meine“ Tour weiter betreuen.Die Erlebnisse der ersten Tour findet ihr auch im gleichnamigen Blog „Berge, Tempel, Tankhas“ auf der linken Seite, gemeinsam mit vielen Fotos.
„Berge, Tempel, Thankas“
Durchführungszeitraum: voraussichtlich 24.9.2011 bis 24.10.2011
Dauer : 31 Tage
Länge: 1400 km, ca. 12.000 Höhenmeter
Sehr anspruchsvolle Radtour durch die Provinzen Gansu und Qinghai am Rande des tibetischen Kernlandes. Von Lanzhou, der großen Metropole am Gelben Fluss geht es nach Nordwesten ein Stück auf der Seidenstraße entlang. Dabei fahren wir an zerfallenen Abschnitten der Großen Chinesischen Mauer entlang und besichtigen den größten liegenden Buddha in einer traditionellen Tempelhalle der Qing-Dynastie.Unterwegs statten wir der quirligen Provinzmetropole Wuwei einen Besuch ab. Ist diese Etappe noch sehr von der moslemischen Hui Minorität geprägt, streifen wir auch hier schon die Ränder des einstigen Tibet mit seinen charakteristischen Gebetsfahnen und Stupa.
Ein Abstecher führt uns in die Grotten von Matisi, dieses ehemalige Kloster an der Seidenstraße beherbergt eine Vielzahl von Wandmalereien und Buddhaskulpturen, die von Kaufleuten und Karawanenführern gesponsert wurden und den Handelsweg schützen. Die Anlage ist nicht so giagntisch, wie die Höhlengrotten in Dunhuang, dafür aber auch weniger von Touristen frequentiert und man kann in Ruhe seinen Rundgang durch die Grotten über stele Leitern und Treppen machen und eine wunderbare Aussicht auf den nahen Ausläufer des Qinlin Shan genießen.
In Zhangye haben wir die Gelegenheit, den größten liegenden „Inddoor“-Buddha zu bewundern. Zhangye besticht aber auch ansonsten mit Charme, guten Restaurants und hervorragenden Teeläden und war schon seit Jahrhunderten ein wichtiges Handelszentrum auf der historischen Seidenstraße. Dann biegen wir in Richtung Tibet ab und auf den ersten Pässen empfangen uns tibetische Gebetsfahnen und große Haufen mit Manistones, Steine , in die die tibetische Gebetsformel „omani patme hum“ eingraviert wurden. Die Hirten haben ihre rechteckigen, schwarzen Zelte in den Sommerlagern aufgebaut und große Herden von Schafen und Yaks weiden in den grünen Hochebenen, während rundherum die ewig Schnee bedeckten Gipfel leuchten. Fast auf 4000 Meter windet sich die gut asphaltierte Straße in die Höhe, aber wir haben in der zurückliegenden Woche schon gut an die Höhe gewöhnt, so dass wir keine Höhenkrankheit zu befürchten haben.
Aktives buddhistisches Leben können wir im Taersi-Kloster erleben, bevor wir in Xining, der Provinzhauptstadt der Provinz Qinghai die Geheimnisse der kleinen chinesischen Straßenküchen in den letzten verbliebenen schmalen Gassen erkunden. Das Kloste Qutan ist einer der kulturellen Höhepunkte der Reise, der Komplex aus der Tang-Zeit hat 1000 Jahre Geschichte fast unbeschadet und unrenoviert überstanden. Bemerkenswert sind die gut erhaltenen Fresken und Gemälde in den Wandelgängen, die die buddhistische Geschichte illustrieren.
Von Qutan klettern wir nun ins etwas „wildere“ Tibet, auf schmalen Straßen geht es hier über Pässe in unendlich grünes und weites Hochland. Links und rechts der Straße sind zwischen den kleinen Siedlungen die Yaks unsere einzigen Bewunderer. Auf einer rasanten Abfahrt erreichen wir wieder einmal Hui Gebiet und durchqueren einen Canion, der mit seinen roten Sandsteinskulpturen dem amerikanischen Monument-Valley getrost Paroli bieten kann.
Die Kunst Thankas und buddhistische Gemälde zu malen kann man nicht an vielen Orten der Welt erlernen, eine der bekanntesten Schulen liegt auf unserem Weg durch die Berge, in Tongren. Hier können wir die buddhistischen Künstler bei der Arbeit an den religiösen Bildern beobachten, bevor wir das größte tibetische Kloster außerhalb der eigentlichen Provinz Tibet erreichen. In Xiahe treffen wir auf hunderte von Pilgern aus allen Regionen, die die Gebetsmühlen des Labrang-Klosters ständig in Bewegung halten. In beiden Klöstern kann man sich frei bewegen und gerade in Tongren macht die Abwesenheit des Massentourismus es möglich, den Pilgern, Mönchen und Malkünstlern bei ihren täglichen religiösen Verrichtungen auf die Finger zu schauen.
Bevor wir wieder in der Metropole Lanzhou Einzug halten, besichtigen wir noch die Bingling-Grotten, in denen in über 200 Nischen und Felsspalten zahllose Buddhas und Boddhisattvas in den Fels geschlagen wurden, unter anderem ist hier ein 27 Meter hoher Maitrea-Buddha zu bewundern, dann folgt ein letzter kleiner Pass und wir schließen den Kreis zurück an die historische Seidenstraße und treffen auf den Gelben Fluss, der Wiege der chinesischen kultur. In Lanzhou, einem kulturellen Kochtopf aus Han-Chinesen, chinesischen Moslems, den Hui und Tibetern, findet sich ein hervorragendes Angebot an verschiedensten Straßenküchen in den unterschiedlichsten Richtungen. Diese lebendige Metropole ist ein würdiger Abschluss unserer wirklich anstrengenden Tour, die ab für jeden von uns bleibende und lebendige Eindrücke hinterlassen wird.
Übernachten werden wir in den Städten in Hotels nach mitunter europäischem Standard, in den abgelegen Gebieten ist jedoch auch mit einigen sehr einfachen Herbergsübernachtungen zu rechnen, deshalb wird die Mitnahme eines leichten Schlafsackes empfohlen. Bei zwei Übernachtungen wird es keine Doppelzimmer, sondern nur Dormitoirys mit Gemeinschafts- und Außentoilette geben. Dafür ist der Anblick des nächtlichen Sternenhimmels beim Toilettengang um so imposanter.
Im Herbst sinkt die Regenwahrscheinlichkeit in den randtibetischen Regionen, aber natürlich auch die Temperaturen. Während die Tagestemperaturen zwischen 10 und 20 Grad schwanken, kann es, vor allem in den höheren Regionen, schon Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt geben. Festes Schuhwerk, Handschuhe, wasserdichte Kleidung und ein Fleece gehören also ins Gepäck.
Für weitere Informationen oder Anmeldungen setzt euch bitte mit mir oder unserem „China-by-Bike“ Büro in Berlin in Verbindung.