Vietnam
- Tourismus in Vietnam
- Radfahren in Vietnam
- Anreise/Preiswerte Flüge
- Visa
- Beste Reisezeit/Wetter/Klima
- Hotels
- Sprache
- Verpflegung/Essen
- Geld und Umtausch
- Krankenschutz
- Kriminalität
Tourismus in Vietnam
In den letzten 15 Jahren hat sich in Vietnam viel getan, das Land hat sich weit dem Westen geöffnet, ohne jedoch seine eigene Identität einzubüßen. Wirtschaftlich geht es im Land des Reisanbaus nach vorn, der Wohlstand hat zugenommen, auch wenn es einen großen Graben zwischen den großen Städten wie Saigon und Hanoi gibt und den Dörfern weitab der Touristenströme. Schön ist, das man nicht mehr mit extremer Armut konfrontiert wird,nur sehr wenig wird gebettelt.
Noch vor 10 Jahren gab es nur eine begrenzte Zahl an Übernachtungsmöglichkeiten, das hat sich mit dem Tourismusboom, der das Land seit 2003 mit Touristen überflutet geändert. Auch die Vietnamesen selbst haben angefangen, ihren leichten Wohlstand in Reisen zu investieren. Deshalb findet man in den „gängigen“ Touristenorten wie Hoi An, Hue, Danang und natürlich in Saigon und Hanoi eine große und breite Auswahl an Hotels und Guesthäusern in allen Preiskategorien. Das heißt Backpacker-Dormbetten gibt es manchmal schon ab 5 Dollar, einfache Zimmer ab 10 Dollar. Auf dem Land kosten die „normalen“ Hotels ca. 15 Dollar. In den Touristenhochburgen, besonders am Meer findet man etwas ab 20 USD, hier sind aber die Auswahl groß und Angebote auch in höheren und höchsten Preisklassen und Kategorien möglich.
Allerdings ist vietnamesischer Service noch nicht an internationale Maßstäbe angepasst, man erlebt immer wieder Überraschungen und das im positiven, wie im negativen.
Abseits der ausgetretenen Pfade ist es mitunter noch schwer Übernachtungen überhaupt zu finden, Zelten ist eher keine Option in Vietnam, dafür kann man probieren bei Lokal im Haus zu übernachten. Tranport ist kein Problem in Vietnam. Es gibt Busse von Norden nach Süden und in umgekehrter Richtung, die man mit einem Open Tour Ticket benutzen kann, um von einem Höhepunkt zum anderen zu kommen.
Sehenswürdigkeiten gibt es im Land in Hülle und Fülle; ist man jedoch chinesische Tempel und Palastanlagen gewohnt, enttäuschen die Anlagen in Hue und auch in anderen Orten mitunter dann doch. Für Asieneinsteiger ist Vietnam wunderbar geeignet. Seine Charme entfaltet das Land eh über die Leute und ihr Alltagsleben. Hier faszinieren vor allem die Minoritätenvölker im Norden oder das wuselige treiben auf Wasser und Kanälen im Mekongdelta. Eine Fahrt mit der Eisenbahn kann dazu eine Option sein oder auch der Flieger, gibt es doch immer wieder preisgünstige Flugangebote für Inlandsflüge. Vor Ort ist es überall möglich Tickets, Transfers und Busse zu organisieren. Vielerorts kann man auch Mopeds für tage oder Stunden ausleihen.
Damit ist das Land natürlich nicht nur interessant für Gruppenreisende, sondern auch für Individualreisende. In den großen Städten kommt man mit Englisch recht gut durch, auf dem Land wird es schwierig. Allerdings haben die Leute auch Spaß an Kommunikation mit Händen und Füßen und ein paar Brocken Vietnamesisch tragen zwar nicht zum Verständnis, aber zum Auflockern der Situation bei.
Mit der vietnamesischen Mentalität klar zukommen ist nicht jedermann Sache. Es wird überall gehandelt, was das Zeug hält und natürlich sind Touristen im Auge des Händlers erst einmal ein wandelndes Portemonnaie und bekommen dies auch zu spüren. Mit Humor und Geschick kann man aber in Vietnam Punkten und dann ist es nicht schwer in dieses Land zu verlieben. Einige jedoch sind froh wieder aus dem Land heraus zu sein und wollen nicht wieder kommen. Ich zähle zu den Liebhabern des Landes und werde weiterhin im Lande unterwegs sein!
Radfahren in Vietnam
Für mich ist Vietnam eines der Lieblingsradfahrländer, allerdings braucht man ab und an starke Nerven, das betrifft vor allem die großen Städte, wie Hanoi und Saigon, wo man sich die Straße mit hunderttausend Mopeds teilt und im Strom dahin-schwimmen muss, oft Ellenbogen an Ellenbogen. Doch wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, macht dies sogar den besonderen Reiz aus. Abzuraten ist von der 1A von Hanoi nach Saigon, hier rollt der gesamte vietnamesische Verkehr von Norden nach Süden und umgekehrt und Radfahren ist kein Vergnügen.
Eine Alternative dazu sind der Ho-Chi Minh Pfad und alle kleineren Straßen, die Qualität dieser sind in den letzten Jahren zunehmend besser geworden, trotzdem muss man auf schlechte Abschnitte gefasst sein. Dafür ist das Verkehrsaufkommen dann entsprechen gering bis angenehm ruhig. In der Zeit um das Tetfest ist das Land allerdings gefährlich, weil dann alle angetrunken und betrunken mit den Mopeds unterwegs sind und das eine ganze Woche und auch oder gerade auf dem Lande.
Kartenmaterial findet man in Europa mit den wasserfesten Blättern von Reise Know How, die hinreichen gut sind, am besten ist ein vietnamesischer Straßenatlas, der gelegentlich in Hanoi und Saigon in großen Buchläden verkauft wird. Eine Ausschilderung ist auf Hauptstraßen mäßig und auf Nebenstrecken faktisch nicht vorhanden, Kommunikation nicht einfach, aber immer möglich.
Bleibt noch die Möglichkeit des GPS Routings, welches von Jahr zu Jahr besser wird, hierzu geben frei erhältliche Karten mitunter eine recht ordentliche Detailtiefe, was kleine Straßen und Ortschaften angeht. Die „Vernamung“ kann allerdings sehr abenteuerlich sein aber die meisten Gegenden sind gut erfasst.
Ebenso sind Offline Maps, wie „Maps me“ zum Beispiel von hinreichender Qualität.
In Vietnam braucht man kein Zelt und nur einen dünnen Schlafsack, fall die Absteige doch etwas zu „muchtig“ ist. Zeltplätze zu finden ist in den dicht acherbebauten Gegenden unnmöglich. Viele kleine Städte verfügen über kleine Guesthäuser mit Zimmern mit einfachem Standard und kosten nicht mehr als 10 Euro.
Hanoi und Saigon verfügen über einfache Radläden, in denen Reparaturen möglich sind. Einfache Tourenräder kann man dort auch kaufen, die Qualität ist aber eher minderwertig und keine Alternative zum mitgebrachten Rad. Zu empfehlen, wie überall in Asien ist 26 Zoll, da man für größere Räder keine Teile findet. Ausgefallene Ersatzteile wie hochwertige Schaltwerke, Schalthebel, gute Bremsbeläge, Bremsscheiben sind nicht erhältlich, dafür können vietnamesische Meister improvisieren.
In großen Städten wie Hanoi, Saigon, Hue, Hoi An gibt es auch die Möglichkeit sich Räder zu leihen. Diese sind aber eher nur für Tagestouren in anspruchslosem Gelände geeignet.
Im Winter und Früjahr biete ich immer eine Tour auf dem Ho-Chi Minh Pfad von Hanoi nach Saigon an, also auch durchs Mekongdelta nach Kambodscha und Thailand.
An-und Abreise/ preiswerte Flüge
Nur die wenigsten werden sich auf interkontinentale Touren begeben und da Vietnam gute 12.000 Kilometer von Deutschland entfernt ist, bleibt nur der Flieger als Transportmittel. Im Internet gibt es dazu eine Reihe von Buchungsportalen, die äußerst günstige Flüge nach China vermitteln, wichtig ist es hierbei, nicht nur auf die Flugpreise, sondern auch auf die Flugzeiten zu achten, um nicht stundenlang in den Emiraten oder in Bangkok hängen zu bleiben. Empfehlen kann ich Flüge mit Vietnam Air, die neben einem guten Service auch Rabatte für gleichzeitige gebuchte Inlandsflüge anbieten. Fahrradmitnahme ist bei vielen Airlines kein Problem, das Rad muss vorher angemeldet sein und wird dann auf das Gepäck mit angerechnet. Das gilt nicht bei Inlandsflügen.
Natürlich ist die Anreise aus den Nachbarländern auch mit dem Fahrrad möglich. An den Grenzen nach China, Laos oder Cambodia gibt es keine Probleme mit den Rädern, weder bei der Ein- und Ausreise.
Visa
Die gute Nachricht: Reisen nach Vietnam für deutsche Staatsbürger sind bis 15 Tage visafrei!
Für längere Aufenthalte ein vietnamesisches Visum zu bekommen ist kein Problem, der Antrag kann selbst oder über andere Personen in der Botschaft eingebracht werden, selbst ein Einschicken per Post ist möglich. Die Bearbeitungszeit beträgt eine Woche, Expressvisa sind auch möglich. Den Antrag kann man sich aus dem Netz saugen und natürlich wird ein Passbild benötigt. Ein Aufenthalt bis zu zwei Monaten ist kein Problem, ebenso multiple Entry. Lediglich die Preise sind gepfeffert und erhöhen sich von Jahr zu Jahr. Für ein „normales“ Visum, also 30 Tage, blättert man so um die 70 Euro auf den Tisch für die 60 Tage Variante 95 Euro, wenn ich mich recht erinnere. Gegen ebenfalls saftige Gebühren ist eine Verlängerung des Visums im lande möglich.
Im Internet werden Visa on Arrival angeboten, die sich recht kurzfristig organisieren lassen, einer meiner Teilnehmer reiste damit ohne Probleme in Hanoi ein. Die Visa gelten nur für den Flughafen in Hanoi und werden nach vorheriger Beantragung durch den Internetanbieter dort an einem Extraschalter ausgestellt.Die Webseite der vietnamesischen Botschaft warnt aber davor, dass nicht alle E-Visa Angebote Seriös sind!!!
Beste Reisezeit/ Wetter und Klima
Vietnam hat unterschiedliche Klimazonen. Für den Norden ist die Zeit von September bis November und von März bis Mai die beste Reisezeit. Der Sommer ist sehr heiß, Temperaturen bis über 40 Grad sind möglich. Der Winter im Norden dagegen ist erstaunlich frisch, im Januar können die Temperaturen bis auf 6 Grad sinken, in Sapa kann sogar Schnee fallen. Dazu ist es recht feucht und es wir nirgends geheizt.
Im Süden ist es das ganze Jahr lang heiß und sehr heiß. Zu empfehlen sind hier die Wintermonate bis April, dann setzt hier die Regenzeit ein. Überschwemmungen sind im ganzen Land, vor allem in den zentralen Regionen und im Süden keine Seltenheit.
Hotels und Übernachtungen
In den Touristenstädten findet sich überall eine große Auswahl an Hotels und Übernachtungsmöglichkeiten. Einfache Herbergen bieten einfache Zimmer ab 10 € an, nach oben sind mit zunehmendem Standard die Preise offen. In Hanoi, Saigon und Hoi An findet man schon sehr schöne Übernachtungen um die 30 Euro.
In kleiner Orten abseits der Touristenrouten findet sich meist nur ein kleines Guesthouse mit Zimmerpreisen zwischen 8 und 10 Euro. Die Zimmer sind sehr einfach, manchmal mit Moskitonetz, manchmal mit warmer Dusche und manchmal mit Klimaanlage, manchmal eben auch nicht.
An Wochenenden, Feiertagen und in der Ferienzeit sollte man Übernachtungen in Touristenstädten, vor allem am Meer vorbuchen, da dann die vietnamesischen Touristen ausschwärmen und oft keine Zimmer mehr zu bekommen ist.
Sprache in Vietnam
In ganz Vietnam gibt es neben den Minoritätensprachen Vietnamesisch als Einheitssprache. Im Norden und Süden unterscheiden sich die Dialekte der Standardsprache beträchtlich. Vietnamesisch ist eine tonale Sprache und mit 6 Tönen für die europäische Zunge nur sehr schwer zu beherrschen, da nützt auch die einfache Grammatikstruktur nichts. Natürlich sind die Vietnamesen um so aufgeschlossener, wenn man sich bemüht, wenigstens ein „Bitte“ und „Danke“, sowie die Zahlen in der Landessprache zu sprechen.
Mehr und mehr junge Leute sprechen jedoch Englisch, vor allem in den Touristenstädten kommt man damit gut durch. Obwohl manche alte Leute noch Französisch sprechen oder Russisch, sind die beiden Sprachen kaum eine Option.
Essen und Verpflegung
Die vietnamesische Küche wird überschätzt, gerade wer sich länger im Land aufhält und nicht nur in Touristenzentren unterwegs ist, dem hängen die Nudeln irgendwann zum Hals raus. Fürs Frühstück hat man aber oft keine andere Wahl. Gerade in der Provinz bieten die Restaurants dann auch nur ein paar Fleischgerichte an und das wars, die ganzen leckeren Gemüse werden nur zu Hause verkocht, in den Restaurants gibt’s dann nur Wasserspinat.
Schlemmen lässt es sich vor allem in Hoi An und natürlich in Saigon und Hanoi, aber auch hier ist es nicht einfach authentische vietnamesische Küche zu finden. In den großen Städten findet man inzwischen leider auch Pizza und Burger.
In Hanoi sollte man unbedingt ein Hundererestaurant besuchen, ebenso zu empfehlen ist ganz frischer Tofu, der mit einer fermentierten, also kräftig stinkenden Shrimpssoße angeboten wird.
Auch wird man in den ersten Tagen noch von den Nudelsuppen-“Phöö“-begeistert sein, die an jeder Ecke angeboten werden. Am Meer gibt es häufig Straßenstände mit frischen Seafood vom Grill.
Für Vegetarier istr das reisen oft nicht ganz einfach: Fisch und Vögel sind keine Tiere im vietnmesischen Sinne des Essens. Ebenso wird man kaum eine Suppe finden, die einen Gemüsefond zur Grundlage hat. In den Restaurants fehlt das Gemüse, Tofu wird gern mit Fleisch zusammen verkocht.
Geld und Umtausch
Die vietnmesische Währung ist der „Vietnam Dong“ Renminbi (VND). Der Kurs schwankt liegt bei ca. 20.000 VND für einen Dollar, der Euro schwankt zwischen 21.000 VND und 24.000 VND.
Geld cash tauschen geht in den großen Touristenstädten, aber nicht in der Bank, sondern in Reisebüros, Dollar und Euro sind beides tauschbar.
Es gibt überall Geldautomaten, EC macht oft Probleme, Visa und andere Kreditkarten sind ohne Probleme fast überall möglich. Es fallen Gebühren an, man achte auf die Limits der Automaten, die manchmal nur bei 1.000.000 Dong liegen, bei anderen sind 4.000.000 VND möglich.
In vier Sterne Hotels, Luxusrestaurants und überteuerten Souvenirshops lässt sich auch mit Kreditkarte bezahlen, Bargeld belommt man per Kreditkarte an Automaten in jeder Kleinstadt. Nicht jeder Automat ist zu internationalen Transaktionen fähig, aber es gibt überall Banken in großer Menge und so muss man oft nur die Straßenseite wechseln.
Für Touristen ist es nicht erlaubt ein Konto bei einer chinesischen Bank anzulegen, schade eigentlich, denn es ist kaum anzunehmen, dass der deutsche Fiskus hier eine Anfrage starten würde.
Krankenschutz
Für eine Vietnamreise empfiehlt sich der Abschluss einer Auslandskrankenversicherung, diese gibt es als Jahrespakete für Urlaubsreisen sehr günstig oder bei diversen Anbietern zu Tagessätzen und diese sind somit auch für längere und lange Reisen geeignet. Meine Empfehlung ist hier die Central KV mit einem Satz von 160 Cent/Tag.
Das Gesundheitswesen in Vietnam gestaltet sich für den zahlenden Kunden als recht problemlos, man bekommt in den Kliniken in großen Städten fast europäischen Standard geboten.
Auch in kleinen Städten ist eine medizinische Grundversorgung auf einfachem Niveau gewähleistet. Bei wirklich schwerwiegenden Problemen ist es aber unabdinglich sich nach Hanoi oder saigon transferieren zu lassen.
Man sollte sich im Notfall mit der seiner KV unter einer Notfallnummer in Verbindung setzten, diese organisiert alles Weitere und erledigt dann den Papierkram. Bei kleineren Eingriffen reicht es die Belege und alle Unterlage zu sammeln und nach Abschluss der Reise bei der KV einzureichen.
In Vietnam, vor allem im Süden besteht die Gefahr von Malaria, Dengue Fieber und anderen „schönen“ Tropenkrankheiten. Hepatitis ist ebenfalls weiter verbreitet als in Europa. Hier sollte man Prophylaxe betreiben und sich von seinem Hausarzt oder dem Tropeninstitut beraten lassen.
Kriminalität
Vietnam ist an sich ein Land mit einer nicht sehr hohen Kriminalitätsrate. Trotzdem ziehen Touristenschwerpunkte auch Kleinkriminelle und Taschendiebe an und es ist wie überall auf der Welt ein Mindestmaß an Vorsicht geboten.
In vielen Hotels befindet sich im Zimmer ein Safe, in dem man den Pass, Tickets und wichtige Dokumente zurück lassen kann. Auf Drogen, auch auf den Genuss von Canabisprodukten sollte man in Vietnam ganz verzichten. Auf Drogenhandel steht eine konsequent vollstreckte Todesstrafe, da schützt auch die lange Nase nicht davor und die Deutsche Botschaft ist meist sehr weit und tendenziell nicht sehr hilfsbereit.
Gerade über Saigon kursieren Gerüchte über Motorrad und Kinderbanden, die dem Ausländer gern die Taschen entreißen, die Anzahl der Vorfälle ist wohl übertrieben, aber mit entsprechender Vorsicht lassen sich Vorfälle vermeiden.