Archiv: 2011 Transeurasien

137. Tag: Dienstag, der 30. August 2011

Dienstag, den 30. August 2011

An der Großen Mauer

71 Kilometer von Fengzhen nach Datong, „durch“ die Große Mauer und Besichtigung des Yunggang Felsenklosters, 396 Höhenmeter bei heißen 33 Grad und Sonne

Heute wird es spannend auf der Strecke, denn die Straße schneidet irgendwo die Große Mauer. Meiner Gruppe habe ich noch nichts davon erzählt, denn nicht jeder Mauerabschnitt ist so imposant, wie es auf Werbung für Chinareisen dargestellt wird. An vielen Stellen ist eigentlich Nichts mehr von dem wall übrig geblieben oder lediglich ein paar Lehmhaufen.

Doch wir haben Glück und links und rechts der Straße tauchen ein paar große Lehmhügel auf, ehemalige Wachtürme und auch die mauer dazwischen lässt sich erahnen. Ehemals waren die Bauwerke alle mit Ziegeln verkleidet, während der Kern der mauer aus lokalen Materialien, hier also Lehm, bestand. Als die Mauer dann jedoch irgendwann vor zwei oder dreihundert Jahren außer Betrieb genommen wurde, haben sich die Bauern rundherum billig mit Baumaterial eingedeckt und so bestehen alle älteren Ziegelbauten aus der Umgebung aus dem material der Großen Mauer.

Etwas weiter weg kann man dann den Verlauf der Mauer besser sehen, aller 500 Meter ein Wachturmsockel und dazwischen die Lehmreste der Mauer, manchmal ganz weggespült, manchmal noch drei bis vier Meter hoch. Etwas später gibt es dann auch noch die Ruinen eines alten Forts in dem die Mauersoldaten stationiert waren und hier nutzen wir die Gelegenheit und klettern auf das alte Gemäuer. Das adelt uns dann zum „richtigen Chinesen“, denn so etwas kann man nur werden, wenn man mindestens einmal im Leben die Mauer bestiegen hat. Auf Chinesisch heißt die Mauer „10.000 Meilen Wall“, wobei eine chinesische Meile ca. 500 Meter hat, aber die mauer an sich gibt es gar nicht. Seit der Han-Dynastie (200 b.C.) wurde mehr oder weniger systematisch an einem Schutzwall gegen die nomadischen Steppenvölker gebastelt. Dabei entstanden jeweils an zentralen Stellen Mauerabschnitte. In späteren Dynastien wurde ergänzt, einige Abschnitte verfielen und andere kamen dazu. Heute sind vor allem die Abschnitte aus der Ming und Qing Dynastie, also den letzten Dynastien am besten erhalten und teilweise überrekonstruiert worden. Die schönsten Abschnitte befinden sich im Norden und Nordosten von Beijing und in einigen Tagen werden wir dort auch die Mauer besichtigen können.

Heute soll es jedoch weiter historisch bleiben uind auch heiß dazu. Bei 30 Grad hügelt die Straße in Richtung Datong. 20 Kilometer vor der Stadt liegen die Yungang Grotten. Es ist eine in den Sandstein gegrabenene buddhistische Höhlenanlage mit 42 Grotten und 210 Nieschen mit insgesmat über 50.000 Buddhastatuen. Der Baugeginn der Grooten lag vor 1500 Jahren in der Wei-Dynastie, als der Buddhismus Statreligion wurde. Über die jahrhunderte war die Anlage jedoch der Witterung und der Erosion ausgesetzt und deshalb sind viele der Skulptuern und Grotten stark verwittert, andere sind wegen Restaurierungen und Umbauten in verschiednen Epochen erstaunlich gut erhalten.

Wir betreten die Anlage durch einen eher futuristisch anmutendnen Tempel. Hier haben die Chinesen alles gezeigt was sie können, wenn sie alte geschicht neu empfinden und etwas restaurieren, was es nie zuvor gab. Man spaliert erst einmal durch eine gasse mit Säulen, die von indischen Elefanten getragen werden. Dann zieht der Besucherstrom nach der Abgabe des 16 Euro Eintrittspreises auch schnell durch die vorderen Teile des modernen neu-alten Betontempels nach hinten zu den Felsengrotten.

Die erste Gruppe an Höhlen ist ziemlich stark verwittert, einige Buddhafiguren lassen sich nur noch erahnen. Lediglich in den tieferen Grotten sind die großen Figuren von bis zu 10 Meter Höhe besser erhalten oder rekonstruiert. Es ist schön hier der Gluthitze der Sonne entfliehen zu können und zu den erhabenen und Ruhe ausstrahlenden gesichtern e,mpor blicken zu können. Am tollsten sind die Grotten im Mittelteil der Anlage, die meistens als Zwillings- oder Drillingsgrotten angelegt sind. Geschützt durch tempelähnlich Vorbauten aus Holz sind hier die Figuren sehr gut erhalten, ebenso wie ihre farbenfreudige Bemalung. Auch hier sind die Figuren wieder 15 bis 20 Meter hoch. In einer besonders schönen Grotte sind um die große Buddhafigur die Wände mit tausenden kleinen Buddhafiguren von vielleicht 10 bis 20 Zentimeter Größe.

Wir bbrauchen gute zwei Stunden für den Rundgang und treffen uns dann wieder in einem kleinen Restaurant am Ausgang, dessen Spezialität eine Suppe aus Bohnenstärke ist. Trifft man dieses Gericht im ganzen Land, dann verspeit man eine Art durchsichtige Nudeln, hier aber ist es eine glibberige Masse. Entsprechend geteilt ist das Echo der Gruppe auf die „Quallen“, obwohl der Geschmack mit Gemüsstreifen, Essig, Erdnüssen und Chilie durchaus nicht übel ist, aber eben diese glibberige Struktur.

Bis in die Stadt brauchen wir noch ein bisschen mehr als eine Stunde. Im Zentrum Datong wohnen ca. 1,5 Millionen Menschen, bei den 3 Millionen Angaben der Reiseführer sind die Vorstädte und kleiner Städte mit eingrechnet. Enstprechen hoch ist das Verkehrsaufkommen, aber der Verkehr in China ist rücksichtsvoller als in der Mongolei oder in Russland, meist gibt es rechts eine breit Fahrradspur und für die Autos bleibt auf den Hauptstaraßen mit bis zu 8 Spuren auch noch genügend Platz.

Für uns beginnen heute drei Tage in einer 4 Sterne Luxuswelt mit großen Zimmern und fetter Dusche, wir haben kein großes Programm also wird viel Zeit zum Schlendern und Ausruhen bleiben und natürlich zum Essen. Für heute habe ich ein etwas größeres und besseres Lokal ausgesucht, wir essen verschiedenen Fisch, leckere Brunnenkresse, Lamm, Rind und Huhn. Beeindruckender als das Essen ist jedoch der Lärm, den die beiden Chinesentische links und rechts verursachen, Unterhaltungen an unserem Tisch sind fast nicht mehr möglich. Zuim Spaß erhöhen auch wir einmal den Gesprächslärm um eine Vielfaches für 2 Minuten und brüllen uns auch an, was aber in keinster Weise auffällt……“Die spinnen ja, die Chinesen“ hätte Obelix jetzt sicher gesagt.

136. Tag: Montag, der 29. August 2011

Montag, den 29. August 2011

Die Chinesen und das Achte Weltwunder

77 Kilometer von Jining nach Fengzhen, anfangs sehr schöne Nebenstrecke durch kleine Dörfer, dann auf ruhiger Hauptstraße hügelig bis zum Ziel, sonnig bis 28 Grad

Das Schlimmste haben wir hinter uns gebracht, bis zu den nächsten Ruhetagen in Datong haben wir nur noch zwei relativ kurze Fahrtage. Heute sind wir in mehrfacher Hinsicht in China richtig angekommen. zum einen sieht man kaum noch Mongolen und andere Minoritäten, die meisten Leute sind jetzt Chinesen. Auch wird auf jedem freien Quadratzentimeter Landwirtschaft betrieben. Wir folgen einer winzigen Straße nach Süden, eine Bäume bestanden Alle windet sich durch kleine Dörfer und unsere Fahrt, heute nur mit leichtem Wind, ist eine regelrechte Landpartie. Ab und zu sehen wir in den kleinen Dörfern eine Moschee, ein Zeichen für die Hui-Minorität. Eigentlich sind die Hui keine eigene ethnische Gruppe, sondern auch Han-Chinesen, die allerdings wegen ihrer Religion als eigene Volksgruppe gezählt werden.

Es ist so angenehm, durch das viele Grün zu radeln, links und rechts der Straße viele Maisfelder und die Tupfen der gelben Sonnenblumen. Ab und zu rattert ein kleiner Traktor vorbei oder wir überholen einen Eselskarren. Auf der Straße stehen die Leute und schwatzen. Wenn unsere Gruppe vorüber zieht, dann verstummen die Gespräche und man winkt uns zu und versucht sich an einem „Hellouu“, wir winken und geben ein freundliches „Hello“ oder „Moin, moin“ zurück.

Als wir in einem winzigen Städtchen auf dem Markt anhalten sind wir von Chinesen nur so umringt, manch einer versucht seine drei „Broken Englisch“, Gerhard ist wie immer das Kommunkationswunder und redet platt mit den Chinesen und kommt prima damit klar. Zwar versteht keine der beiden Seiten viel, aber alle haben Spaß und jetzt kennt auch der letzte Chinese in der inneren Mongolei das kleine Fischerdorf Bokel. (Das ist ein kleiner gruppeninterner Scherz, natürlich sind auch wir Süddeutschen, die südlich von Hannover wohnen, der Meinung, dass sich alle Dörfer im hohen Norden natürlich nur von Fischfang ernähren.)

Nach dem Bananen und Getränkestopp verlassen wir mit Mühe den riesigen Auflauf auf der Straße, den wir verursacht haben und das kleine Städtchen, leider auch die winzige Straße. Aber auch größere Straße ist nicht schlecht zu fahren, leider geht es nicht mehr so direkt durch die kleinen Dörfer.

Mittag haben wir dann in einem winzigen Restaurant, es dauert eine Weile, bis wir genug Stühle zusammen gesammelt haben, bevor wir uns eine kleine Mahlzeit aus drei oder vier Gerichten und Maultaschen gönnen.

Zum Glück haben wir es nicht mehr weit bis zum Ziel nach Fengzhen. Die Stadt ist keine Retortenstadt, wie die Städte in der Wüste, also in den letzten 20 Jahren „historisch“ gewachsen. Deshalb gibt es auch keine imposante Einfallsstraße, sondern einen staubigen Weg mit zahlreichen Reparaturbuden für LKW. Da sich das Leben auch hier auf der Straße abspielt, wird überall geschraubt, gebastelt und geschweißt. Motoren liegen auseinander gebaut auf der Straße und dazwischen spielen ein paar Kinder.

Am Ortseingang an einem steilen Hang gibt es noch einen kleinen buddhistischen Tempel, der recht verfallen wirkt, der obere Teil am Berg wird gerade renoviert, die neuen Buddhafiguren stehen unten in einem Schuppen schon bereit und sind noch verpackt. So können wir nur die alten Gebäude von außen betrachten.

Am Abend landen wir in einem winzigen Restaurant, das wir komplett einnehmen, der Koch ist eine Perle und zaubert in der winzigen Küche die schmackhaftesten Gerichte in Sekundenschnelle. Nach dem Essen wird der Fotograf vom Laden nebenan geholt und es muss noch ein Bild geschossen werden. Wenn ich im nächsten Jahr hier vorbeikommen sollte, dann hängt unsere Gruppe hier mit Sicherheit an der Wand. Zum Abschluss probieren wir noch einen Hirseschnaps, der trotz des 65%igen Alkohols noch recht angenehm zu trinken ist, zumindest ab dezweiten Schluck!

135. Tag: Sonntag, der 28. August 2011

Sonntag, den 28. August 2011

Hinter der Gobi

80 Kilometer von Shangdu nach Jining, 186 Höhenmeter bei drehenden Winden bis 28 Grad, kleine, neue Straße mit vielen winzigen Dörfern und recht viel Landwirtschaft

Heute heißt es erstmals frühstücken, wie der normale Chinese, denn im Hotel gibt es kein Buffet. Auf der anderen Straßenseite dagegen gibt es einige Früstücksläden und dort gibt es dann zu einem Glas warmer Sojamilch gefüllte gedämpfte Teigtaschen und Youtiao, das ist eine Art Pfannkuchenteig der in langen Strängen in Öl ausgebraten wird.

So gestärkt geht es auf die heute erstmals etwas kürzere Strecke. Wir rollen aus dem kleinen modernen Retortenstädtchen noch einmal vorbei an einem riesigen kitschigen Denkmal. Auf einer Art Rolle aus Stahl galoppiert ein Pferd in die Weite des Himmels. Ich frage einen der an der Kreuzung stehenden Chinesen, was das Denkmal bedeuten soll, der zuckt aber mit den Schultern und sagt, dass es gerade zur Stadtfeier gebaut wurde. Die Stadt feiert in den nächsten Tagen ein Stadfest und wurde deshalb auch schon überall mit Lichterketten und roten Laternen geschmückt, schade, das wir das nicht erleben dürfen.

Noch einmal geht es ein wenig durch die Grassteppe, das Land ist heute wieder recht flach, etwas Abwechslung bringen die kleinen Dörfer. Damit haben wir dann wohl die Wüste endgültig hinter uns gebracht, denn es gibt zunehmend mehr und mehr Grüne Flächen und immer mehr Felder. Anfangs sind es nur Getreideflächen, dann kommen Mais und anderes hinzu.


Die kleine Straße, die wir heute gewählt haben ist noch nicht einmal richtig fertig gestellt und deshalb fast verkehrsfrei und das bleibt auch den ganzen tag so. Der Wind dreht und wendet sich und an einigen Stellen quälen wir uns wieder im Pulk vorwärts und etwas später treibt uns ein hauch von hinten voran.

Zwar sind die Temperaturen mit 28 Grad noch recht harmlos, aber die Sonne sticht wegen der höheren Luftfeuchtigkeit doch recht ordentlich. Zu den Pausen suchen wir irgenwo einen schattigen Platz, denn sonst ist es in der Sonne nur schwer auszuhalten.

Am späten nachmittag taucht dann am Horizont der Umriss eine großen Kohlekraftwerkes auf, wir kommen also langsam in die Kohleregion und unserem huetigen Ziel, der Stadt Jining langsam näher.

Die Stadt hat schon eine knappe Million Einwohner und entsprechen rege ist das Leben auf der Straße und auch die Auswahl an restaurant ist größer. Obwohl wuir heute in ein Seafood Restaurant einziehen und im Separee dinieren haut uns der Preis nicht aus den Socken, der Fisch und Tintenfisch sind lecker, das Muschelgericht etwas mager, der Eselsbraten toll und die Gemüsegerichte gut wie immer.

134. Tag: Samstag, der 27. August 2011

Samstag, den 27. August 2011

Tag der Windkraft

95 Kilometer von Xianghuang nach Shangdu, am Anfang wieder heftig windig und etwas bergan, zum Schluss dann etwas Rückenwind, 316 hm bei etwas Sonne und Wolken bis 25 Grad

Der Morgen beginnt nicht sehr erfreulich, denn die Pappeln vorm Fenster biegen sich nur so im Wind und natürlich in die falsche Richtung. Hört das denn nie auf mit dem Scheißgegenwind, gestern war es wenigstens am Morgen noch windstill. Eigentlich ist doch die Mongolei, das „Land der zornigen Winde“.

Gleich hinter der Stadt müssen wir uns wieder formatieren, der Wind ist so stark, dass bei jedem Wechsel vorne, die ganze Gruppe durcheinander kommt, also setzen sich gerhards und ich nach vorne ans Feld und bleiben Windschatten spendend auch dort. Schwer kämpfend kommen wir noch gemächlich durch die Landschaft und wir stellen fest, dass es wohl hier immer streng windig ist, denn wir sehen heute wieder jede Menge an Windparks. Die gibt es schon seit der Grenze. Hin und wieder ragten die hohen weißen Windmühlen aus dem Wüstensand und auch viele Transporter waren unterwegs mit den Teilen für neue Windmühlen hinten drauf.


Heute gibt es jedoch besonders viele davon auf den Bergen links und rechts der Straße. In den letzten tagen haben wir allmählich an Höhe gewonnen und sind jetzt auf über 1500 Meter Höhe. man merkt es hauptsächlich daran, dass die Lippen in der Sonne schneller verbrennen und muss ordentlich mit Sonnencreme schmieren. Auch scheinen wir heute die Wüste endgültig hinter uns gelassen zu haben, denn es gibt ab und zu kleine Ortschaften und überall links und rechts der Straße Felder. Hauptsächlich werden Getreide, Kartoffeln und Mais angebaut, manchmal sieht man dazwischen noch eine Schaf- oder Ziegenherde.

Heute haben wir dann erstmals in China auch eine richtige Mittagspause, am Abzweig auf die Hauptstraße gibt es ein paar Restaurants. leider essen wir viel zu viel und dann müssen wir wieder aufs rad, aber wir haben Glück, der Wind dreht ein bisschen und auch die Straße macht einen kleinen Bogen in die richtige Richtung und dann gleiten wir die letzten 40 Kilometer auf dem Highway dahin. Das ist in China kein Problem, denn die Verkehrsdichte ist hier nicht sehr hoch und es gibt einen breiten Seitenstreifen für Radfahrer, Traktoren und Eselskarren. So taucht unser Übernachtungsort Shangdu heute schon einmal ein bisschen eher auf als sonst und es bleibt neben einer ausgiebigen Dusche ein wenig mehr Zeit zum Entspannen, bevor wir zum Abendessen losziehen. Ich entdecke ein Feuertopfrestaurant und wenig später sitzen wir um einen dampfenden Tischkessel und schieben jede erdenkliche Art von Fleisch und Gemüse in die brodelnde Brühe, ein paar Minuten später beginnt der Verteilungskampf um Tofustücken, Wachteleier, Rindfleisch, Goldnadelpilze, aber alles ist mehr als reichlich uns so sind wir dann heute zum zweiten male gut abgefüllt. Auch wenn der Yuan Renminbi, die chinesische Währung wieder einmal 10 % zugelegt hat, isst man in China immer noch mehr als günstig. Ein Bier kosten 35 Cent und für das Gruppenessen legen wir unter 50 € auf den Tisch und das bei 13 Personen. Wenn man dann sieht, wie viel Personal in jedem Laden herumspringt, fragt man sich, wie das überhaupt möglich ist.

133. Tag: Freitag, der 26. August 2011

Freitag, den 26. August 2011

Zurück in der Grassteppe

124 Kilometer mit Gegenwind durch die leicht bergige Grassteppe von Sinnidbanner nach Xiang Huang, 524 hm bei 28 Grad und Sonne und Wolken

Am Anfang sieht es windtechnisch gesehen recht gut aus, es ist windstill und wir fliegen über den Asphalt. Heute sind wir von der Autobahn abgebogen und fahren über eine kleine Straße einen östlichen Bogen durch die Landschaft. Und heute gibt es endlich wieder einmal ein wenig Landschaft.

Die Wüste ist nicht mehr gabnz so trocken und wird schon langsam wieder zur Grassteppe. Damit kommt natürlich wieder etwas mehr Grün in die Landschaft. An Jurten fehlt es weiter hier in der Inneren Mongolei, wie dieser Region Chinas heißt. Die Hirten, die wir heute auch mit ihren Herden treffen haben das Nomandenleben aufgegeben und wohnen in kleinen Backsteinhöfen, die über die Weite der Steppe verstreut liegen. Auch sehen wir die Hirten nicht zu Pferde bei ihren Herden, sondern zumeist auf dem Motorrad. Am Anfang treibt uns der Wind knappe zwei Stunden gut durch die Grassteppe, doch dann schlägt er wieder um und weht fast von vorne und so wird es wieder ein harter Tag, zumal doch einige länger Hügel auf uns warten. Auch heute gibt es wieder kein Lokal unterwegs und wir haben unseren Junkvorrat am Morgen noch einmal aufgefüllt und um ein paar unnatürlich aussehend Würstchen und süße Kekse aller Art aufgefüllt.


Unser Ziel ist eine weitere Retortenstadt, die irgendwann einmal eine Jurtensiedlung war und die die in den letzten fünf jahren komplett aus dem Boden gestampft wurde. Vielleicht 30.000 Menschen wohnen hier, aber es gibt ein giagntisches Verwaltungshaus und gleich zwei anständige Hotels in dem Kaff. Auf der Straße ist eigentlich nicht viel los, trotzdem ist die Haupstraße grandios illuminiert. Auf vielleicht zwei Kilometern Länge stehen aller 30 Meter kitschige Lampen mit jeweils 96 „Leuchtelementen“. Leider war ich am Abend zu müd und habe vergessen, die Kamera mit zum Abendessen zu nehmen. Aber ich bin nicht der einzige müde krieger und so wählen wir gleicgh ein kleines Restauranf gegenüber dem Hotel, wo wir wieder vorzüglich speisen.