Stadtrundfahrt in Hanoi, Ho Chi Min Mausoleum, Literaturtempel und Flug nach Bangkok, Ende der Reise
Heute ist nun der letzte Tag der Reise und schon etwas wehmütig steigen wir in den Bus für die Stadtrundfahrt durch Hanoi. Fast 900 Radkilometer liegen hinter uns und wir haben so viel gesehne und erlebt, dass es schwierig ist, sich an jeden Tag zu erinnern. Es wird einige Zeit brauchen, um die vielen Eindrücke und Erlebnis nachzubereiten und es wird immer wieder Moment geben, an denen wir uns an diese Reise erinnern werden. Wir hatten viel Glück mit dem Wetter und mit unserer Gruppe, so dass der Urlaub für alle eine Erholung und ein Genuss war und das nicht nur in kulinarischem und kulturellem Sinne und ich hoffe, dass ich die Reise im kommenden Jahr als Reiseleiter wiederholen kann.
Mit Geduld hat sich der Bus durch die unendliche Karawane der Mopeds bis zum Ho Chi Min Mausoleum durchgewühlt und wir reihen uns in die lange Schlange der Wartenden ein. Hier gibt es dann viele neugierige Touristen und auch in feinstem Sonntagsgarn gekleidete Vietnamesen, die ihrem großen Führer mit einem Besuch beehren wollen. Wir haben Glück, Genosse Ho Chi Min, Vater der Revolution und aller Chinesen, ist gerade von seinem jährlichen Moskau Trip zurückgekehrt, wo der einbalsamierte Führer regelmäßig aufbereitet wird.
Am Tor müssen wir alle die Kameras abgeben und eifrige Wachsoldaten weisen immer wieder darauf hin, ordentlich in der Reihe zu bleiben und nicht zu schwatzen. In Doppelreihe geht es dann ins Gebäude und den gekühlten Raum. An jeder Ecke stehen Soldaten mit eingefrorenen Gesichtern und in der Mitte liegt der Vater der Revolution aufgebahrt, genauso unbeweglich, wie seine Wachkompanie, aber mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Langsam ziehen wir eine Runde um den Sarkophag, dann stehen wir wieder auf dem Volksplatz vor dem Mausoleum.
Wesentlich fröhlicher sind all die Massen, die nun durch den Park mit den Wohngebäuden des Genossen pilgern. Wir bekommen die drei Autos des Vorsitzenden, sowie seine einfachen und bescheidenen Wohnräume zu sehen. Um den Gebäuden und der Hitze zu entkommen, ließ sich Ho Chi Min im Garten am See einen zweistöckigen Bungalow zimmern und lebte auch hier recht bescheiden. Sein Vorbild scheint auf Millionen von Vietnamesen abgefärbt zu haben, denn das Volk bleibt uns als eine große Gruppe sympathischer, höflicher und bescheidener Menschen in Erinnerung.
Nächster Halt des Busses ist am Westsee, hier gibt es eine alte Pagode, welche wir aber nur aus der ferne bewundern dürfen und jeder Menge toter Fische, welche über den See treiben. Angeblich sei der Wetterumschwung am gestrigen Tage Schuld. Die Temperaturen sind auf angenehme 22 Grad gefallen und das hätten viele der Fische nicht überlebt. Schwer zu glauben, aber auch viele Vietnamesen rennen seit gestern in Rollkragenpullovern, dicken Jacken und einige sogar mit Strickmützen umher, so hart kann der Winter in Hanoi sein!
Unser letzter Ausflugspunk ist dann der Literaturtempel, ein konfuzianischer Tempel der Stadt, an dem zu Zeiten der vietnamesischen Könige die Beamtenprüfungen abgehalten wurden. Auch hier herrscht reges Treiben, denn der Tempel und die schöne Gartenanlage ist für jeden Touristen ein Muss und auch die Vietnamesen kommen gerne her. Die Hochschulen haben vor zwei Tage die Zeugnisse an ihre Studenten verteilt und nun strömen diese am Wochenende hierher, um sich hier in ihren schönsten Kleidern fotografieren zu lassen, genauso wie trauungswillige Pärchen im Hochzeitsaufputz. So gibt es noch einmal viele Fotomöglichkeiten vor der historischen Kulisse für uns.
Nach der Stadtrundfahrt bleibt noch etwas Zeit für ein paar Frühlingsrollen und ein Bier und am Nachmittag geht es dann mit dem Bus hinaus zum Flughafen. Wir sind etwas zu früh dran, aber im Wartesaal wird ein Fußball-Länderspiel zwischen Vietnam und Syrien übertragen und wir können die torlose erste Halbzeit verfolgen. Dann wird der Flieger aufgerufen und wir steigen in den Flieger nach Bangkok. Dort folgt dann ein herzlicher Abschied von der Gruppe, schön war es mit euch und dann stehe ich mit Christa im Zentrum der brodelnden Metropole. Christa hat noch eine zweite Reise gebucht und ist ab morgen dann auf der Burmastraße mit dabei.
So liebe Leser, das war es vom „Tal des Roten Flusses“, ich hoffe ihr bleibt als Leser auch auf der nächsten Tour dabei und vielleicht entschließt sich der ein oder andere auch einmal zu einem Fahrradurlaub mit „China By Bike“- bis morgen dann wieder in Kunming.