Archiv: 2013 M 41-Pamirhighway

Fotos aus dem Pamir

Donnerstag, den 24. Oktober 2013

Morgen am Freitag, dem 25. Oktober 2013, ist es wieder einmal so weit, ich zeige meine Bilder von der diesjährigen Pamirreise!

Beim ADFC werde ich euch um 19 Uhr auf das dach der Welt entführen und euch knappe zwei Stunden mit den Impressionen dierer eindrucksvollen Tour zuschütten!

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ADFC Berlin, Brunnenstraße 28, 10119 Berlin

Ihr könnt euch dort noch per Mail anmelden!(buchladen@adfc-berlin.de)

Also dann bis Morgen!

36. Tag: Dienstag, der 9. Juli 2013

Samstag, den 21. September 2013

Nach Hause zurück (обратны  домой)

Vielleicht 10 Kilometer durch die Stadt und am Abend 30 Kilometer raus zum Flughafen, gemütliche Stadtbesichtigung und Schlendern über den Basar bei Sonne und 28 Grad

Schlafen bleibt auch am letzten Tag in Zentralasien ein Problem, natürlich war es im Backpackerlager ziemlich lange laut, was die Backpacker an Übernachtungsgeld sparen wird gnadenlos in alkoholische Getränke umgesetzt und das vor der Besteigung des erträumten Gipfels und zum Alptraum der Gäste, die schlafen wollen. Um 4 Uhr früh checken die ersten Gäste aus und eine Gruppe Spanier nistet sich in der Touristenjurte neben meinem Zelt lautstark ein, eine Lektion Spanisch laut und kostenlos für alle, die hier im Garten zelten. Lange werden sie dann nicht ruhig geschlafen haben, denn um halb sieben habe ich dann, natürlich direkt neben der Jurte, meinen Kocher angeworfen und ordentlich mit den Töpfen geklappert, natürlich nur ganz wenig mehr als notwendig.

Der Vormittag vergeht damit, dass ich mein Zelt und meine Ausrüstung säubere und trockne, dann gehe ich lange in die Dusche inklusive Haarwäsche, Rasur und Maniküre. Doro kann den Tag ruhiger angehen, denn sie hat noch eine Woche länger Zeit und will sich im schönen Kirgisien ein wenig umsehen.

So gegen 11 Uhr brechen wir dann zu einer kleinen Stadtrundfahrt auf. Bischkek ist eine sehr grüne Stadt und es gibt viel Parks, die Struktur der Stadt ist etwas natürlicher gewachsen als zum Beispiel Duschanbe und man kann sich hier wohlfühlen. Zu viele hohe Häuser und Hochhäuser gibt es noch nicht und soll es wohl in naher Zukunft auch nicht geben. Gebäude im neoklassizistischen Stil, also die Prunkbauten der Sowjetzeit verleihen dem Zentrum einen Hauch von Historie. Mir gefällt es hier und ich bedauere, dass ich nicht mehr Zeit habe, um mich ein wenig mehr umzusehen. Diese Stadt hat wirklich mehr Zeit verdient, zumal es nicht nur nette Restaurants und Cafés gibt, sondern auch die Kirgisinnen recht attraktiv sind.

Nach der Einkehr in ein Lokal im Zentrum stopfen wir uns den Bauch voll, Doro findet auf der Karte endlich mal wieder einen Salat, der nicht nur aus Tomaten besteht und ich genieße noch einmal einen schönen Plov, als Nachtisch gibt es leckere Torten und die ist ohne Probleme genehmigt, denn ich denke, wir haben noch einmal ordentlich abgenommen auf der Tour. Dies hat sich dann zu Hause bestätigt, die Waage hat nur noch 68 Kilogramm angezeigt und ich komme damit auf einen BMI von 20, 5, damit könnte ich ohne Problem als Model arbeiten, inzwischen habe ich mich wieder auf 21,5 geschlemmt! Aber 2500 Kilometer, die wir zurückgelegt haben sind eben kein Pappenstiel, dazu kommen dann noch 26.000 Höhenmeter und so viel habe ich noch auf keiner anderen Tour geschafft.

Nach dem Schlemmen schwingen wir uns noch einmal aufs Rad und fahren zum Osher Basar, eigentlich bin ich nur auf der Suche nach Verpackungsmaterial, aber das sah es richtig schlecht aus, gerade so kann ich von einem Kinderradhändler ein paar Stücken mit Knallfolie erbetteln, dazu kommen zwei große Scheuerlappen und Klebeband. Auch lege ich mir mal wieder eine neue Hose zum Radfahren zu. Dann geht es wieder zurück zur Herberge „Nomads Home“ am östlichen Busbahnhof. Hier ist ein recht guter Ort, um eine Tour zu beginnen, denn hier sammeln sich Backpacker aus allen Himmelsrichtungen du auch jede Menge Radfahrer zum Erfahrungsaustausch.

Gegen 19 Uhr mache ich mich dann auf den Weg zum Flughafen, der liegt etwa 30 Kilometer nördlich der Stadt. Auf einer fast leeren Autobahn radle ich in den Sonnenuntergang und komme dann auf den ebenso leeren Flughafen. Hier habe ich jetzt noch stundelang Zeit, um das letzte Geld in Bier und Schkolade umzusetzen. Um 3 Uhr morgens beginnt das Einchecken und ich komme ordentlich müde in die Maschine nach Petersburg und schlafe recht schnell ein……………..

……….wird im November 2013 fortgesetzt, wenn ich nach drei Monaten Unterricht wieder nach Myanmar aufbreche und natürlich auch mein Patenkind Pandora wieder besuche.

 

35. Tag: Montag, der 8. Juli 2013

Samstag, den 21. September 2013

Ans Ziel!

153 Kilometer von Ötmok nach Bischkek, noch einmal 1100 hm nach oben, durch den Tunnel (3180 Meter Höhe) und fette 2244 hm wieder runter, ordentlicher Verkehr bei Wolken, Sonne und Gewittergüssen und 8 bis 25 Grad

In der nach hat es nicht geregnet und wir sind zufrieden damit, können wir doch die Zelte trocken einpacken. Morgens dann brummt wieder der Kocher für den Kaffee und dann brechen wir auf. Am anderen Ende des Tales hat es aber geregnet und wir dürfen uns über einen schönen Regenbogen freuen. Die Nacht war sehr erholsam und wir erwarten eigentlich keinen anstrengenden Tag, denn wir sind noch ziemlich weit oben, so auf 2300 Metern und der Tunnel soll nur 300 oder 400 hm weiter oben liegen. Tut er aber nicht und so schlängelt sich die Straße noch einmal gut nach oben. Ab und an fahren wir durch eine dicke Wolke und werden ein wenig zugeregnet, dann kommt die Sonne wieder heraus und leckt die Straße trocken. Dampfschwaden steigen auf und werden von den Autos zerteilt. So kommen wir dann doch noch einmal ungeplanter Weise über 3000 Meter. Der Tunnel ist nur ein schmales Loch im Felsen und der Reiseführer hat davor gewarnt, hier sollen vor ein paar Jahren ein paar Radler an Kohlenmonoxid erstickt sein, denen wollen wir aber nicht folgen. Als wir oben ankommen steht dort ein Bus, der ein paar Tunnelarbeiter auf die andere Seite bringen soll, der Fahrer des uralten Gefährts hat eine rote Schnapsnase, bringt uns, die Räder und noch drei Arbeiter aber ohne Probleme auf die andere Seite. Geld will er nicht, aber ich schiebe ihm einen Schein in die Brusttasche, der für eine kleine Flasche „Wässerchen“ also Wodka, reicht. Ein breites Lächeln ist der Dank dafür.

Soooo, das war es dann also mit den Bergen, einmal müssen wir noch runter und dann liegt dort Bischkek und die Tour ist zu Ende. Wir stürzen uns in eine der grandiosesten Abfahrten auf dieser Tour überhaupt, denn der Asphalt ist gut und wir haben keinen Gegenwind. Unterwegs treffen wir dann heute jede Menge Radler, zuerst zwei deutsche, dann einen Spanier, dann ein holländisches Pärchen, dann zwei Franzosen, einen Schweden und noch ein Pärchen aus Sachsen, das ist fast mehr, als wir in den letzten zwei Wochen zusammen gesehen haben.

Sie haben vermutlich die schwere Seite des Passes für den Anstieg gewählt, denn es geht hier ohne Pause mehr als 2000 Höhenmeter nach oben und die meisten von den Radlern kommen aus der Ebene. Dazu kommt, dass das Tal recht trocken und öde ist und es unterwegs nur zwei Rastplätze gibt, Möglichkeiten zum Übernachten überhaupt nicht, aber das soll nicht unser Problem sein.

Wir kommen noch einmal in einen kräftigen regen und dann auf die noch verkehrsreichere Hauptstraße nach Bishkek. Da es so gut rollt und der Verkehr recht straff und stressig ist, beschließen wir, alles zu einem Ende zu bringen und rollen durch bis in die kirgisische Hauptstadt. Die letzen 40 Kilometer dorthin waren wegen der vielen Autos und der schmalen Straße wieder einmal kein Vergnügen, dafür heitert uns noch einmal ein doppelter Regenbogen auf, der in den Bergen im Süden hängt. Auch ist es wieder recht warm geworden hier unten in der Ebene, am Abend haben wir immer noch 25 Grad.

Mit den letzten Strahlen der Sonne rollen wir in die Stadt ein und sind genau mit Einbruch der Dunkelheit in der geplanten Herberge in Bischkek. Hier gibt es nur wenige Zimmer, dafür kann man das Zelt gleich im Garten aufschlagen, was wir dann auch tun. Dann plündern wir den Kühlschrank und gönnen uns ein Bier und dann noch eins und ich auch noch ein drittes, schließlich haben wir es geschafft, der Pamir-Highway liegt hinter uns, eine der härtesten Strecken für Tourenradler überhaupt und wir sind durchgefahren. Es war grandios schön und grandios anstrengend. Einerseits hätte die Etappenplanung etwas lockerer sein können andererseits aber auch wieder nicht, denn oben in den Bergen, bei dem rauen Wetter bleibt nur selten die Gelegenheit, das Rad abzustellen und sich gemütlich ins Gras zu legen, entweder ist es zu heiß oder zu kalt oder zu windig oder zu öde, man bleibt deshalb eigentlich immer auf Achse. Auch die Städte und Siedlungen sind nicht unbedingt so schön, dass man Ruhetage einbauen muss, umso schöner sind die grandiosen Ausblicke, die sich immer wieder bieten. Vor allem Hut ab vor Doros Leistung, die sich (fast) ohne zu Murren und zu Knurren mit mir hier durchgeschlagen hat und dabei als Vegetarierin hier in Bergen keinen leichten Stand hatte. Aber der Schweiß und Staub sind hier nach einer heißen Dusche und einem Schluck eiskalten Bieres wieder vergessen und ich gucke schon mal auf den Zeitplan für nächstes Jahr, ja ich denke, der Pamir-Highway passt da wieder ganz gut rein und dann kenne ich mich richtig gut aus und weiß hinter welchen Kurve die schönsten Zeltplätze liegen.

34. Tag: Sonntag, der 7. Juli 2013

Samstag, den 21. September 2013

Wetterspiele am Alabel-Pass

86 Kilometer von Hochtal hinter Toktokul nach Otmok, 1600 hm hoch, über den Alabel Pass (3188 m) und 845 hm wieder runter, 8 bis 20 Grad bei Graupel, Sonne, etwas Wind und Regen auf guter Straße

Da wir endlich einmal wieder gut schlafen sind wir auch nicht zu zeitig wach und kommen „erst“ um 7 Uhr los, am Morgen scheint noch die Sonne, als wir weiter nach oben in unserem schönen tal klettern. Langsam werden die Bäume niedriger und es gibt wieder weite grüne Flächen. Alles ist recht intensiv bewirtschaftet, überall stehen Jurten und die Kirgisen verkaufen, Kumys, vergorene Stutenmilch und andere Produkte aus Pferdemilch am Straßenrand. Zu einem großen Schluck davon und einem zweiten Frühstück werden wir dann von der Straße gewinkt und machen es uns in einer Jurte gemütlich und bekommen Brot, Salat und Süßgebäck vorgesetzt. Alle wollen dann eine rinde mit unseren Rädern drehen und nach einer gastfreundlichen Einladung kann man dann immer nicht mehr ablehnen, ohne unhöflich zu sein.

Leider ziehen dann hier im grünen Paradies dunkle Wolken auf und wir kommen in einen kalten Graupelschauer. Bergan ist das nicht so tragisch, da der Körper ja ordentlich arbeitet, aber ich hoffe wenigstens, dass es dann nach unten hin trockener wird. Entsprechend ungemütlich ist es auf dem Pass, auch hier haben wir mit unserer großen Gruppe 2008 gestanden und ein Foto vor dem Gletscher gemacht, das war aber gut einen Monat eher, jetzt liegt hier bedeutend weniger Schnee. Der Pass an sich ist wieder einmal kein großes Erlebnis, kein schönes Schild und keine berauschend Abfahrt auf der anderen Seite. Doro kommt ein paar Minuten später oben an, als ich, deshalb habe ich mich in dem Graupelschauer erst einmal ungesehen und bin auf eine Jurte zugesteuert. Hier werden wir gleich eingeladen, na gut eingeladen ist übertrieben, denn es ist eine Touristenjurte, aber die Familie ist nett und das Brot kommt frisch aus dem Ofen, dazu dann hausgemachte Sauerkirschkonfitüre, ein wahrhaft leckerer Genuss. Nachdem der Regen nachgelassen hat, brechen nicht nur wir auf, auch der Hausherr will zum Einkaufen runter ins nächste Dorf fahren, aber das Auto springt nicht an, also wird ein Pferd vors Auto gespannt und der Wagen angeschleppt. Ein wirklich köstliches Bild hier im Grasland.

Gemütlich rollen runter in eine Hochebene mit wirklich sehr vielen Jurtensiedlungen, überall in der grünen Ebene weiße Punkte und große Pferdeherden. Das Wetter spielt heute ordentlich verrückt, denn auf unserer Abfahrt scheint schon wieder die Sonne, doch eine weitere dunkle Wolkenwand, die eher wie Weltuntergang aussieht, baut sich vor uns auf. Gerade als wir in einem kleinen laden verschwinden, um noch ein paar Einkäufe zu machen, bricht dann auch das Gewitter los. Es gießt ordentlich und rumpelt laut dazu. Die Familie im Laden wollte sich gerade zum Essen zusammensetzen und wir werden gleich dazu eingeladen. Endlich mal wieder einen schönen Plov!

Danach ist auch der Regen vorbei und wir können weiter fahren. Die Ebene begleitet uns dann noch gute 20 Kilometer, dann biegen wir an einem kleinen Bach nach links und finden unseren schönsten Zeltplatz auf einer großen Wiese. Zwischen ein paar riesigen Felsen sind schöne gerade Flächen für die zelte und die Aussicht ist in alle Richtungen grandios, zumal sich das Wetter wieder alle fünf Minuten verändert. Mal hängen die Gipfel der berge in einer dunklen Wolke, dann bricht wieder dramatisch die Sonne hindurch. An unserem kleinen Lager werden dann die Pferde vorbei getrieben und die Kids aus dem Dorf statten uns einen Besuch ab.

33. Tag: Samstag, der 6. Juli 2013

Samstag, den 21. September 2013

Schönes Kirgisien

101 Kilometer von Ketmen Jobö bis ins Hochtal hinter Toktokul, 1700 hm hoch, 825 hm runter, Wolken, Sonn und Wind aus allen Richtungen bei 15 bis 28 Grad

Also starten wir morgens wie üblich wieder schön müde, da hilft dann auch eine doppelte Ration Kaffee nichts erst der erste Anstieg macht dann wach. Und Anstiege gibt es hier am weiten See entlang erstaunlicherweise zur Genüge, immer so um die 100 bissige Höhenmeter hügelt es sich vorwärts, dann wieder eine kurze berauschend Abfahrt. Die Aussicht heute Morgen über den See ist immer noch schön, allerdings nicht mehr so spektakulär, wie am Vortag. Auf der anderen Seite des Sees wird es nicht viel flacher, es gibt viele Felder und ein paar mehr Orte und eine kleine Stadt: Toktokul. Hier tanken wir dann wieder frische Lebensmittel und dann geht es wieder einmal richtig in Richtung Berge, die letzte Gebirgskette liegt vor uns und die gehört nicht einmal mehr zum Pamir, sondern schon zum Himmelsgebirge dem Tienshan.

Vor Toktukul macht es an meinem Fahrrad wieder einmal „Plöng“, diesmal ist es keine Speiche, sondern der Bremszug. Während des Mittagessens ist dieser aber schnell gewechselt und die schäbige Umhüllung auch noch mit gewechselt.

Dann geht es frisch gestärkt in ein noch flaches Tal mit einem schönen Bach, rundherum endlich wieder Berg und Berge und auch ab und zu ein wenig Wald. Eigentlich könnt man jetzt auch irgendwo in den Alpen sein, auch der Verkehr ist recht straff, denn wir sind ja auf der einzigen Straße, die aus Süden kommend nach Bischkek führt. Dafür ist die Straße aber in Ordnung, so dass es nicht zu nervig wird. Seit wir 2008 hier entlang geradelt sind, hat sich viel getan, das Tal hat sich zu einer großen Feriensiedlung entwickelt, überall gemütliche Raststätten, touristische Jurtencamps und Bungalows und an vielen Stellen kleine gemütliche Wiesen, die zum Picknick einladen.

Wir strampeln noch bis auf knapp 1700 Meter Höhe nach oben und suchen uns dann eine kleine Wiese. Die ist zwar nur 50 Meter von der Straße weg, aber sichtgeschützt und der rauschende Bach übertönt alles. Eine richtige Idylle mit Blumen und Bäumen. Das ist eine Zeltübernachtung, wie wir sie schon lange erwartet hatten, fließendes Wasser zum Kochen und Baden im eiskalten Wasser des baches und eine schöne, grüne Wiese, nicht zu spät in den Schlafsack und endlich einmal wieder ungestört Schlafen können.