Archiv: 2012 Myanmar

Hilfe für Pandora (10. November 2012)

Samstag, den 10. November 2012

Liebe Freunde und Leser! Schön, dass so ein breites Interesse daran besteht Pandora zu helfen! Es kamen einige Anfragen per Mail, wie die Hilfe praktisch ablaufen soll.

Ich werde jetzt mit meiner Reisegruppe noch einen Monat hier in Myanmar reisen. Am 8.12  bin ich wieder zurück in der Hauptstadt Yangon und werde mich wieder mit Pandora und ihrer Familie treffen und kann dann auch schon die ersten Spenden übergeben.

Nach meiner Rückkehr nach Berlin am 11.12. werde ich mich sofort um die Errichtung eines Spendenkontos bemühen. Bis dahin bitte die Spenden als Behelfslösung auf mein eigenes Konto. Damit habe ich die Möglichkeit direkt von hier auf das Konto zugreifen zu können und erste Spenden weiter geben zu können.

Vorübergehendes Spendenkonto:

Thomas Krech
Kto.-Nr.: 972 89 32
BLZ: 100 700 24
Deutsche Bank Berlin
„Hilfe für Pandora!“

Die Namen der Spender und die Summe werde ich auf meinem Blog nennen und auch die Übergabe des Geldes dokumentieren. Pandoras Familie wird regelmäßig berichten, so dass wir immer auf dem aktuellen Stand sind, wie es Pandora geht und was sie gerade macht.

Also lasst uns beginnen zu helfen!

Viele Grüße

Tomtomtofu

Hilfe für Pandora

Freitag, den 9. November 2012

Pandora ist ein kleines siebenjähriges Mädchen aus Yangon, welches ich gestern besucht habe. Sie ist fröhlich und manchmal frech, wie alle Kinder in den Alter; aber sie ist schwerkrank: Sie hat β-Thalassämie, deshalb wiegt sie auch nur 13 kg. Hilfe ist aber möglich!

Seit heute habe ich eine neue Freundin. Sie heißt Pandora, ist sieben Jahre alt und wohnt in einem Vorort von Yangon. Hier wohnt sie in einem kleinen Haus mit ihrer Schwester Mary, die schon 10 Jahre alt ist, ihren Eltern und ihren Großeltern.
Pandora geht in die Schule und spricht sogar ein wenig Englisch, zumindest versteht sie alles, was ich sage. Sie ist ein fröhliches kleines Kind, sieht gerne fern, mag Cola und hat als Haustiere zwei Fische. Für einen Hund oder ein Katze ist leider kein Platz in dem kleinen Haus.

Moe, der Vater von Pandora ist Physiotherapeut und hat eine kleine Praxis in der Stadt. Er betreut vor allem behinderte Kinder. Die Praxis ist noch neu und reich werden kann man damit nicht, denn Behinderung ist in Myanmar noch kein öffentliches Thema. Man sieht kaum behinderte Menschen auf der Straße, einmal, weil es keine Infrastruktur gibt, zum anderen, weil die Menschen mit Behinderung oft zu Hause bleiben müssen oder/ und mehr oder weniger weggesperrt werden. Einige Eltern können die Behandlungen bei Moe bezahlen, andere nicht. Trotzdem werden einige Kinder aus armen Familien hier betreut.

Mary, Pandoras Mutter, macht den Haushalt, die Großmutter ist 74 Jahre alt und krank und muss im Haus gepflegt werden. Pandora hat nachmittags Schule, ihre Schwester geht am Vormittag in die Schule. Der Großvater ist noch gesund und hilft, wie er es mit 75 Jahren noch kann. Im einzigen Zimmer mit Tisch und Stühlen hängen noch die Hochzeitsbilder, als die beiden vor 57 Jahren geheiratet haben, ein fescher, schlanker junger Mann und eine wunderschöne Burmesin. Das Lächeln und das fröhliche Funkeln in den Augen ist den beiden bis heute geblieben.

Meine neue, kleine Freundin ist krank, schwerkrank. Sie hat eine seltene Krankheit, Thalassämie. Das ist eine Erkrankung der roten Blutkörperchen, die durch einen genetischen Defekt hervorgerufen wird. Kinder mit einer solchen Krankheit leiden an Wachstumsstörungen; Pandora wiegt mit ihren 7 Jahren gerade einmal 13 Kilogramm. Hier in Asien fällt das nicht ganz so sehr auf, aber Pandora geht nicht gern in die Schule, weil sie immer die Kleinste ist. Außerdem ist sie oft müde und kann sich manchmal schlecht konzentrieren und wird leicht krank.

Mit regelmäßigen Bluttransfusionen kann man das Problem einigermaßen in den Griff bekommen. Pandora braucht in der Regel einmal im Monat eine Transfusion. Bei Pandoras Variante der Krankheit, β-Thalassämie, gibt es dann das Problem, dass mit jeder Transfusion Eisen zugeführt wird, was über die Jahre zu einer Eisenvergiftung des Körpers führt und innere Organe wie Herz, Leber und Bauchspeicheldrüse schädigt. Deshalb muss Pandora täglich ein Medikament nehmen, welches hilft, das Eisen wieder aus dem Körper zu bekommen, doch dieses Medikament gibt es nicht in Myanmar und muss aus Malaysia oder Australien importiert werden, was natürlich heißt, dass es sehr teuer ist. Moe hat noch einen Vorrat für 6 Monate zu Hause.

Hoffnung auf fast vollständige Heilung gibt es jedoch für Pandora: Eine Knochenmarkstransplantation! Durchgeführt werden kann dies nicht in Myanmar, sondern lediglich in Malaysia oder in Indien (oder irgendwo in einem westlichen Land).

Hauptproblem sind jedoch die hohen Kosten für eine solche Operation.

Deshalb habe ich beschlossen Pandora zu helfen. Meine Webseite hat im Durchschnitt 70 Leser pro Tag, wenn ich auf Reisen bin, mitunter auch das Doppelte. Auch habe ich auf meinen Reisen immer wieder Gäste, die ihre Augen nicht vor den Problemen in armen Ländern verschließen, oft auch Gäste mit Fachwissen und Beziehungen zu Kliniken und Instituten. Und ich rufe hiermit alle meine Leser und Gäste auf, Pandora zu helfen!
Ich werde Pandora in meinem Blog begleiten und so oft es geht über sie schreiben, Bilder posten und mit ihr im Kontakt bleiben.

Wie soll die Hilfe aussehen?

1. Kurzfristige Hilfe
Pandora braucht jeden Monat eine Bluttransfusion und täglich Medikamente zur Eisenreduktion in ihrem Körper. Das Medikament kostet ca. 8 USD pro Tag, die monatliche Blutfusion kostet ca. 200 USD. Im Moment kann Moe, Pandoras Vater die Kosten noch selbst tragen, da er zwei Jahre in Malaysia gearbeitet hat und somit von seinen Ersparnissen lebt. Seine Praxis wirft im Moment keinen Gewinn ab, trägt sich aber geradeso selber.
Das täglich benötigte Medikament nennt sich „Kelfer“, hier würde ich mich auch über Informationen dazu vom Spezialisten freuen.

2. Mittelfristige Hilfe
Wegen der Dauerschädigung Pandoras durch das bei den Bluttransfusinen zugeführte Eisen kommt es zu einer nachhaltigen Schädigung der Milz der kleinen Pandora. Hierfür wird eine Operation notwendig sein, welche ca. 15.000 USD kostet.

3. Langfristige Hilfe
Hier geht es um die Knochenmarkstransplantation, die Pandora ein relativ normales Leben ermöglichen würde. Für eine Transplantation in Malaysia sind 150.000 USD notwendig. Das ist eine sehr hohe Summe, aber vielleicht gibt es in Deutschland Organisationen, Krankenhäuser und Vereine, die eine solche Operation unterstützen können. Ich brauche also nicht nur Spenden, sondern auch offene Augen und Ohren und die Hilfe meiner Leser und Gäste vom Fach, ob es in unserem Lande Möglichkeiten gibt einem kleinen Mädchen aus Myanmar zu helfen!
Auch gilt es einen geeigneten Spender für das Knochenmark zu finden, ihre Schwester fällt leider heraus, da nicht alle Blutmerkmale übereinstimmen.

Spenden!

Wie soll das funktionieren? Natürlich möchte ich, dass jeder gespendete Euro direkt bei Pandora landet, ohne irgendwelche Abzüge und Bankgebühren. Deshalb werde ich nach meiner Rückkehr versuchen ein kostenfreies Spendenkonto bei einer Bank anzulegen. Bis dahin wendet euch bitte direkt an mich: info@tomtomtravel.com; tomtomtofu@gmx.de.

Über den Stand der Spenden werde ich regelmäßig im Blog berichten. Ich werde am 9.12.12 und 10.12.12 noch einmal in Yangon sein und hoffe, bis dahin eine erste Spende hier lassen zu können.

Das Geld wird dann in Bar von mir oder von einem anderen Reiseleiter mit nach Myanmar genommen, was bei Summen unter 10.000 USD kein Problem ist. Dort steht es dann Moe und seiner Familie für Ausgaben zur Gesunderhaltung Pandoras zur Verfügung, über die Ausgaben wird natürlich Buch geführt und sollen über mein Blog nachvoziehbar sein.

Knochenmark!

Wichtig ist es auch, einen Spender für das Knochenmark zu finden. Das ist nicht zu einfach, da es nicht nur um die gleiche Blutgruppe (Pandora hat „O“) geht, sondern um eine ganze weitere Reihe von Merkmalen, die ich hier auf Grund meiner nur laienhaften Kenntnisse nicht veröffentlichen kann. Details dazu später. Auch wenn meine Blutgruppe nicht mit der Pandoras übereinstimmt, werde ich mich in Deutschland als Spender registrieren lassen. Laut Internet ist der Eingriff recht harmlos und folgenfrei für den Spender.
Auch hier kann ich bei Interesse sofort mehr Informationen liefern.

Klinik!

Ich halte es für nahezu unmöglich die riesige Summe für die OP in Malaysia aufzubringen, deshalb werde ich versuchen eine Klinik oder ein Krankenhaus in Deutschland zu finden, welches die Operation durchführen kann, möglichst als Sponsoring oder humanitäre Hilfe. Bitte hört euch um, welche Möglichkeiten der Fremdfinazierung es gibt, welche Organisationen Operationen unterstützen…..etc.

Trotzdem werden hier auch Kosten anfallen, wie Reisekosten, Krankenhausaufenthalt, Betreuung, Verpflegung und auch dafür werden Spenden benötigt.

Das reicht für den Anfang, ich habe die Bilder von gestern mit eingefügt, auf denen die Familie zu sehen ist. Auf den Bildern ist auch noch eine Freundin der Geschwister, Georgia, die am Fremdsprachenistitut Deutsch studiert.

Ebenso habe ich noch Bilder von der kleinen physiotherapeutischen Praxis Moes eingefügt und Bilder, die Moe mit zur Verfügung gestellt hat.

 

 

Des Buddhas 8 Goldene Haare

Donnerstag, den 8. November 2012

Besuch in der Shwedagon Pagode Myanmars Hauptstadt Yangon, Eintauchen in die Menge der Pilger

Fast jedes Land in der Welt hat seine Wahrzeichen und Symbole, die in unseren Köpfen zu einer Einheit zusammen wachsen. Wenn irgendwo das Wort China auftaucht, da kommt sofort der Gedanke an die Große Mauer und wer hat bei einem Gedanken an Paris nicht sofort den Eiffelturm als Bild vor sich. Und genau diese Bedeutung hat die Shwedagon Pagode für Burma oder Myanmar.

Auch für jeden Burmesen ist es ein Traum, mindestens einmal im Leben ehrerbietig das Haupt vor der Pagode gesenkt zu haben. Und es ist wirklich eine Sehenswürdigkeit, die es wert ist, von weit her zu kommen und den vergoldeten Bau im Zentrum der burmesischen Hauptstadt zu besuchen….

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Vollmond in Yangon

Dienstag, den 6. November 2012

Straßenfest zum Vollmond

Nach den 10 Tagen im Tempel, wo ich jeden Morgen um 4 Uhr aufstehen musste/wollte, hatte ich vor sehr zeitig ins Bett zu gehen. Doch um 18 Uhr war Schluss mit der Ruhe im Zimmer. Die Straße vorm Hotel war gesperrt worden und hatte sich in einen lauten und bunten Nachtmarkt verwandelt. Straßenfestival, sagen die Jungs aus dem Hotel: Heute, morgen, übermorgen und auch noch in drei Tagen. Also nichts wie raus aus dem Hotel. Draußen reihen sich auf einem knappen Kilometer Buden dicht aneinander. Vor allem hunderte von Essständen laden auf kleine Snacks und Gerichte ein. Hier wird gebacken, gebraten, frittiert und gebrutzelt. Pfannkuchen, Omlets, Seegetier, Fische, Zuckerwatte, Süßigkeiten. Alles wird hier verarbeitet und meist in kleinen Plastiktüten verpackt. Gegessen wird dann an den zahlreichen Tee und Kaffeeständen, die aufgebaut wurden. Ein kleiner Ofen sorgt für heißes Wasser für Tee, kalte Getränke gibt es aus Styroporboxen mit Eiswürfeln. Zu jedem Stand gehören 4 oder 5 niedrige Tische und zu jedem Tisch 3 oder 4 noch niedrigere Höckerchen. Hinter den Fressbuden beginnen die Verkaufsstände, Schuhe, Haushaltwaren, Kitsch, T-Shirts, Socken und Unterhosen werden verkauft, dazwischen immer wieder ein Stand mit einfachsten Spielzeugen. Die Kinder freuen sich hier noch über eine großen aufgeblasenen Luftballon oder ein kleines quietschendes Plastikdingsbums. Sein Glück kann man am Lottowagen probieren oder beim Ringe werfen. Zu Gewinnen gibt es Getränke in Dosen, aber nur wenn man mit dem Ring getroffen hat. Hier versuchen sich vor allem die „Babymönche“, also Kids im Alter von 6 bis 10 Jahren, mit kahl geschorenem Kopf in roten Mönchsgewändern. Ein paar Fahrgeschäfte machen guten Umsatz, die Kinder wollen gern aufs Karussell, werden sorgfältig platziert, dann schiebt der Betreiber das Karussell per Hand an, ein paar Runden geht es schnell im Kreis, dann trudelt es noch ein bisschen vor sich hin und die nächsten Kids sind an der Reihe. Großer Andrang herrscht vor der Geisterbahn, in einem Land, in dem man an lokale Götter und Geister glaubt, wahrscheinlich keine schlechte Geschäftsidee. Besonders faszinierend ist das Riesenrad, nicht wirklich riesig, vielleicht 10 oder 12 Meter im Durchmesser und auch dieses ohne Motor. Den Antrieb bewerkstelligen vielleicht 6 oder 8 Jungs im Alter von 14 bis 16 Jahren. Sie klettern im Rad umher und am Anfang dauert es vielleicht 10 Minuten, bis sich das rad einmal gedreht hat und alle Sitze aufgefüllt sind. Eine Fahrt kostet 50 Cent pro Person. Sicherheitsbedenken hat niemand, denn Sicherheit gibt es praktisch nicht. Ich traue mich erst am zweiten tag auf eine Runde in dem quietschenden Stahlungeheuer. Das Ächzen und Quietschen hört man aber Dank der übersteuerten Stereoanlage nicht, aus der unheimlich laute Pomusik sprudelt.

Zurück zum Riesenrad. der älteste von den Boys zieht eine Trillerpfeife. Zwei andere Jungs treiben die Menge drei Schritte zurück (also doch Ansätze von Sicherheitsdenken), dann klettert die Antriebsmannschaft affenartig nach oben. So aus dem Gleichgewicht gebracht nimmt das Rad sehr zügig an Fahrt auf. Auf der Hälfte springen die „Antreiber“ noch einmal an eine Gondel und geben zusätzlichen Schwung. Das reicht dann auch für sieben oder acht Runden, wobei die ersten 4 Runden wirklich rasant sind, die Auslenkung der Gondeln beträgt vielleicht 15 bis 20 Grad und oben erreicht der Mageninhalt die Schwerelosigkeit. Es wird gut geschrieen und gekreischt im Rondell und alle klammern sich ordentlich an die „Reeling“, die Effekte sind bemerkenswerter als in auf den gigantischen Riesenrädern in Berlin auf dem Alexanderplatz zu Weihnachten. Leider lässt sich so ein Ding in Deutschland nicht installieren, die ersten Toten wären die Prüfer vom TÜV mit Herzversagen. Mir hat es gefallen und so gehe ich am nächsten Tag noch einmal. Ich lade noch zwei Kids ein, die gestern schon mir großen Augen und ohne Geld das Rad angestaunt haben und die mich nun 8 Runden lang anstrahlen.

Schwierig wird es, ein Bier zu finden auf dem Straßenfest, alles läuft hier wirklich ohne Alkohol ab, erst am äußersten Ende der Straße gibt es zwei Lokale mit Ausschankgenehmigung und ich gönne mir bei abendlichen annehmen Temperaturen um die 29 Grad ein eiskaltes Myanmar Bier. Zu meinem Nachtschlaf komme ich trotz des Jahrmarktes vor dem Fenster. Um pünktlich 22:30 wird die Musik abgeschaltet und binnen 30 Minuten sind die Stände verschwunden. Ein paar Hunde wühlen sich noch durch die Abfälle auf der Straße, die jetzt ruhig und fast menschenleer ist, nur beleuchtet durch den fast Vollmond. Hinter der Jesusfigur der katholischen Kirche, macht dieser fast einen gespenstischen Eindruck.

Morgen Abend jedoch wird hier wieder der gleiche Trubel herrschen und sich die bunte Masse an fröhlichen Männern, Frauen und Kindern die Straße entlang schieben.

 

Thanaka-Land

Dienstag, den 6. November 2012

Auf jeder Reise faszinieren mich Gesichter, doch hier in Burma sind die Menschen gleich doppelt attraktiv und das nicht nur, weil man überall ein Lächeln zu sehen bekommt, sondern auch wegen des Thanaka, das sich vor allem die Frauen, aber auch Kinder und ein paar Männer zum Sonnenschutz und als Schmuck auf die Wangen und die Stirn auftragen.

Nun bin ich schon zum fünften Male in Burma und immer noch fasziniert, wie beim allerersten Mal. Dieses Land mit seinen Menschen! Habe ich hier schon einmal ein trauriges Gesicht gesehen? Ich kann mich nicht erinnern. Und diese offene Neugier! Die Leute wollen wissen, wer du bist und schauen dir ins Gesicht und ganz tief in die Augen. Am Anfang hat mich das verunsichert, aber heute genieße ich es, dann einfach genauso tief zurück zu blicken.

Für die Burmesen interessant sind unsere Augen, mal nicht eben nur dunkelbraun oder schwarz, sonder so schön „bunt“ in blau, grau oder grün und natürlich die großen Nasenzinken, die so markant sind, wie mir eine Burmesin erklärte. Für mich faszinierend hier sind die von Innen kommenden Blicke, oft gelingt es sogar, den „Funken“ aufs Foto zu bekommen, und natürlich die vielfältigen Formen der Tanaka- Schminke, den viel Burmesinnen und einige Burmesen täglich auflegen.

Woher kommt die gelbe Paste? Thanaka wird aus der Rinde des Indischen Holzapfebaumes hergestellt. Auf dem Markt sieht das manchmal ein bisschen wie ein Brennholzstand aus, aber dafür sind die meist armdicken Holzstücken viel zu gleichmäßig geschnitten. Ich habe mir vorgenommen, mir auf dieser Reise mal einen noch „ganzen Baum“ zeigen zu lassen. Zu Hause haben die Burmesen dann eine steinerne, nicht ganz glatte Platte, dort wird von dem Holzstück unter Zugabe von etwas Wasser die Rinde von dem Holz abgerieben, die entstanden Paste wird dann mehr oder weniger dick und mehr oder weniger kunstfertig aufgetragen. Ob es traditionell, regional und ethnische Unterschiede gibt, wäre ein gutes Thema für eine Doktorarbeit. Möglichkeiten zum „Abschreiben“ gibt es wohl kaum.

Natürlich hat sich die burmesische Industrie auf den Bedarf eingestellt und so gibt es Tanaka in gepresster Form oder gar als fertige Paste, aber laut meiner Lokalguides sind diese Produkte nicht sonderlich gut.

Mit etwas Thanaka im eigenen Gesicht steigern sich die Smalltalk Chancen ins Unermessliche, ich lasse mir ab und zu die Schminktechnik zeigen, mir fehlt aber noch sehr viel Training. Angeblich wird die Paste aus der Baumrinde hier schon mehr als 2000 Jahre verwendet. Interessant ist, dass diese Schminktechnik wirklich nur in Myanmar zu finden ist und in keinem Nachbarland.

In den letzten Tagen habe ich schon wieder einige sehr schöne Fotos machen können und ich bin mir sicher, wenn wir uns am nächsten Montag auf die Fahrräder schwingen, werden noch Unzählige dazu kommen.