Nach der Tour ist vor der Tour
Mittwoch, den 17. Dezember 2014Vorschau auf die Seidenstraße und Pamir-Tour 2016
Kurz vor dem Start meiner Wintertouren in Südostasien habe ich es nun doch noch geschafft, meine Berichte nachzuschreiben, nun kann ich am Sonntag guten Gewissens wieder aufs Rad steigen und den Ho Chi Minh Pfad herunterrollen, jetzt habe ich auch wieder den Computer dabei und werde meine Leser täglich und zeitnah mit Informationen versorgen.
Im Pamir ging und geht das leider nicht. Zum einen ist die Internetanbindung in den letzten 500 Jahren im Pamir nicht wesentlich verbessert worden, zum anderen muss bei den Pamir Touren jedes Gramm Gewicht raus und da fliegt das Laptop dann eben aus der Packliste.
Die diesjährige 2014er Tour war diesmal ganz anders als im Vorjahr! Vor allem wettertechnisch hatten wir mehr Glück. Es gab kaum Gegenwind und das wirkte sehr motivierend. 2013 hatte es uns manchmal fast vom Fahrrad geweht, dazu war es dann auch recht kalt. Ordentlich eingemummelt standen wir 2013 auf vielen Pässen, mit allem, was wir hatten, 2014 dann Fotos vom gleichen Ort mit kurzer Hose. Auch die Regenjacken konnten bis auf dem Tag zum Song Kul im Gepäck bleiben. Sollte es daran gelegen haben, dass wir fast einen Monat später unterwegs waren, möglicherweise. Ich werde es bei weiteren Planungen im Hinterkopf behalten.
Von Vorteil ist es wirklich die Strecke zu kennen, denn nun kam man den Wassertransport optimieren und die schönsten Zeltplätze heraussuchen. Ein paar Probleme gab es durch den Ramadan, da einige Teestuben geschlossen hatten.
Anstrengend war es auch in diesem Jahr, doch wegen des besseren Wetters waren wir sogar schneller unterwegs als im Vorjahr. Der neue „Rekord“ mit den über 2000 Höhenmetern war nicht notwendig und kommt nicht in den Plan für 2016, man ist danach einfach zu sehr geschlaucht.
Auch 2016 wird es einige Änderungen an der Route geben. Auf der Strecke von Taschkent nach Duschanbe werden wir 2016 zum einen versuchen den Anzob Pass zu fahren um den iranischen Horrortunnel zu umgehen, dafür wird es aber auch am Iskander Kul einen Ruhetag oder besser einen Tagesausflug zu Fuß in die Berge geben. Auch werde ich im Zentralpamir erstmals das Vanj Tal in Angriff nehmen und es wird einen weiteren Abstecher von Murgab geben, zum Rang Kul und Sor Kul.
Doch der Reihe nach, aus der Pamir Reise wird nun ein Vierteiler, den ihr einzeln oder zusammen fahren könnt und unter dem Thema: „Die Seidenstraße-Minarette und Schneeberge“ laufen:
Teil 1: Seidenstraße Klassisch
20 Tage ( bis Taschkent) oder 30 Tage bis Duschanbe), 800 (1400) km, anspruchsvolle Radtour mit Etappen bis zu 100 km und bergig, bei vorwiegend heißem Wetter. Termin: ca. 15. Mai 2016 bis 15. Juni 2016, maximal 5 Teilnehmer
Buchara, Samarkand ,Taschkent und Duschanbe sind vier spannende Städte an der Seidenstraße, die sich zu einer Radreise zusammen fassen lassen. Leider wird Buchara nur von der Air Rossia angeflogen, was ich aufgrund meiner schlechten Erfahrungen und des noch schlechteren Service vermeiden will, deshalb Anflug über Taschkent mit Türkish Airlines und mit dem Zug nach Buchara. Neben den alten Städten geht es durch das Nurata Gebirge und durch den Zaamin Nationalpark. Nach knapp drei Wochen erreichen wir Taschkent, von hier besteht aber die Möglichkeit noch nach Dushanbe weiter zu fahren und den ersten Pamir Ausläufer auf gut asphaltierter Piste zu überqueren und einen Abstecher zum Iskander Kul zu machen. Anschließend dann geht es auf eine 80 Kilometer lange Abfahrt nach Duschanbe.
Teil 2: Der Pamir Highway
30 Tage von Duschanbe nach Osh, zu Radeln sind 1600 km zumeist in sehr bergigen Regionen, deshalb ist die Tour auch sehr anspruchsvoll, Einstieg auch schon in Taschkent möglich, Termin: 15. Juni 2016 bis 15. Juli 2016, maximal 5 Teilnehmer
Von Duschanbe aus geht es relativ schnell in die Berge, wo uns ein gigantisches Panorama über den Pamirt erwartet, dann geht es an der afghanischen Grenze entlang bis nach Chorog, der Hauptstadt von Gorni Badachshan. Erstmals verlassen wir den M 41 Pamir Highway und fahren weiter an der afghanischen Grenze entlang durch das malerische Vansch Tal, bevor wir uns den ersten 4000er Pässen nähern. In Murgab habe wir Zeit uns zu erholen, um dann einen Abstecher in die Vogelresevate des Rang Kul und Sor Kul zu machen und wieder nach Murgab zurück zu kehren. Dann steht uns der Akbaital pass bevor und die Fahrt zum Karakol, dem Schwarzen See, der sich in einem 5 Millionen Jahre altem Meteoritenkrater gebildet hat. Ab Sary Tasch haben wir dann für die letzten Berge wunderbaren Asphalt unter den Rädern und genießen die grünen Weiten und Höhen Kirgisiens. Von Bischkek geht es dann mit dem Flieger über Bischkek wieder nach Hause.
Teil 3: Kirgisien-Männer mit spitzen Hüten
24 Tage von Osh nach Bischkek, 1200 Kilometer und wieder viele Berge, ebenfalls sehr anspruchsvolle Radtour in Kirgisien, Termin: ca. 15. Juli bis 10. August 2016
Nach der Klimatisierung in Osh ist der einzige Walnussurwald in Arslanbob unser erstes Ziel, 200 Jahre alte Bäume vor einer tollen Bergkulisse. In diese radeln wir dann 2 Tage später hinein und werden nicht nur tolle Ausblicke und Panoramen haben, sondern auch in wunderschönen, grünen Tälern radeln. Anstrengend wird es, da nicht alle Straßen asphaltiert sind, aber dafür ist der wunderschöne Song Kul See noch fast frei von Touristen. Hier gibt es nur unendlich grüne Weite mit See, vielen Pferden und ein paar Jurten. Es wird sich mehrfach die Möglichkeit bieten, dort auch in einer solchen zu übernachten. Auf dem Weg nach Bischkek geht es noch einmal über einen hohen Pass, dann haben wir noch drei Tage zum Ausspannen in der schönsten der zentralasiatischen Hauptstädte.
Teil 4: Das Himmelsgebirge
30 Tage von Bischkek durch die kasachische Steppe in die chinesische Provinz Xinjiang, drei Tage bis eine Woche Verlängerung in Beijing ist möglich, 1200 Kilometer, anspruchsvolle Radtour, Termin: 10. August 2016 bis 10. September 2016 mit Verlängerungsoption in Beijing
Von Bischkek geht es über die historische Ruinenstadt Balasgun mit dem imposanten Burana Turm zum traumhaften Issy Kul, an dessen Südufer wir drei Tage entlang radeln werden. Von Karakol fahren wir weiter zu den ersten Ausläufern des Tien Shan Gebirges und durch die grünen Steppen Kasachstans bis zu chinesischen Grenze. Von hier erreichen wir einen der schönsten Gebirgszüge des Tienschan. Touristen werden wir hier kaum treffen, dafür grüne Hochebenen mit Schafherden, schöne Seen, Schnee bedeckten Bergen am Horizont. Erst am Himmelssee können wir und langsam wieder an die Zivilisation gewöhnen und in Ürumqi, der Hauptstadt der Provinz Xinjiang erwartet uns dann ein positiver Kulturschock, mit tollen Restaurants, modernen Shoppingmalls und uigurischen Basaren.
Auf dem Weg nach Hause gibt es die Möglichkeit in Beijing halt zu machen und mit den Rädern nicht nur die chinesische Hauptstadt erobern, sondern auch einen Abstecher zur Großen Mauer machen.
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Schon beim Schreiben juckt es mich, sofort das Rad zu nehmen und zu starten und bis 2016 ist es noch soooo lange hin. Vor allem freue ich mich auf den letzten Abschnitt, da hier ein ganzer Abschnitt im touristischen Niemandsland liegt. Dabei sind die Landschaften mehr als grandios, hatte ich doch das Glück hier schon 2007 Aufklärung für unsere damalige Athen-Beijing Tour zu betreiben. Natürlich ist es auch möglich, die gesamte Tour zu fahren, also von Buchara bis Ürumqi, vom 15. Mai bis zum 15. September 2016. Die Klassische Seidenstraße wird wieder ein heiße Tour mit Temperaturen um die 35 Grad, aber mit zeitigem Aufstehen lässt sich das gut bewältigen. Wieder werden wir auf den Touren ohne Begleitfahrzeug unterwegs sein und auch ein leichtes Zelt und Schlafsack mitführen. Im Gegensatz zu vielen anderen Anbietern, die sich mit Zertifikaten und Umweltsiegeln schmücken dürfen ist unsere Tour wirklich umweltfreundlich, wir unterstützen die lokale Wirtschaft und keine großen touristischen Agenturen. begrenzt ist die Teilnehmerzahl wieder auf 5 Personen, also lasst euch rechtzeitig vormerken!