85. Tag: 19. Juni 2009 „Kaiserliche Sommerfrische“
Dienstag, den 30. Juni 2009Ruhetag in Chengde, Besichtigung der äußeren Paläste, 13 Kilometer
Wir sehen uns gegen 9 Uhr das Hotelbuffet an, alles ist schon ziemlich abgeräumt und mit 30 Yuan nicht ganz billig, also gehen wir auf die Straße und suchen uns gleich um die Ecke einen Laden mit Nudeln und gedämpften Teigtaschen.
Gegen 10 Uhr steigen wir dann auf die Räder und beginnen unsere Stadtrundfahrt, Ziel sind ein paar der acht äußeren Paläste.
Als diplomatische Geste haben die Qing Kaiser zur Bewahrung der Freundschaft mit angegliederten Völkern rund um die Stadt Paläste in verschiedenen Baustilen errichten lassen.
Von außen der schönste Palast ist der Kleine Potala, ein kleineres Abbild des Potala Palastes in Lhasa, leider von innen ziemlich herunter gekommen zählt er nicht zu meinen Favoriten hier in der Stadt. Gleich neben an liegt der Putuozongcheng-Tempel, der auch viele tibetische Elemente enthält und der mir wesentlich besser gefällt, als der Kleine Potala. In der Haupthalle stehen natürlich drei große Buddhafiguren, interessanter jedoch ist das Ensemble mit seine vielen kleinen Nebengebäuden.
Hier treiben sich dann auch nur chinesische Touristen herum und eine Gruppe aus dem Süden versucht die Skulpturen einer tausendarmigen Guanyin nachzuahmen, hervorragende Gelegenheit für ein kleines Fotoshoting auch für mich.
In den hinteren Parks und Tempeln wird dann auch fleißig fotografiert und schon bald sind wir auf jedem Foto mit zu sehen.
Der aktivste Tempel in Chengde ist jedoch der Puning-Tempel. Seine Hauptattraktion ist einer der größten hölzernen Buddhafiguren der Welt, die Halle ist düster und mysthisch und erst nach ein paar Sekunden, nachdem sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben werden die beindruckenden Detais sichtbar. Ein Blick auf Buddhas Gesicht aus der zweiten Etage kostet extra, ist es aber wert, die dunkle Stiege nach oben zu klettern. Dort ist man dann in unmittelbarer Nähe des Kopfes der Statue des in Meditation versunkenen Lehrers des Weges der Mitte.
Hubert hat noch ein wenig am Computer zu arbeiten und so ziehe ich allein mit Barbara weiter zum letzten Tempel für heute, zum Pule-Tempel, der eindeutig mein Favorit ist, wegen der Ausstellung der tibetischen Bronzefiguren in den drei Nebengebäuden des Tempels. Leider sind die Kammern nicht beleuchtet und der Wärter weigert sich das Licht eizuschalten, angeblich sei dies nicht mehr gestattet und würde den Bronzefiguren schaden, später stellt sich heraus, das seit Wochen versucht wird ein defektes Kabel zu finden und auszutauschen und ich bin recht sauer, keinen Blick auf die vielarmigen Figuren und bösartigen Dämonen werfen zu können.
Doch auch der Rest der Anlage ist sehenswert, der Haupttempel ist dem Himmelstempel in Beijing nachgeahmt, also ein runder Tempel auf einem rechteckigen Sockel, der Himmel, der über der Erde thront, von hier hat man einen schönen Blick über die Umgebung und bei gutem Wetter über die ganze Stadt. Heute zieht jedoch wieder eine regenwolke heran und so machen wir uns auf den Weg zurück zum Hotel, nicht ohne zuvor noch in unserem Lieblingslokal hier in Chengde einzukehren.
Am Abend, nach dem Regen ist es angenehm frisch, fast schon kühl und wir suchen unss ein Straßenlokal mit Grillspießen verschiedenster Sorte und bestellen eigentlich zu viel, aber morgen ist ja wieder ein Fahrradtag, an dem die Kalorien verballert werden können.