29 Tag: 24. April 2009 „Auf Höhenwegen durchs Wolkenmeer“
Freitag, den 24. April 200999 Kilometer von Daozhen nach Nanchuan, auf guter Straße über drei Hohe Pässe bei ab und zu leichtem Regen und dichtem Nebel, 1340 Höhenmeter
Der Morgen sieht nicht verlockend aus und es ist außergewöhnlich frisch, die Wantan- Suppe bringt ein wenig Wärme und kraft in die Knochen und Wasser für einen Kaffee ist nicht aufzutreiben.
Bei leichtem Nieselregen streben wir dann den Bergen entgegen. In einer langen tiefen Schlucht rauscht unten ein kleiner Fluss, überall quillt Wasser aus den Bergen, meistens braun vom Regen der letzten Tage und der letzten Nacht. Die Straße führt gemächlich steigend bergan und wir gewinnen schnell an Höhe. Oben erreichen wir dann den höchsten Punkt der bisherigen Tour 1170 Meter über dem Meeresspiegel.
In einem kleinen Ort werden wir vor einer Schule gestoppt, alle Schüler der Grundschule, also vielleicht 100 bis 120 Zwerge und Zwerginnen laufen schnell zusammen und ein großes Gruppenfoto wird organisiert, dann dürfen wir weiterfahren.
Gegen Mittag überschreiten wir die Grenze von Guizhou Provinz nach Chongqing und auf einmal gibt es auch wieder mehr Dörfer und mehr Menschen und auch an der Straße ab und zu ein Restaurant. Wir lassen die erste gute Chance nicht vergehen und lassen uns eine große Schüssel mit Reis, Gemüse und ein wenig Speck braten und sind dann bereit zu weiteren Untaten. Ein dritter Pass wartet noch auf uns und der ist noch einmal 20 Meter höher, als der erste, oben geht es durch einen Tunnel und auf der anderen Seite landen wir direkt in einer dicken Regenwolke.
Die Abfahrt ist dann nicht so angenehm, eher kalt und nass und wir sind froh, als wir unten wieder etwas in die Pedalen treten können. Hier im Großraum Chongqing werden die Städte schon wieder wesentlich größer und so kündigt sich Nanchuan schon ein paar Kilometer eher mit viel Verkehr und Vorstädtchen an.
Bei der Einfahrt in die Stadt reist mein Schaltzug und ich kann nicht mehr schalten, aber kein großes Problem, denn wir finden gleich ein schönes Hotel, für 188 Yuan gibt’s ein luxuriöses Zimmer mit Panoramafenster und schönem Ausblick.
Heute haben wir auch kein Problem ein Restaurant zu finden, die Straße mit dem Lokalen ist gleich um die Ecke und zwischen den ganzen Feuertopf-Läden finden wir auch ein „normales“ Restaurant mit einigen hervorragenden Gerichten, Schweinrippchen mit Hirse, eingewickelt und gedünstet in Bananenblättern und ein Tofufladen mit Bierteig sind die kulinarischen Höhepunkte des Abends.
Zurück im Zimmer widme ich mich noch ein wenig dem Computer und hole die letzten drei tage nach, an denen ich einfach zu müde war, um noch zu schreiben.