24. Tag: Yangon-Goldene Hauptstadt des Goldenen Landes
Donnerstag, den 10. Dezember 2009Flug nach Yangon, Goldene Tempel und Pagoden
Im Morgengrauen geht es heute schon im Bus auf den Flughafen. Der gleicht eher einem Feldflughafen, obwohl jede menge Touristen hier abgefertigt werden müssen. Alles geht per Hand vor sich, dutzende gepäckträger fertigen in einem scheinbar chaotischen Gewirr das Gepäck ab und die Sicherheitskontrollen sind eher Makulatur und natürlich hat der Flug wieder eine gute Stunde Verspätung, aber alles funktioniert und auch das Gepäck kommt auf dem Internationalen Feldflughafen Yangon unversehrt an.
Auf dem Weg in die Stadt machen wir Halt an einem Tempel, hier gibt es den größten Marmorbuddha im Lande. 600 Tonnen schwer ist der Koloss und stammt aus einem Steinbruch nördlich von Mandalay. Eigens für den Buddha wurden ein Transportschiff und eine Eisenbahnline gebaut. Leider thront der sitzende Buddha in einem Glashaus um die Temperaturen konstant zu halten, damit keine Spannungen im Gestein entstehen können. Viele Pilger gibt es heute nicht und so ziehen wir nach einer kleinen runde durch den Tempel weitert. Gleich gegenüber werden drei weiße Elefanten gehalten. Weiße Elefanten gelten in südostasiatischen Staaten als Glücksbringer und seit 3000 Jahren versuchen die Könige und Herrscher der Region sich eine Herde zu halten. Die Tiere stehen angekettet in einem großen Pavillon zur Schau und schauen nicht sehr glücklich aus, sind sichtlich nervös und leiden an Bewegungsmangel, aber als Glückssymbol in einem buddhistischen Land steht ihnen eine bessere Reinkarnation bevor.
Auf den belebten Straßen der Hauptstadt sind Unmengen von Autos unterwegs. Neben den bis zu 30 Jahre alten Schrottmühlen sieht man hier auch teure Jeeps und Geländewagen, es gibt also auch hier jede menge Leute, deren Einkommen weit über dem Landesdurchschnitt liegen muss. Ebenso ist es mit den Gebäuden, die meisten sind vom Monsunregen grau gefärbt, nur einige wenige stechen durch Farbe und Modernität heraus.
Unser Hotel liegt genau im Zentrum der Stadt unweit der Sule-Pagode in einer belebten Nebenstraße. Etwas hungrig suchen wir uns einen kleinen Stand mit Frühlingsrollen, Samosas und kalten Nudeln und holen uns ein paar kalte Getränke aus dem Laden gegenüber. Interessant ist es dann beim Essen das rege Treiben zu beobachten, die vielen Menschen, die hier geschäftig hin und her laufen. Nach dem Essen bleibt noch eine Stunde Zeit und dann brechen wir auf zum Wahrzeichen der Stadt und vielleicht des gesamten Landes, der Shwedagon Pagode. In diesem über 180 Meter hohen Heiligtum sollen acht Haare Buddhas und andere Religien aus Sri Lanka liegen, deshalb zieht die Stupa und der Tempelbezirk darum auch täglich tausende von Menschen an. Jeder Burmese möchte mindestens einmal im Leben hier gewesen sein und auch die Leute aus der Stadt gehen regelmäßig zu diesem mit mehreren Tonnen Gold geschmückten Bauwerk. An der Spitze der Pagode wurden unzählige Edelsteine, Diamanten und Rubine eingearbeitet und vor der Renovierung der Pagode in den 70 Jahre konnten die Burmesen hierher pilgern und Schmuck stiften, der dann in die Spitze mit eingearbeitet wurde.
Rund um den großen Stupa gibt es noch Dutzende von kleinen Tempeln mit vielen Buddhafiguren. Auch die vier Auf-und Abgänge in Teakholz sind reich verziert und aufwändig gestaltet. Die bunten Menschen strömen hier in ihrer Sonntagskleidung zum Stupa, um hier zu beten oder aber auch Freunde zu treffen und eine wenig zu schwatzen. Das ist eine angenehme Eigenheit des Buddhismus, das die Religion trotz ihrer tiefen Verwurzelung in den köpfen und Gedanken der Menschen nicht so ernst genommen wird und die Menschenansammlung hier gleicht eher einem Happening, als einem sonntäglichen Kirchgang.
Besonders toll wird die Stimmung nach dem Sonnenuntergang, wenn die die goldene Stupa angestrahlt wird. Beeindruckt ziehen wir hier mehrere Runden, schwatzen ein wenig mit ein paar Mönchen, die regelmäßig herkommen, um mit den Touristen ihr Englisch zu trainieren.
Nach dem vielen Lichtern im Tempel geht es wieder zurück in die spärlich beleuchtete Stadt und wir beschließen den Abend in einem indischen Restaurant mit leckerem Lammcurry und reis, die vielen indisch stämmigen Boys, die hier bedienen flitzen eifrig durch den Saal und sorgen dafür, dass die Teller nicht leer sind. Für einen Preis kann man hier essen bis man satt ist, Bedingung ist aber, dass man Nichts in die Küche zurück gehen lässt. Den Abschluss des Abends bilden dann leckere süße Kuchen und Myanmar Kaffee. Ein gelungener Tag und fast schon der Abschluss unserer Tour.