3. Tag: Dienstag, der 16.11.2010
Dienstag, den 16. November 2010Im Museumsdorf
20 Kilometer von Tengchong nach Heshun, Besichtigung und wieder zurück, ohne Berge bei schönstem Sonnenschein und 25 Grad
Heute ist unser Tag zum Einradeln, nur 20 km und ein Ausflug in das Museumsdorf Heshun liegen vor uns. Die Räder sind unten im Hof, aber an denen ist noch viel zu tun. Die standen ein jahr in Dali und niemand hat sich gekümmert. Ich muss jede Menge Bremsbeläge wechseln, ein Schlauch muss geflickt werden, ein Paar Pedale sind Schrott und eine Bremse ebenfalls. Aber ich war recht ordentlich vorbereitet und nach zeieinhalb Stunden Schrauberei laufen die Räder einigermaßen rund.
Bis nach Heshun brauchen wir nicht einmal eine halbe Stunde, dann kommen wir schon zum Eingangstor, wo jedem erst einmal 80 Yuan Eintrittspreis abverlangt werden, das sind 10 €, also für chinesische Verhältnisse auch ein fetter Eintritt. Mit meiner neuen gefälschten Version meines Tourguideausweises komme ich jedoch kostenlos rein und kann die Gruppenkasse etwas entlasten.
Das Dorf, an der Teestraße und an der Burmastraße gelegen hatte schon immer viele reiche Familien, die vom Handel gelebt haben. So entstanden schöne Familienresidenzen. Gebaut wurden die Höfe aus Tuffstein, und viel Holz und die Dächer sind mit halbrunden Ziegeln belegt. Unten am Fluss zieht sich ein malerischer Weg entlang, auf der einen Seite die schönen Häuser, auf der anderen Seite isrt der Blick offen in die Vulkanlandschaft. Es wird wieder viel gebaut, denn der Tourismus hier ist gut angelaufen und alle wollen daran teilhaben, aber es gibt strenge Auflagen und so entstehen nur Häuser im alten Stil.
Wir schlendern stundenlang durch die kleinen Gassen und in jeder Ecke und in jedem Winkel gibt es etwas zu entdecken. Viele alte leute haben sich ihren Stuhl ans Tor gerückt und genießen die warme Sonne und hinter den offenen Türen und Toren arebiten Handwerker. Glücklicherweise sind die Chinesen lauffaul, so dass man im hinteren teil des Dorfes seine Ruhe hat. Vorne auf der Touri-Meile gibt es dann Souvenirladen an Souvenirladen und jede menge Familienrestaurants. Eines davon sieht recht einladend aus und bald steht wieder eine leckere mahlzeit vor uns, die wieder zu reichlich ausfällt.
Dank meiner guten Planung geht der heutige kurze Regenguss während des Essens nieder, danach kommt sofort die Sonne wieder heraus. Wir begehen jetzt auch noch den touristischeren Teil des Dorfes, aber auf die Museen hat mit vollem Bauch keiner so richtig Lust. Also schlendern wir zu den Rädern zurück und tuckeln nach Tengchong zurück. Hier bleibt ein wenig Zeit für ein spätes Mittagsschläfchen oder einen kurzen Spaziergang.
Ich widme mich noch einmal dem Internet, mache Bilder und Texte.In den nächsten drei Tagen werden wir kein Internet haben, also kann ich auch mein Blog wohl nicht aktualisieren, aber natürlich wird weiter geschrieben und fotografiert und später alles eingestellt. Morgen brechen wir nach gudong auf und werden dort zwei Nächte sein, um das Wolkengipfelkloster zu besischtigen.
Das Abendessen ist auch wieder grandios, eine lokale Spezialität ist gebratene Blutwurst, außerdem gibt es Waldpilze und richtig gute Aubergiene, nur derFisch war nicht so toll. der Nachbartisch mit Chinesen macht wahnsinnigen Krach, nach einer halben Stunde schläft der erste am Tisch, aber die Dame mit der Feldwebelstimme hält die anderen mit einer weiteren Flasche Schnaps im Schach. Wir versuchen dann enmal eine lautstarke gegenatacke, werden aber damit komplett ignoriert, laut im Restaurant ist hier eben mehr als normal.
Also dann liebe Leser, wir verabschieden uns erst einmal drei tage ins Hinterland. Viele Grüße von eurem Tomtomtofu!