27. Tag: Freitag der 27. März 2015
Freitag, den 27. März 2015Im Rausch der Buddhas
Tagesausflug nach Monywa und den Phowin Höhlen, dem größten stehenden Buddha der Welt und einem Disneyland des Buddhismus
Eigentlich ist es ja gar nicht so schlecht mal zu reisen, wie es die anderen tun, denke ich, wir frühstücken und steigen dann gemütlich in ein Taxi. Doch schon nach einen halben Stunde Fahrt habe ich schon keine Lust mehr auf Autofahren, wenn draußen das bunte Leben vorbeizieht.
Interessant wird es aber trotzdem noch, nach mehr als drei Stunden Fahrt sind wir irgendwo in der Provinz in der Nähe von Monywa, dort gibt es einen Berg mit vielen kleinen Höhlen im Sandstein und vielen kleinen und mittleren Buddhas darin. Das besondere ist, die Höhlen sind verdammt alt, zwischen 500 und 800 Jahren und niemals renoviert worden. So sind dann nicht nur die vielen liegenden Buddhas interessant, sondern auch die mitunter recht gut erhaltenen Malereien an den Wänden. Alles erinnert ein wenig an die Tempelkomplexe an der chinesischen Seidenstraße.
Im Gelände kann man sich gut drei Stunden aufhalten und in den Höhlen herumkriechen. Was negativ auffällt ist der Müll überall, der jetzt in der Trockenzeit noch mehr zu Tage tritt, wenn die Bäume und Sträucher grün sind, dann wirkt das hier alles etwas besser. Und die Affen, die hier herum strolchen und die Besucher mitunter recht harsch nach etwas Essbarem angehen.
Kaum kommen wir vom Berg, wartet natürlich unser Taxi schon und es geht durch Monywa bis zum nächsten Höhepunkt, dem Thanbodhay Paya. das ist ein großer bunter Tempelkomplex in dessen Mauern und Türmchen hunderttausende kleiner Buddhafiguren eingearbeitet wurden. Innen geht es dann weiter, Buddhas in allen Formen und Farben und Größen und an allen Wänden reihenweise kleine Buddhas, die ca. 10 cm groß sind, unmöglich zu schätzen, wie viele Figuren hier „gelagert“ werden, es sollte mich nicht wundern, wenn die Millionengrenze erreicht würde.
Doch es reicht noch nicht für den heutigen Tag, denn nur ein paar Kilometer weiter steht der größte Buddha der Welt in der Landschaft, der ist 119 Meter hoch und hat an die 20 Etagen, der Fahrstuhl ist wieder einmal kaputt und man kann sich in den Etagen dann von Hölle zu Hölle ins Paradies hocharbeiten, denn mit den entsprechenden Bildern und Skulpturen sind die Etagen ausgestattet. Zahlreiche Pilger sind hier unterwegs, doch nicht nur wegen des stehenden Buddhas, den davor liegt noch ein knapp 100 Meter langer liegende Buddha und auch um die Anlage herum liegen große Felder mit Figuren von Bettelmönchen, die stehen in langen Reihen nebeneinander und es dürften auch mehrere Tausend davon in der Gegend herumstehen.
Spätestens jetzt ist der Overkill erreicht, manchmal kann man die Moslems und ihr Darstellungsverbot von Göttern verstehen, spart unheimlich Geld und Platz!
Wir brauchen wieder drei Stunden zurück nach Mandalay, es ist dann schon dunkel, aber bei der Shan Mama bekommen wir unser letztes Abendessen hier in Burma und die Tour geht damit zu Ende.
Was noch folgt ist schnell erzählt:
Am Samstag können wir ausschlafen und transferieren dann zum Flughafen Mandalay, der ist rech klein und mickrig, versucht sich aber mit schäbiger Moderne. Das Einchecken klappt problemlos, wie auch der Flug nach Bangkok. da wir zum Internationalen Flughafen fliegen, können wir die Räder in der Gepäckaufbewahrung abgeben und haben die Hände frei für eine nacht und einen tag in Bangkok, die wir noch einmal mit einem Shopping Spaziergang in Chinatown verbringen. Am Abend funktioniert auch alles, Helma fliegt mit Asiana über Seoul zurück nach Deutschland und ich zwei Stunden später mit Qatar, alles klappt gut und ich überabreite im Flieger schon einmal den Plan für die Tour im nächsten Jahr!