23. Tag: Montag, der 27. Mai 2013

27. Mai 2013

Zurück nach Katmandu

37 Kilometer von Dhulikel nach Katmandu, Besichtigung in Bhaktapur, Abendessen mit kultureller Umrahmung, anfangs Regen, dann wieder Sonne bei 28 Grad

So ein richtiger Regentag hatte uns eigentlich noch gefehlt, bisher hatten wir einen kleinen Schauer am Anfang auf dem Weg aus Lhasa heraus und dann gestern Nacht im Last Resort. Heute hat es jedoch erst am zeitigen Morgen angefangen zu regnen und zu gewittern und dann auch nicht wieder aufgehört. So brauchen wir dann doch unsere Regensachen,  als wir um neun Uhr auf die Räder steigen.

 Schade, dass ich gestern von der grandiosen Landschaft hier so wenig Bilder gemacht habe, mir war es ein wenig zu diesig und heute ist bis auf die Wolkeninseln nicht mehr so viel zu sehen, auch wenn es nach den 300 Höhenmetern, die wir gleich am Anfang nach oben gefahren sind, gleich mit regnen aufhört.

Als wir in Bhaktapur, einer weiteren alten Königsstadt im Katmandutal, ankommen, zeigt sich die Sonne wieder von ihrer wärmsten Seite. Gemütlich marschieren wir durch die Straßen der Altstadt mit den beeindruckenden Backsteinbauten und kommen dann zum hiesigen Hauptplatz, dem Durbar Square. Einmal ist jetzt sogar für einen Augenblick die Sicht frei auf den Himalaya und noch einmal glänzen weit entfernt ein paar 6000er Gipfel mit Schnee bedeckten Kappen in der Sonne, aber alles ist wirklich weit weg und nicht mehr so nah, wie wir es in den letzten Wochen genießen durften.

Nach einem ausgiebigen Mittagessen machen wir uns dann auf die letzten 15 Kilometer unserer Radtour, nämlich die Einfahrt in Zentrum von Katmandu. Einige von uns fürchten diesen Streckenabschnitt mehr als die 5000er Pässe, die wir gefahren sind. Mein Eindruck vor drei Wochen hier in Katmandu war allerdings, dass es nicht halb so wild abgeht, wie in anderen Städten Asiens. Und wirklich, als wir dann ins Gewühl eintauchen, haben wir uns recht schnell daran gewöhnt eng zusammen zu bleiben und nicht von jedem kleinen Nepalesen an den Rand drücken zu lassen. Es ist wieder die asiatische Kunst des Fahrens, auf die man hier stößt: Recht erbarmungslos seinen Willen durchsetzen und trotzdem niemand umfahren. Im Zweifel hat der Asiate, hier der Nepali, dann doch einen Finger an der Bremse. Lediglich unser Begleitfahrzeug haben wir in den Wirren der chaotischen Straßen Katmandus recht schnell verloren und mein GPS hat einen leichten Defekt und reagiert nur noch mit Verzögerung. Trotzdem kommen wir dann durch kleinste Gassen und Sträßchen dem Hotel immer näher und verfahren uns genau dort, wo wir uns vor drei Wochen schon einmal verlaufen hatten. Das hat natürlich den Vorteil, dass wir nun ohne Fragerei zurück finden können.

Am Abend haben wir dann unser Abschlussessen, in einem alten Gebäude im Kolonialstil gibt es ein nettes Restaurant mit kultureller Umrahmung. Hier genießen wir dann noch einmal ausgiebig nepalesische Küche mit Currys und Linsenbrei und dazu gibt es traditionelle Musik und Tänze. Damit geht nun fast unsere reise zu Ende, morgen haben wir noch fasst einen ganzen Tag Zeit, uns ein wenig in den Straßen der Stadt zu tummeln und am Abend geht es dann nach Hause zurück, auch wenn wir bei einem Blick auf den heimischen Wetterbericht dann doch gleich noch eine spontane Verlängerung anmelden wollen.

22. Tag: Sonntag, der 26. Mai 2013

26. Mai 2013

Manche mögen’s heiß

67 km vom Last Resort nach Dhulikel, erst ordentlich 1100 hm runter und das gleiche auf der anderen Seite wieder nach oben, tropische Hitze bis 30 Grad

Die Nacht im Last Resort war erquicklich, wie schon lange nicht mehr, bei der „dicken Luft“ kann man einfach besser schlafen, als oben auf dem Dach der Welt, vor allem, wenn ein leichter Regen beruhigend aufs Zeltdach prasselt. Am Morgen dann hat der Regen wieder aufgehört und die Sonne bleibt uns treu, natürlich ist es auch viel, viel wärmer als da ganz weit oben. Fast schon tropisch und so, kommen wir dazu, nun unsere kurzen Radklamotten auszupacken.

Die Straße wird ein wenig besser, ist aber immer noch ziemlich holprig, aber wir haben es auch nicht eilig, denn nur knapp 70 Kilometer stehen auf dem Tagesprogramm. Nicht nur die Temperaturen sind nun subtropisch, sondern auch die Landschaft. Viel sattes Grün gibt es heute zu sehen, frisch bestellte Reisfelder, Bananenstauden und Mangobäume am Weg und an den Hängen des Vorhimalaya. Bis zum Mittag geht es noch gut nach unten, mit einigen kleinen Zwischenanstiegen, dann kreuzen wir einen kleinen Fluss und klettern wieder nach oben.

Mittag machen wir in winzigen Restaurants mit traditionellem nepalesischem Dhal, ein Linsengericht und dazu ein oder zwei Gemüse und scharfen Mangopickles, in jedem Restaurant schmeckt es gut und anders, Fleisch dazu ist einfach gar nicht notwendig.

Nach dem Essen reparieren wir dann einen Plattfuß. Bisher war das erst der zweite oder dritte, wir sind also ohne große Probleme durch Tibet gekommen. Dazu kommt noch eine gerissenen Kette und zwei verlorenen Schrauben am Schutzblech, alles in allem eine gute Statistik.

Der Anstieg mit 600 Höhenmetern ist recht anspruchsvoll, aber anderes als in den hohen Regionen, hier fährt man Kurve um Kurve und schwitzt ordentlich, dafür gibt es mit der Lunge und der Luft keine Probleme. Die Gemüter sind recht unterschiedlich, vor allem Lore schimpft über die Hitze, ihr waren die „kühlen“ Anstiege in Tibet lieber. Ich freue mich eher, dass ich meine nachlassende thailändische restbräune wieder auffrischen kann.

Nach oben hin bekommen wir noch einmal eine schöne Aussicht über das weite, tiefe Tal, das wir heute durchradelt haben und in einer Kurve noch vor dem Ort Dhulikel liegt unser Hotel. Wieder eine sehr schöne Anlage, mit tollem tropischen Garten und grandioser Aussicht aus den Zimmern. Ebenso gut wie die Anlage ist das Essen und heute sitzen wir sogar noch recht lange beisammen bei Bananalassis und Everest Bier.

21. Tag: Samstag, der 25. Mai 2013

25. Mai 2013

Kein Sprung in die Tiefe

25 Kilometer von Zhangmu über die nepalesische Grenze zum Last Resort, 110 Höhenmeter hoch und wieder viel runter auf der holprigen nepalesischen Hauptstraße, sonnig bis 30 Grad

In Nepal ist Tourismus wieder Tourismus! Man kann sich mit dem Jeep oder Bus in die Randzone des Himalaya fahren lassen, über eine lange Hängebrücke wanken, auf der anderen Seite in einem grünen Bambusgarten stilvoll und teuer nepalesisch essen und dann (mit vollem oder leerem Magen) an einem Gummiseil von der Hängebrücke 75 Meter in die Tiefe fallen lassen. Kann man, oder auch nicht. Aus unserer Gruppe will keiner. Lieber schauen wir den anderen dabei zu, wie sie mit schlotternden Knien auf die kleine Plattform steigen und sich dann mit einem martialischen Schrei in die Schlucht stürzen, 10 Sekunden für 60 Euro. Wegen der Nahtoderfahrung, sagen mir dann ein paar Leute, die es heute schon getan haben. Ich antworte, dass ich mit meiner Nahtoderfahrung noch ein paar Jahre warten will und genieße das grandiose Buffet am Abend im luxuriösen Zeltlager, in dem wir hier untergebracht sind. Einigen der Springer haben keinen Appetit mehr.

So endete unser heutiger Tag, der am Morgen noch in Tibet, also auf der chinesischen Seite mit Kaffee und Tost begann. Danach radelten wir die letzten 10 Kilometer mit weiteren zwei Checkpoints runter bis zur Freundschaftsbrücke, die Nepal und China verbindet. Auf der chinesischen Seite dann schon ein mächtiger Auflauf an Menschen und Gepäck, rot-braun gebrannte Bergsteiger, die für 40.000 USD den Everest bestiegen haben (oder auch nicht), bunt- überausgestattete chinesische Touristen,  sieben Radfahrer und viele Nepalesen, die sich als Träger verdingen. Letztere bepacken sich dann mit mindestens drei oder vier zusammen gebundenen Rucksäcken oder großen Fässern der Expeditionsausrüstung. Auch unsere Gepäckstücke landen auf den Rücken der Träger und verschwinden dann schon völlig ungeprüft in Richtung Nepal. Derweil nähern wir uns in einer langen Schlange dem chinesischen Zoll, der dann alle Taschen noch einmal eingehend nach verbotener Literatur überprüft. Unsere „Dalai Lama for Chinese President“ Poster, die von uns aus dem Kloster Tashilunpo entwendete 145 kg schwere goldene Maitrea Statue und die 30 Kilo Kanabis Pollen sind längst in Nepal! Ohne Probleme werden wir dann ausgestempelt uns laufen über die Freundschaftsbrücke nach Nepal. Hier ist es gleich einmal 2 Stunden und 15 Minuten früher und alles läuft etwas chaotischer, aber auch entspannter. In einem kleinen Office drängen wir uns zwischen die einreisenden Chinesen und lassen unsere Visa abstempeln und werden von unsere nepalesischen Guidefamilie begrüßt. Unser Gepäck hat vollständig und unbeschadet schon den Weg in den Kleinbus gefunden und dann rollen wir die ersten Meter in Nepal weiter abwärts.

Die Straße wird massiv schlechter und ist oft nur eine Holperpiste, dafür wird es landschaftlich immer grüner, wärmer und feuchter. Überall gibt es Bäume, Sträucher, Bambus und blühenden Holunder. Wir stoppen erst einmal in einem kleinen Restaurant für eine Reismahlzeit mit Dahl, der traditionellen Linsensuppe, eine leckere Sache.

Dann holpern wir weitere 10 Kilometer ins Tal, bis zu einer großen Hängebrücke und sind dort, wo ich vorhin schon begonnen zu schreiben habe. Der Tag im „Last Ressort“ endet mehr als entspannt bei einem tollen Buffet und einem Abend im Zelt, während draußen Vögel zwitschern und Grillen zirpen, die „Hundstage“ sind wohl vorüber.

20. Tag: Freitag, der 24. Mai 2013

24. Mai 2013

Übers Dach runter in den zweiten Stock

125 Kilometer von Sumo nach Zhangmu, noch einmal 1200 hm hoch und mehr als 3500 nach unten, zwei Pässe mit 5025 und 5120 Metern Höhe und dann Downhill bis zum Grenzort Zhangmu in 1700 Meter Höhe, bei Sonne bis 22 Grad

Warum das „Dach der Welt“ das „Dach der Welt“ begreifen wir heute. Aus Angst vor dem Gegenwind sind wir heute mit Sonnenaufgang beim Frühstück und schon 7.30 Uhr auf den Rädern. Es ist noch bitterlich kalt, so knapp unter dem Gefrierpunkt und nur ganz langsam dringt die Sonne in die Täler vor. Als wir dann endlich im Sonnenschein fahren wird es angenehm, auch die Höhe scheint uns kaum noch etwas auszumachen, so strampeln wir dann den letzten beiden 5000er Pässen entgegen. Als sich die Landschaft etwas öffnet und wir in die letzten Anstiege gehen kann es eigentlich nicht schöner sein. Was für ein Panorama, was für ein Licht, was für ein Land-schon für diesen einen Tag hätte sich die Tour und alle Anstrengungen gelohnt. Zwar ist der Everst zu weit entfernt, aber der Blick ist frei auf den Shishapangma und den Cho Oyu, denen wir heute fast schon beängstigend nahe kommen; und unsere Straße scheint uns direkt dorthin zu führen.

Die beiden Pässe sind dann ein Klacks, zuerst kommt der Lalung La, der dann nach dem Hauptanstieg nur ein sanfter Hügel ist, dann geht es noch einmal in einer schönen Abfahrt  200 Höhenmeter runter und dann auch wieder mit recht gemütlichen 4 % Steigung wieder hinauf, noch einmal einen Schritt näher an die höchste Gipfelkette der Welt heran. Schon kurz nach 11 Uhr ist dann auch der nächste Anstieg auf 5140 Meter Höhe geschafft, der Yarle Shung La, und damit der letzte hohe Pass auf der Tour. Der Abstieg auf der anderen Seite lässt sich schon erahnen und es ist wirklich wie auf dem Dach eines Hauses, auf beiden Seiten geht es nach unten, nur ein paar Giebel überragen uns noch.

Das zeitige Aufstehen hat sich gelohnt, bis jetzt ist es windstill und so stürzen wir uns in die wohl längste Abfahrt der Welt. Unser Glück hält noch eine Weile an, nämlich bis 20 Kilometer vor Nyalam, der vorletzten chinesischen Stadt, dann haben wir den Wind ordentlich gegen uns.

Nach unten hin wurde die Luft spürbar dicker und dicker und es wird auch wärmer. Die Felder in den tibetischen Dörfer stehen hier schon viel weiter im Grün und es gibt mehr Wasser und Bäche. Das ist natürlich kein Wunder, denn es schafft nur ein kleiner Teil der Wolken übers Dach der Welt, so ist der südliche Teil des Himalaya der schönere, zumindest was die Vegetation angeht.

Während wir mal in Serpentinen, mal in langen Tälern nach unten rollen, verschwinden die Eisgipfel nach und nach und dann kämpfen wir noch 1,5 Stunden gegen den Wind, bis wir die an einen Hang geklatschte Stadt Nyalam erblicken. Hier dominieren Zweckbauten aus Beton und das Leben wird vom Handel mit Nepal bestimmt. Vor ein paar Wochen hat ein kräftiger Dauerregen die einzige Brücke in der Stadt weggespült, zwar gibt es unten einen wackeligen Steg über den reißenden Bach, den ich auch probiere, aber es ist einfach zu gefährlich, wer dort reinfällt, der kommt lebend nicht mehr aus dem Wasser raus. Also nehmen wir die 4 Kilometer Umfahrung in Kauf, um zu unserem Mittagessen zu kommen. Das von Lecbe, unserem Führer, empfohlenen Restaurant hat geschlossen, bei einem weiteren Restaurant ist der Koch nicht zu finden und so bleibt nur eine Bude mit Lanzhou Nudeln. Zum Glück entdecke ich dann noch einen Jiaotze-Laden, das sind gefüllte Teigtaschen, die eigentlich im Norden Chinas ihr zu Hause haben, wie Ravioli, superlecker und ich habe mich während meines Studium in Beijing hauptsächlich davon ernährt. Wir verschlingen dann 2 kg der leckeren Taschen und sind bereit für die nächsten 30 Kilometer.

Der Gegenwind hat noch einmal ordentlich aufgefrischt und treibt dicke Wolken aus Nepal heran, doch das ist jetzt egal, denn die Straß fällt mit sattem Gefälle in die Schlucht und so kommen wir gut voran. Kurve um Kurve wird die Luft nun dicker und feuchter, rundherum wird es grüner und die Pflanzen werden größer, bald kommen die ersten Bäume und Sträucher.

Die Straße ist ein Wunderwerk an Ingenieurskunst, klebt oft dicht am Felsen und auf der anderen Seite geht es 200 oder 300 Meter in die Tiefe. An vielen Stellen muss permanent nachgebessert werden, weil nach jedem Regenfall sich Gestein löst oder Erdrutsche die Strecke ganz blockieren.

Gegen 17 Uhr taucht dann der Grenzort Zhangmu auf, ein wildes Nest mit schmalen Gebäuden, die sich über fast 10 Kilometer an einer Straße reihen, die sich wie ein Drachen durch den fast schon subtropisch grünen Berghang zieht. Die Straße ist schmal und die Verkehrslage chaotisch. Es wird viel gebaut und an den Baustellen kommt gerade noch ein Fahrzeug durch, kommt dann Gegenverkehr, entsteht auf beiden Seiten ein hupender Knoten, der sich immer nur mit Mühe entwirren lässt und unser Fahrer lässt auch sichtlich Nerven. Dann wird er auch noch von einem Polizisten aus dem Verkehr gezogen, weil er nicht angeschnallt war, seine Lizenz verschwindet in einer Schublade und er darf nicht weiter. Nach Lecbes Intervention, darf er dann wenigstens weiter fahren und später telefoniert noch einmal der Chef der Reiseagentur mit der Polizei und am Abend bekommt der Fahrer seine Papier zurück und braucht nicht einmal die angedrohten 200 Yuan Strafe zu bezahlen.

Gegenüber dem Hotel gibt es ein nepalesisches Restaurant und dort bereiten wir uns dann kulinarisch schon einmal auf die nächsten Tage vor. Der eindrucksvolle Tag mit 125 Kilometern sitzet aber dann doch in den Knochen, sodass wir nicht zu spät in die Betten verschwinden.

19. Tag: Donnerstag, der 23. Mai 2013

23. Mai 2013

Abschied vom Everst

62 Kilometer von Tingri nach Sumo, 412 Höhenmeter bei strahlender Sonne bis 22 Grad, die letzten 15 km dann wieder ordentlicher Gegenwind

Heute Morgen ist es doch wieder ein wenig kühler, als wir unseren üblichen 9 Uhr Start hinlegen. Gemütlich geht es durch die Hochebene. Die Everest-Cho Oyu-Shishapangma-Reihe ist noch einmal mehr als klar am Horizont zu sehen und begleitet uns letztmalig für ein paar Kilometer, dann schieben sich andere „Hügel“ dazwischen und wir radeln noch einmal durch eine trockenen Einöde. Einige Ruinen zeugen davon, dass hier früher auch mal ein paar Siedlungen waren, aber der Boden leuchtet überall weiß, nicht vom Schnee, sondern von Salzauscheidungen, so dass Landwirtschaft wohl nicht möglich ist. Auch den Yaks oder Schafen scheint das wenig struppige Gras nicht zu schmecken, denn wir sehen kaum Herden. Erst nach 30 Kilometern kommen wieder ein paar Dörfer und es wir lebendiger, wieder gibt es ein paar Felder und Tiere. Leider endet für uns bald der Fahrspaß, denn als wir etwas in Richtung Süden einbiegen haben wir den Wind recht straff gegen uns.

Mit 12 Kilometern pro Stunde fahren wir dann im engen Windschatten bis Men Bu Su Mo, einem kleinen Kaff, das allerding freundlicher daher kommt als unsere gestrige Übernachtung in Tingri. Und wir haben Glück, es gibt ein neues Guesthouse, in dem wir die ersten Gäste sind. Richtig toll ist es deshalb noch lange nicht und schon im nächsten Jahr wieder es auch hier recht runter gewirtschaftet aussehen.

Wir warten ewig aufs Essen, aber es gibt ja eh nicht viel zu tun hier. nach den einfachen Gerichten brechen wir dann och auf eine runde durchs Dorf auf und sehen uns die Schule an. Die Schüler haben gerade „Sport“, geübt wird hauptsächlich marschieren. Andererseits stellt sich die Frage, ob man hier in 4500 Metern Höhe überhaupt Sport machen kann, auch wenn die Tibeter die Höhe gewöhnt sind, vermeiden sie auch nicht ohne Grund schnelle Bewegungen und anstrengende Arbeit, auch der Tibeter kommt bei der dünnen Luft außer Atem.

Abends ziehen wir wieder ins Restaurant, das Essen ist etwas besser und wir beschließen einen morgigen sehr zeitigen Aufbruch, liegen doch 120 km und zwei 5000er Pässe vor uns und wir wollen so viel wie möglich vom windfreien Vormittag haben.