1. Tag: Sonntag, der 10. November 2013

12. November 2013

Rushhour in Yangon

Langstreckenflug und Ankunft im Yangon, kleiner Spaziergang und Abendessen, 8000 km im Flugzeug, Sonne bis 30 Grad

In Bangkok reichte die Zeit noch für ein Frühstück, Reissuppe mit Shrimps, dazu ein dickes Käsesandwich, dann werfe ich meinen Koffer in ein Tuktuk und lasse mich zur Metro bringen. Mit der Linie ist man dann staufrei in 30 Minuten am Airport.

Tony, unser thailändischer Fahrradschrauber Freak ist auch schon da mit zwei Kartons für mich, gestern hatten wir den Inhalt, Teile für die Räder in Yangon, noch bei zwei Bieren diskutiert. Am Einchekschalter von Myanmar Air läuft alles schnell und problemlos, der Preis fürs Übergepäck moderat.

Ich versuche nun in dem riesigen Airport schon einmal meine Gruppe zu finden, die startet von hier nämlich eine Stunde nach mir, aber an deren Gate ist es noch ruhig. Wahrscheinlich sitzen meine wackeren Mannen und Frauen noch bei einem Bierchen in einem der Restaurants. 

Zwei Stunden später steige ich aus meiner halbleeren Maschine aus und habe burmesischen Boden unter den Füßen, waren es in Bangkok noch 26 oder 27 Grad, sind es hier 30 und es gibt keine Wolke am Himmel. Die Formalitäten gehen schnell voran und dann die erste Überraschung, noch vor dem Zoll stehen zwei Geldautomaten und zwei Wechselstuben, der Gang zum Schwarzmarkt kann also entfallen.

Meine beiden burmesischen Guides sind auch schon da und wir haben keine Stunde um uns kennenzulernen, da tauchen dann auch schon die ersten knallgelben China by Bike T-Shirts in der Halle auf. Es dauert noch eine Weile bis alle durch den Zoll sind und noch bevor wir im Bus sitzen haben wir gut geschwitzt.

Die Fahrt in die Stadt dauert ewig, mit seiner politischen und marktwirtschaftlichen Öffnung hat Burma auch die üblichen Probleme dazugewonnen, nämlich Stau. Und so brauchen wir für die letzten 5 Kilometer zum Hotel mehr als eine Stunde, nur ein paar Mal bringen die großen goldenen Stupa der Shwedagon und Sule Pagode etwas Abwechslung, ansonsten ist außer japanischen Autos nichts zu sehen.

Wir machen am Zentralmarkt noch einen Stopp, um uns die passende Kleidung für die Pagoden zu besorgen, nämlich einen burmesischen Wickelrock, den Loungyi. Wir schaffen es schon hier, uns zum ersten Male zu verlieren, noch bevor die letzten aus dem Bus steigen, ist die erste Hälfte der Gruppe schon im Markt eingetaucht und nicht mehr zu sehen, aber sie haben Choh, einen der beiden burmesischen Führer dabei und die zweite Hälfte hat ja mich. So unternehmen wir dann auch nicht den aussichtslosen Versuch, die anderen zu finden, sondern besorgen unsere Loungyis und warten an einem Fruchtstand, bis diese umgenäht sind. Hier rauscht das Leben an uns vorbei und wir halten ein Glas mit einem Avocado-Orangen -Shake in den Händen. Leckere Mixtur, die ich auch noch nicht kannte, gemischt mit ein wenig süßer Kondensmilch, danach stellst sich ein wohliges Sättigungsgefühl ein.

Als wir nach kurzer Erfrischung gegen halb sechs zum Abendessen aufbrechen ist es schon wieder dunkel und so bleibt uns die Stadt weiterhin verborgen. beleuchtet sind nur die Sule Pagode, hinter der wir wohnen und die sich mit ihren Goldbelag wunderbar vom dunklen Hintergrund abhebt, als auch die vielen kleinen Läden und Straßenstände.

Wie in fast ganz Asien leben die Menschen nicht in ihren zu kleinen Wohnungen, die dienen meist nur als Schlafstätte, sondern eher auf der Straße. Es gibt unzählige Stände mit kleinen Snacks und Früchten, Läden mit Klamotten, Uhren, Werkzeugen. Dazwischen wuselige Menschen, Stimmengewirr, viel freundliches Lachen, sehr wenig Touristen; Burmesen aller Art, in dem Viertel hinter Sule Pagode viele Moslems mit weißen Hütchen und die Frauen unterschiedlich stark verpackt. Recht schnell haben wir ein nettes Restaurant gefunden und gönnen uns das erste Bier im Lande und eine ordentliche Auswahl an Currys: Chicken und Beef, dazu einen Lab aus Fisch (klein gehackter, gebratener Fisch mit Zitronengras und Chili), diverse Gemüse und ein Teller mit frischem Gemüse zum Knabbern. Nach einer Stunde sind wir gut gesättigt und schaffen es auf dem Weg zurück zum Hotel zum zweiten Male zu verlieren, diesmal beim Überqueren der Straße, glücklicherweise war auch diesmal Chow hintem beim verlorenen „Hinterteil “ der Gruppe.

Nach dem langen Flug sind wir alle recht müde und verschwinden recht schnell in Zimmer und Bett, ich schaffe es nicht einmal meinen Koffer halbwegs zu leeren. Den ersten Tag haben wir gut geschafft!

Fotos aus dem Pamir

24. Oktober 2013

Morgen am Freitag, dem 25. Oktober 2013, ist es wieder einmal so weit, ich zeige meine Bilder von der diesjährigen Pamirreise!

Beim ADFC werde ich euch um 19 Uhr auf das dach der Welt entführen und euch knappe zwei Stunden mit den Impressionen dierer eindrucksvollen Tour zuschütten!

dsc_8089-copy

ADFC Berlin, Brunnenstraße 28, 10119 Berlin

Ihr könnt euch dort noch per Mail anmelden!(buchladen@adfc-berlin.de)

Also dann bis Morgen!

Daumen drücken!

22. September 2013

Auch wenn ich lange nix gepostet habe, war ich nicht untätig in den letzten Wochen. Da die 130.000 € für die Knochenmarkstransplantation von Pandora tendenziell von meiner Webseite nicht zu sammeln sind, habe ich mich an „Bild hilft!“ gewandt. Von dort kam dann die Antwort in Form eines mehrseitigen Antragsbogens der Stiftung „Ein Herz für Kinder“. Dann haben mir pandoras Eltern alle Unterlagen zugeleitet, heute habe ich noch ein Statement dazu verfasst und morgen früh geht alles in die Post!

Jetzt hilft Daumen drücken!

Und mein Ticket ist auch schon wieder gebucht. Am 7. November fliege ich wieder nach Asien und bin dann ab dem 9.11.13 auch wieder in Myanmar. Danke der reichlichen Spenden habe ich bis jetzt schon 820 € für Pandora im Gepäck!!!!

Vielen Dank an:

Frank L.

Frank F. und Katrin B.

Wilfried L.

Johann B.

Karl B.

und ganz besonders an Hajo und Gesche, die Hajos Geburtstagsparty zur Spendengala umfunktionierten.

Vielen Dank an alle Spender und bis November ist ja noch ein wenig Zeit.

Die Bankverbindung hat sich nicht geändert :

Inhaber   Thomas Krech
Deutsche Bank Berlin
Kto.-Nr.    972 89 32
BLZ:        100 700 24

BIC(SWIFT):     DEUT DE DBBER
IBAN:                DE46 100 700 240 9728932 00

Bitte unbedingt als Verwendungszweck: „Hilfe für Pandora“ oder „Help for Pandora“ angeben!

 

36. Tag: Dienstag, der 9. Juli 2013

21. September 2013

Nach Hause zurück (обратны  домой)

Vielleicht 10 Kilometer durch die Stadt und am Abend 30 Kilometer raus zum Flughafen, gemütliche Stadtbesichtigung und Schlendern über den Basar bei Sonne und 28 Grad

Schlafen bleibt auch am letzten Tag in Zentralasien ein Problem, natürlich war es im Backpackerlager ziemlich lange laut, was die Backpacker an Übernachtungsgeld sparen wird gnadenlos in alkoholische Getränke umgesetzt und das vor der Besteigung des erträumten Gipfels und zum Alptraum der Gäste, die schlafen wollen. Um 4 Uhr früh checken die ersten Gäste aus und eine Gruppe Spanier nistet sich in der Touristenjurte neben meinem Zelt lautstark ein, eine Lektion Spanisch laut und kostenlos für alle, die hier im Garten zelten. Lange werden sie dann nicht ruhig geschlafen haben, denn um halb sieben habe ich dann, natürlich direkt neben der Jurte, meinen Kocher angeworfen und ordentlich mit den Töpfen geklappert, natürlich nur ganz wenig mehr als notwendig.

Der Vormittag vergeht damit, dass ich mein Zelt und meine Ausrüstung säubere und trockne, dann gehe ich lange in die Dusche inklusive Haarwäsche, Rasur und Maniküre. Doro kann den Tag ruhiger angehen, denn sie hat noch eine Woche länger Zeit und will sich im schönen Kirgisien ein wenig umsehen.

So gegen 11 Uhr brechen wir dann zu einer kleinen Stadtrundfahrt auf. Bischkek ist eine sehr grüne Stadt und es gibt viel Parks, die Struktur der Stadt ist etwas natürlicher gewachsen als zum Beispiel Duschanbe und man kann sich hier wohlfühlen. Zu viele hohe Häuser und Hochhäuser gibt es noch nicht und soll es wohl in naher Zukunft auch nicht geben. Gebäude im neoklassizistischen Stil, also die Prunkbauten der Sowjetzeit verleihen dem Zentrum einen Hauch von Historie. Mir gefällt es hier und ich bedauere, dass ich nicht mehr Zeit habe, um mich ein wenig mehr umzusehen. Diese Stadt hat wirklich mehr Zeit verdient, zumal es nicht nur nette Restaurants und Cafés gibt, sondern auch die Kirgisinnen recht attraktiv sind.

Nach der Einkehr in ein Lokal im Zentrum stopfen wir uns den Bauch voll, Doro findet auf der Karte endlich mal wieder einen Salat, der nicht nur aus Tomaten besteht und ich genieße noch einmal einen schönen Plov, als Nachtisch gibt es leckere Torten und die ist ohne Probleme genehmigt, denn ich denke, wir haben noch einmal ordentlich abgenommen auf der Tour. Dies hat sich dann zu Hause bestätigt, die Waage hat nur noch 68 Kilogramm angezeigt und ich komme damit auf einen BMI von 20, 5, damit könnte ich ohne Problem als Model arbeiten, inzwischen habe ich mich wieder auf 21,5 geschlemmt! Aber 2500 Kilometer, die wir zurückgelegt haben sind eben kein Pappenstiel, dazu kommen dann noch 26.000 Höhenmeter und so viel habe ich noch auf keiner anderen Tour geschafft.

Nach dem Schlemmen schwingen wir uns noch einmal aufs Rad und fahren zum Osher Basar, eigentlich bin ich nur auf der Suche nach Verpackungsmaterial, aber das sah es richtig schlecht aus, gerade so kann ich von einem Kinderradhändler ein paar Stücken mit Knallfolie erbetteln, dazu kommen zwei große Scheuerlappen und Klebeband. Auch lege ich mir mal wieder eine neue Hose zum Radfahren zu. Dann geht es wieder zurück zur Herberge „Nomads Home“ am östlichen Busbahnhof. Hier ist ein recht guter Ort, um eine Tour zu beginnen, denn hier sammeln sich Backpacker aus allen Himmelsrichtungen du auch jede Menge Radfahrer zum Erfahrungsaustausch.

Gegen 19 Uhr mache ich mich dann auf den Weg zum Flughafen, der liegt etwa 30 Kilometer nördlich der Stadt. Auf einer fast leeren Autobahn radle ich in den Sonnenuntergang und komme dann auf den ebenso leeren Flughafen. Hier habe ich jetzt noch stundelang Zeit, um das letzte Geld in Bier und Schkolade umzusetzen. Um 3 Uhr morgens beginnt das Einchecken und ich komme ordentlich müde in die Maschine nach Petersburg und schlafe recht schnell ein……………..

……….wird im November 2013 fortgesetzt, wenn ich nach drei Monaten Unterricht wieder nach Myanmar aufbreche und natürlich auch mein Patenkind Pandora wieder besuche.

 

35. Tag: Montag, der 8. Juli 2013

21. September 2013

Ans Ziel!

153 Kilometer von Ötmok nach Bischkek, noch einmal 1100 hm nach oben, durch den Tunnel (3180 Meter Höhe) und fette 2244 hm wieder runter, ordentlicher Verkehr bei Wolken, Sonne und Gewittergüssen und 8 bis 25 Grad

In der nach hat es nicht geregnet und wir sind zufrieden damit, können wir doch die Zelte trocken einpacken. Morgens dann brummt wieder der Kocher für den Kaffee und dann brechen wir auf. Am anderen Ende des Tales hat es aber geregnet und wir dürfen uns über einen schönen Regenbogen freuen. Die Nacht war sehr erholsam und wir erwarten eigentlich keinen anstrengenden Tag, denn wir sind noch ziemlich weit oben, so auf 2300 Metern und der Tunnel soll nur 300 oder 400 hm weiter oben liegen. Tut er aber nicht und so schlängelt sich die Straße noch einmal gut nach oben. Ab und an fahren wir durch eine dicke Wolke und werden ein wenig zugeregnet, dann kommt die Sonne wieder heraus und leckt die Straße trocken. Dampfschwaden steigen auf und werden von den Autos zerteilt. So kommen wir dann doch noch einmal ungeplanter Weise über 3000 Meter. Der Tunnel ist nur ein schmales Loch im Felsen und der Reiseführer hat davor gewarnt, hier sollen vor ein paar Jahren ein paar Radler an Kohlenmonoxid erstickt sein, denen wollen wir aber nicht folgen. Als wir oben ankommen steht dort ein Bus, der ein paar Tunnelarbeiter auf die andere Seite bringen soll, der Fahrer des uralten Gefährts hat eine rote Schnapsnase, bringt uns, die Räder und noch drei Arbeiter aber ohne Probleme auf die andere Seite. Geld will er nicht, aber ich schiebe ihm einen Schein in die Brusttasche, der für eine kleine Flasche „Wässerchen“ also Wodka, reicht. Ein breites Lächeln ist der Dank dafür.

Soooo, das war es dann also mit den Bergen, einmal müssen wir noch runter und dann liegt dort Bischkek und die Tour ist zu Ende. Wir stürzen uns in eine der grandiosesten Abfahrten auf dieser Tour überhaupt, denn der Asphalt ist gut und wir haben keinen Gegenwind. Unterwegs treffen wir dann heute jede Menge Radler, zuerst zwei deutsche, dann einen Spanier, dann ein holländisches Pärchen, dann zwei Franzosen, einen Schweden und noch ein Pärchen aus Sachsen, das ist fast mehr, als wir in den letzten zwei Wochen zusammen gesehen haben.

Sie haben vermutlich die schwere Seite des Passes für den Anstieg gewählt, denn es geht hier ohne Pause mehr als 2000 Höhenmeter nach oben und die meisten von den Radlern kommen aus der Ebene. Dazu kommt, dass das Tal recht trocken und öde ist und es unterwegs nur zwei Rastplätze gibt, Möglichkeiten zum Übernachten überhaupt nicht, aber das soll nicht unser Problem sein.

Wir kommen noch einmal in einen kräftigen regen und dann auf die noch verkehrsreichere Hauptstraße nach Bishkek. Da es so gut rollt und der Verkehr recht straff und stressig ist, beschließen wir, alles zu einem Ende zu bringen und rollen durch bis in die kirgisische Hauptstadt. Die letzen 40 Kilometer dorthin waren wegen der vielen Autos und der schmalen Straße wieder einmal kein Vergnügen, dafür heitert uns noch einmal ein doppelter Regenbogen auf, der in den Bergen im Süden hängt. Auch ist es wieder recht warm geworden hier unten in der Ebene, am Abend haben wir immer noch 25 Grad.

Mit den letzten Strahlen der Sonne rollen wir in die Stadt ein und sind genau mit Einbruch der Dunkelheit in der geplanten Herberge in Bischkek. Hier gibt es nur wenige Zimmer, dafür kann man das Zelt gleich im Garten aufschlagen, was wir dann auch tun. Dann plündern wir den Kühlschrank und gönnen uns ein Bier und dann noch eins und ich auch noch ein drittes, schließlich haben wir es geschafft, der Pamir-Highway liegt hinter uns, eine der härtesten Strecken für Tourenradler überhaupt und wir sind durchgefahren. Es war grandios schön und grandios anstrengend. Einerseits hätte die Etappenplanung etwas lockerer sein können andererseits aber auch wieder nicht, denn oben in den Bergen, bei dem rauen Wetter bleibt nur selten die Gelegenheit, das Rad abzustellen und sich gemütlich ins Gras zu legen, entweder ist es zu heiß oder zu kalt oder zu windig oder zu öde, man bleibt deshalb eigentlich immer auf Achse. Auch die Städte und Siedlungen sind nicht unbedingt so schön, dass man Ruhetage einbauen muss, umso schöner sind die grandiosen Ausblicke, die sich immer wieder bieten. Vor allem Hut ab vor Doros Leistung, die sich (fast) ohne zu Murren und zu Knurren mit mir hier durchgeschlagen hat und dabei als Vegetarierin hier in Bergen keinen leichten Stand hatte. Aber der Schweiß und Staub sind hier nach einer heißen Dusche und einem Schluck eiskalten Bieres wieder vergessen und ich gucke schon mal auf den Zeitplan für nächstes Jahr, ja ich denke, der Pamir-Highway passt da wieder ganz gut rein und dann kenne ich mich richtig gut aus und weiß hinter welchen Kurve die schönsten Zeltplätze liegen.