25. Tag: Montag, der 6. Januar 2014

8. Januar 2014

Zu heiß in Thailand!

Stadtspaziergang und Erholung in Chiang Mai bei Sonne uns satt über 30 Grad, ab nach Hause!

Heute geht es nun wieder nach Hause, zumindest für Wanda, wir anderen fliegen dann am nächsten Morgen. Und nun heute zeigt sich Thailand so, wie wir es eigentlich auf der ganzen Reise erwartet hatten. Die Sonne brutzelt schon am frühen Morgen bei 30 Grad, der Himmel ist klar und schon um 10 Uhr muss man die Sonnencreme wieder auffrischen.

Damit bestätigt sich dann auch meine Prophezeiung vom Anfang der Reise, wenn es jeden Tag ein Grad wärmer wird, dann wird das letzte Drittel der Reise angenehm und der letzte Tag zu heiß!

Wir nutzen die freie Zeit, um die letzten Tempel und Pagoden hier in Chiang Mai zu Fuß zu erkunden, unsere Räder sind seit gestern Abend schon „weg“, auf dem Weg nach Bangkok zur Generalinspektion, die nächste Tour beginnt bald und da müssen die Räder wieder so fit sein, wie wir sie bekommen haben. Und Probleme hatten wir auf der Tour keine, Dank unseres neuen Schraubers in Bangkok funktionierten die Schaltungen top, ebenso wie die Bremsen. Lediglich die Mäntel sind noch nicht das Maß aller Dinge, insgesamt hatten wir einfach zwei oder drei Plattfüße zu viel. Doch auch hier sind wir von China by Bike schon am überlegen, in der Diskussion sind Anti-Platt Reifen von Schwalbe oder durchstichfeste Einlagen, wir werden sehen.

Ebenso wird es die eine oder andere Änderung geben, einmal durch die neue Brücke an der Grenze, fliegt dort das „alte“ Guesthouse aus dem Plan, inzwischen sind die Zimmer ja wirklich kaum noch zu vertreten. Und wir werden uns die Gesamtroute in Thailand ansehen müssen, denn der Verkehr hat in den letzten Jahren systematisch zugenommen, also wird es bis zur nächsten Tour im nächsten Winter auch hier eine Änderung geben.

Doch eigentlich wollte ich noch von unserem letzten Spaziergang berichten, so richtig motiviert ist kaum einer mehr von uns, zu viel Tempel haben wir gesehen in den letzten Wochen, so dass uns die alten Holzgebäude und die vielen vergoldeten Buddhas kaum mehr vom Hocker hauen. Witzig ist die Geschichte eines Heiligen aus dem Wat Chedi Luang. Zum einen gibt es hier die Überreste eine wirklich großen und schönen Stupa zu sehen, der im 15 Jahrhundert durch ein Erdbeben zerstört wurde. Ein hoher Mönch sei hier von äußerst gutem Aussehen gewesen und deshalb von den Frauen umschwärmt worden sein, was natürlich seinem Streben dem Nirvana nahe zu kommen, widersprach. Deshalb verwandelte er sich, magische Kräfte nutzend, in einen alten, dicken hässlichen Mann und konnte sich danach in Ruhe der Meditation hingeben. Immer wenn ich irgendwo in einem Restaurant oder gar bei Mc Donalds einen Mönch sitzen sehe, muss ich an diese Geschichte denken.

200 Tempel und Pagoden soll es hier in Chiang Mai geben, nach vier oder fünf ziehen wir dann schon in ein schattiges Lokal und sind bereit für Eiskaffee oder Mangoshake und letzte nette Gespräche in der Gruppe. Am Nachmittag dann besorge ich ein Tuktuk für Wanda und ab geht es für sie zurück in die Schweiz. Wir anderen haben noch ein Abendessen vor uns und fliegen erst am nächsten Morgen.

Schön war es mit euch, es gab selten so eine harmonische Truppe und ich hoffe, dass ich mit euch bald wieder auf einer anderen Tour unterwegs bin. Guten Flug!

24. Tag: Sonntag, der 5. Januar 2014

7. Januar 2014

Nebliger Abschluss

35 km Tagesausflug zum Doi Soithep, Besuch des Tempels und Abfahrt, alles bei bis 28 Grad, bis Mittag Nebel, dann sonnig, Abschlussessen

Beim Frühstück verkürzt sich die Liste der Bergfahrer noch einmal, Alex und Susanne machen jetzt doch einen ruhigen Tag und Christian entscheidet sich auch für den Pool. Nicht zu spät starten wir und wir haben Glück mit dem Wetter, dass uns treu geblieben ist. Das heißt, es ist angenehm frisch und nebelig und so verspricht der Tag heute keine Quälerei zu werden.

Mit unserer starken Truppe geht es dann raus aus der Stadt, doch es ist Sonntag und so scheint ganz Chiang Mai auf dem Weg zum Doi Soithep Berg und dem Wat Phra Dhat Dou Suthep zu sein. Die Kolonne der Autos ist etwas unerquicklich, aber die Thais fahren recht gemäßigt und so stören „nur“ die Abgase, als wir uns die Serpentinen nach oben quälen. Einige Rennradler sind schon wieder auf dem Weg nach unten, andere lassen sich mit den Rädern auf dem Tucktuck nach oben bringen, was sind das nur für Pseudosportler.

650 Höhenmeter auf 11 Kilometer ist recht ordentlich, zumal der Berg fast kontinuierliche 8% Steigung hat, die letzte Rampe ist dann der Hammer, 400 Meter mit satt über 12%, doch dann sind wir auch schon da. Eckhardt hat 8 Minuten herausgearbeitet vor dem Hauptfeld und Ulli kam schon vier Minuten danach an. Eine mehr als passable Abschlussleistung!

Wir parken die Räder und trinken noch etwas, dann reihen wir uns in den Strom der Touristen und Wochenendpilger, die letzten hundert Meter zu Fuß nach oben. Inmitten einer riesigen Menge an Thais erreichen wir den Tempel, hier tobt echt der Bär! Hunderte von Leuten umrunden den Tempel und haben Spaß an den Glocken und Gongs, überall werden Fotos gemacht und im Innenhof des Tempels kann man kaum treten, alle scheinen hier dieses Wochenende ihr Karma aufbessern zu wollen.

Der Nebel hat sich immer noch nicht gelichtet und so haben wir kaum Aussicht, erst etwas später kann man ein paar Schemen der Stadt erkennen, doch wir sind dann schon wieder fast auf dem Weg nach unten. Die Abfahrt ist grandios und berauschend, auch wenn wir nicht „voll aufdrehen“, schließlich wollen wir am letzten Tag nicht noch einen Unfall produzieren und so kommen wir sicher wieder in der Stadt an. Hier finden wir gleich ein Lokal, die Karte ist in Thai und ein wenig Englisch, aber falsch übersetzt, so bekommt jeder ein anderes Essen, als das, was wir bestellt haben; aber es war lecker!

Nachmittags bleibt dann Zeit für den Pool und ein leckeres Restaurant am Abend, auf den Nachtmarkt mit seinen touristischen Angeboten haben wir  keine Lust, dafür war die Reise einfach zu schön, als dass wir uns hier unter die Massen mischen wollen.

23. Tag: Samstag, der 4. Januar 2014

7. Januar 2014

Zum Ziel

89 Kilometer von Chiang Dao nach Chiang Mai, schlaffe 200 hm und alles bei sommerlichen 30 Grad

Gestern haben wir noch einmal diskutiert und überlegt, ob wir uns das Elefantencamp antun und die Rüsseltiere mit Bananen vollstopfen, mit gerümpfter Nase an gigantischen „Fladen“ vorbeilaufen und zusehen, wie die Dickhäuter Bäume oder Blumen malen und Fußball spielen. Wir haben uns dagegen entschieden und können dafür aber noch einen klein Schlenker über die Nebenstraßen in der Umgebung von Chiang Dao machen.

Dabei geht es durch kleine Dörfer und viel Landwirtschaft, meist wird Gemüse angebaut und über den Feldern liegt ab und zu noch ein Nebelschwaden, so werden die ersten 20 Kilometer wieder recht beschaulich, bevor wir auf der großen Straße zurück sind.

Hier mischen wir uns dann wieder in den Verkehr und versenken uns in die Hörbücher oder Musik vom MP3 Player, bis wir dann nach 30 Kilometern wieder abbiegen. Susin, unseren thailändischen Guide, den wir in den Vortagen immer recht platt gefahren hatten, hat sich heute auch noch mal geschont, aber jetzt muss er ran, denn die Einfahrt nach Chiang Mai auf den winzigen Nebenstraßen ist recht verwinkelt. Dafür geht es 25 Kilometer bis fast ins Zentrum so gut wie ohne Verkehr.

Anfangs ist alles noch ein wenig ländlich, dann geht es einmal wieder an einem Kanal entlang, dann wieder an Plantagen vorbei und dann denkt man wieder, man ist schon in der Stadt, bis dann noch einmal ein Reisfeld auftaucht. Mittags noch einmal Nudeln in einem winzigen Laden, die sind aber wie immer in den kleinen Läden super gut. Dann besichtigen wir noch den kleinen Tempel gleich gegenüber.

Als wir schon starten wollen, will dann Sabine noch die Plattfußwertung aufmischen. Mit ihrem ersten Platten auf der Tour, faktisch am letzten Tag hat sie aber keine Chance mehr an Wanda heranzukommen. Wie üblich teilen sich Christian (Radladenbetreiber) und ich (Radreiseleiter) die Arbeit mit dem Flicken. Das ist für die anderen immer ein rechtes Vergnügen, wenn wir uns dann gegenseitig „fachmännische“ Tipps und Ratschläge geben, ich mag es über Christians „Hamsterpumpe“ zu lästern, mit dem Ding braucht es 450 Züge und Hube, um einen Reifen zu füllen, währen er natürlich meine chinesische Pumpe für ihr tolles funktionales Design lobt, allerdings mag sie die thailändischen Ventile nicht und versagt meist ihren Dienst.

Überhaupt war es eine recht vergnügliche Tour und wir erinnern uns gern an einige schöne Sprüche. Noch in China legte Eckhardt eine Vollbremsung für ein mickriges kleines Junghuhn hin, nicht bedenkend, dass die Gruppe ihm mehr als dicht auf den Fersen saß und wir alle nur haarscharf einem schönen Massensturz entgangen sind, woraufhin mir spontan ein : „Ecki, scheiss auf das Huhn!“ entfuhr, was sich dann zum geflügelten Wort der Gruppe wurde.

Dann sind wir auch schon in Chiang Mai, was soll man hier noch schreiben, mal wieder eine richtige Stadt, tolles Hotel mit Pool und angenehmen Zimmern. Und inzwischen haben wir ja auch das richtige Wetter für den Pool. Dann mischen wir uns unter die Touristen dieser Welt uns suchen uns eine Lokalität fürs Abendessen, lecker, würzig, scharf. Dann schlendern wir noch ein wenig durchs Zentrum, hier reiht sich Bar an Bar und Restaurant an Restaurant und Massage an Massage. Von letzterem gibt es hier am meisten. Man hat den Eindruck der Lebenssinn in Chiang Mai besteht nur aus stundenlangen Massagen und alle sind darauf vorbereitet diesen unglaublichen Bedarf zu decken. Beim Schlendern versuchen wir die Seriosität der einzelnen Läden zu ergründen, bewundern die Ladyboys, die uns in Bars locken wollen und bestaunen die weltweite Kollektion von dicken Bäuchen in Begleitung einer 45 kg leichten Thaifreundin.

22. Tag: Freitag, der 3. Januar 2014

7. Januar 2014

 

Flugtag mit Rückenwind

100 Kilometer von Thaton nach Chiang Dao, 650 hm auf recht befahrener Straße  bei langem Nebel und dann Sonne bis 28 Grad

Eigentlich ist es das erst Mal auf der Reise, dass wir morgens bei strahlendem Sonnenschein aufwachen, einfach unglaublich. Und man kann schon zum Frühstück draußen sitzen ohne zu frieren, ebenso unglaublich.

Das mit der Sonne legt sich aber schon nach zwei Kilometern, als wir wieder in den Nebel eintauchen. dafür weht ein leichter Wind von hinten und das macht den ganzen Tag erträglich. Von der Strecke zu berichten gibt es nämlich nicht viel. Ich kenne die Straße noch als recht klein und wenig befahren, das hat sich aber geändert seit ein paar Jahren. Inzwischen ist die Trasse gut ausgebaut und recht verkehrsreich.

Am Vormittag stört das noch nicht sehr, denn es gibt einen breiten Seitenstreifen, aber am Nachmittag, als wir in die Berge kommen wird es schon kritischer, denn hier ist es zwar landschaftlich einzigartig, aber  die Straße hat nur eine Spur und die Autos sausen an uns vorbei. In der Regel ist der thailändische Autofahrer recht nett und höflich, aber ein schwarzer Jeep hätte dann fast die ganze Gruppe abrasiert. Der kam nämlich auf der Gegenspur frontal entgegen und macht auch nicht die geringste Bemühung auszuweichen. Ich konnte gerade noch in die Wiese fahren, die anderen hatten ein paar Sekunden mehr Zeit an den äußersten linken Rand zu kommen.

Neues gibt es auch von der Plattfußwertung, Alex fährt sich wieder etwas in den Vorderreifen und kommt damit auf 3:4 an Wanda heran. Damit ist das Rennen wieder offen!

Einen wunderbaren Kaffee bekommen wir direkt am Rand einer idyllischen Kaffeeplantage, die Aussicht über ein weites Tal ist grandios, in der Ferne leuchten ein paar Karstkegel.

Ebenso schön ist unser heutiges Ressort an ein paar Teichen gelegen, mit einem sehr guten Restaurant und ein paar würzigen Currys beschließen wir einen lauen Abend und bereiten uns dann auf unsere letzte Teiletappe morgen vor, in der es nach Chiang Mai geht. Susanne hat, motiviert von meinen Erzählungen der Athen-Beijing Tour, einen kleinen Text geschrieben und sich darüber Gedanken gemacht, wem denn nun die Ehre gebührt, auf der finalen Etappe  das glorreiche Feld anzuführen:

„Abends im Bett schweifen meine Gedanken noch einmal ab …. Langsam wird es Zeit, dass wir klären, wem aus der Gruppe die Ehre gebührt, als Erster oder Erste in Chang Mai einzufahren?!

Tom. Klar. Zwar steht er eigentlich auf Schneckchen oder Mäuschen… Aber in jedem Fall hatte er uns erfolgreichst durch drei asiatische Länder geführt, notwendige Entscheidungsfreude gezeigt und der Gruppe lange Diskussionen erspart! Ohne ihn wären wir im Dschungel asiatischer Speisekarten verloren gegangen. Soweit es sie überhaupt gab. Es war davon auszugehen, dass auch Eckhard ihm den einzigen Fauxpas mit den frittierten Röllchen letztendlich verziehen hat. Tom könnte sicher zu Recht der Erste sein. Oder eben Eckhard. Nicht nur, dass er den Kies der Gruppe so gut verwaltet hat, ihm gebührt auch eindeutig das Bergtrikot der Tour! Dazu bewies er diese ungeahnte Talent im laotischen Formationstanz. Oder sollte Sabine am letzten Tag die Erste sein? Angetrieben von thailändischen Marmeladenkeksen tauchte sie jetzt immer häufiger im vorderen Feld des Radelachters auf. Außerdem hatte sie doch tatsächlich vor dem Urlaub nicht nur eine warme Unterhose einpackt, auch ein Thermositzkissen! Welche kluge Weitsicht (im Vergleich zu denen, die der asiatischen Kältewelle mit T-Shirts begegnen wollten) …. allerdings hatte sie sich auch vorgenommen, sich endlich mehr Zeit zu lassen, da es die Zeit ist, die ihr häufig im Alltag fehlt. Unwahrscheinlich, dass sie nun ganz nach vorne prescht …. Apropos „preschen“. Da fällt mir Christian mit den flink rotierenden Beinen ein. Geübt darin, im kleinen Gang den Asphalt zu fressen. Ihm gebührt große Anerkennung, hatte er doch mit seiner Hamsterpumpe und der zugehörigen Hilfsbereitschaft wesentlich zum Fortkommen der Gruppe beigetragen …. Gerade bei Wanda! Der unangefochtenen Plattfuß-Königin. Ihr gebührt in jedem Fall auch die Tapferkeitsmedaille, da sie klaglos mit geschwollenen Fersen die Tour gemeistert hat. Die erfahrene Asienreisende hatte mit uns den asiatischen Nebel entdeckt und kaum im wifi-Bereich angekommen eine eiskalte Wetterprognose parat. Leider stimmte diese allzu häufig. Bei genauer Betrachtung wäre auch zu erwarten, dass sie sich auch am letzten Tag diplomatisch verhalten und anderen den Vortritt bzw. die Vorfahrt lassen würde. ( Liebe Schweizer Einwanderungsbehörde – wir befürworten die Einbürgerung der diplomatischen Wanda voll und ganz). Oder Ulli. Heißt es nicht “ die Letzten werden die Ersten sein?“ Immer wieder hat sie uns mit Zwischensprints überrascht. Und (!!!) sie war als letzte im Besitz der chinesischen Wolldecke ! Ein hohe Gut ! Hoch gehandelt in den kalten asiatischen Regionen. Allerdings waren wir nun im tropischen Thailand angekommen und der Nutzen einer Wolldecke überzeugte nun nicht mehr soooo ganz. Es sei denn, Ulli wolle damit in Hamburg auftrumpfen. Das könnte natürlich sein. Wie auch immer – Bliebe Alex. Immer wieder hat er die „Föhrung“ übernommen. Allerdings hatte er nun angekündigt mit dem Fahrrad  direkt in den Hotelpool einzufahren. Es war ihm zuzutrauen und sollte vielleicht doch verhindert werden. Immerhin sind wir als Gruppe zwei Nächte in diesem Etablissement….. 

Eine schwere Entscheidung ! Vielleicht sollten wir die Führung am Ende Susin, unserem thailändischen Guide überlassen. Es war zwar nicht vorherzusagen, welche Farbe sein Trikot für die Zieleinfahrt haben würde. Dazu wechselt er das Hemd zu oft. Eines konnte er aber in die Waagschale werfen: Ortskenntnis als Einheimischer ! Ja, mit diesem Gedanken ließ es sich gut einschlafen, leicht komatisiert vom Geruch der Hotelbettdecke ….. 

( geschrieben von der Windschattenfahrerin)“

 

21. Tag: Donnerstag, der 2. Januar 2014 (2557)

3. Januar 2014

Thailand-ein Wintermärchen

Besichtigung des „Winterpalastes“ von Chiang Rai, wieder einmal eine Bootsfahrt auf dem Kok Fluss, und noch 24 Kilometer mit dem Fahrrad bis Thaton, alles bei später Sonne und bis 27 Grad

Morgens sind wir zu Besuch bei der Schneekönigin. Ein thailändischer Künstler und Architekt hat in einem Vorort von Chiang Rai sein Lebenswerk begonnen, einen buddhistischen Tempel in Weiß, eine Orgie in Kitsch. In Kombination mit der dichten Nebelwand aber eine tolle Kulisse für einen Walt Disney Film. Geradezu neurotisch ist die Sammlung seiner Bilder, von allen Religionen angehaucht in grellen Farben bis hin zu versuchten politischen Aussagen. Man sieht Georg Bush von einer Mondrakete winken: „Bye, bye“ heißt das Werk.

Zurück vom Ausflug schwingen wir uns nur für 5 Kilometer aufs Rad. Dann heißt es wieder einmal Bootfahren. Diesmal mit kleinen Langbooten den Kok Fluss hinauf. Am Anfang kommt vor allem Eckhard auf seine Kosten, ein Kieswerk nach dem anderen, er ist ganz aus dem Häuschen. Nach einer Stunde stoppen wir bei einem Touristenzirkus. Viel Schnickschnack wird verkauft, man kann sich eine lebende Boa umhängen und Elefanten füttern, streicheln und reiten. Wir lassen uns aber lediglich einen wirklich vorzüglichen Kaffee servieren.

Der zweite Teil der Bootsfahrt, nun endlich ohne Nebel, wird etwas wilder. Es geht über zahlreich Stromschnellen durch wilde Landschaft. Rechts und links viel Urwald und ab und zu eine Hütte oder ein Ressort. Dann wird die Landschaft etwas weiter und ein Dorf taucht auf. An einer Brücke springen wir aus den Booten und bekommen in dem kleinen Laden am Ufer unsere beste Nudelsuppe hier im Lande.

Gestärkt machen wir uns dann auf unsere heutige Megaradetappe, gerade einmal 20 Kilometer liegen vor uns. Inklusive eines Haltes auf der Orangenplantage mit frisch gepresstem Orangensaft. Unterwegs versucht Alex noch einmal die Plattfußwertung aufzumischen, doch Wanda liegt immer noch mit 2:4 vorne und wir haben nur noch drei Tage zu radeln.

Unser Ressort liegt gemütlich an einer Biegung des Kokflusses, herrlich im Grünen. Das Essen hier ist über alle Maßen gut. Der Squidsalat und das grüne Curry kommen gut an, ebenso wie das rote Curry, nur der Frosch war etwas klein gehackt mit vielen Knochenstücken und kam deshalb nicht so gut an.

Die Hotelbesatzung lässt dann noch Wunschlaternen mit uns in den wolkenfreien Himmel steigen, wir haben unseren Spaß und die guten Wünsche fürs neue Jahr kommen auch nicht all zu lange zu spät.