23. Tag: Montag, der 3. März 2014

3. März 2014

Durch Staub und Dreck

92 Kilometer von Dak To nach Pleiku, wieder 900 Höhenmeter bei sonnigen 33 Grad, wegen Baustelle die halbe Streck durch Staub und Dreck

Zuerst die gute Nachricht für meine Radler im Dezember diesen Jahres: Die heutige Etappe wird eine Sausefahrt auf nagelneuem Asphalt durch hügelige Landschaften und wir werden versucht sein die Augen zu schließen um den Duft der Kaffeblüten besser spüren zu können.

Doch heute war es etwas anders zwar haben wir zwischen den Staubwolken auch viele Kaffeeplantagen gesehen, einige der Bäume standen auch in der Blüte und einmal haben wir dann auch den starken nach Jasmin riechenden Duft wahrgenommen. Doch davor und danach nur Staub und Dreck.

Dabei hatte alles richtig gut angefangen, wir sind kurz nach sechs Uhr schon auf die Räder gestiegen und haben erst einmal 20 Kilometer bis in den nächsten Ort geradelt, dort gab es dann leckeren Kaffee mit Joghurt, Nudelsuppe und für Gesche konnte ich sogar etwas Käse fürs Baguette organisieren. Doch nach Dak Ho war dann der Asphalt zu großen Teilen weg und überall wurde gebaut. Egal ob gerade oder hoch oder runter, es war einfach überall nur staubig und die Fahrzeuge haben an den Baustellen mitunter gut gedrängelt.

Immer wieder ist die Straße dann aufgerissen oder es gibt nur eine Spur und so geht das den ganzen Tag. Hinter Kontum fängt dann eine Schaltung an zu spinnen und es gibt einen kleinen Knacks im Schaltwerk. Das kenne ich von meiner Russlandtour und ahne Schlimmes. Wieder einmal hat sich der Schalthebel verabschiedet.

Tatsächlich ist der Hebel im Eimer und es bleibt mir nichts weiter übrig, als einen mittleren Gang einzustellen und mit diesem weiter zu fahren. So bin ich schon einmal durch die Mongolei gegurkt, mit nur drei Gängen auf dem Tretkranz zur Verfügung, das war kein Vergnügen und hier sind die Berge ein wenig heftiger, aber da muss ich wohl wieder einmal durch.

Bis zum Abend läuft es dann nicht zu schlecht und wir sind gegen 17 Uhr dann in Pleiku. Nach alle dem Dreck und Staub haben wir dann auch ein etwas besseres Hotel verdient. Mit 350.000 VND, also 12 Euro sind die Zimmer hier in diesem Drei-Sterne-Teil mehr als preiswert.

Gleich gegenüber gibt es eine Straße mit vielen Ständen und reicher Auswahl an Obst und Gemüse, Grillstände und vieles andere. Wir landen bei einer dicken Portion Reis mit Gemüse und Fisch oder Fleisch und sind dann ordentlich bereit für die Nacht und hoffen, dass die Baustellen morgen nicht weiter gehen.

19. Tag: Donnerstag, der 27. Februar 2014

28. Februar 2014

Angkhor Wat in Kleinformat

100 km mit dem Moped nach My Son, Besichtigung der Cham-Khmer Tempel, Visite am Strand bei Sonne und 28 grad

Noch ein Ruhetag für uns! und noch ein Tag ohne Fahrrad. zwar könnte man die 50 Kilometer bis zur Tempelanlage My Son, die wir heute besichtigen wollen, mit dem Rad fahren, aber dann bliebe uns nur wenig Zeit für die Besichtigung und wir kämen ordentlich müde wieder zurück nach Hoi An. Also machen wir es auf die vietnamesische Art und leihen uns für 5 Dollar ein Moped und starten um 9 Uhr zu unserem Ausflug. knappe 1,5 Stunden sausen wir mit den Honda-Automatics durch die Landschaft, dann stehen wir vor den Ruinen, die manchmal als „Kleines Ankhor Wat“ bezeichnet werden.

Über 70 Tempel aus der Khmer Zeit stehen hier im Dschungel, leider sind die meisten im Vietnamkrieg von den Amis gründlich in ihre Ziegelbestandteile zerlegt worden und nur ein kleiner Teil davon ist restauriert worden. trotzdem ist es sehr schön, hier durch den Dschungel zu stapfen und die Bauten zu besichtigen. Der Vergleich mit dem kambodschanischen Vorbild ist ein bisschen weit hergeholt, die Anlage kann weder in Größe und Umfang auch nur im entferntesten mithalten, aber die Verbindung die vor mehr als 1000 Jahren in Asien vorhanden waren, nachzuvollziehen und hier auf relikte der alten indischen Religionen zu stoßen ist toll. Zwar wird fast jeder Tourist von Hoi An auch hierher gekarrt, aber die Touris verlaufen sich in der Anlage und manchmal ist man sogar für ein paar Minuten alleine.

Am frühen Nachmittag rollen wir dann wieder zurück zur Stadt und bis an den Strand. der ist halt wie andere Strände in Vietnam und ganz Asien auch. Jetboot kann man fahren oder sich von einem Motorboot  am Gleitschirm ziehen lassen, Baden sowieso und fliegende Händlerinnen gibt es wie Sand am Meer. Wir laufen einmal hoch und runter an „rotgebranntem Fleisch“ vorbei und trinken ein kühles Bierchen, bevor wir ins Hotel zurückkehren. Hajo und ich schrauben noch ein bisschen an den Rädern und dann ist auch schon wieder Zeit für ein dickes Abendessen.

Morgen drehen wir dann der Küste für eine lange Weile den Rücken und sehen den Ho Chi Minh Pfad wieder und die Berge. Die Frauen freuen sich schon drauf!

18. Tag: Mittwoch, der 26. Februar 2014

27. Februar 2014

Schlendern ist Luxus

Fauler Tag in Hoi An, schlendern durch die Straße, Besichtigung kleiner Museen, Mittagsschlaf und dickes Abendessen, Sonne bei 26 Grad

Wenn man den Tag mit einem dicken Frühstücksbuffet beginnt und dann langsam durch die Stadt schlendern darf, dazu die Sonne mit 26 Grad scheint, dann kann man auch mal das Blog schreiben vernachlässigen und die Bilder sprechen lassen. Ich bin inzwischen zum fünften Male „in town“ und kann mich daher eher auf kleine Details konzentrieren und diese versuchen festzuhalten.

Das Abendessen im „Morning Glory“ Restaurant war toll, Kürbis, Bittermelone, Fisch in Karamellsoße…..

17. Tag: Dienstag, der 25. Februar 2014

27. Februar 2014

Stadt der Laternen- Hoi An

40 Kilometer von Danang nach Hoi An, flache 80 hm, die Nase ins Meer stecken und gemütlich am Ufer entlang trudeln, Altstadtspaziergang in Hoian

Recht gemütlich starten wir in den Tag, schwingen uns gegen 9 Uhr auf die Räder und fahren in Richtung des Zentrums von Danang. Zuerst geht es ein wenig am Meer entlang, dann verpasse ich die Einfahrt ins Zentrum, aber das nur zum Glück. Denn wir wurschteln uns nun über winzige kleine Gässchen durch die alten Stadtviertel. Hier sieht es überhaupt nicht großstädtisch aus, aber sehr gemütlich.

Das die Stadt mit eine halben Million Einwohner eine Großstadt ist, das deutet nicht nur die beginnende Skyline an, sondern auch das quirlige Leben etwas weiter im Zentrum. Vor allem fällt auf, dass es mehr Cafés und Restaurants und Bars und Teestuben und Essstuben gibt als im Norden, die auch gut besetzt sind. Die Südvietnamesen sind ein wenig wie unsere Südländer, Gemütlichkeit hat Vorrang und Zeit für ein längeres Päuschen gibt es auch immer. Dafür fällt Hajo sofort auf, dass seit Hue kaum noch ein Haus mit der vietnamesischen Flagge bestückt ist, während diese im Norden vor keinem Haus fehlt.

Auch bekommt man hier ein ordentliches Frühstück in jeder Richtung, es gibt Bäckereine mit Süßkram, Stände mit belegten Baguettes oder kleine Nudelbuden mit Nudeln oder Reisbrei. Letzterer ist zwar geschmacksneutral, wird aber durch stark gewürzte Gemüse, Trockenfisch und andere Einlagen sehr schmackhaft aufgepeppt.

Bei der Ausfahrt aus Danang wagen wir uns dann auch an den Strand, viele Leute gibt es hier nicht und nur an einigen Stellen darf man ins Wasser, aber auch nur bis zur Brust. Der Grund wird schnell ersichtlich, denn es herrscht eine recht starke Unterströmung. Wenn man hier rausgespült wird, braucht man wahrscheinlich gar nicht erst zu versuchen gegen die Strömung anzukämpfen. Aber ein wachsamer Bademeister pfeift die wenigen Leute sofort zurück, die sich zu weit raus wagen.

Wir steigen wieder auf die Räder und gemütlich geht es Hoi An entgegen, einer kleinen alten Handelsstadt fast am Meer, mit einem intaktem historischem Stadtkern, nicht zu Unrecht von der UNESCO dem Weltkulturerbe zugeordnet und wer Vietnam kennt, der weiß, es ist und bleibt das schönste Städtchen im Land.

Am frühen Nachmittag treffen wir hier ein, rollen ein wenig ins Städtchen und fahren am Rande der Altstadt, an schönen, gelben Häusern im Kolonialstil vorbei in unser Hotel. Ein Spaziergang muss natürlich noch sein und so reihen wir uns ein in die Scharen von ausländischen Touristen. Kunterbunt geht es zu, nicht nur Langnasen von allen Kontinenten sind unterwegs, immer wieder dringt es auch Chinesisch, Japanisch und Koreanisch an meine Ohren und auch ab und zu Russisch. Alltagsleben gibt es in der Altstadt demnach kaum noch, sondern alles ist auf die Touristen abgestimmt, überall fliegende Händler und in den Straßen reihen sich Läden: Handtaschen, Bilder, Uhren, Kleider und Schneider und Restaurants und Bars und noch einmal Kleider. Früher wurde hier Seide aus China umgeschlagen und die Kleider für die Reichen der vietnamesischen Dynastien gefertigt. Die Handwerkskunst haben die Leute nicht verlernt, auch heute stammen die schönsten und besten Ao Dais, die traditionellen vietnamesischen Kleider aus Hoi An, aber man kann sich auch Anzüge von Gucci und D&C und Boss und dergleichen nachschneidern lassen, in gleicher Qualität zum besseren Preis, verspricht zumindest der Händler. Und in der Stadt steht man auf Laternen, deren Herstellung ebenfalls ein traditionelles Gewerbe ist, die Läden kommen vor allem am Abend richtig zur Geltung und alle Straßen in der Altstadt sind mit den verschiedensten Formen und Farben an Laternen zugehängt.

Und zum Essen gibt es heute mal keine Nudelsuppe oder Reis mit „was“ obendrauf, sondern mit Hackfleisch gefüllte Tintenfische, Fisch in Karamell, Aubergine im Tontopf und die „Weiße Rose“, eine Hoianer Spezialität, Shrimpspaste in Reismehlpaste. danach kann man nur noch am Kanal zurück zum Hotel schlendern und mit vollem Wanst ins Bett kippen, ohne vorher noch Blog geschrieben zu haben.

16. Tag: Montag, der 24. Februar 2014

27. Februar 2014

Harter Tag

112 km und 810 hm von Hue nach Danang, straffer Gegenwind auf kleiner Nebenstraße am Meer, dann Wolkenpass (500m) und Abfahrt nach Danang

Nach dem ausgiebigen Frühstück starten wir in den nächsten sonnigen Tag. Noch beim letzten mal sind wir dann 60 Kilometer über die 1A gedonnert. Die haben wir ja nun auf kurzen Strecken schon kennengelernt und es ist kein Spaß zwischen den LKW rumzugurken. Zumindest für mehr als die Hälfte habe ich jetzt doch noch eine Nebenroute gefunden und die ist sogar mehr als idyllisch, allerdings auch 15 km länger. Gleich hinter Hue biegen wir nach links in kleine Dörfer ab. Alles ist ziemlich ruhig und beschaulich, wieder gibt es viele Gräber zwischen und in den Dörfern, die kleinen Tempel sind aber wieder verschwunden. Es geht über zahlreiche kleine Flussarme und den Bodden und man kann viele Fischerboote sehen und riesige Senknetze.

Dies werden von einem Gestell ins Wasser gelassen und nach ein paar Minuten wieder rausgezogen, Pech für den Fisch, der gerade über dem bis zu 10 mal 10 Meter großem Netz vorbeischwimmt. Da die Dinger recht oft in der Landschaft stehen, scheint die Methode recht effektiv zu sein.

Leider jedoch bläst uns eine straffe Brise ins Gesicht, so dass wir nur lausig langsam voran kommen. Es ist schon erstaunlich, dass man dann auf dem flachen Land nur noch mit 15 km/h voran kommt. Im Gegenwind erreichen wir wieder die Hauptstraße und müssen dann doch noch knappe 20 km auf dieser entlang. Zwei Hügel trennen uns dann noch vor dem Beginn des Wolkenpasses, die LKW, die sich hier die 50 Höhenmeter hochschrauben sind fast langsamer als wir.

Mit einer Reismahlzeit im Bauch geht es dann gegen 15 Uhr in den Anstieg zum Wolkenpass, den wir aber innerhalb von zwei Stunden schaffen. Zum Glück ist die Sonne oft schon hinterm Berg verschwunden. Auf der Straße gibt es kaum Verkehr, da ja unten der Tunnel durch den Berg geht, lediglich die Mopeds dürfen da nicht durch und für einige überwiegt der Spaßcharakter an der kurvigen Bergfahrt.

Oben ist es dann wieder recht kühl, 16 Grad zeigt das Thermometer und der Wind pfeift über den Pass. Als wir um die Ecke kommen fallen dann schon die Händler über uns her und wollen Getränke, Kitsch und Postkarten loswerden, also halten wir uns nicht zu lange auf, auch weil es langsam anfängt dunkel zu werden.

Die Abfahrt ist ein viel zu kurzes Vergnügen, die Einfahrt nach Danang kein großes Problem mehr, der Wind hat auf dieser Seite des Passes nachgelassen. Wir bleiben an der Seeseite, hier gibt es eine Reihe kleiner Restaurants direkt am Meer, natürlich mit frischem Seafood und so schlagen wir uns den Bauch mit Shrimps, Plattfisch und Muscheln voll, bevor wir noch ins Hotel einziehen. Zwar liegt der recht neue Kasten fast  direkt am Meer, aber vor Rauschen der Wellen ist beim Einschlafen leider nix zu hören.