33. Tag: Sonntag, der 18. Januar 2015

24. Januar 2015

Zurück ins Tal

76 km von Dalat nach Di Linh, leider auf verkehrsreicher Straße, Hügelei mit 600 hm bei 28 Grad und Sonne

Wir starten mit einer Nudelsuppe vom Vegetarier in den kühlen Morgen, die Sonne strahlt und wir lassen die frühlingshafte Obst und Gemüseoase Dalat hinter uns. Es wird wohl der letzte Tag gewesen sein, an dem wir morgens noch ein wenig gefröstelt haben.

Einen ersten Stopp machen wir am Wasserfall nach knapp 10 Kilometern, hier geht es mit einer Art Achterbahn in die Tiefe, der Spaß ist recht schnell und rasant. Unten dann ein recht touristischer Wasserfall, man kann nichts weiter tun als seine Fotos machen und sich dann mittels der Achterbahn wieder herauf schleppen lassen.

Ebenso rasant ist die Talfahrt hinunter, wir nehmen diesmal nicht die Autobahn, sondern die kleinere Straße und fahren durch lange Dörfer, die vom Anbau von Schnittblumen leben, also eine recht bunte Angelegenheit.

Die letzten 30 Kilometer bis zum Ziel sind dann nicht so angenehm, wegen des straffen Verkehrs, Busse und LKW hupen uns regelrecht von der Straße und es macht keinen richtigen Spaß durch die Kaffeplantagen zu fahren. Glücklicherweise sind wir halb vier am Ziel und verabreden uns eine Stunde später zum Bummel in der kleinen Stadt Di Linh.


Der Markt ist schön belebt und interessant, es werden schon mehr Früchte gehandelt, als im Norden, dazu kommt Fisch, Fleisch und Alltagswaren, ein bunter Durcheinander, das wir genießen.

Leider haben alle drei Lokale zu, die eigentlich Reismahlzeiten anbieten, so enden wir heute bei der dritten Nudelsuppe, aufgemotzt durch ein Baguette und eine mager Grillente. Zurück im Hotel donnert die Diskothek, aber es ist gerade einmal halb neun und nach unseren Erfahrungen ist spätestens gegen 22 Uhr Schluss mit laut.

32. Tag: Samstag, der 17. Januar 2015

24. Januar 2015

Noch mal ausschlafen-zweiter Ruhetag in Dalat

Wieder ein ruhiger Tag mit Besichtigung des Verrückten Hauses und des Palastes des letzten Regenten von Vietnam

Der späte Morgen beginnt wieder mit einem opulenten Frühstück, Baguettes mit richtiger Butter und frischer Erdbeerkonfitüre, Eier in allen Varianten oder einem Früchteteller, ich genehmige mit eine Stück fruchtiger Limonentorte, kein Problem, ich liege im Moment ein wenig unter meinem Optimalgewicht, was nach 5 Wochen Radeln natürlich kein Wunder ist.

Dann brechen wir zu einer weiteren Runde durch die Stadt auf und besichtigen das Verrückte Haus. Zu verfehlen ist das Gebäude nicht, denn es steht auf der Besichtigungsliste aller Veranstalter und ist ganz besonders bei den Russen beliebt. Kein Wunder, denn die Architektin, ein wenig sehr beeinflusst von Dali und dem Impressionismus, hat in der Sowjetunion studiert und fährt noch bis heute im Lada durch die Gegend. Das Gebäude ähnelt einem Baum, einem großen organischen Gebilde und hat unzählige Gänge und Wege und ein paar nette Zimmer zu verschiedenen Naturthemen, die man auch als Hotelzimmer anmieten könnt. Vielleicht aber keine gute Idee, wenn dann den ganzen Tag hunderte von Touristen am Zimmer vorbeiziehen und versuchen durch die Fenster nach innen zu gucken. Nach einem Kaffee geht es dann weiter.


Noch etwas weiter oben auf dem Berg liegt der Sommerpalast des Bao Dai. der war der letzte Kaiser der Nguyen Dynastie und regierte bis zu seiner Abdankung 1945. Hier in Dalat ließ er sich einen Sommerpalast errichten, doch wir treffen auf etwas anderes als erwartet. Bei dem Sommerpalast handelt es sich eher um eine große Villa im 30er Jahre Stil. Die Einrichtung ist auch nicht sehr kaiserlich, alles ist etwas herunter geschlumpert, aber trotzdem ganz nett durch die Villa zu spazieren und die alten Möbel zu begutachten.

Nach unsere Besichtigungstour enden wir im Stadtzentrum, tanken noch ein paar Millionen für die nächsten Tage vom Automaten und verabreden uns für den Abend wieder. Helma ging es auch schon wieder sichtlich besser und so werden wir morgen wohl wieder radeln können. Den Nachmittag verbringt jeder auf seine Art und Weise, ich setze mich an den Computer und widme mich meinem mobilen Büro, die letzten Wochen bin ich nicht viel zum Arbeiten gekommen und wichtige Mails stapeln sich, das war genug Arbeit bis zum Abend.

Den verbringen wir wieder nicht im chinesischen Lokal, das hat unerwarteter Weise schon gestern seine Tore geschlossen, obwohl ich noch am Abend unserer Ankunft hier einen Tisch reserviert hatte. Vielleicht haben wir im letzten Jahr ja einen zu schlechten Eindruck gemacht. Wir finden aber trotzdem noch ein annehmliches Lokal und essen uns durch die Karte, danach huschen wir dann gleich wieder zurück ins Hotel, denn draußen ist es wieder empfindlich kühl geworden. Noch bummert an ein paar Stellen laut die Musik, aber auch in Dalat ist spätestens 22 Uhr Schluss mit Krach und guter Laune.

31. Tag: Freitag, der 16. Januar 2015

19. Januar 2015

Mal wieder ausschlafen-erster Ruhetag in Dalat

Ruhiger Tag mit kleinem Stadtspaziergang

Nach den Strapazen der letzten Bergtag können wir heute ausschlafen. das ist in Vietnam natürlich relativ, denn wir treffen uns um 9 Uhr zum Frühstück, aber wenn man abends um 21 Uhr im Bett verschwindet ist das natürlich ein Genuss. In ganz Vietnam wird zeitig aufgestanden, in kleineren Städten werden die Leute schon um halb sechs oder manchmal noch eher vom Stadtfunk mit Nachrichten, Musik und Morgengymnastik geweckt, hier im Süden ist das zum Glück seltener geworden. Dafür werden ab 19.30 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt und es passiert nicht mehr viel.

Wir bummeln heute nur ein wenig durch die Stadt, sehen uns die letzten verblieben Häuser der Franzosen im Kolonialstil an und trinken Kaffee. dann bummeln wir über den Märkt und wundern die großen Stapel an frischem Gemüse, Sachen, die man sonst im Land kaum bekommt: Zuckerschoten, Artischocken und Erdbeeren, allerdings Bananen finden wir nur mit Müh und Not. Die brauchen wir für Helma, die sich den Magen verdorben hat. Am Fleisch beim Vegetarier gestern kann es nicht gelegen haben, aber vielleicht am Eis im Eiskaffee. Kurzerhand haben wir beschlossen, dem ersten Ruhetag noch einen zweiten folgen zu lassen.

Den Abend verbringen wir auf dem Markt bei einem Feuertopf, auch wieder einmal sehr lecker, dann ziehen wir aber recht schnell ins Hotel zurück, diesmal nur mit einem kurzen Umweg über die Bierkneipe, denn es ist empfindlich kühl, so um die 16 Grad, so etwas sind wir schon fast nicht mehr gewöhnt.

30. Tag: Donnerstag, der 15. Januar 2015

18. Januar 2015

Ins Bergressort

50 Kilometer von Ding Van nach Dalat, 830 hm hoch ins Bergressort, Besichtigung der Seidenmanufaktur bei Sonne bis 28 Grad

Der gestrige Bergtag hängt doch ein wenig in den Knochen, aber heute haben wir es nicht sehr eilig, die Nudelsuppe am Morgen ist gut und das Baguette dazu auch, dann fahren wir erst einmal 15 Kilometer bis zum Abzweig nach Dalat. Hier wird eine Kaffeepause notwendig, denn wir verabschieden uns von Jürgen, der uns nun schon seit Hue begleitet hat. Er muss etwas schneller nach Saigon, um dort sein Visum verlängern zu lassen. Ein netter Begleiter warst du für uns!
Dann geht es wieder in die Kaffeeplantagen und nach oben, aber wir halten vor dem großen Anstieg noch einmal in der Seidenmanufaktur. Hier werden die Kokons per Hand und maschinell abgewickelt, man kann in der Hallo gut herumlaufen und die Arbeiter und Arbeiterinnen beobachten, wie sie die feinen Fäden gewinnen. Inzwischen steht die kleine Fabrik allerdings auf der Liste vieler Touristen und so wimmelt es nur so von „Easy Rider“, das sind die Motorradfahrer aus Dalat, die sich und ihre Maschinen an Touristen vermieten. Mit den „Easy Rider“ kann man in Dalat Trips nach Saigon oder Hoi’an und Hue mieten, ein paar von denen haben wir in den letzten Tagen schon auf der Straße getroffen, aber die sind zumeist nicht sehr kommunikativ oder es liegt daran, dass wir keinen Motor an den „Bikes“ haben.


Für mich wäre so ein Trip nichts, den ganzen Tag lang hinter einem Fahrer auf dem Motorrad zu hocken und mich durch Schlaglöcher schaukeln zu lassen, hinten dann noch einen großen Plastiksack mit Gepäck hinten drauf. Vor allem die großen blauen Mülltüten für die Rucksäcke passen überhaupt nicht zum Namen, der ja eher nach wehenden offenen Haaren und Leder klingt.

Mit einem weiteren Kaffeezwischenstopp schlängeln wir uns dann nach oben und kommen so gegen 15 Uhr in Dalat an. Die Stadt liegt auf 1500 Metern Höhe, besteht fast nur aus Hotels und geht auf die Franzosen zurück, die hier ihr Bergresort angelegt haben, um der drückenden Hitze in Saigon zu entgehen. Das kann man wirklich gut spüren, denn unten in der Ebene hatte es am Morgen schon fast 30 Grad, hier oben ist es angenehm frisch, so um die 23 Grad, am Abend brauchen wir dann sogar einen Pullover.

Wir schlendern am Abend noch ein wenig ums Eck und ich erinnere mich an ein kleines vegetarisches Restaurant gleich um die Ecke. Es ist ein buddhistische laden und so gibt es alle möglichen Sachen aus Tofu und Seitan, einiges ist geschmacklich oder vom Aussehen kaum von Fleisch zu unterscheiden, aber mehr als lecker. Anfangs gab es ein wenig Murren, da das Restaurant lediglich kleine Tischlein mit Höckerchen hat, aber für den nächsten Abend verspreche ich „richtige§ Stühle und am Ende sind doch alle begeistert. Besonders die Nudelsuppe mit „Fisch“ ist ein Erlebnis. Bier gibt es nicht, aber gleich gegenüber ist ein Laden und man kann sie auch mit ins Restaurant nehmen und dort trinken. Auf der Suche nach einem Absacker enden wir dann vor einer Bude, natürlich wieder auf Höckerchen. Hier hatten sich schon ein paar Deutsche und ein Russe nieder gelassen und wir gesellen uns zu der feuchten Runde und beenden hier den Abend mit netten Gesprächen und einer Flasche Wodka.

29. Tag: Mittwoch, der 14. Januar 2015

17. Januar 2015

Königsetappe

113 km und 1600 Höhenmeter von Lien Son nach Dinh Van, auf kleiner Straße durch schöne Landschaften, ordentliche Berge und nicht zu heiß bei 28 Grad

Zeitig brechen wir mit einer Nudelsuppe im Magen auf und fahren in die Morgensonne. Um uns herum recht viele Mopeds, die Vietnamesen fahren auf ihre Felder oder Kaffeeplantagen. Wir nähern uns den ersten kleinen Pass, den wir noch in der morgendlichen Frische nehmen. Dahinter liegt ein schöner See. Auf dem See leben die Fischer in schwimmenden Dörfern. Oben von der Brücke immer wieder ein reizendes Bild.
Weiterhin wird wieder überall Kaffee angebaut und es scheint auch kein Ende zu nehmen, überall wird Boden gewonnen für neue Plantagen. Erst kurz vor Mittag fahren wir dann wieder tiefer in die Berge und klettern nach dem Mittag den Pass bis auf 1000 Meter Höhe hinauf, zumeist wieder durch dichten Regenwald. Dann geht es runter in den nächsten Ort.
Helma und Marie fühlen sich nach den beiden Pässen nicht mehr so richtig frisch und so versuche ich für die beiden einen Transfer zu organisieren, was gar nicht so einfach ist, da keine Fahrzeuge im Dorf sind und nur wenige Autos durchkommen und die dann auch immer in die falsche Richtung. lediglich ein fliegender Händler mit Klamotten steht im Dorf und der hätte sogar einen passenden Minivan. Aber der ist alleine hier und will natürlich seine Sachen nicht unbeaufsichtigt lassen. Ein wenig später kommt er aber noch einmal auf uns zu und bietet an, die Damen hochzufahren, wenn wir inzwischen seinen Stand hüten. Gesagt, getan, Michael und ich bleiben am Stand, die Mädels werden eingeladen und hochgefahren und die anderen machen sich auch schon auf den Weg nach oben.


Leider dauert es doch länger als gedacht, bis der Fahrer wieder zurück ist und dann hecheln Michael und ich den letzten Pass hinauf, es wird schon merklich kühler und es geht bis auf 1300 Meter hinauf, oben haben wir dann die letzten Sonnenstrahlen und müssen die Abfahrt, noch einmal 20 Kilometer im Dunkeln fahren. Kurz vor sieben sind wir dann auch in Dinh Van im Hotel, können duschen und zum Abendessen noch einmal in den Ort ziehen.
Damit haben wir also unsere härteste Etappe auch hinter uns gebracht, noch kommen ein paar berge, aber im Vergleich zu den letzten Tagen sind das alles „Peanuts“.