Sonntag, 6. Juli 2008, von Yongchang nach Wuwei, 71 Kilometer, 180 Höhenmeter

16. Juli 2008


Wieder einmal gibt es kein Frühstück im Hotel und ich bis superglücklich, denn gegenüber gibt es eine richtige Pekinger Frühstückskneipe, vor der Tür ein Ofen mit gestapelten Dämpfsieben und Baotze und im Laden selbst gibt es noch leckere Hun-Dun-Suppe, eine Brühe mit kleinen gefüllten Teigtaschen. Dies ist in der Kombination die beste Nahrung für einen anstrengenden Fahrradtag, den wir heute aber gar nicht haben werden, denn bis Wuwei sind es nur 70 Kilometer ohne nennenswerte Erhebung.

Beim bepacken der Räder hier in der kleinen Stadt Yongchang werden wir von allen bestaunt und es sammelt sich ein großer Menschenauflauf um uns herum an und als wir dann losfahren wollen ist es recht schwierig, aus dem großen Menschenpulk wieder heraus zu kommen.

Die Kilometer fliegen bei dem leichten Rückenwind nur so dahin. Leider ist die Große Mauer irgendwo in die Berge abgebogen und heute nicht mehr von der Straße zu sehen.

In den kleinen Dörfern gibt es kleine Läden mit Kühltruhen, die wir bei kleinen Päuschen plündern und so kommen wir dann nicht sehr angestrengt gegen 13 Uhr in Wuwei an. Auch das Hotel im Zentrum der Stadt ist schnell gefunden. Wir werfen nur schnell unser Gepäck ins Hotelzimmer und ziehen gleich wieder los in ein richtig gutes Lokal.

Wieder einmal probieren wir uns an einem ganzen Fisch, diesmal sogar süß-sauer, aber die Panierung fiel etwas dick aus. Dafür waren die Rippchen, ebenfalls paniert, allerdings in Puffreis, wirklich richtig gut. Nach dem Essen sind alle richtig müde und die Nachmittagssonne ballert bei 38 Grad ohne Gnade, so dass ich mich zu einer Stunde Schlaf ins gut gekühlte Zimmer zurückziehe.

Am Abend werfen wir uns dann ins Getümmel der Fußgängerzone. Ganz Wuwei scheint hier auf den Beinen zu sein und sich zu vergnügen. Die Bänke sind besetzt mit munter plaudernden Rentnern oder ganzen Familien, am Brunnenrand sitzen Liebespärchen und halten schüchtern Händchen.

Während in der Hauptstraße große Kaufhäuser und Ketten dominieren, gibt es in den kleinen Gässchen tausend kleiner Verkaufsbuden mit Hüten oder Klamotten oder Schuhen. In einer Gasse am Rand, eher ein Gasse des Elends, sind Hunde, Hühner, Zwergkaninchen und anderes Hausgetier in engen Käfigen eingesperrt und warten auf einen neuen Besitzer. Für eine kleine Töle mit Rasse im Blut will der Verkäufer 300 €, die Promenadenmischung daneben geht für einen zehntel des Preises über den Tisch.

Auf dem Markt gibt es Trockenfrüchte und Rosinen in allen Variationen und Qualitäten. Um die Ecke dann Fleisch in allen Variationen, Schweinebraten und Grillstände mit Rind und Lamm machen eine ganze Zeile hier im Viertel aus. Gut gerüstet mit Trockenfrüchten, Lychees, einem halben Hähnchen und einer großen Tüte mit Kartoffelchips ziehen Monika und Eckhardt und ich dann in einem Biergarten auf der Hauptstraße ein. Leider ist das Bier nicht richtig kalt, aber wir sehen trotzdem noch staunend dem bunten quirligen Leben um uns herum noch mehr als zwei Stunden zu, bevor es Zeit wird zurück zum Hotel zu gehen, denn morgen liegt wieder einmal eine harte Etappe vor uns.

Samstag, 5. Juli 2008, von Zhangye nach Yongchang, 170 Kilometer, 1041 Höhenmeter, Passhöhe 2575 Meter: „Entlang der großen Mauer“

9. Juli 2008


Heute erwartet uns wieder einmal ein Monstertag mit langer Strecke und vielen Höhenmetern und am Morgen sieht es windig aus und der Wind bläst leicht aus der falschen Richtung, nämlich aus Osten. Deshalb ist es aus der Stadt heraus dann doch recht anstrengend und wir fahren eng in der Gruppe zusammen.

Dafür ist es landschaftlich sehr schön, so viele grüne Äcker, Bäume und Felder hatten wir seit Aserbaidschan nicht mehr. Gerade werden die Wassermelonen reif und an der Straße befindet sich aller 100 Meter ein Verkaufsstand. Und immer noch begleiten uns hohe Berge, im Hintergrund noch ein Ausläufer des Qilin-Gebirges und alle Gipfel sind noch in Schnee und Eis. Das tollste jedoch ist die Große Mauer, von der ab und zu ein längeres oder kürzeres Stück und aller 500 Meter ein Wachturm fast direkt neben der Straße stehen. Es ist nicht die Mauer, wie wir sie alle von den Bildern aus Lehrbüchern oder aus Dokumentarfilmen können, sondern nur ein zwei oder drei, manchmal vier Meter hoher Lehmhaufen, der sich neben der Straße herzieht und sehr oft unterbrochen ist. Beeindruckend ist hier vor allem, dass das Bauwerk kein Ende nehmen will und wir uns vorstellen, dass dieser Wall mehr oder weniger direkt bis Beijing verläuft.

Nach 60 Kilometern im Gegenwind erreiche wir dann Shandan, ein kleines Städtchen mit viel Verkehr und schmutziger Industrie und essen in eine Nudelstube eine große Schüssel Nudeln, es ist zwar noch nicht ganz Mittagszeit, aber uns stehen noch knapp 1000 Meter Anstieg bevor.

Der geht aber ganz langsam vor sich und nach dem Mittag hat sich der Wind auch ausgetobt und wir kommen jetzt etwas zügiger vorwärts. 20 Kilometer fahren wir dann noch einmal auf der Autobahn, da die kleine Straße hier zu viele große Löcher hat. Immer weiter führt auch die Große Mauer auf der anderen Seite der Autobahn nach oben, an manchen Stellen ist wirklich nicht mehr viel als ein niedriger Lehmwall übrig und manchmal verschwindet auch dieser für einen oder zwei Kilometer, bis dann ein neuer Lehmwallabschnitt beginnt.

In der Weite des Hochplateaus, wir haben uns schon wieder bis auf weit über 2000 Meter hochgeschraubt gibt es erst nach 30 Kilometern wieder ein kleines Dorf, wo wir noch einmal eine Kühltruhe mit Eistee finden. Danach wird der Abstieg etwas steiler, aber die Straße macht einen Bogen nach Osten und nun bläst uns der Wind die letzten 200 Höhenmeter praktisch hinauf.

Oben an dem flachen Pass in 2557 Meter Höhe gab es in der Qing Dynasty wieder ein Fort, aber hier lassen die quadratisch angeordneten Lehmrestmauern nur noch so ungefähr erkennen, wie die Anlage aussah.

Oben wartet noch einmal der Bus mit Wasser zum Nachtanken und dann geht es in eine rauschende Abfahrt in eine grüne Ebene, in der weiter unten dann viel kleine Dörfer mit kleinen quadratischen Höfen liegen, die allesamt aus Lehm und Lehmziegeln gebaut worden sind.

In der Abendsonne ist es wunderschön durch die kleine Straßendörfer zu fahren, auch wenn der Wind wieder einmal gedreht hat und es nun nicht mehr ganz so schnell dem Ziel entgegen geht. Doch gegen halb acht rollen wir dann in das Städtschen Yongchang ein und nach einer kurzen Dusche wird es etwas schwierig ein Restaurant zu finden. Da hier viele Leute der Hui Monorität wohnen, das sind ethnische Chinesen, die aber keine Buddhisten, sondern Moslems sind. Und die Hui sind zwar bekannt für ihre Nudeln, aber uns steht abends der Sinn doch eher nach Reis und Wok gebratenen Gerichten. Doch nach 20 Minuten finden wir noch ein kleines Restaurant und ein etwas größerer Laden ist gleich nebenan. Der große Laden ist fast leer und der kleine fast voll, aber ich will doch lieber in das kleine Restaurant und es lohnt sich dann auch, denn das Essen ist vorzüglich. Wir bekommen einige gute Hausmachergerichte und essen dazu Baotze, die gefüllten Dampfnudeln. Die Restaurantbesatzung organisiert dann noch einen Fotografen und wir müssen uns mit allen Köchen und Bedienungen vor einem großen Poste im Laden ablichten lassen, was wir ja auch gerne tun. Danach heißt es an einem langen Tag nur noch zurück ins Hotel und auf schnellstem Wege ins Bett.

Freitgag, 4. Juli 2008, Ruhetag in Zhangye

9. Juli 2008


Leider hat das Frühstück nicht die vier Sterne, wie das Hotel, vor allem kann man den Kaffee nur vom Tee unterscheiden, weil ‚ka-fei‘ auf der Kanne steht, aber es finden sich dann doch noch ein zwei leckere Sachen auf dem Buffettisch für mich.

Am Morgen ist schon viel Leben in den Straßen, hundert von Chinesen wälzen sich durch die Hauptstraßen mit vielen modernen Geschäften und Läden, erst das Viertel um den Großen Buddha von Zhangye ist etwas ruhiger und beschaulicher. Hier ist die Altstadt wieder renoviert worden, auch wenn renovieren auf Chinesisch heißt, abreißen und wieder neu aufbauen, aber die Renovierung liegt auch schon wieder ein paar Jahre zurück und so sehen, die im traditionellen Stil gehaltenen Häuser nicht zu neu aus. Im Zentrum des Stadtviertels steht auf einem großen Platz ein großer Stupa, etwas unüblich für den Buddhismus in China. Dieses Bauwerk deutet darauf hin, dass es nur ein kleiner Sprung bis nach Tibet oder besser gesagt bis in Gebiete ist, die von Tibetern, Hui und Han-Chinesen gemeinsam bewohnt werden.

Im letzten Jahr habe ich von hier den Weg in die Berge genommen und schon nach 100 Kilometern kommt ein hoher Pass und dahinter stehen tibetische Zelte und langzottelige Yaks weiden auf dem Hochplateau.

Um die Ecke gibt es kleine Läden mit Souvenirs und Andenken, antiker und meist pseudo-antiker Pröhl wird hier angeboten. In einem kleine Shop diskutiere ich mit einem Verkäufer über das Alter einer schönen Guanyin-Figur, er behauptet sie sei noch Qing-Zeit, ich behaupte, sie sei modern, denn ich habe den gleichen Guss, nur eben nicht auf „alt gemacht“ zu Hause in Berlin auf dem Schrank.

Leider ist der große Buddha und das Gebäude um ihn herum eingerüstet und wird renoviert. Seit letztem jahr hat sich nicht viel verändert und so wird das Gerüst wohl noch eine Weile stehen bleiben.

Eingezwängt in eine große Halle liegt hier ein 35 Meter langer Schalfender Buddha, wobei der Ausdruck schlafend falsch ist, denn diese Buddhaposition zeigt den historischen Buddha beim Eintritt ins Nirwana. Im Halbdunkel unter dem Baugerüst lässt sich die einzigartige Farbenpracht und Monumentalität der Skulptur nur erahnen.

Einen besseren Eindruck von buddhistischer Malerei und Skulpturkunst bekommen wir in den kleinen Tempeln rund um den Haupttempel. In den hinteren Tempelchen ist ein Museum untergebracht, welches zeigt, wie solche riesigen Buddhafiguren gemacht worden sind, mit einem Holzgerüst, auf das dann mehrere Lehm-Stroh-Gemisch-Schichten aufgetragen werden. Zum Schluss werden die Details aufgespachtelt und dann wird alles kunstvoll bemalt. Bis heute gibt es in China viele Spezialisten, die diese Technik beherrschen und Buddhafiguren in allen Größen und Variationen für den Tempelgebrauch herstellen.

Nach dem Besuch beim Schlafenden Buddha ziehen wir in einen kleinen Teeladen an der Hauptstraße ein, den ich gestern Abend auf dem Heimweg gefunden habe. Innerhalb der nächsten drei Stunden verkosten wir viele verschiedene Sorten Tees. Die Auswahl ist nicht schlecht und wir beginnen mit einer preiswerten und einer teuren Sorte Long Jing, Drachenbrunnentee aus Hangzhou, dann gibt es zwei verschieden Jasmintees. Weiter geht es mit einem Bi Luo Chun, einem weißen Tee aus Fujian mit sehr miledem Aroma.

Der Hammer ist ein grüner Tee aus Sichuan, Qing Shan Lü Shui, Klarer Berg klares Wasser, nur absolut kleinste Blatttriebe, der sehr stark mit vielen Bitterstoffen ist. Allen gefällt der Lan Gui Ren, ein mit Ginseng verfeinerte Wolong Tee und den Abschluss bildet ein hochwertiger Te Guan Jin, Gunpowder-Tee, ebenfalls halbfermentiert und sehr aromatisch, einer meiner Lieblingstees.

Danach dauert es eine Weile bis alle in der Gruppe ein paar Tees zum mitnehmen ausgewählt haben und es geht dann fast direkt zum Abendessen, das wir wieder einmal mit der Teilgruppe einnehmen, die gerade auch in Zhangye eingetroffen ist. Es ist gar nicht so einfach ein Lokal zu finden, in welches 32 Personen hineinpassen, aber wir verteilen uns auf drei Tische zu 12 Personen und dann kann auch ich gut bestellen und 13 verschieden Gerichte für jeden Tisch ordern. Ein entsprechend ausgiebiges Mahl wird es dann auch und ich schaffe kaum noch den Weg über die Straße bis zum Hotelzimmer.

Donnerstag, 3. Juli 2008, von Gaotai nach Zhangye, 90 Kilometer, 202 Höhenmeter

9. Juli 2008


Heute haben wir kein Frühstück im Hotel und wir gehen in einen kleinen Nudel-Laden die Straße hinunter. Heute also dann erstmals die richtige chinesische Variante und die kommt auch bei den meisten recht gut an.

Gegen halb zehn rollen wir dann aus dem Städtchen, heute haben wir bloß 90 Kilometer zu fahren und machen deswegen keine Hektik.

Wieder geht es heute flach durch Maisfelder, Getreidefelder und Pappelhaine. Am den Rändern der Felder wird Hanf angebaut und manchmal fährt man direkt in eine dezente Marihuana Duftwolke hinein. 10 Kilometer vor Linze hängt sich ein junger Chinese mit klapprigem Rad an uns und fährt bis in die Stadt mit. Er kann ein wenig Englisch und hat Spaß daran, sich ein wenig auszuprobieren. Im Ort zeigt es uns dann ein chices Restaurant. Da wir es bis Zhangye nicht mehr weit haben, wollen wir hier richtig gut essen und am Abend kann dann jeder für sich alleine etwas suchen und finden.

Das Restaurant ist richtig gut und selbst für mich gibt es ab und zu einmal wieder ein paar Gerichte, die ich noch nicht kenne.

Nach dem Essen ist es schwierig mit dickem vollem Bauch wieder in die Gänge zu kommen, aber eine gute Stunde später sind wir dann in Zhangye und sehen einem weiteren Ruhetag entgegen. Der beginnt eigentlich schon am Nachmittag, denn ich schlendere mit Eckhardt einmal die Hauptstraße entlang bis zum schönen Glockenturm im Zentrum der Stadt und dann gehen wir in ein Cafe mit Plüschsofas und trinken Kaffee und ich esse noch eine große Portion Eis mit Früchten.

Auf dem Rückweg kommen wir an einem kleinen Teeladen vorbei und ich mache einen Termin für den nächsten Tag. Das Angebot an grünen Tees und Wolong Tees in den Gläsern an der Wand sieht recht gut aus und so könnte ich morgen mit meinen Leuten hier eine Teeverkostung machen. Während ich dies mit der Chefin bespreche trinken wir schon einen starken Aufguss Drachenbrunnen und meine Müdigkeit ist wie weggeblasen. Leider bleibt sie das auch bis in den frühen Morgen, so dass ich die halbe Nacht noch am Computer sitze und schreibe.

Mittwoch, 2. Juli 2008, von Jiuquan nach Gaotai, 152 Kilometer, 406 Höhenmeter: „Begegnungen am Ende der Wüste“

3. Juli 2008


Das Frühstücksbuffet im 5-Sterne Hotel ist mehr als gigantisch, verschiedenste Salate, Eier in allen Variationen, Frische Nudeln, Gebratenes und Gekochtes…alles nur Erdenkliche, was die chinesische Frühstücksküche so hergibt. Aus diesem Grunde beschließen wir heute gleich eine verspätete Abfahrt, um dies alles noch ein wenig länger genießen zu können.

Gegen 9.15 Uhr rollen wir dann aus der Stadt und uns erwartet heute nicht gleich wieder die Wüste, sondern es geht durch größere Dörfer und muntere Straßenstädtchen. Obwohl das Frühstück so gigantisch war, sehe ich ein wenig neidisch auf die Straßenstände und die dampfenden Türme mit Baotze und die Buden mit Nudeln, wir sind jetzt fast einen Monat in China und wir sollten endlich einmal auch auf der Straße frühstücken.

Nach 30 Kilometern machen wir noch eine Rast und schlachten meine Geburtstagstorte und alle sind erstaunt, dass die Torte trotz ihres chemisch-plastischen Aussehens doch recht gut schmeckt. Mit der Energie der Buttercreme können wir uns dann wieder in die Wüste stürzen, die gleich hinter der nächsten Kurve beginnt. Aber wir haben den Wind heute auf unserer Seite und so wird es eher ein Flug durch die Steppe.

Kurz vor dem nächsten Ort kommt uns ein Mann entgegen mit einem Wagen und einer weißen Kiste, sieht aus wie ein chinesischer Eisverkäufer, hat aber eine Outdoor-Markenhose an, trägt einen Bart und hat eine für chinesische Verhältnisse viel zu große Nase. Christoph kommt mit dem Karren aus Beijing und ist zu Fuß in Richtung Deutschland unterwegs. / Monate hat er von Beijing hierher gebraucht und zwei Jahre wird er noch bis in die Heimat unterwegs sein. Von uns hat er schon gehört, die Litauer haben ihm erzählt, dass noch jede Menge andere Radler unterwegs sind und auch die Franzosen hat erschon getroffen. Christoph hat in Beijing Fotografie studiert und will nun natürlich den Weg nach Hause für seinen Beruf nutzen. Wir machen ein paar Gruppenfotos und dann müssen wir in verschieden Richtungen weiter, uns erwarten noch gute 80 Kilometer heute und Christoph leg ca. 30 bis 35 Kilometer pro Tag zurück.

Kurz darauf erreichen wir Qingshui, die nächste Oase und einzige Möglichkeit heute Mittag zu essen. Ein kleines Restaurant ist schnell gefunden und es gibt für alle eine Schale mit Nudeln, nach der Fressorgie im Hotel und der Torte hat sowieso kaum jemand großen Hunger.

Nach dem Mittag wird das Wetter noch besser, es ist leicht bedeckt und die Sonne brennt nicht mehr so heiß und der Rückenwind ist uns geblieben und so geht es dann wieder ein letztes Mal in die Wüste hinein. Auch die Chinesen von vor drei Tagen sind wieder unterwegs und deren Begleitteam hat uns schon erwartet und so gibt es auch hier eine große Fotoorgie und ich muss ein langes Interview für deren Berichterstattung geben. Ein paar Kilometer radeln wir mit der chinesischen Gruppe zusammen, dann trifft diese sich bei ihrem nächsten Treffpunkt und wir ziehen vorbei.

 

Weiter im Flug geht es dann auch die letzten Kilometer und dann beginnen die Felder und Baumreihen und es heißt dann endlich Abschied von der Wüste, die uns nun lange genug begleitet hat und ich denke wir haben alle Variationen und Varianten kennen gelernt.

An der nächsten Kreuzung zweigen wir dann nach links in Richtung Gaotai ab und erreichen eine halbe Stunde später das Hotel in der belebten Kleinstadt. Heute haben wir ein normales chinesisches Kleinstadthotel und das heißt natürlich, dass man mehr Zeit mit der Regulierung der Dusche verbringt, als unter der Dusche. Nach 5 Minuten habe ich die Nase voll und dusche doch kalt.

Etwas weiter weg vom Hotel gibt es eine Straße mit Tischen im Freien und verschiedenen Essständen und ich versorge meine Gruppe mit verschiedenen Sachen vom Grill, gebratenem Gemüse, geräuchertem Schweinefleisch und jeder bekommt noch eine Schüssel mit Jiaotze-Suppe. Bei einem fruchtigen Guo-Pi (Fruchtbier) sitzen wir dann noch eine ganze Weile in dem Trubel, der erst nach 22 Uhr seinen Höhepunkt erreicht. Dann sind alle Plätze restlos besetzt und wir räumen unsere Tische für hungrige Chinesen.