86.Tag: 20.Juni 2009 „Entlang der Großen Mauer II“

30. Juni 2009

96 Kilometer von Chengde nach Jinshanling, 755 Höhenmeter, Besteigung der Großen Mauer und schöner Sonnenuntergang

Wieder brechen wir zeitig auf, doch diesmal frühstücken wir noch in der kleinen Gasse neben dem Hotel, dort gibt es Sojamilch, Ölstäbe und gebratenen Jiaotze, dann geht es aus der Stadt heraus. Es ist noch zeitig genung und so gibt es noch nicht zu viel Verkehr und auch als wir die Stadt verlassen, bleibt es angenehm, denn direkt neben der Fernverkehrsstraße verläuft die Autobahn und dort geht es ziemlich verkehrsreich zu.

Gute 60 Kilometer geht es dann in einem weiten Flusstal langsam aber stetig bergauf und es dauert eine ganze Weile, bis wir den Pass erreichen. Gut ausgehungert stürzen wir uns dann in das erste Lokal und machen eine gute Stunde Pause, dann geht es noch einmal kurz hoch und dann die lange Abfahrt hinunter.

Gegen Ende teilen wir dann die Straße mit vielen LKWs, denn die Autobahn nach Beijing ist immer noch nicht fertiggestellt, geplant war dies eigentlich schon für den letzten Sommer zu den olympischen Spielen, aber der Durchbruch durch den Gebirgszug und die langen Tunnels erwiesen sich als problematisch und so wird man wohl noch mindestens ein weiteres Jahr brauchen.

Gegen 14 Uhr sind wir dann in Jinshanling, aus dem Dorf ist noch nichts von der Mauer zu sehen und wir kümmern uns erst einmal um das Hotel oder besser um das einzige Hotel in dem kleinen Ort. Die Preise sind uverschämt hoch, für die kleinen feuchten Zimmer sollen wir 400 Yuan hinblättern, zum Vergleich dazu, das drei Sterne Hotel in Chengde kostete gerade einmal 300 Yuan. Nach einigem Verhandeln einigen wir uns auf 250 Yuan, die eine halbe Stunde später kommenden Chinesen zahlen ohne mit der Wimper zu zucken den vollen Preis.

Da wir ja schon einen Radfahrtag hinter uns haben gönnen wir uns die Fahrt nach oben mit der Seilbahn, bereuen dies aber schon kurz nach dem Einstieg. Das historische Modell ächzt und qietscht Besorgnis erregend, rappelt über alle Pfeiler und schwankt im Wind und so sind wir froh heil oben anzukommen.

Jinshanling ist einer der tollsten Abschnitte der Mauer und gleich aus mehreren Gründen, einmal ist die Mauer hier nicht totenoviert worden, das heißt der Abschnitt ist gut zu begehen, aber einige der Wachtürme sind als halbe Ruinen belassen worden, zum anderen hat man in alle Richtungen eine grandiose Sicht. Im Osten liegt der Abschnitt Simatai, zu dem man auch laufen kann, das ist aber eine anstrengende Halbtagestour und es gibt dann keinen anderen Weg wieder zurück. Also wenden wir uns nach Osten und genießen den Blick über die Mauer in beide Richtungen sind hier ca. 20 Kilometer einzusehen.

Große und kleine Berge waren für die Konstukteure kein Hindernis, in einer wilden Achterbahn zieht sich das Gemäuer immer über die höchsten Gipfel. Wir beschließen an dem einzigen Verkaufsstand ein wenig zu verweilen und auf den Sonnenuntergang zu warten, der Verkäufer ein in China recht bekannter Fotograf zeigt uns derweilen seine Fotobände von der Mauer, Stimmungsbilder jeder Jahres und Tageszeit, Regen, Schnee, Gewitter und Mondschein, wolkenverhangen und weite Horizonte. Dafür mache er hier oben schon seit Jahren diesen Kiosk, um immer Nah am Objekt seiner Fotos zu sein.

Langsam sinkt die Sonne immer tiefer und verschwindet dann in einer Wolke, wunderschön, aber eben nicht ganz perfekt, was solls, man kann nicht alles haben.

Unten im Dorf nehmen wir noch einen kleinen Imbiss zu uns und beschließen morgen schon um fünf Uhr loszufahren, bis Beijing sind es nur noch 130 Kilometer und die wollen wir morgen hinter uns bringen und schon so viel wie möglich schaffen, bevor es richtig heiß wird.

85. Tag: 19. Juni 2009 „Kaiserliche Sommerfrische“

30. Juni 2009

Ruhetag in Chengde, Besichtigung der äußeren Paläste, 13 Kilometer

Wir sehen uns gegen 9 Uhr das Hotelbuffet an, alles ist schon ziemlich abgeräumt und mit 30 Yuan nicht ganz billig, also gehen wir auf die Straße und suchen uns gleich um die Ecke einen Laden mit Nudeln und gedämpften Teigtaschen.

Gegen 10 Uhr steigen wir dann auf die Räder und beginnen unsere Stadtrundfahrt, Ziel sind ein paar der acht äußeren Paläste.

Als diplomatische Geste haben die Qing Kaiser zur Bewahrung der Freundschaft mit angegliederten Völkern rund um die Stadt Paläste in verschiedenen Baustilen errichten lassen.

Von außen der schönste Palast ist der Kleine Potala, ein kleineres Abbild des Potala Palastes in Lhasa, leider von innen ziemlich herunter gekommen zählt er nicht zu meinen Favoriten hier in der Stadt. Gleich neben an liegt der Putuozongcheng-Tempel, der auch viele tibetische Elemente enthält und der mir wesentlich besser gefällt, als der Kleine Potala. In der Haupthalle stehen natürlich drei große Buddhafiguren, interessanter jedoch ist das Ensemble mit seine vielen kleinen Nebengebäuden.

Hier treiben sich dann auch nur chinesische Touristen herum und eine Gruppe aus dem Süden versucht die Skulpturen einer tausendarmigen Guanyin nachzuahmen, hervorragende Gelegenheit für ein kleines Fotoshoting auch für mich.

In den hinteren Parks und Tempeln wird dann auch fleißig fotografiert und schon bald sind wir auf jedem Foto mit zu sehen.

Der aktivste Tempel in Chengde ist jedoch der Puning-Tempel. Seine Hauptattraktion ist einer der größten hölzernen Buddhafiguren der Welt, die Halle ist düster und mysthisch und erst nach ein paar Sekunden, nachdem sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben werden die beindruckenden Detais sichtbar. Ein Blick auf Buddhas Gesicht aus der zweiten Etage kostet extra, ist es aber wert, die dunkle Stiege nach oben zu klettern. Dort ist man dann in unmittelbarer Nähe des Kopfes der Statue des in Meditation versunkenen Lehrers des Weges der Mitte.

Hubert hat noch ein wenig am Computer zu arbeiten und so ziehe ich allein mit Barbara weiter zum letzten Tempel für heute, zum Pule-Tempel, der eindeutig mein Favorit ist, wegen der Ausstellung der tibetischen Bronzefiguren in den drei Nebengebäuden des Tempels. Leider sind die Kammern nicht beleuchtet und der Wärter weigert sich das Licht eizuschalten, angeblich sei dies nicht mehr gestattet und würde den Bronzefiguren schaden, später stellt sich heraus, das seit Wochen versucht wird ein defektes Kabel zu finden und auszutauschen und ich bin recht sauer, keinen Blick auf die vielarmigen Figuren und bösartigen Dämonen werfen zu können.

Doch auch der Rest der Anlage ist sehenswert, der Haupttempel ist dem Himmelstempel in Beijing nachgeahmt, also ein runder Tempel auf einem rechteckigen Sockel, der Himmel, der über der Erde thront, von hier hat man einen schönen Blick über die Umgebung und bei gutem Wetter über die ganze Stadt. Heute zieht jedoch wieder eine regenwolke heran und so machen wir uns auf den Weg zurück zum Hotel, nicht ohne zuvor noch in unserem Lieblingslokal hier in Chengde einzukehren.

Am Abend, nach dem Regen ist es angenehm frisch, fast schon kühl und wir suchen unss ein Straßenlokal mit Grillspießen verschiedenster Sorte und bestellen eigentlich zu viel, aber morgen ist ja wieder ein Fahrradtag, an dem die Kalorien verballert werden können.

84.Tag: 18.Juni 2009 „Geschwindigkeitsrekord nach Chengde“

30. Juni 2009

91 schnelle Kilometer nach Chengde und Besichtigung des Kaiserlichen Bergressorts, 522 Höhenmeter

Morgens geht es gleich zeitig los, wir haben uns doch für die Hauptstraße entschieden, um einen Tag zu sparen und mehr Zeit in Beijing zu haben. Leider gibt es an der Straße keine ortschaft und somit auch erst einmal kein Frühstück.

Nach dem ersten Pass kommt dann eine grandiose Abfahrt und dann gibt es nach 30 Kilometern auch erstmals wieder ein Restaurant. Mit gebratenem Reis und einem kaffee stärken wir uns für die nächsten Kilometer und dann geht es weiter. Es kommen nur noch kleiere Hügel und dann geht es mit leichter Rückenwindunterstützung flach weiter bis Chengde.

Am morgen waren wir zeitig genug, so dass noch nicht viel Verkehr auf der Straße war und dann, als die LKWs wieder rollen ist die Straße super ausgebaut und wir haben den Seitenstreifen für uns. So kommen wir super schnell nach Chengde, kurz vor 12 Uhr rollen wir in die Stadt ein und haben 90 Kilometer hinter uns gebracht.

Im Zentrum der Stadt liegt das Bergressort der Kaiser der Qing Dynastie, ein großer Park mit Pagoden, Stupas und Palästen, der uns am Nachmittag erwartet. Doch zuvor nehmen wir ein drei Sterne Quartier gleich gegenüber dem Haupteingang zum Park. Nebenan gibt es ein Jiaotze Restaurant und wir gönnen uns drei verschieden Sorten und ein paar Vorspeisen.

Hier im Norden wir zum Essen nicht unbedingt Reis serviert, in einigen nördlichen Regionen bevorzugen die Leute Nudeln oder es wird eben Jiaotze als „Sättigungsbeilage“ geordert. Letzterem kann ich mich als Fan der gefüllten Teigtaschen hundertprozentig anschließen.

Nach einer kurzen Rast gehen wir dann in den Park. zuerst besichtigen wir Teile der alten Palastanlagen, die zum Museum umfunktioniert wurden und Alltagsgegenstände der kaiserlichen Familie und eine schöne Sammlung an Vasen und keramik aufweist, gut sortiert nach Stilen und kurzen englischen Erläuterungen zur Herstellungstechnik.

Durch den riesigen Park kann man endlos schlendern und hinten sogar noch in die Berge steigen, es gibt große Rasenflächen und überall springen zahme Rehe herum und lassen sich von den Besuchern füttern, aber nicht anfassen. Ich denke beim Anblick der Tiere dann doch eher an ein gutes Stück gespickten Rehrückens mit Rotkohl und Thüringer Klößen, ich setze das gericht ganz oben auf meine Liste der zu kochenden Sachen, wenn ich in zwei Wochen wieder in meiner heimatlichen Berliner Küche stehe.

Im Park gibt es große Seen und ein paar schöne Tempel und die Anlage ist angenehm weitläufig, kein Wunder, dass die kaiserliche Familie in den Sommermonaten hierher gezogen ist und der Staat dann von hier geleitet wurde.

Einen ersten Regenguss überstehen wir in einem Pavilion und dann sehen wir zu, dass wir zurück ins Hotel kommen, dort wartet wieder ein wenig Arbeit am Computer und Wäsche muss auch wieder einmal gewaschen werden.

Abends besuchen wir wieder das gleiche Lokal, wie am Mittag und essen ebenso gut. Schön ist, dass es hier im Norden mitunter schon kleine Salate und frische Gerichte gibt. Das schafft Abwechslung und gibt Vitamine. Den Abend verbringe ich dann am Computer, so langsam geht es aufs Ende zu und ich beginne damit, den Tourenplan Hongkong-Beijing für nächstes Jahr zu erstellen, dabei werden die Tagesstrecken optimiert und es wird wohl vier Etappen geben, plus eine kleine Zwischenetappe, ein kleines Extra um Shanghai mit drei Tagen auf der EXPO und und einer Rundtour, aber nicht mit dem Fahrrad, sondern mit dem Elektrobike!

83. Tag: 17. Juni 2009 „Sicherheits- und Gesundheitscheck“

19. Juni 2009

Nur 74 Kilometer von Qinglong nach Kuancheng, stark hügelig, 661 Höhenmeter

In Qinglong finden wir mit Mühe ein Lokal mit Nudeln und dann geht es zurück auf die Hauptstraße. Nach dem gestrigen Regen ist es sehr klar und es verspricht ein heißer Tag zu werden.

Leider ist der Verkehr auf der Straße wieder mehr als heftig, vor allem die großen Trucks sind lästig, so macht es kaum Spaß durch die eigentlich recht schöne Berglandschaft zu radeln. Hier in der Region um Beijing ist gerade Spätfrühling, das heißt alles ist satt grün und der Mais steht gerade einmal kniehoch, währen weiter südlich schon das Getreide geerntet wurde.

Auf der Reise sind wir dem Frühling immer vorneweg gereist, im Süden wurden im April gerade die Reisfelder bestellt, im zentralen Teil wurde dann das Getreide schon von den Feldern geholt und nun sind wir wieder ein paar Wochen zurück in der Jahreszeit. Trotzdem wird es heute wieder sehr heiß und der Verkehrslärm nervt.

Wir machen heute etwas zeitiger unsere Mittagspause und beschließen nicht die 140 Kilometer bis Chengde zu fahren, sondern in Kuancheng zu bleiben und morgen eine etwas längere, aber ruhigere Route zu wählen.

Wieder haben wir Pech mit den Hotels, das erste Hotel ist zu schäbig, das zweite Hotel ist belegt und erst im dritten Hotel finden wir schöne Zimmer. Nach einer Stunde stellt sich jedoch heraus, dass dieses jedoch nicht für Ausländer zugelassen ist. Wer hätte auf dieser langen reise gedacht, dass dieses Relikt aus den 80er Jahren immer noch Gültigkeit hat. Wir sollen umziehen und man habe sogar schon zwei Zimmer in dem belegten Hotel geräumt. Wir weigern uns aber freundlich und bestimmt, schließlich haben wir unsere Taschen schon ausgepackt und die Wäsche hängt zum Trocknen und nach einem Telefonat der beiden Polizistinnen können wir doch noch bleiben. Vorerst verschwinden dann noch einmal unsere Pässe zu einer weiteren Ablichtung. Was machen die Chinesen nur alle mit den Dutzenden von Passkopien, die es von meinem Pass inzwischen im Lande gibt? Eine Antwort gibt es nicht, aber den Gedanken, dass sich Archäologen in 1000 Jahren einmal den Kopf über die Papierstapel mit meinen Passkopien den Kopf zerbrechen. Im Gegensatz zu Marko Polo braucht man dann nicht zu streiten, ob Thomas Krech denn nun wirklich in Reiche der Mitte war oder nicht.

Allerdings erscheinen eine Stunde später noch einmal zwei Ärzte mit Mundschutz und wollen Details zur Reiseroute wissen. Sie entschuldigen sich tausendmal für den „Mafan“ –Ärger, den sie uns bereiten, aber wegen der Schweinegrippe sei man im Moment sehr sensibel. Ich gebe freundlich Auskunft, besser so als anders. China hat sehr wohl aus der SARS Epidemie gelernt und man scheint hier die Schweinegrippe einigermaßen im Griff zu haben.

Am Abend gehen wir dann ins Lokal im Hotel, denn das Stadtzentum liegt über dem Fluss auf der anderen Seite, das Essen ist gut, Seafood und frisches Gemüse mit einem Bohnensoßen-Dip. Eigentlich will ich nach dem Essen noch einen Spaziergang machen, aber mein Bauch ist einfach zu voll und mir zieht es die Augen zu.

82. Tag: 16. Juni 2009 „Entlang der Großen Mauer I“

19. Juni 2009

126 Kilometer von Shanhaiguan nach Qinglong bei regnerischem Wetter über kleine ruhige und große und stressige Straßen, bergig und hügelig, 778 Höhenmeter

Das Gewitter vom Vorabend hat sich verzogen, doch es ist sehr angenehm frisch und die Sonne steckt hinter dünnen Wolken, also sehr angenehmes Radfahrwetter. Unsere zeitigen Starts haben sich etabliert und wir haben uns daran gewöhnt, entspricht die Zeit auf der Uhr ja eh nicht der realen Zeit.

Ganz China hat nur eine Zeitzone und wenn die Sonne hier gegen 4 Uhr morgens aufgeht, dann ist in der Provinz Xinjiang im äußersten Westen noch mitten in der Nacht, dafür wird es hier um 19 Uhr schon dunkel. Mit meinen Gästen habe ich auf verschiedenen Touren schon lange über das Thema diskutiert und es gab immer wieder widersprüchliche Meinungen, aber die Chinesen haben sich an das System gewöhnt und wir inzwischen auch, zumal es praktisch ist, bei Inlandsflügen keine Zeitverschiebungen beachten zu müssen.

Am Stadtausgang finden wir einen Stand mit Nudeln und Ölstäben und stärken uns für den Tag, wir haben eine lange und eine kurze Option für heute, aber darüber werden wir später entscheiden.

Hinter der Stadt geht es dann gleich ordentlich aufwärts und auf der ersten Bergkette grüßt die Chinesische Mauer mit Wachtürmen und Resten von Mauerstücken, auf der anderen Seite im Tal gibt es dann schon wieder ein restauriertes Stück Mauer, Jiumenkou, die Neun Tore Mauer, die ihren Namen einem neuntürigen Wehr verdankt. Wir verzichten aber noch auf eine Besteigung, denn die will ich mir für Simatai aufheben, wo sich die Mauer noch spektakulärer über die Gipfel der berge windet.

Danach geht es in einem schönen Tal mit riesigen Obstplantagen auf einer winzigen verkehrsfreien Straße entlang. Die Äpfel sind schon an den Bäumen verpackt, damit sie nicht zu viel Sonne bekommen, sondern groß und saftig werden, bei den riesigen Plantagen wohl eine Irrsinnsarbeit, jeden Apfel in einen Stoffbeutel zu stecken.

Rundherum gibt es schöne Dörfer in Ziegelbauweise, einige Häuser mit halb runden Dächern, andere mit schönen Dekors aus der Kombination von Feldsteinen und Ziegeln, hier im Norden legt man etwas mehr Wert auf ein hübsches Häuschen.

Leider ist es aus mit Sauberkeit und Schönheit, als wir wieder die Hauptstraße erreichen, hier wird irgendwo Kohle abgebaut und die Gegend ist verdreckt und schmutzig. Über die löchrige Straße rumpeln lautstark und viel zu schnell schwere Lkws und das Fahren macht kein großes Vergnügen.

Als ein Regenguss einsetzt flüchten wir auf einen Kaffee in ein Restaurant, inzwischen haben wir immer unseren Kaffee dabei und sind nicht mehr auf den Zufall angewiesen. Dazu gibt es Erdnüsse und Sojabohnen, nicht geröstet, sondern in Gewürzsoße aus Soja und Sternanis gekocht.

Nach dem Schauer geht es weiter bergan bis nach Zhushan, hier hätten wir eventuell übernachten wollen, aber auf den Berg der Vorfahren brauchen wir heute bei dem verhangenen Wetter nicht zu steigen, also rollen wir weiter. In einem Flusstal geht es angenehm flach und schnell vorwärts und auch der Verkehr ist jetzt angenehm ruhig und die Gegend wenig besiedelt, nur ab und zu gibt es eine winzige Siedlung, keine Läden und keine Restaurants. Wir hungern uns noch fast 25 Kilometer weiter, dann gibt es an einer Kreuzung endlich wieder Restaurants.

Währen wir noch unseren Tofu essen, fängt es draußen wieder an zu regnen. Wir packen uns komplett ein und so geht es dann eine gute Weile weiter.

Als wir ein paar Hügel weiter dann in Qinglong eintrudeln sind wir schon wieder trocken, aber ein Hotel ist ausgebucht, das zweite ein dreckiges Loch und erst nach langem Suchen findet sich noch ein drittes Hotel. Die Zimmer sind ok, aber gleich nach unserer Ankunft wird das Wasser abgedreht und bleibt auch weg, nicht ganz so schlimm an einem Tag an dem wir draußen gewässert wurden.

Dafür ist das Hotelpersonal mehr als freundlich und wir sind die ersten Ausländer im Hotel überhaupt.