14. September 2009

14. September 2009

Kein schlechter Tag- Startschuss für „Transsibirien 2011″

Heute habe ich nun meine Partner zusammen bekommen für den Transsibirien Traum 2011, eine Traumroute durchs Baltikum bis nach Moskau, dann an der Wolga entlang bis zum Ural, durch die sibirischen Wälder bis an den Baikalsee, Steppen und Wüsten in der Mongolei, die Große Mauer und heilige Berge in Nordchina und zum Schluss natürlich Beijing. 10.000 Kilometer im Sattel wollen vorbereitet werden und das Team steht mit China by Bike, Mongolei-Reisen und Alnika Reisen.

Kaum habe ich dann heute die Tour  auf meine Seite gestellt und die Warteliste eröffnet, habe ich zwei Stunden später auch schon die ersten beiden Kandidaten. Zwölf Plätze gibt es nur und wenn es so weiter geht ist die Tour schon ausgebucht, bevor wir mit der richtigen Werbung dafür begonnen haben – es lebe das Internet und die Wirtschaftskrise, die Leute haben wieder Zeit zum Radeln.

Und ich werde natürlich auch wieder dabei sein, von Anfang bis Ende und meine Teilnehmer begleiten und hoffentlich genauso sicher nach Peking führen, wie uns das 2008 gelungen ist.

Das einzige, was leider immer noch nicht funktioniert ist die Bilderfunktion meiner Seite, so gibt es auch die nächsten Tage immer nur Texte, aber wir arbeiten daran, ganz fleißig! Ach ja, die Besucherzahlen hier auf meiner Webseite sind auch gestiegen, aber keiner traut sich einen Kommentar zu hinterlassen, das müsst Ihr ändern, liebe Blogleser!

13. September 2009

14. September 2009

Wind und Räder

Der leidgeprüfte Tourenradler weiß  viel darüber zu berichten, beim Radfahren scheint der Wind fast immer von vorne zu blasen. Daran sind neben dem Wind noch ein paar andere Dinge schuld, einmal, dass man auch bei Windstille den Wind spürt. Und zwar den eigenen Fahrtwind als recht frische Brise von vorn. Außerdem kommt einem das Thema nur in den Sinn, wenn man sich doppelt plagen muss und eine kräftige Bö von vorne in die Jacke bläst, das ist ein wenig Murphy und Marmeladenbrötchen, man nimmt das Ereignis vorwiegend war, wenn es sich negativ auswirkt.

Und auch in China bläst der Wind kräftig, bei Athen-Peking konnte so mancher Teilnehmer ein oder zwei Lieder dazu singen. Schön ist es dann, wenn man im Windschatten hinter jemandem hersegeln kann, aber das ist vor allem in größeren Gruppen recht gefährlich.

So schrecklich wie der Wind in China an manchem Radeltag war, für China kann er zum Problemlöser werden, nämlich zum Energieproblemlöser. An der Seidenstraße haben wir einige riesige Windparks sehen dürfen und es gibt noch mehr Potential dafür, so viel, dass, so eine amerkanisch-chinesische Modellrechnung, die siebenfache Menge des heutigen Gesamtenergiebedarfs in der Volksrepublik gedeckt werden könnte, wenn man denn die entsprechende Menge an Windparkparks errichten würde.

Das ist natürlich jede Menge Konjunktiv und bis zu einer grünen Zukunft Chinas wird wohl noch jede Menge Dreck und CO2 aus den Kohlekraftwerken in die Luft geblasen werden, aber in den letzten Jahren ist doch durch manchen chinesischen Politikerkopf schon ein grüner Ruck gegangen.

Wie weit dieser Ruck in den Köpfen geht werden wir nächstes Jahr auf der Weltausstellung Expo 2010 in Shanghai erleben, die unter dem Motto „Better City, Better Life“ steht. Ich denke, wir können gerade auf dem Gebiet Umwelt von China noch viel Positives erwarten, gerade, weil das Land nicht durch eine Laberdemokratie, wie die unsere geführt wird, Atomausstieg, Wiedereinstieg, Wiederausstieg, solche Faxen ersparen sich die Chinesen, mit Vor- und Nachteilen.

Wie es gehen kann,  haben wir in Yangzhou gesehen und in einigen anderen Städten. Hier wird das Straßenbild von Elektrobikes geprägt, die Anzahl der Autos ist zurück gegangen, stinkende Mopeds und Motorräder gibt es gar nicht mehr. Und das per Dekret der Stadtregierung, einfach so von heute auf morgen. Unmöglich in Deutschland oder gar in Berlin, aber schön für Yangzhou, tausende der kleine Elektroflitzer auf den Straßen, leise, schnell und umweltfreundlich, viele Modelle, ab 300 € zu erwerben.

Mehr als 10 Millionen Stück haben die Chinesen im eigenen Lande verklingelt und das allein im letzten Jahr. Uns hat es auf der Hongkong-Beijing Tour begeistert, Hubert hat sich einen ersten Container voller Räder nach Österreich geordert und will Europa von dort aus verkehrstechnisch revolutionieren und den europäischen Markt mit Ökologie „Made in China“ erobern, dazu mehr auf seiner Seite von World-Bike Tours. Und auch mich hat es gepackt, deshalb gibt es auf der nächsten Hongkong-Beijing Tour im nächsten Jahr zwei Extra Angebote, nämlich mit dem E-Bike von Shanghai über die wunderschönen Wasserstädte Tongli und Zhouzhuang nach Suzhou und Hangzhou und auch im Sommer 2010 von Beijing zur Großen Mauer, und beides lässt sich wunderbar mit der Weltausstellung verbinden, klickt mal auf die E-Bike Spezials, die es ab morgen in der Seitenleiste gibt.

12. September 2009

13. September 2009

Sexy-Hauptstadt und wie die Hühner auf den Tisch kommen

In den unendlichen Tiefen des Internet-Weltraums in der fernen Galaxie namens „YouTube“ darf jeder seine mehr oder weniger kreativen Videos einstellen, was in unserer super freien Welt dazu führt, dass man dort hauptsächlich nur Mist findet, mit dem man nicht vorhandene Zeit verplempern kann, aber ab und zu stößt man dann auch einmal  auf etwas, das zum Verweilen einlädt.

„Sexy Beijing“ wird von einer Amerikanerin produziert, die in Beijing lebt. Auf amüsante Art und Weise erhalten wir Einblicke ins Leben der Hauptstadt. Auf der Suche nach einem neuen Freund klappert Anna Sofie „Su Fei“ alles ab, wo man heiratsfähige Männer finden kann, Heiratsbörsen, Technoklubs anderer Leute Hochzeiten und macht sich sogar auf den Weg in die Provinz, wo die Männer nicht nur an Sex denken und wo das Hühnchen frisch aus dem Stall und nicht aus dem Supermarkt kommt.

Mit angewidertem Blick muss Su Fei zusehen, wie das Huhn, welches gerade noch ein Ei gelegt hat, aus dem Stall geholt wird. Mit dem Messer wird der Hals ein wenig frei geschabt, dann ein kleiner Schnitt und dunkelrotes Blut tropft in den Staub.

Wenig später steht dann ein leckeres Gericht auf dem Tisch. Genauso ging es uns im letzten Jahr, etwas spät kommen auf unseren Rädern in ein kleines Dorf. „Hotel “ steht auf dem Schild, letztlich ist es aber eine kleine Familienpension, in der schon ein paar Tage wohl keine Gäste mehr waren, wie die „Mäusekrümel“ in den winzigen Zimmern beweisen. Eine warme Dusche gibt es auf dem Flur.

Auf der Speisekarte stehen viele Gerichte, aber es gibt nur Huhn; und selbst das läuft noch auf der Straße herum. Fünf Minuten später nicht mehr, dann geht es ihm wie dem „YouTube“-Chicken. Das Gericht, weitere zwanzig Minuten später ist auch gut, eine Art Hühnergulasch, alles ist drin, auch die in China so geliebten Hühnerfüße. Trotz meiner fast -Assimilation ist das eine der wenigen Leckereien, die ich nicht anrühre und bisher habe ich auch noch keinen Gast getroffen, der Freude an dem Knorpelfuß hatte.

Ja, noch zwei Wochen und dann geht es wieder zu neuen Abenteuern, diesmal stehen die Provinzen Gansu und Qinghai auf dem Programm, viel wildes Land, viele Minoritäten, vor allem Mongolen, Tibeter und Hui, wenig große Städte, viel Landleben und wohl ein paar richtig schlechte Hotels…ich freu mich schon drauf!

Hoffentlich bekomme ich bis dahin mein Problem mit den Bildern auf dieser Seite noch in den Griff, im Moment lässt sich nut Text hochladen; aber wir arbeiten daran!

11.September 2009

11. September 2009

Des Deutschen Lieblings-China-Thema: Der Hund

Beim Surfen fällt mein Auge sofort auf den Artikel „Chinesin kauft für 400 Tausend Euro den teuersten Hund der Welt“

Dazu ein Bild von Frau Wang, der stolzen Besitzerin und „Jangtse Nr.2″, der Tibet-Dogge, ein schönes großes Exemplar mit eher pragmatischem Namen, sieht ein wenig aus wie ein Bernhardiner. Herzlichen Glückwunsch Frau Wang, zum Kauf dieses Prachtstückes, aber schön vorsichtig sein, denn seit dem Sommer ist im Norden Chinas die Tollwut ausgebrochen und die chinesische Regierung lässt Tausende von Tieren erschlagen, mehr als 50.000 bis jetzt. und 500.00 mehr sollen es werden. Der deutsche Tierschutz hat entrüstet reagiert, offenbar wiegen ein paar an der tödlichen und nicht heilbaren Krankheit Tollwut dahingeraffter Chinesen weniger, als illegal gehaltenen Hunde. 13 Menschen sind schon an der Tollwut gestorben und das sind mehr als an Schweinegrippe im Reich der Mitte.

Und illegale Hunde gibt es zu Hauf in China, da sind wilde Streuner noch eher die Ausnahme. Abends in Beijing treffen sich dann die illegalen Hundehalter und Hundehalterinnen an ruhigen und dunklen Straßenecken zum gemeinsamen Plausch mit ihren zumeist zwergig gezüchteten Lieblingen, kaum einer hält sich an das Verbot. Das ist auch nicht ganz so tragisch, denn wirklich jeder legale oder illegale chinesische Hundebesitzer räumt den kleine oder großen „Haufen“ penibel weg. Ein Blick aus meinem Fenster in Berlin Weißensee zeigt da eine ganz andere Perspektive und wie oft musste ich schon den Scheiß aus den Schuhen meiner Kinder kratzen oder laufe nur noch mit gesenktem Kopf durch die Straßen. Weist man den Besitzer darauf hin, schlägt einem abgrundtiefe Verachtung entgegen, man bekommt meist mitgeteilt, dass dafür ja Steuern bezahlt würden oder man bekommt auch schon mal Prügel angedroht.

Dass unsere Tibet Dogge „Jangtze Nr.2″ auf dem Teller landet, ist auch nicht zu erwarten, denn dafür ist das gute Stück einfach mal zu teuer und auch schon ein wenig alt. Der „Speisehund“ in China wird in speziellen Betrieben aufgezogen, meistens große Rassen wie der Deutsche Schäferhund oder Bernhardiner werden mit Kraftfutter gestopft, die Jungtiere sollen schnell und viel Fett ansetzen. Das Resultat kommt dann in den unterschiedlichen Regionen unterschiedlich auf den Tisch, im Süden als Feuertopf, in Shandong als Gulasch und im Norden als kalter Braten, mit Sojasoße, Chili und Koriander; ich bevorzuge diese koreanische Zuebereitungsweise. Als China-Reisender braucht man allerdings keine Angst zu haben, den Hund ungefragt auf den Teller zu bekommen, nicht jedes Lokal ist spezialisiert auf Hundefleisch und preislich liegt ein Hundegericht auch deutlich über dem Durchschnitt eines Rind- oder Schweinegerichtes. Ja und die Schoßhündchen für die Großstädter eigenen sich nicht einmal als „Suppenhund“.

Damit dürfte ich wieder die empfindlichen Gemüter angeheizt haben, wie kann man nur den besten Freund des Menschen einfach so in die Pfanne hauen, den Beschützer von Haus und Hof. Alles nur sentimentales Geschwätz, wie schwedische Molekularbiologen jetzt bewiesen haben. Durch eine Genanalyse fanden die Forscher heraus, dass die ersten Hunde schon vor 16.000 Jahren in Nordchina aus Wölfen gezüchtet wurden und zwar hauptsächlich als Nahrungsergänzung. Dass die gut schmeckenden Vierbeiner auch Qualitäten als Wach- und Hütehunde haben, entdeckten die Züchter erst später.

Das zu meinem Lieblingsthema und da bekomme ich gleich Hunger und mache mir schnell- einen ganz großen Salat!

Und hier die Links: Frau Wang und Yangte Nr.2, Tollwut und Hundekeulung, schwedische und chinesische Forscher, und die Tierschützer

10. September 2009

10. September 2009

Gleichbehandlung und Visagebühren

In der chinesischen Botschaft hängt seit einigen Monat ein nettes kleines Schild,welches folgendes besagt:

AUFGRUND DER GLEICHBEHANDLUNG  ZWISCHEN DER VR CHINA UND DER BRD SIND DIE VISAGEBÜHREN AB 01. JANUAR 2009 NEU GEREGELT

Wenn man jetzt in Betracht zieht, dass sich dahinter lediglich eine Preiserhöhung um 50 % verbirgt, dann kann man sich ungefähr vorstellen, dass die Kosten für den Visaantrag für den Chinesen schon fast eine kleine Investition darstellen, hier kostet das Visum nämlich 60 €, das sind so knapp 600 Yuan Volksgeld. Zum Vergleich, das Jahres-Durchschnittseinkommen des Chinesen beträgt zwischen 2900 Yuan auf dem Lande und 9400 Yuan in der Stadt. Im Vergleich liegt das Durchschnittsbrutto in Deutschland bei 27.083 €

Wie sieht denn die Gleichbehandlung noch aus: Um in die deutsche Vertretung in Beijing oder Shanhai überhaupt hineinzukommen, braucht der Chinese eine telefonische Voranmeldung und die Leitungen sind ständig überlastet, ein Pekinger Freund hatte sich von seinen Kollegen und Bekannten fünf Handys besorgt und diese auf ständiger Wahlwiederholung laufen lassen, so glückte es dann nach einer guten Woche des Anrufens einen Termin zu bekommen.

Im Interbnet gibt es dann Ratgeber, was man bei der Antragstellung auf jeden Fall erwähnen oder auf keinen Fall sagen sollte, vorteilhaft sind nicht mitreisende Ehegatten und Kinder, benachteiligt sind gutaussehende, alleistehende, junge Chinesinnen, was für ein Jammer.

Weiterhin braucht der gemeine Chinese dann noch eine Einladung nach Deutschland, so weit er privat Reisen will, damit verpflichtet sich der Einladende sämtliche Kosten für den Eingeladenen zu übernehmen und ein Krankenversicherung abzuschließen.

Doch vor diesem ganzen Prozess braucht der Chinese auch noch einen Pass, den darf er aber nur in seiner Heimatstadt anmelden, mit der Auflösung der alten Arbeitseinheiten sind aber nur noch die wenigsten Chinesen dort gemeldet, wo sie jetzt arbeiten. Der Bearbeitungsprozess kann mehrere Monate dauern und ist durch „Anreize“ beschleunigbar.

Insofern ist es dann nur fair, dass wir hier für ein normales Visum jetzt 30 €, also 10 € mehr hinblättern als im letzten Jahr, oder etwa nicht?

Und die Vietnamesen nehmen dann sogar 55 € fürs Touristenvisum, da möchte ich gar nicht wissen, wie „gleich“ die deutschen Vertretungen in Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt die Vietnamesen behandeln.