Neunter Tag: Höhlenkloster an der Seidenstraße
5. Oktober 200969 Kilometer von Zhangye nach Minle, stattliche 800 Höhenmeter und Ausflug in Ma Ti Si Kloster bei sonnigen 15 bis 20 Grad
Wieder ein schöner sonniger Tag und nun ganz ohne Wind, das kommt uns gelegen, denn es geht den Bergen entgegen, die am Horizont liegen. Hinter der ersten Linie stattlicher berge beginnt dann das tibetische Hochland und wir werden die Seidenstraße verlassen.
Erst einmal geht es kilometerlang geradeaus, durch Pappelalleen, durch kleine Dörfer und viele Felder. Rechts an der Straße ist eine kleine Nudelfabrik, im Garten sind auf mehreren hundert Quadratmetern die Nudeln zum Trocknen aufgehängt. Etwas weiter ein Pommes Frites Fabrik, die Kartoffelernte in den umliegenden Dörfern läuft auf Hochtouren und alle Bauern sind damit beschäftigt, ihre Ernte an die Fabrik zu verkaufen. Vor dem Tor stauen sich kleine und große Traktoren, LKWs und andere Gefährte, hoch beladen mit Kartoffeln. Die Schlange ist fast einen Kilometer lang, die Wartezeit beträgt drei Tage, fürs Kilo Kartoffeln gibt es 6 Mao, das heißt 6 Cent. Guten Umsatz machen dort wohl auch der kleine mobile Verkaufswagen und die fahrbare Garküche.
Gegen Nachmittag erreichen wir die kleine Kreisstadt Minle, es gibt nur ein Hotel und das ist schäbig, weg von der Hauptstraße sieht das chinesische Land hier nicht so prunkvoll aus, wie auch immer, die Betten sind sauber und das Duschwasser heiß.
Wir steigen ins Taxi und lassen uns 40 Kilometer in ein Höhlenkloster fahren, Ma Ti Si. Ähnlich wie die Mogao- Grotten in Dunhuang wurden unzählige Höhlen in die steilen Lehmwände gegraben und mit Wandmalereien und Buddhafiguren bestückt. Die Anlagen sind noch nicht totrenoviert, viele Höhlen sind noch zerstört, aber das macht den Charme der Anlage aus. Auf engen Stiegen geht es in die oberen Höhlen oder durch schmale, ebenfalls in die Wand gegrabene Stiegen. Von oben hat man einen schönen Ausblick auf das Tal, die kleinen schon tibetischen Dörfer und die Berge im Hintergrund. Gute zwei Stunden wandeln wir in den beiden begehbaren Anlagen herum, dann geht es mit dem Taxi wieder zurück, wir sind froh, dass wir nicht mit dem Rad hergefahren sind, denn es gibt nur ein winziges Guesthouse und ein Hotel, das noch dreimal schäbiger ist, als das in Minle.
Zurück dort machen wir uns auf die Suche nach einem Restaurant und das gestaltet sich schwierig, denn hier ist der Wohlstand noch nicht ganz so großzügig eingezogen und so gibt es fast nur winzige Nudelstuben. Letztlich finden wir dann doch die Straße mit ein paar mehr Restaurants, wäre sogar in der Nähe des Hotels gewesen und haben eine leckere feuerscharfe Mahlzeit mit Kartoffeln, Paprikas und gebratenem Lammfleisch.