21. Tag: Besuch bei Onkel Ho

14. November 2009

Stadtrundfahrt in Hanoi, Ho Chi Min Mausoleum, Literaturtempel und Flug nach Bangkok, Ende der Reise

Heute ist nun der letzte Tag der Reise und schon etwas wehmütig steigen wir in den Bus für die Stadtrundfahrt durch Hanoi. Fast 900 Radkilometer liegen hinter uns und wir haben so viel gesehne und erlebt, dass es schwierig ist, sich an jeden Tag zu erinnern. Es wird einige Zeit brauchen, um die vielen Eindrücke und Erlebnis nachzubereiten und es wird immer wieder Moment geben, an denen wir uns an diese Reise erinnern werden. Wir hatten viel Glück mit dem Wetter und mit unserer Gruppe, so dass der Urlaub für alle eine Erholung und ein Genuss war und das nicht nur in kulinarischem und kulturellem Sinne und ich hoffe, dass ich die Reise im kommenden Jahr als Reiseleiter wiederholen kann.

Mit Geduld hat sich der Bus durch die unendliche Karawane der Mopeds bis zum Ho Chi Min Mausoleum durchgewühlt und wir reihen uns in die lange Schlange der Wartenden ein. Hier gibt es dann viele neugierige Touristen und auch in feinstem Sonntagsgarn gekleidete Vietnamesen, die ihrem großen Führer mit einem Besuch beehren wollen. Wir haben Glück, Genosse Ho Chi Min, Vater der Revolution und aller Chinesen, ist gerade von seinem jährlichen Moskau Trip zurückgekehrt, wo der einbalsamierte Führer regelmäßig aufbereitet wird.

Am Tor müssen wir alle die Kameras abgeben und eifrige Wachsoldaten weisen immer wieder darauf hin, ordentlich in der Reihe zu bleiben und nicht zu schwatzen. In Doppelreihe geht es dann ins Gebäude und den gekühlten Raum. An jeder Ecke stehen Soldaten mit eingefrorenen Gesichtern und in der Mitte liegt der Vater der Revolution aufgebahrt, genauso unbeweglich, wie seine Wachkompanie, aber mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Langsam ziehen wir eine Runde um den Sarkophag, dann stehen wir wieder auf dem Volksplatz vor dem Mausoleum.

Wesentlich fröhlicher sind all die Massen, die nun durch den Park mit den Wohngebäuden des Genossen pilgern. Wir bekommen die drei Autos des Vorsitzenden, sowie seine einfachen und bescheidenen Wohnräume zu sehen. Um den Gebäuden und der Hitze zu entkommen, ließ sich Ho Chi Min im Garten am See einen zweistöckigen Bungalow zimmern und lebte auch hier recht bescheiden. Sein Vorbild scheint auf Millionen von Vietnamesen abgefärbt zu haben, denn das Volk bleibt uns als eine große Gruppe sympathischer, höflicher und bescheidener Menschen in Erinnerung.

Nächster Halt des Busses ist am Westsee, hier gibt es eine alte Pagode, welche wir aber nur aus der ferne bewundern dürfen und jeder Menge toter Fische, welche über den See treiben. Angeblich sei der Wetterumschwung am gestrigen Tage Schuld. Die Temperaturen sind auf angenehme 22 Grad gefallen und das hätten viele der Fische nicht überlebt. Schwer zu glauben, aber auch viele Vietnamesen rennen seit gestern in Rollkragenpullovern, dicken Jacken und einige sogar mit Strickmützen umher, so hart kann der Winter in Hanoi sein!

Unser letzter Ausflugspunk ist dann der Literaturtempel, ein konfuzianischer Tempel der Stadt, an dem zu Zeiten der vietnamesischen Könige die Beamtenprüfungen abgehalten wurden. Auch hier herrscht reges Treiben, denn der Tempel und die schöne Gartenanlage ist für jeden Touristen ein Muss und auch die Vietnamesen kommen gerne her. Die Hochschulen haben vor zwei Tage die Zeugnisse an ihre Studenten verteilt und nun strömen diese am Wochenende hierher, um sich hier in ihren schönsten Kleidern fotografieren zu lassen, genauso wie trauungswillige Pärchen im Hochzeitsaufputz. So gibt es noch einmal viele Fotomöglichkeiten vor der historischen Kulisse für uns.

Nach der Stadtrundfahrt bleibt noch etwas Zeit für ein paar Frühlingsrollen und ein Bier und am Nachmittag geht es dann mit dem Bus hinaus zum Flughafen. Wir sind etwas zu früh dran, aber im Wartesaal wird ein Fußball-Länderspiel zwischen Vietnam und Syrien übertragen und wir können die torlose erste Halbzeit verfolgen. Dann wird der Flieger aufgerufen und wir steigen in den Flieger nach Bangkok. Dort folgt dann ein herzlicher Abschied von der Gruppe, schön war es mit euch und dann stehe ich mit Christa im Zentrum der brodelnden Metropole. Christa hat noch eine zweite Reise gebucht und ist ab morgen dann auf der Burmastraße mit dabei.

So liebe Leser, das war es vom „Tal des Roten Flusses“, ich hoffe ihr bleibt als Leser auch auf der nächsten Tour dabei und vielleicht entschließt sich der ein oder andere auch einmal zu einem Fahrradurlaub mit „China By Bike“- bis morgen dann wieder in Kunming.

20. Tag: Zwischen hunderttausend Mopeds

13. November 2009

Freier Tag in Hanoi, Schlendern und Wasserpuppentheater, Shopping und Abschluss im Gourmettempel

Nachdem wir gestern Abend noch in einem Konzert einer vietnamesischen Rock-und Popsängerin gelandet sind, ist heute erst einmal ausschlafen angesagt. Die Sängerin war richtig gut und nach Aussage eines Vietnamesen am Nachbartisch auch ziemlich bekannt, aber sor richtig Stimmung wollte einfach im Saal nicht aufkommen, obwohl die Musik das Zeug dazu gehabt hätte. Wie auch immer, wir hatten Spass dabei und vor allem mit den vielen hübschen Bedienmädchen, von denen jeweils zwei einen Tisch betreuten.

Nach dem Frühstück geht es dann wieder ins Straßengewirr. Heute geht es darum die notwendigen kleinen Geschenke und Mitbringsel zu besorgen. Und an erster Stelle steht Vietnamkaffee.

Der alte Markt ist weg und dort klafft eine riesige Baulücke, aber wir werden immer weiter gewiesen und erreichen dann eine kleine Straße mit vielen Läden, die auf Bonbons und Kaffee spezialisiert sind. Ich nehem mir von verschiedenen Sorten ein paar Päckchen mit, besonders angetan hattes mir Mischung Nr. 3 und die S-Röstung, also wer bei mir im Januar in Berlin vorbeischaut, hat gute Chancen auf eine Tasse leckeren Vietnamkaffees mit gezuckerter Kondensmilch.

Dort um die Ecke findet sich auch der Großhändlermarkt. Hier tobt der Bär, schon davor tausende von Mopeds, die be und entladen werden. Träger schubsen sich den Weg frei durch die engen Gänge und überall wird ein- und ausgepackt und gehandelt und Geld gezählt.

Ab und an finden sich ein paar nette Kleinigkeiten, um die sich zu feilschen lohnt und auch ein paar kleine Geschenke für die Funktionsträger in unserer Reisegruppe, wie Andreas und Joachim, die Träger der Gruppenkasse, den Träger des Fahrradschlosses Wilfried und Edgar, den freiwilligen Mechaniker der Gruppe.

Mittag mache ich wieder in einem Straßenkaffee mit fritierten Frühlingsrollen und einem kalten Hanoi-Bier. Dazu kann man ghervorragend an der Straße sitzen und das wilde Treiben beobachten.

Dann ist auch schon Zeit für die nachmittagsvorstellung im Wasserpuppentheater. Das ist eine traditionell Kunstform, die es nur hier in Vietnam gibt. Früher haben die Künstler einfach ein Tuch auf dem Reisfeld gespannt und die Puppen wurden von unten mit Holzstäben dirigiert. So funktioniert das auch heute noch, aber in einem speziellen Theater und hauptsächlich für ausländische Touris. Trotzdem ist die Vorstellung, begleitet von traditioneller Musik shenswert und witzig, es gibt einen Drachentanz, ein Tanzfest und ein Drachenbootrennen und die Zuschauer sind begeistert.

Am Nachmittag treffe ich mich dann mit einem ehemaligen Kollegen der Hartnackschule in Berlin, wo wir Deutsch für Ausländer unterichteten, heute ist der Kollege hier am Goethe-Institut und macht mir Appetit auf ein paar Monate hier in Hanoui, ich werd’s mir überlegen.

Am Abend dann unser Abschlussrestaurant in einem Buffetrestaurant. Die Auswahl ist gigantisch und selbst die vegetarier und Nicht Seafood Liebhaber kommen mehr als auf ihre Kosten. Neben Austern, Krabben und Seegetier vom Grill gibt es Gekochtes und Gegartes aller Art, Nudelsuppen aller vietnamesischen Stile, Sushi und rohen Fisch, Austern, Papayasalat, Mangosalat jkit grüner mango, frische Früchte und eine beieindruckende Auswahl an Süßspeisen. nach fünf gängen kann ich mich nicht mehr bewegen und mit dem Taxi geht es zurück ins Hotel und dann direkt zum Verdauungsschlaf ins Bettchen.

19. Tag: Zum letzten Ziel: Hanoi

12. November 2009

Zurück zum Festland und Transfer nach Hanoi

Nicht ganz so grandios ist das Wetter heute, es ist warm und schwül und bedeckt, aber wir müssen heute sowieso nur den größten Teil des Tages im Bus hocken, um in die vietnamesische Hauptstadt Hanoi zu kommen.

Erst einmal geht es aber noch gemütlich zurück zum Hafen in der Halong Bucht und noch einmal vorbei an den Kegelkarst Bergen und vielen kleinen Inseln. An die entspannten Tage auf dem Boot und die wunderschöne Landschaft werden wohl einige von uns noch zurückdenken, wenn in den nächsten tagen der Alltagsstress im grauen Novemberdeutschland wieder begonnen hat.

Am Ufer wartet schon unser Bus und dann geht es gute vier Stunden über vietnamesische Straßen mit viel Verkehr. Eigentlich gibt es nie richtigen Stau, aber so richtig flüssig ist der verkehr nur auf den wenigen Autobahnkilometern. Ansonsten drängen sich Autos, Busse und Lkws und teilen sich die Fahrbahn mit Mopeds und Ochsenfuhrwerken. Immer wieder können wir bewundern, wie viele Dinge man mit einem Moped transportieren kann, bis zu 5 Personen, oder 20 Stühle oder auch vier oder fünf Schweine, oder acht riesige Säcke gestapelt und festgeschnürt.

Die Zahl der Autos in Hanoi selbst ist staatlich limitiert, denn es gibt nur schmale Straßen, dafür gibt es aber mehrere Millionen Mopeds, die sich die schmalen Fahrbahnen entlang wälzen und als wir aus dem Bus steigen und die ersten Schritte in der Metropole machen, scheint es erst einmal unmöglich, die Straße zu überqueren, ohne von einem der sausenden Mopeds überrollt zu werden.

Aber man gewöhnt sich schnell an den Verkehr und alles geht stressfrei vor sich und die Mopeds schießen immer zielsicher ein paar Zentimeter entfernt vorbei.

Zwei Stunden ziehen wir einzeln oder in kleinen Gruppen um das alte Viertel, durch ein enges Gewirr von Gassen und Straßen. Laden an Laden reiht sich hier. An den Hauptstraßen ist das meiste auf Touristen ausgerichtet, man kann T-Shirts, Seide, Rucksäcke, Sandalen, Lackwaren und Kitsch in jeder Menge und Umfang erwerben.

In den Nebenstraßen ist alles nach Gewerben geordnet, man findet Reihen von Läden mit Handtüchern, dann folgen Metallwaren, Werkzeuge , dann Farben, dann Schmuck und überall dazwischen nur Mopeds.

Ich freue mich schon auf den morgigen freien Tag, an dem jeder nach Belieben hier lustwandeln kann.

18. Tag: Bucht der Tausend Inseln

11. November 2009

Bootsfahrt auf der Halong Bucht, Besichtigung der Surprise Cave, Sonnenuntergang vom Titop Berg, sowie Paddeln und Baden

Wie verbringt man einen Tag im Paradies? Natürlich mit Yoga bei Sonneschein auf dem Sonnenaufgang. Während sich die Sonne langsam über die ersten berge schiebt treffen sich unsere fünf Yoga Freunde zu den morgendlichen Übungen. Gestreckt und gedehnt schmeckt das Frühstück gleich doppelt so gut.

Unser Schiff kreuzt wieder durch verschieden Buchten und an den malerischen Inseln vorbei, heute haben wir absolutes Touristenprogramm, am Vormittag geht es durch die Surprise Höhle, eine große Tropfsteinhöhle mit mehrern großen und kleinen Sälen und manigfaltigen Stalagmiten und Stalagtiten. Nach dem anstrengenden Ausflug heißt es dann erst einmal wieder Sonne tanken und sich auf das reiche Mittagessen vorbereiten. Wieder gibt es Fisch und Seafood und all das gute Essen braucht dann einen ordentlichen Mittagsschlaf.

Danach geht es mit dem Beiboot durch ein kleines schwimmendes Fischerdorf. Die Familien leben auf kleinen schwimmenden Hütten in einer Bucht, sogar eine schwimmende Schule gibt es.

Am Nachmittag gibt es dann Gelegenheit zum Paddeln. Mit kleinen Booten lassen sich die kleine Höhlen und Buchten der kleinen Inseln besser erkunden, als mit der Luxusbarke und ein paar unserer Resenden tuen dies auch. Die anderen besteigen mit mir den Titop Berg, na gut, sagen wir besser Hügel. Hier hat man eine grandiose Sicht über die Halong Bucht und kann trotzdem die Ausmaße dieser Geländeformation nur erahnen. In jeder Richtung nur kleine Inseln und spitze Karstkegel, die aus dem Wasser ragen, bis zum Horizont.

Die letzte halbe Stunde vor dem Sonnenuntergang taucht die Bucht in herrliche Farben und Kontraste, dann versinkt die Sonne jedoch in einer Wolkenbank und verabschiedet sich völlig unromantisch für den Tag. Der Hauptstrom der Touristen von den vielen Booten erreicht den Gipfel viel zu spät, als wir schon wieder auf dem Weg zurück zum Schiff sind. Unten am Strand tummeln sich die Tagesasuflügler aus Hanoi beim letzten Tageslicht und spielen Beachvolleyball und der Strand ist immer noch übersät mit badewütigen Touristen aus dem In- und Ausland.

Bei Garnelen und Wein klingt unser Abend aus und ach schon fast die Tour. Die 900 Radkilometer sind abgefahren und morgen geht es mit dem Bus nach Hanoi, noch zwei Tage Sightseeing und dann sind meine Gäste schon wieder auf dem Weg nach Hause und ich nehme in Bangkok einen neue Gruppe in Empfang.

17. Tag: Zur See

10. November 2009

Transfer von Ninh Bin und Einschiffen auf unserem Luxuskahn, Fahrt durch die Insellandschaft

Noch einmal nutze ich die Gelegenheit, um mein Blog zu vervollständigen, denn danach ist bis Hanoi erst einmal keine Gelegenheit mehr dazu. Aufgrund der vielen Schnäpse mit dem Besitzer des Hotels am Vorabend, war ich dann auch nicht mehr so kreativ und recht froh, den Weg unter die Dusche noch zu finden.

Leider ist das Klima jetzt schon wieder so heiß, dass man eigentlich zum Schlafen die Klimaanlage einschalten müsste, aber dabei erkältet man sich dann auch sehr schnell und so entscheiden ich mich dann meistens für eine schweißtreibende Nacht.

Gegen 9 Uhr ist Joachim frisch geimpft und guter Dinge wieder zurück aus Hanoi und wir besteigen unseren kleinen Transferbus zur Halong Bucht.

Bus fahren ist nirgends ein richtiges Vergnügen, so auch nicht in Vietnam, obwohl die Straßensituation in den letzten Jahren schon besser geworden ist, es gibt nicht mehr so viele Holperpisten und Baustellen, aber der Verkehr ist nach wie vor chaotisch, besonders in und um die Städte herum.

Nach zwei Stunden gibt es dann in einem netten Lokal gutes Essen, langsam dominieren Fisch und Meeresgetier die Auslagen der Restaurants und die Garnelen waren auch recht gut. Nach dem Essen wird auch die Strecke interessanter, rechts neben der Straße taucht das Meer auf und in der Ferne sehen wir hundert von kleinen spitzen Inseln, die wie Zuckerhüte aus dem Meer schauen.

14 Uhr sind wir am Hafen, wo schon dutzende von Schiffen auf Touristen warten. Das Check-in dauert eine Weile und dann schaukeln wir im Beiboot zu unserer Luxusyacht, die Zimmer sind schöner als manches Hotelzimmer und es gibt eine schicken Salon und ein Oberdeck zum sonnen. So vergeht dann auch der Rest des Tages mit Bier trinken, während am Boot grandiose Felsen vorbei fliegen. 6 Gänge Abendessen beenden den tag und dann geht es in das leicht schaukelnde Bett in der Kabine.