16. Tag: Noch ein Ruhetag in Luang Prabang

28. Dezember 2009

Spaziergang auf den Phousi-Berg, lange Sitzung im Internet und abendlicher Ausflug ins Luang Prabanger Nachtleben

Erstaunlich gut bin ich durch die Nacht gekommen, obwohl die Hochzeit in der Nachbarschaft mit der Musik erst gegen 22 Uhr losgelegt hatte, war ich gleich eingeschlafen und gegen ein Uhr wachte ich dann von der einsetzenden Ruhe auf, da war die Party schon wieder vorbei.

Dafür weckt das holländische Baby im Hotel dann gegen halb sieben die letzten Schlafenden wieder auf. Zum Frühstück im Restaurant am Mekong ist es wieder frisch und kühl und natürlich hängen die Dunstschleier wieder tief über dem Tal. Mit Armin und Gerlinde nutze ich die Gunst des frischen Morgens und wir brechen zum Phousi Berg auf, auf dessen Gipfel ein goldener Stupa thront, der die ganze Stadt beherrscht.

Einige Touristen haben an den vielleicht 400 oder 500 Stufen nach oben schon schwer zu atmen und kommen völlig außer Pusrt oben an, aber es ist ja ein touristischer Ort und so sind rettende Getränkeverkäufer auch schon da. Außerdem kann man ein kleines Körbchen mit einem spatzengroßen Vögelchen für einen Dollar erwerben und diesen dann in die angebliche Freiheit entlassen. Doch die kleinen gefiederten Freunde kennen ihre Futterplätze und von dort geht es dann direkt wieder ins nächste Körbchen und wieder auf den Berg. Auch hier zeigt sich der ewige Kreislauf des Lebens könnte ein buddhistischer Mönch jetzt beipflichten.

Auf alle Fälle hat man von oben eine großartige Sicht über die Stadt und über die Landschaft am Mekong. In der Ferne doch recht hohe Berge, die vom Fluss zerschnitten werden und dann Luang Prabang mit seinen vielleicht 30.000 Einwohnern, das von hier oben eher wie ein großes Dorf wirkt. Viel Thais pilgern auf den Berg und hinterlassen kleine Spenden im Tempel um ihr Karma aufzubessern und dann klicken natürlich die Kameras.

Auf der anderen Seite des Berges ist es etwas ruhiger, dabei ist das die schönere Seite. Hier gibt es ein paar kleine Tempel und für jeden Wochentag ein Buddhafigur und noch ein paar mehr. Auch einen Stein mit einer ovalen Vertiefung gibt es und das ist natürlich ein Fußabdruck eines Buddhas mit Schuhgröße 96 und einem starken Senk-und Spreitzfuß.

Wieder in der Stadt zurück ist es dann Zeit für einen Kaffee. Gerlinde und Armin ziehen auf eigene Faust noch ein wenig los, ich bleibe im Cafe und nutze den Internetzugang. Das daraus nicht wie geplant zwei Stunden werden, sondern sechs Stunden liegt wieder einmal an der Bank meines Unvertrauens, die ihren Server nicht richtig in den Griff bekommen, so dass alle Prozesse immer nach der Hälfte abgebrochen werden.

Wenigstens schaffe ich es mein Blog fast auf den Tag zu aktualisieren, aber ein wenig Arbeit will ich mir auch noch für die Bootsfahrt auf dem Mekong, die ja zwei tage dauert, aufheben.

Abends machen wir dann wieder unser übliche Runde auf den Nachtmarkt und dann stürzen wir uns in einen der bekanntesten Nachtklubs der Stadt „Muong Swa“, allerdings als wir dort eintrudeln ist alles noch dunkel und finster und der Laden öffnet erst gegen 21 Uhr. Eine halbe Stunde später beginnt die Kombo zu spielen, aber keine Disco Musik, sondern schönen laotischen und thailändischen Pop. Die Sänger und Sängerinnen wechseln nach jedem Titel und nach einer schüchternen Viertelstunde ist die Tanzfläche voll. Aber auch hier wird nicht gehottet und gerockt, sondern ganz gemütlich in kleinen Schrittchen getanzt und die Hände etwas in Brusthöhe bewegt, ähnlich wie bei den Tänzen um die Bananenstaude. Lediglich bei einigen Titeln in dreiviertel Takt formieren sich alle Gäste des Klubs zum Squaretanz und dann geht es mit exakt der gleichen Schrittfolge immer im Kreis. Die Schrittfolge ist nicht zu kompliziert und wenigstens Gerlinde und ich wagen uns dann bei der nächsten Runde aufs Parkett.

Gegen halb 12 ist die Veranstaltung dann genauso schnell wieder zu Ende, wie sie begonnen hat, aber wir haben ja inzwischen gelernt, dass kurz nach Mitternacht schon wieder der neue Morgen beginnt.

15. Tag: Mönchsfütterung, Königspalast und prachtvolle Tempel

27. Dezember 2009

Stadtbesichtigung in Luang Prabang und gemütliches Wenigtun

Die Nacht neben der Wasserpumpe war schrecklich, da diese in mehr oder weniger kurzen Abständen an und ausging, an ruhigen Schlaf also nicht zu denken und auch die dicken Pfropfen mit Ohropax haben nichts genützt. Dafür bin ich dann aber auch zeitig auf den Beinen und mit Gerlinde brechen wir halb sieben auf zur Straße, auf der die Mönche der Stadt ihre große Bettelrunde drehen. Zuerst treffen wir nur auf ein paar kleine Gruppen der orange gewandeten Anhänger Buddhas, dann treffen auch die Mönche aus den großen Tempeln am Ende der Stadt ein und bilden eine lange Reihe von mehreren hundert Mönchen.

Normalerweise haben in den anderen Städten und Dörfer die einzelnen Mönche verschiedene Routen, auf denen sie sich ihre Verpflegung verdienen, aber hier in der Stadt gibt es einfach zu viele Klöster und zu viele Mönche, als das dies die Einwohner der Stadt selbst tragen könnten. Es hat sich deshalb zum touristischen Event entwickelt, hier am frühen Morgen den Mönchen zu spenden. Die Straßenhändler sind gut vorbereitet, es werden Matten zum Niederknien verliehen, Klebereis, Bananen und anderes Essen in kleinen Portionsbeuteln zum Weitergeben an die Mönche verkauft und auch die Touristen reihen sich mit ihren Fotoapparaten schon an der Straße auf, bevor es richtig losgeht. Nach 15 Minuten ist dann alles vorbei und nun wird es auch Zeit für unser Frühstück im Hotel. Dort gibt es gleich gegenüber ein nettes Restaurant mit Seeblick und auch das Frühstück ist mal wieder etwas abwechslungsreicher.

Bevor wir zum Königspalast aufbrechen, wechsele ich noch schnell mein Zimmer und bekomme einen Raum etwas weiter von der Wasserpumpe entfernt und hoffe auf eine nächste angenehme Nacht.

Doch zuvor wartet der Palast der letzten beiden Könige von Luang Prabang auf uns. Der letzte König wurde Anfang der 70er Jahre von der revolutionären Bewegung hinweg gefegt und endete dann im Arbeitslager, aus dem man dann Nichts mehr von ihm gehört hat.

Die Anlage des Palastes ist eher klein und gemütlich, eine große Villa in einem schönen Garten mit Palmen. Im vorderen Bereich befinden sich die Empfangsräume, die zwar nicht allzu groß sind, aber doch recht prachtvoll gestaltet wurden. Im hinteren Bereich dann die Wohnräume, eher bürgerlich und spartanisch eingerichtet, nur ein wenig größer und luftiger, aber doch eher ein Zeugnis von Bescheidenheit und Zurückhaltung.

Dieses hat man in den vielen Tempeln der Klöster nicht. Hier sind die Fassaden, Fenster und Türen aufwändig mit Holzschnitzereinen verziert und viele der Tempel haben Ornamente und Figuren in Blattgold. Überhaupt ist es ein ganz anderer Anblick, als zum Beispiel in einem chinesischen Tempel. Während dort Klarheit und Linie herrscht, mag man es hier, den Altar mit Buddhafiguren verschiedener Größe und Art zu überladen. Neben dem Hauptbuddha gibt es dann in allen Richtungen noch bis zu hundert verschiedener anderer Figuren, einige aus Holz und sehr einfach, andere eher aufwändig aus Bronze gearbeitet.

Angenehm ist es am Mekongufer im Schatten der Bäume zu spazieren und durch den einen oder anderen Tempel zu streifen. Zurück auf der Hauptstraße finden sich dann jede menge kleiner Cafes und laden zu einer Espresso Pause ein.

Von den Besichtigungen und der Nacht an der Wasserpumpe etwas müde, entschließe ich mich zu einem späten Mittagsschläfchen und wasche vorher noch einen Großteil meiner Wäsche, genug zu tun für einen faulen Nachmittag.

Am Abend geht es dann wieder auf den Food-Nachtmarkt und der Abend endet mit gegrilltem Fisch und vielen Frühlingsrollen. Auch heute zieht die Shopping Meile mehr an, als das Nachtleben der Stadt und da ich so gar keine Lust auf die bunten Touristenstände habe, lege ich mich noch eine Stunde ins Bett und lese, es sieht wieder nach einer lauten nacht aus, denn in der nachbarschaft wird eine Hochzeit gefeiert und die Kapelle legt erst gegen 22 Uhr los, ich probiere dann trotz der Musik einzuschlafen und es geling mir sogar.

14. Tag: Nacht der Horrorhähne

26. Dezember 2009

83 Kilometer von Pak Nam Nga nach Luang Prabang, hügelige 900 Höhenmeter, Abendessen auf dem Nachtmarkt, nebelig und sonnig bis 26 Grad

Gegen halb vier Morgens erfolgt der erste Angriff der laotischen Hähne, ein erster Hahn kräht sein Kikeriki in den Nachthimmel und sofort folgen die Hähne der Nachbarn und darauf dann die Hähne der Nachbarn der Nachbarn. Wenn der Schrei dann am Ende des Dorfes angekommen ist, dann wird das Dorf noch einmal wieder von hinten aufgerollt. Nach 15 Minuten kehrt dann wieder Ruhe ein, aber nicht für sehr lange. Außerdem ist die Zahl der Hähne im Dorf recht groß, allein auf dem Hof unserer Gastgeber stolzierten gestern Abend mindestens drei dieser Viecher umher. Kurz nach vier geht es dann richtig los, die Hahnenschreie wogen durchs Dorf, eine Viertelstunde hin und her, dann wird nur noch ab und zu gekräht. Gegen halb sechs mischt sich dann ein fehlgeleiteter Enterich mit ein, auf jedes Kikeriki folgt dann ein krächziges Quakquakquak.

Somit ist es überhaupt kein Problem schon gegen 6 Uhr aufzustehen, die Familie ist auch schon wach und auf dem Hof prasselt ein kleines Feuerchen zum Kaffee Kochen und zum Aufwärmen. Nach dem Frühstück machen wir noch ein paar Bilder mit der Familie, die ich bei meiner Reise im nächsten Jahr dann mitbringen kann und dann geht es auf die Räder in Richtung Luang Prabang. Wieder ist es heute recht hügelig und man merkt, dass man der Stadt näher kommt. Die Häuser in den Straßendörfern sehen besser aus und ein kleiner Verkaufsstand reiht sich an den anderen. Gegen Mittag erreichen wir die Brücke über den Nam Ou Fluss, kurz bevor dieser in den Mekong mündet, dort gibt es dann ein Restaurant mit recht leckeren Currys, allerdings dauert es ewig, bis unsere Gerichte fertig sind, und dass, obgleich wir die einzigen Gäste im Lokal sind.

Am Nachmittag ist es dann richtig warm, vielleicht 26 oder 27 Grad, aber vor Luang Prabang geht es nur noch drei kleine Hügel hinauf. In einem Vorort ist wieder ein großes Kmong Festival, allerdings sind auch andere Stämme vertreten und es gibt eine reiche Vielfalt an unterschiedlichen Trachten zu begutachten, auch lassen sich unterschiede in den Gesichtern erkennen, von denen einige schon fast mongolische Züge erkennen lassen.

Über eine schmale Holzbrücke fahren wir dann in Luang Prabang ein, seit 1992 ist die Stadt dem Weltkulturerbe zugeordnet, wegen seiner schönen erhaltenen Holzbauten im laotisch-kolonialen Stil. Inzwischen sind ein Großteil der Häuser renoviert und zu Hotels, Herbergen, Restaurants, Kunstgewerbeladen oder anderem touristischen Beiwerk umfunktioniert und auch auf den Straßen laufen außergewöhnlich viel „Phalang“, also Ausländer, herum; vom Backpacker bis zum Seniorenreisenden ist alles vertreten. Unser Hotel hat schöne große Räume, die stilvoll eingerichtet sind, leider ist neben meinem Zimmer direkt die Wasserpumpe, die sich aller 5 Minuten ein und ausschaltet, aber das bekomme ich erst in der Nacht zu spüren.

Abends wird auf der Hauptstraße ein riesiger Touristenmarkt aufgebaut mit den Dingen, die man in ganz Asien zu kaufen bekommt, nach dem Vorbild der Märkte in Thailand. Ich bin immer froh, wenn ich auf der anderen Seite wieder aus dem Markt heraus bin, einmal habe ich keine Lust auf langwierige Preisverhandlungen und in mein Gepäck passt auch nichts mehr hinein.

Immer wieder ein Erlebnis ist der Food Nachtmarkt, eine kleine Gasse mit vielen verschiedenen Sachen, es gibt Currys zum mitnehmen, Frühlingsrollen verschiedenster Art, Reis-Kokosküchlein und natürlich lecker Sachen vom Grill. Wir suchen uns eine schöne Auswahl an Gerichten zusammen und ziehen dann um die Ecke in ein kleines Lokal, wo wir uns noch mit ein paar Bieren eindecken und starten unsere Essorgie. Mehr als gut gesättigt verschieben wir dann unsere nächtlichen Ausflüge auf die nächsten Abende und ziehen noch einmal den Touristenmarkt überquerend zurück zum Hotel.

13. Tag: Weihnachten in Familie

25. Dezember 2009

60 km von Muang Ngoi Neua nach Pak Nam Nga, erster Teil noch einmal auf dem Boot, dann mit dem Rad über kräftige Hügel, Homestay in laotischer Familie

Das Frühstück ist recht üppig und es gibt dazu noch einen großen Fruchtteller mit Drachenfrucht, Mango und Papaya. Dann geht es noch einmal für eine Stunde auf das Boot, Helmut, den deutschen Radler nehmen wir gleich mit und so wird es heute etwas abwechslungsreicher.

Nach einer Stunde grandioser Flusslandschaft und fast Atem beraubenden Stromschnellen landen wir in Nong Kiaw an. Hier wartet Ham, unser Fahrer, schon mit dem Gepäck und den Rädern und so geht es zügig weiter.

Viele Kilometer haben wir nicht zu radeln, aber die Strecke mit ihren zahlreichen Hügeln ist recht anspruchsvoll und interessant. Beim Mittag lassen wir uns viel Zeit und unterwegs besuchen wir noch einen kleinen Markt und ein Kmong Festival.

Die Mädchen sind alle in ihre bunten Trachten geschlüpft und stehen in einer Reihe der männlichen Dorfjugend gegenüber und mit fast unendlicher Ausdauer wirft man sich Bälle zu. So werden hier die ersten Kontakte geknüpft. Von einer kleine Bühne plärrt ein Alleinunterhalter lange texte und schlecht gesungene Lieder, vermutlich hat er schon ordentlich vom Laolao genippt. Kaum jemand scheint zuzuhören, aber das scheint den Mann nicht zu stören.

Am späten Nachmittag erreichen wir dann Pak Nam Nga, hier werden wir bei einer laotischen Familie übernachten. Die Freude ist groß, als ich die Bilder vom letzten Jahr auspacke. Auf dem Grill wird eine Ente gegart und wir trinken heute alle ordentlich Lao Bier.

Vor dem Essen geht es zum Waschen an den Fluss, das Wasser ist angenehm kühl und erfrischend, dann geht es an eine reichlich gedeckte Tafel. Auch hier ist 21 Uhr schon tiefe Nacht und alle gehen zeitig ins Matratzenlager mit Moskitonetz und wir teilen mit der Familie einen großen Raum.

12. Tag: Heiligabend auf dem Nam Ou

24. Dezember 2009

Bootsfahrt von Muang Khua nach Muang Ngoi Neua auf dem Nam Ou Fluss, dann abspannen und erholen im Dorf, 14 bis 25 Grad, erst wolkig, dann sonnig

Zum vorweihnachtlichen Feiertag brauchen wir nicht so früh raus, gemütlich geht es zum Frühstück, völlig unweihnachtlich mit einer scharfen Reissuppe und starkem laotischen Kaffee mit gezuckerter Kondensmilch.

Gegen halb 10 gehen wir dann zum Fluss, wo unser kleines Boot schon wartet, es ist gerade einmal Platz für 8 kleine Stühlchen auf denen wir es uns so gemütlich wie möglich machen und dann tuckert der Dieselmotor und wir fahren langsam flussabwärts.

In den Bergen und über dem Fluss hängt noch kalter Nebel und kriecht in die Klamotten, ich bin nahezu winterlich eingepackt und habe sogar meine warme Mütze und die Tibet-Handschuhe rausgekramt und so geht es dann einigermaßen.

Während am Ufer dichter Urwald vorbei zieht, steuert der Skipper das Boot durch Stromschnellen. Viel Feingefühl und Ortskenntnis ist hier gefragt, denn das Wasser ist an vielen Stellen nicht tief genug für die kleinen Boote und es ragen schroffe Steine heraus, die ein schnelles Ende einer Bootsfahrt herbeiführen könnten.

Über Kilometer ist der Urwald fast unberührt und ab und zu schimmern ein paar Hütten eines kleinen Dorfes hindurch. Hier gibt es keine Straßenverbindung und natürlich auch keinen Strom, aber die Natur bietet hier alles, was die Menschen zum Leben brauchen. Die Hütten sind aus Teak und Bambus und dazwischen laufen Schweine, Hühner und Enten umher. Am Ufer des Flusses werden in der Trockenzeit kleine Gemüsegärten angelegt, die alles bieten, was eine gute Nudelsuppe braucht.

Wir stoppen in einem kleinen Dorf, um uns die Beine zu vertreten, die Häuser stehen alle entlang der „Hauptstraße“. Hier gibt es auch ein paar kleine Läden und am Ende befinden sich ein kleines Kloster und die Schule. Auf dem Weg wird gekocht und geplaudert, oder auch bastmatten hergestellt, faktisch das ganze Leben spielt sich hier ab.

Gegen 14 Uhr erreichen wir dann Muang Ngoi Neua, hier geht es etwas touristischer zu, denn alle Touristen aus dem Norden auf dem Weg nach Luang Prabang bleiben hier mindestens für eine Nacht. Vom Restaurant hat man einen wunderbaren Blick über den Fluss und das Essen ist auch nicht schlecht, zumindest, wenn man sich ein scharfes Chiliped zum Essen dazu bestellt.

Am Nachmittag schlendere ich noch ein wenig durchs Dorf, hier herrscht munteres Leben. Interessant sind die Überreste aus dem Vietnamkrieg unter dem Laos ebenso gelitten hat, wie das Nachbarland, 3 Millionen Tonnen Bomben sind hier niedergegangen, was auf jeden Laoten gut 1,5 Tonnen ausgemacht hat, trotzdem ist auch hier Nichts zu spüren von Antiamerikanismus. Dafür sieht man die Reste nicht detonierter Bombenkörper häufig als Eingang zum Garten, als Treppenstufen oder als Pflanzgefäß für Blumen oder Gemüse, skurriler kann es in der Welt nicht zugehen. Zurück im Bungalow verpacke ich meine kleinen Weihnachtsgeschenke in Bananenblättern und setze mich noch ein wenig an den Computer, um zu schreiben.

Abends feiern wir dann ein wenig Weihnachten, jeder bringt etwas Nettes mit, Anke und Gabi haben noch ein Stück Schinken im Gepäck, Gerlinde und Armin noch ein paar Süßigkeiten und ein paar winzige Geschenklein runden das Bild ab. Zu uns gesellt sich dann noch Helmut aus Regenburg, ein weiterer Radler aus Deutschland, offenbar scheinen wir Deutschen dieses Land gerne mit dem Rad zu bereisen. Als Getränk bevorzugen wir heute Bier und lassen die Finger vom Laolao, na gut nur eine Runde davon haben wir mitgemacht. Gegen 22 Uhr wird dann der Strom abgestellt, kein Problem, denn wir waren ja schon wieder auf dem Weg ins Bett.