2. Tag: Freitag, der 28. Januar 2011

28. Januar 2011

Ankunft in Hanoi

Flug von Doha nach Hanoi und mit dem Rad in Zentrum von Hanoi, 26 km, 14 Grad und Wolken, Grillokal in Hanoi

Im Minutenschlaf vergeht die Zeit bis zur Landung und halb drei. Die Passkontrolle in Hanoi geht schnell, aber am Gepäck herrscht mehr als Andrang. Drei Maschinen sind fast gleichzeitig gekommen und „meine“ natürlich zum Schluss und so dauert es mehr als eine Stunde, bis meine Packtaschen und ein ramponierter Fahrradkarton ankommen.

Danach ist die Freude groß endlich meine Freundin wieder zu sehen und auch Joachim, der vor zwei Stunden angekommen war. Glücklicherweise, denn unsere glorreiche Deutsche Post hat seinen per Einschreiben verschickten Pass verdödelt. So musste er noch einen Hilfspass beantragen und ein Visum übers Internet ordern, was uns beiden eine schlaflose Nacht eingebracht hat, doch nun sind wir beide hier angekommen. Joachim hat sein Rad schon montiert und so machen wir uns an meinen Drahtesel, der ziemlich gelitten hat. Irgendetwas mit der Vorderbremse haut nicht hin, sowie Schutzblech und Vordergepäckträger lassen sich nicht montieren. Die Bremse geht dann mehr schlecht als recht und auf das Schutzblech verzichte ich erst einmal. Inzwischen ist es 16 Uhr und wir stürzen uns aufs Rad in Richtung Stadt, meine Freundin führt auf dem Moped die Gruppe an.

Auf der Autobahn läuft es noch ganz gut, doch ab der Brücke über den Roten Fluss wird es hektisch, richtig dicker Mopedverkehr mit Autos dazwischen. Hanoi ist die vielleicht die Stadt mit der höchsten verkehrsdichte der Welt, ich habe nichts Ähnliches bisher in China erlebt und auch nicht in Indien oder in Bangkok oder Hongkong. Trotzdem ist alles im Fluss und scheinbar harmonisch, auf alle Fälle aber sehr anstrengend. Nach zwei Stunden wird es dunkel und wir verlieren auch noch meine Freundin, doch in habe ja ein halbes Jahr hier gelebt uns so finde ich auch allein den Weg zum Hotel mit Joachim.

Zuerst brauchen wir dann in meinem Lieblings „Bia Hoi“ ein frisches gezapftes Hanoi Bier, dann werfen wir das Gepäck in die kalten Zimmer. Wir ziehen alles an, was wir haben und fahren zu dritt auf einem Moped zu einem Grillimbiss im Zentrum. Der Laden ist mit seinen gegrillten Fröschen, dem Gemüse, den Shrimps und vielem anderen nicht zu schlagen und war mein Lieblingslokal hier, während meiner zeit am Goethe Institut. Gegrillt wird in einer belebten Straße in einem winzigen Laden, in dem tagsüber Mützen und Mopedhelme verkauft werden. Auf der Ecke gibt es vielleicht 10 oder 12 winzige Tische mit Höckerchen um die sich die Leute drängen. Der Laden hat von 18 Uhr bis 22 Uhr offen und ist immer mehr als voll und für uns heute ein wunderbarer Einstieg ins Land.

1. Tag: Donnerstag, der 27. Januar 2011

27. Januar 2011

Schneetreiben und Winterschlaf

Wenn sich der Schlüssel im Schloss zweimal dreht ist immer der erlösende Augenblick, endlich ist der Stress vor der Reise vorbei, der Papierberg auf dem Schreibtisch etwas kleiner geworden, die fälligen Rechnungen eingetrieben, die Wohnung wieder in Ordnung gebracht und so weiter.

Diesmal war es besonders schlimm, gerade erst Anfang Januar aus Thailand zurück, blieben mir nur drei kurze Wochen in Berlin. Wettertechnisch war der Zeitraum gut abgestimmt, während ich im „Goldenen Dreieck“ geradelt bin, hatte Deutschland fürchterliche Schneemassen zu bewältigen. Und heute, als ich auf die Straße trete, sieht es wieder nach richtigem Winter aus, es ist grau und schneit ein wenig. Soll es heute noch ein wenig aushalten, bis ich im Flieger sitze, danach kann es richtig Winter werden, sehr kalt und mit viel Schnee. Nach mir die Schneelawine! Hauptsache, am 6. März, wenn ich wieder zurück komme ist alles wieder weg und es wird dann schon frühlingshaft.

Habe ich mich doch im letzten Jahr recht gut an die warmen Temperaturen in Vietnam angepasst und gelernt auch 35 Grad noch al angenehm zu empfinden, stressig wurde es erst, wenn die Temperaturen über die 40 Grad gingen. Damit ist jetzt nicht zu rechnen, auch in Hanoi Winter und die Leute frieren erbärmlich, wenn die Temperaturen nachts bei 10 Grad liegen, denn es gibt keine Heizungen. Tagsüber ist es dann bei 16 bis 18 Grad gar nicht so unangenehm und recht gut zum Radeln.

Am Schalter in Berlin gibt es keine Probleme, mein Rad hatte ich angemeldet und Air Berlin hat 25 Euro kassiert und der Karton geht ohne Probleme mit. Die Lufthansa ist da eher frech, die Zocken 70 Euro fürs Rad ab, bei einem Innlandsflug, obwohl das Rad angemeldet ist, bei Air China allerdings. Weil der Flug aber für China Airlines von der Lufthansa abgewickelt wird (er hatte sogar eine CA Flugnummer) muss der doofe Passagier draufzahlen, Beschwerde wird abgewimmelt, man hätte aus der vierstelligen Nummer erkenn müssen, dass der CA Flug von einer anderen Airline abgewickelt wird und dann deren Gepäckbestimmungen gelten. Und so gewinnt wieder einmal die Airline, weil man eben nicht wegen 70 Euro klagt.

In München steige ich dann auf Quatar Airlines um, hier gab es ein Trekking Ticket mit 33 Kilo Freigepäck, auch hier läuft alles fluffig, lediglich das Handgepäck wird argwöhnisch beäugt und gewogen. Sogar einen Platz am Notausgang bekomme ich, doch wie immer kann ich im Flieger nicht schlafen, dabei bin ich mehr als müde. Habe ich doch die letzte Nacht kein Auge zu gemacht und durchgearbeitet, um alles zu schaffen, was ich mir an Arbeiten noch auferlegt hatte und natürlich sind immer noch einige Dinge übrig geblieben.

In Doha wechsele ich den Flieger, das Prozedere an dem riesigen Flughafen ist nervig, es geht ewig mit dem Bus zum Terminal und wieder zum Flieger, zusammen mit hunderttausend Leuten mitten in der Nacht und ich habe nicht einmal nachgeschaut in welchem Land Doha überhaupt liegt. Im nächsten Flieger sitze ich nicht ganz so günstig, aber es drückt mir endlich die Augen zu und ich verpasse sogar das Essen.

19. Tag: 31.12. 2053 !!!

31. Dezember 2010

 

Elefantencamp und Zeltlager

Noch eine Bootsfahrt auf dem Kok-Fluss, Elefantencamp und dann noch gemütliche 20 km auf dem rad nach Thaton, angenehme 28 bis 30 Grad und Sonne

Man sollte jeden Tag etwas lernen und wenn es nur ein Kleinigkeit ist. Heute habe ich gelernt, dass man das Alter eines Elefanten, anhand seiner Exkremente (Scheiße!) unterscheiden kann. Junge Elefanten verfügen über ein intaktes Verdaungssystem und scheiden deshalb feinpürierte dicke Häufchen aus, während bei älteren Elefanten anhand einer Stukturanalyse sich noch nachvollziehen lässt, was der Elefant heute (oder gestern) zu futtern bekommen hat. Interessant nicht?

Wieder ein Bootsfahrt heute, ich werde noch seekrank auf dieser Radtour, aber die alternative Straße ist wirklich kein Vergnügen, schmal, verkehrsreich und heftige, lange Anstiege, das habe ich mir letztes Jahr angesehen.

Dafür ist der Kok-Fluss dann doch eine Alternative. Das Langboot rauscht mit ordentlicher Geschwindigkeit durch die Stromschnellen, der Fluss ist manchmal recht schmal und reißend und die Landschaft toll. Eigentlich sieht man nur ein paar Hütten und ansonsten viel Grün, Berge fast aller Strukturen und ab und zu ein weiteres Boot mit In- oder ausländischen Touristen.

Auf halbem Wege liegt ein touristisches Karen- Dorf und ein Elefantencamp. Bis auf Gisela und mich wollen alle einen Ritt machen. Dafür lernen wir dann eben das Alter der Elefanten die heute schon hier ihre Runden gedreht haben anhand der großflächig verteilten Exkremente zu schätzen und entdecken nebenan noch einen kleinen Babyelefanten (dieser kackt durchfallähnlich, da er ja bisher nur Milch bekommt).

Gegen 14 Uhr erreichen wir ein kleines Dorf, dass hauptsächlich von Chinesen bewohnt wird, die Sprache ist etwas eigentümlich, aber durchaus verständlich. Sie sind während der Revolution hierher geflohen, zusammen mit Chian Kai Shek, aber der hat sich sein Flugticket nach „Taiwan“ ausstellen lassen, während die Leute, die hier gestrandet sind „Thailand“ als Zielort eingeschrieben haben. Vielleicht sogar die bessere Alternative, zumal hier in den bergen rundherum auch ein trinkbarer Woolong Tee angebaut werden soll.

Nur 20 km sind heute auf dem Rad zurück zu legen, wir stoppen noch einmal in einer Orangenplantage für ein paar Fotos und ein Glas frisch gepressten Saftes. Ich habe wieder einmal das kleine Schaf meines Sohnes ausgepackt und Peter bekommt heute einige schöne Bilder mit seinem Schäfchen.

Unsere heutige Übernachtung sind wieder Bungalows. in der Mitte gibt es eine große Wiese, die heute aber eher einem Zeltlager ähnelt. So ca. 150 Thais sind angereist und planen hier eine Silvesterparty. Das könnt wohl ganz lustig und fröhlich werden und mit genau solchen Gedanken melde ich mich für dieses Jahr ab, oder noch nicht ganz.

Das Jahr war eigentlich ein recht tolles, am Anfang stand eine neue Radtour, die „Teestraße“, die mir sehr gefallen hat, dann war es einfach nur verdammt kalt in Berlin und wegen der Aschwolke ging es dann nicht über Beijing, sondern direkt nach Hanoi. Dort hatte ich dann meine nette Klasse, die ich sechs Monate unterrichtet habe. Meine Schüler und die meisten Leute waren sehr angenehm, vor allem die drei Monate mit Peter hier waren eine tolle Erfahrung für mich und für ihn. Nur Nudelsuppen mag ich nicht mehr so gerne essen wie früher. Als Nebenprodukt ist der „Ho Chi Minh Pfad“ entstanden, den ich im Februar mit 5 Leuten fahre und verliebt habe ich mich auch noch unsterblich. Die anschließende Tour nach Burma war wie immer traumhaft und über die laufende Tour kann ich mich auch nicht beklagen. Während die einen Schnee schippen, pflege ich hier meinen dunklen Teint und die „Tefa“- Streifen auf meinen Füßen.

Bleibt nur noch der Ausblick auf 2554, richtig das Jaghr oben war kein Tippfehler, hier wird nach dem buddhistischen Kalender gerechnet und der zählt seit dem Hinübergleiten des Buddha ins Nirvana und das war ein bisschen vor unserem Kalender.

Wie schon erwähnt im Februar geht es wieder nach Vietnam auf den „Ho Chi Minh Pfad“ und danach ab 16. April startet unsere „Transeurasien“ Tour. Die Durchführung ist so gut wie gesichert, ein paar Teilnehmer mehr können nicht schaden, wird schließlich wirklich eine außergewöhnliche Tour. Danach will ich noch einmal nach Tibet in die zweite Auflage meiner „Berge, Tempel ,Tankhas“ Tour und dann mache ich bis zum Jahresende Pause und dann steht ja schon wieder die Olympiatour „Hongkong-London 2012 (2555)“ an.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und viel Spaß, Gesundheit, Erfolg, Geld und all den anderen Krempel, dem man zum glücklich sein zu brauchen glaubt. Also dann: Bis nächstes Jahr, Prosit! Euer Tomtomtofu

18. Tag: Donnerstag, der 30. Dezember 2010

30. Dezember 2010

Sabaidee kap“- Thailand, Thailand

104 km von Huay Xai nach Chiang Rai, über die Grenze nach Thailand, dann beachtliche 980 hm und kräftige Berglein bis nach Chiang Rai bei 30 grad und tropischer Sonne

Man sollte jeden Tag etwas lernen und wenn es nur ein Kleinigkeit ist. In Thailand gibt es Höflichkeitspartikel, die nach dem Geschlecht des Sprecher unterteilt werden, so heißt es „Sabaidee Kaaah“ für die Frauen und „Sabaidee Kap“ für die Männer. Bleibt die zentrale Frage, wie das bei den Ladyboys und Transsexuellen ist, sagen die nund „Kap“ oder Kaa“, und die Lösung des Rätsels ist, es gibt natürlich eine weitere Formel und die ist: „Sabaidee Haah“.

Am Morgen sind wir um 8 Uhr an der Grenze, nur unser Gepäck nicht, das kommt erst 20 Minuten später, da das Auto des Hotelbesitzers nicht angesprungen war. Die Formalitäten klappen ohne Probleme und wir verballern haargenau unsere letzten (laotischen) Kipp für die Überfahrt.

In Thailand wartet dann meine gute Freundin „O“, die ich schon seit 5 Jahren kenne ujnd die all unsere Touren hier in Thailand begleitet. Die Freude ist groß und wir haben beide Neuigkeiten. „O“ hat es endlich geschafft, sich zu verloben und ich habe ein Freundin.

Gleich hinter der grenze geht es dann kräftig in die Berge und das alles auf der „falschen“ Straßenseite. In Thailand ist Linksverkehr und wir müssen uns erst einmal daran gewöhnen, immer auf der falschen Seite zu fahren, schon nach der ersten Pause schwenken wir automatisch wieder nach rechts und wundern uns über die verständnislosen Blicke der entgegen kommenden Autofahrer.

Dichter besiedelt ist es hier in Thailand und es gibt wesentlich mehr kleine orte und viele Felder. Neben reis und Mais wird auch Maniok angebaut und die Ernte ist gerade im Gange und überall auf freien Flächen wird Maniok zum Trocknen ausgelegt.

Den größten teil des tages haben wir eine sehr ruhige Straße, erst die letzten Kilometer auf Chiand Mai müssen wir auf die Huptverkehrsstraße. Der verkehr ist echt heftig und wir fahren in dichtem Block hintereinander, kommen aber trotzdem recht gut durch. Das Hotel ist leider etwas außerhalb und wir kommen erst in der Dämmerung an. Das Essen im Hotel ist nicht schlecht wir gehen einmal die Curry Liste von oben nach unten durch, Gelbes Curry Seafood, grünes Curry Beef, Rotes Curry Chicken, Panang Curry Schwein…….. und dazu große Portionen mit Cashewnuts. Ich liebe Thailand für sein geniales Essen. nach dem essen heißt es dann die Zimmer Moskito frei zu bekommen, keine leichte Aufgabe, aber in Kombination mit Elektrokiller und Chemokeule dann doch recht erfolgreich und so komme ich zu einer angenehm ruhigen Nacht.

17. Tag: Mittwoch, der 29. Dezember 2010

29. Dezember 2010

Auf dem Mekong II

Bootsfahrt von Pak Beng nach Hoay Xai

Noch ein weiterer Tag auf dem Mekong liegt vor uns und auch heute heißt es am Anfang erst einmal wieder ordentlich frieren. Abwechslung bringt eine kleine Panne, so dass am Motor eine Halterung geschweißt werden muss, gleich am Dieseltank.

Heute ist die Landschaft nicht ganz so spektakulär und ich widme mich wieder meinem Sudoku und meinen Bildern. Schon gegen 11 Uhr kommt die Sonne heraus und es wird wieder angenehm warm und um 12 Uhr gibt es ein weiteres leckeres mahl mit frischem Fisch.

Am Nachmittag erreichen wir dann die Grenzregion zu Thailand und der verkehr auf dem Fluss nimmt ordentlich zu. Es gibt größere schmale Boote mit bis zu 20 Leuten drauf und bis auf den letzten Zentimeter aufgefüllt mit Säcken mit Lebensmitteln. Ab und an rauscht ein winziges Speedboot vorbei, die 2 Tagesreise nach Luabng Prabang kann man damit in 7 Stunden machen. Dazwischen dann immer einmal wieder ein Touristenboot mit einer handvoll Leute. Wir kommen dann aus den bergen heraus in weites Tal, fast schon eine Ebene, hat man gestern und heute Morgen am Ufer nichts außer unendlichem Grün gesehen, ist die Region hier schon wieder dichter besiedelt und am Ufer sieht man Mais oder Zuckerrohr.

Endlich, und es ist schon wieder später Nachmittag erreichen wir Hoay Xai, eine kleine Stadt am Mekong. Unser Guesthouse ist einfach und sauber und der Chef hat in jüngeren Jahren in Paris studiert und fährt seit seiner Rente jedes Jahr für zwei Jahre durch die Welt. Mehr als 68 Länder habe er inzwischen bereist, da muss ich mich noch ein wenig ranhalten und probiere einmal selbst durchzurechen, aber es ist schwierig, ist die Tschechoslowakei nun als ein Land oder als zwei Länder zu rechnen und zählt die abtrünnige Provinz Tschetschenien jetzt auch als Land. Wie auch immer habe ich mich dann auf 35 beradelte Länder mit mir geeinigt.

Am Abend nehmen wir Abschied von Laos und seinen freundlichen Menschen. Es gibt ein nettes kleines Grillrestaurant. Man bekommt einen mit Kohle beheizten Tischgrill und hat ein fettes Buffet mit viel Seafood, Huhn und Schweinefleisch und auch viel Grünzeug. Der Spaß dauert fast drei Stunden, dazu fließt noch reichlich Bier Lao. Morgen früh geht es dann über die Grenze nach Thailand und ich freue mich schon auf die kräftig gewürzten Currys und noch besseren Som Tam, Papayasalat.