4. Tag: Dienstag, der 19. April 2011

19. April 2011

Gegen den Wind

110 Kilometer von Pila nach Bydgoszcz (Bromberg), 350 Höhenmeter am Notec entlang, straffer Gegenwind bei 17 Grad

Am morgen ist es mehr als empfindlich frisch, mehr als 5 oder 6 Grad sind es nicht, aber auf dem rad ist das kein Problem, wenn man vorbereitet ist. Hinter Pila gibt es gleich eine neue kleine Straße, die noch nicht ganz fertig ist, also auch noch nicht so straff befahren wird. Anfangs geht es durch Kiefernwälder, dann hügelt es ein wenig und wir haben schöne Ausblicke über die Ebene, durch die der Notec fließt. In den kleinen Dörfern sieht man kaum Leute auf der Straße. Hin und wieder zieht ein Traktor über die Felder und bereitet den Boden für das Frühjahr vor. Ab und zu gibt es einen kleinen See.

Bis Mittag nimmt der leichte Lufthauch, der uns von früh an entgegen wehte immer mehr zu. und es bleibt frisch im Wind und im Schatten. Zum Mittag suchen wir uns eine windgeschützte Stelle und haben ein kleines Obst und Gemüsepicknick. Besonders lecker ist die frische Rote Beete.

Am Nachmittag haben wir winzigste Straßen und noch kleiner Dörfer, alles sehr ruhig und beschaulich, aber auch recht anstrengend. So wird heute weniger gesprochen. Außerdem haben wir uns am Mittag von Karin vorübergehend verabschiedet, die mit dem Zug für vier Tage nach Deutschland fährt, um die Eiserne Hochzeit ihrer Eltern zu feiern. In Olstyn wird sie wieder zu uns stoßen.

Die letzten 25 Kilometer wird der Verkehr straffer und die Einfahrt nach Bromberg ist wenig erbaulich, dafür liegt das Hotel in der Nähe der Altstadt. Wir stellen wieder nur rasch das Gepäck ins Zimmer und ziehen uns warm an, dann drehen wir im Zentrum noch eine Runde. Die Stadt ist noch nicht komplett auf Tourismus zugeschnitten und totrenoviert und das macht den Charme aus. Am Ufer der Brda stehen alte Speicher und die Fassaden der alten Häuser leuchten in der Abendsonne.

Ziemlich stark macht sich dann der Hunger bemerkbar und wir gehen am Markt in ein nettes Lokal, Schnitzel mit Sauerkraut sind meine Wahl und eine Rote Beete Suppe mit einer Art Leberknödel im Blätterteig.

Nach dem Radler und dem essen macht sich der Tag gegen den Wind mehr als bemerkbar. Schweren Schrittes erreichen wir gegen halb neun wieder das Hotel und ich falle halb tot ins Bett, 110 km gegen den Wind sind nicht zu verachten.

Was haben wir heute wieder gelernt, ach ja, halbrunde Fenster im Dach heißen „Ochsenauge“.

3. Tag: Montag, der 18. April 2011

18. April 2011

Am Notec entlang

130 km von Gorzow nach Pila, bis 23 Grad bei Sonnenschein, manchmal Hügel mit 397 Höhenmetern, manchmal leichter Gegenwind auf kleinen Straßen und ein wenig Feldweg

Das schönste an unserem netten Hotel ist das Frühstück, ein fulminantes Buffet, trotzdem kommen wir fast wie geplant los. Die Sehenswürdsigkeiten, die es im Zentrum gibt, sind eher lasch, die „Weiße Kirche“ ist nix besonderes, weder alt noch schön und der alte Speicher am anderen Ufer der Warthe ist hinter Bäumen versteckt und eingerüstet. Dafür lernen wir wiederum etwas, was immer schon wissen wolten, nämlich, dass der berühmteste polnische Speedwayfahrer Eduardovi Jankarzowi 12 Medallien bei Weltmeisterschaften gewann und zweimal polnischer Meister war und natürlich aus Gorzow stammt. Es sieht so aus, alls ob unsere Reise noch ein richtiger Bildungstrip wird.

Vom Tage gibt es nicht viel zu erzählen, es geht immer in den Niederungen des Notec Flusses mehr oder weniger am Fluss entlang. Wir haben Glück und finden eine winzige Straße, die wir nur mit wenigen Autos teilen. Neugierig werden wir von zahlreichen Störchen beäugt, die ihr in ihren Nestern sitzen und uns von oben herab beobachten.

Auch heute fahren wir wieder eine Abkürzung auf Feldwegen und verfransen uns ausnahmsweise nicht. Vielleicht 10 Kilomerter geht es durch wirklich winzige Dörfer und einem am Straßenrand stehenden Polen fällt vor Schreck sein Fahrrad aus der Hand, als wir vorüberfahren.

Auch haben wir heute erstmals mit ein wenig Gegenwind zu tun, aber nicht den ganzen Tag, sonder vielleicht insgesamt 30 Kilmeter, immer wenn die Straße nach Norden eindreht. Schon wieder kommen wir ohne Mittag aus, aber wir gönnen uns in einem winzigen Städtchen eine Tasse Kaffee.

Die letzten 20 Kilometer nach Gorzow wird der Verkehr heftiger und es kommen noch ein paar Hügel hinzu. So erreichen wir nach 130 Kilometern recht müde Pila, das Hotel Gomada ist das höchste Gebäude in der Stadt und stammt noch aus sozialistischen zeiten. Zwar wurde der Kasten renoviert, aber die Zimmer haben nicht mehr Charme als eine Jugendherberge.

Besser ist das Lokal, in dem wir einkehren. Wir probieren Piroggi, also gefüllte Teigtaschen und deftige Gerichte mit Fleisch und Krautsalaten, alles schön sättigend und recht schmackhaft. Der Clou am Restaurant waren die „Teller“, nämlich Platten aus Salzteig, sehr fest gebacken und zwar theoretisch essbar. Derr Kellner bestätigt uns auf Anfrage, dass die Dinger im Müll landen, weil nicht einmal die Schweine das harte Zeug wollen. Wir schlagen ein Lackierung vor, dann wären sie spülmaschinenfest.

2. Tag: Sonntag, der 17. 04.2011

17. April 2011

In den Sümpfen von Barnowko

103 km von Bad Freienwalde nach Gorzow, 340 Höhenmeter auf ruhiger Straße und Waldwegen bei angenehmen 18 bis 20 Grad, bewölkt, dann sonnig

Frühstück gibt es leider erst um 8 Uhr uns so kommen wir um 9 Uhr los. Zuvor gab es dann den „letzten“ Abschied, unser Begleitteam wünscht uns noch einmal alles Gute und dann führen die Wege in die entgegen gesetzte Richtung. Für uns beginnt der tag idyllisch in der Oderniederung. Weite Wiesen mit beginnendem Grün und kleine Hügel bis zur Oder. Auch hier lerne ich wieder etwas, was ich noch nie wissen wollte. Den Ort Hohensaaten-Ost kennen alle Ossis, vor 20 Jahren gab es nämlich nach den morgendlichen 7 Uhr Nachrichten im Radio immer noch die Wasserstandsmeldungen und für die Oder wurde immer der Pegel von Hohensaaten-Ost durchgegeben, aber kaum einer wusste eigentlich wo dieses Nest liegt. Wir wissen es nun, 10 km nordöstlich von Bad Freienwalde, natürlich direkt an der Oder!

Und auf der anderen Seite liegt schon Polen, verbunden mit einer Brücke, über die sich die Berliner Wochenendausflügler stauen. Wir fahren schnell vorbei und biegen auf einer winzigen Straße nach Süden ab, wunderschöne 15 km immer am Fluss entlang. Einige Wiesen und Niederungen sind überflutet und daraus ragen knorrige Bäume. Reiher und Enten drehen ihre Runden im Wasser und in der Luft. Während die Berliner im Einkaufszentrum an der Grenze billig shoppen und tanken, treffen sich die Polen beim Angeln. An manchen Stellen wird richtiggehend Jagd auf die Fische gemacht. Aller drei Meter stehen hungrige Angler. Auf unserer kleinen Straße gibt es so gut wie keinen verkehr, dafür wächst am Wegesrand im Wald überall Schnittlauch, die passende Ergänzung für unser Brötchen zum zweiten Frühstück. Gegen 10 Uhr enden die Gottesdienste in den Kirchen und die Leute strömen zu Fuß oder per Auto wieder nach Hause. Schöne Kirchen gibt es überall und noch mehr Kreuze mit einem kleinen Jesus dran. Die meisten sind festlich geschmückt- nächste Woche ist ja Ostern.

Gegen 13 Uhr versuchen wir uns an einer Abkürzung, 5 km durch den Wald für 13 km Straße. Es geht auch gut los mit schönen sandigen Abschnitten, dann nehmen wir wie empfohlen die Abzweigung nach rechts, aber wohl doch eine zu früh. Wir kommen zu weit nach Süden und wollen auf einem winzigen Weg queren, doch das funktioniert nicht und wir kommen tiefe in den Wald und stehen dann vorm Sumpf. An drei Stellen versuchen wir durchzukommen und kämpfen uns durchs Gehölz, ohne Erfolg, vor uns wieder Sumpf oder Wasser oder eine kaputte Brücke. Auf der anderen Seite nur 300 Meter hin ist die Straße und die Autos können wir schon hören! Nach einer knappen Stunde haben wir es dann doch geschafft und wir sind wieder auf Asphalt. Der Ausflug ins polnische unterholz war trotzdem schön, viel Wald und natur, keine Autos und unberührte Natur, auch ein scheues Reh bekommen wir zu sehen.

Bis 17 Uhr haben wir es dann auf nicht mehr ganz so ruhiger Straße nach Gorzow geschafft, wieder ein abwechslungsreicher Tag.

Im Einkaufszentrum, das hier auch am Sonntag geöffnet hat, können wir Geld tauschen; für einen Euro bekommen wir 3,85 Zloty und einen Teil davon setzten wir gleich in eine kräftige Abendmahlzeit um. Am Abend arbeite ich mich an meinem Blog, muss aber hektisch schreiben, denn mein Stecker passt nicht in die Dose und so habe ich nur eine Akkulaufzeit, um Bilder und Texte fertig zu bekommen. Am späten Abend kommt dann noch eine alte bekannte zu uns, Monica aus Warschau, die ich auf der Arthen-Beijing Tour kennen gelernt habe. Sie will uns bis zur litauischen Grenze begleiten.

1. Tag: Samstag der 16. April 2011

16. April 2011

Gelungener Auftakt

90 Kilometer von Berlin nach Bad Freienwalde bei angenehmstem Frühlingswetter bis 22 Grad und guter Stimmung, 300 Höhenmeter

Was für ein schreckliches Wetter, es regnet und der Wind treibt in kalten Böen graue Wolken am niedrigen Himmel entlang; so sah es noch in der letzten Woche in der Hauptstadt aus, doch heute ist alles gut.

Die Vögel zwitschern laut in Berlin, die Sonne strahlt und es ist glasklar- Kaiserwetter. Am Brandenburger Tor finden sich fast 30 Leute ein unsere Berlin- Beijing Radler, einige Radler die erst in Irkutsk dazukommen, einige die heute bis Bad Freienwalde mitfahren und Familien und Freunde. Alte Bekannte sind dabei, die schon ein oder mehrfach mit „China By Bike“ geradelt sind, die Mitveranstalter der Tour, Mugi für „Mongolei Reiser“ und Gerhard für „Weit-Blicke“, der diesmal den Mammutteil der Reise zu organisieren hat, von hier bis zum Baikalsee.

Ein paar kleine Tränen fließen, doch die Freude überwiegt und um 9 Uhr geht es los- Unter den Linden entlang und dann die Greifswalder und dann Weißensee und Falkenberg und schon liegt Berlin hinter uns und als wir in Ahrensfelde bei beginnendem Stau von der Hauptstraße nach Altlandsberg abbiegen die Brandenburger Weiten vor uns.

Es ist wunderschön im Frühling in Brandenburg, alles beginnt leuchtend zu grünen und zu blühen, Bäume in voller Pracht und zarte Sprosse links und rechts der Straße. Ein perfekter Tag, eine Radtour von 11.000 Kilometern zu beginnen.

Und am heutigen Tag ist alles dabei, was uns in den nächsten Wochen und Monaten erwarten wird. Aus berlin heraus der heftige Verkehr, die Einkaufsfahrer nach Polen, dann kleine Landstraßen und sogar Feldwege, denn ich habe eine nette Route nach Bad freienwalde zusammen gestellt. Hinter beiersdorf geht es in den Wald und, damit die Leute gleich auf den geschmack kommen, verfransen wir uns ein wenig und der Weg endet auf einer Wiese. Der Umweg ist nicht groß, vielleicht ein oder zwei Kilometer, aber es sorgt natürlich für Humor an einem „perfekt“ organisierten Tag. „Immer schön aufpassen, wohin ihr fahrt und am Baikalsee müsst ihr rechts abbiegen!“ hagelt es dann an gut gemeinten Navigationshilfen.

Durch den Wald ist es idyllisch, dann wieder ein paar Häuschen und auf der Weide staunen drei Pferde über die 13 bunten Radler auf dem Feldweg. Nach 6 Kilometern „offroad“ haben wir dann wieder Asphalt. Inzwischen ist es fast 14 Uhr und der Hunger zwickt, doch in Gersdorf an der Ecke, wo vor ein paar Wochen noch der Gasthof stand, sieht es aus wie nach einem Terroranschlag, ein Bagger schaufelt hier die reste der Restauration weg.

Also müssen wir noch ein paar Kilometer weiter nach Hohenfinow und dort haben wir dann mehr Glück mit unserer späten Mittagspause.

Gut gesättigt geht es wieter nach Niderfinow und wir besichtigen das Schiffshebewerk, neben dem technischen Meisterwerk aus den 30er Jahren soll ein neues Werk gebaut werden. Wir machen den Rundgang über die 80 Jahre alte Hebebühne und schwingen uns dann wieder auf die Räder für die letzten Kilometer. Und auch hier wird es noch einmal witzig, denn wir kommen wieder nicht weiter, der Felweg durch die Oderniederung soll total verschlammt sein, berichtet eine Niedefinower Spaziergängerin. Dafür erfahren wir etwas, was wir schon immer wissen wollte. Die Erfinder der „Naturschutzeule“, ein gewisses Ehepaar Erna und Kurt Kretschmann stammen aus Bad Freienwalde und sind dort Ehrenbürger, die Eule steht nun hier genau vor uns und wir kehren der Schlammstrecke den Rücken.

Verkehr gibt es fast keinen nach Bad Freienwalde, weil es eine Baustelle gibt, man kommt aber mit dem Rad dran vorbei, wird uns von den „Lokals“ gesagt; kommt man auch, aber es ist ein ordentlicher Kraftakt die Räder 200 Meter durch den Dschungel neben der Straße zu schieben und zu tragen. Doch dann haben wirs geschafft und lassen den Abend im „Löwen“ ausklingen, bei deftigem Essen und ein paar Bieren. Viel wird erzählt von alten Touren und erlebnissen und es wird diskutiert, was uns wo und wie zustoßen könnte, aber keine Angst, wir setzen alles daran, wohlbehalten in Beijing anzukommen in 156 Tagen und werden dann viel zu erzählen haben.

37. Tag: Samstag, der 5. März 2011

5. März 2011

Long way home……

Rückflughorror

Der 37. Tag ist heute und nun müssen wir wieder zurück. Der Berliner Wetterbericht zeigt grauenhaft niedrige Temperaturen, es scheint, wir müssen, nachdem wir uns an die 35 Grad im Schatten gewöhnt haben hoffnungslos erfrieren.

Also genießen wir den letzten Morgen noch einmal bei einem schönen Frühstück, dann geht die Abschiedsrunde los, Joe fliegt mit einer anderen Madschine und muss nach dem Frühstück los. Bei ihm klappt alles wunderbar und er kommt mit einigem Zittern ohne Zuzahlung fürs Übergepäck gut in seine Maschine.

Wir anderen schlendern noch ein wenig. Ich mache meinen Schneider ausfindig, dem ich gestern noch meine Hose zum Kürzen gegeben hatte. Als ich dann um 18 Uhr zur Abholung kam, war er weg, wegen des Regens. Doch heute am Morgen sitzt er wieder an der Stelle von gestern und liest gemütlich Zeitung und meine Hose: nicht fertig, hat ja gestern geregnet. Aber nach 5 Wochen auf dem Rad bin ich (noch) entspannt und wenigstens tut er so, als o ber sich schnell an die Arbeit macht.

Den Rest des Vormittages verbringen wir dann im Straßencafe, vom ersten Stock hat man eine wunderbare Aussicht und ich geschützt vor den Straßenghändlern. Auf der anderen Straßenseite pfeifen sich einige Backpacker schon vormnittags Bier in größeren Menegen rein, daneben sitzen die Sugardaddys mit ihren vollbrüstigen Saigoner Kurzzeitfreundinnen bei einer Flasche Whisky.

Der Straßenfeger hat heute nicht so viel zu tun, der Regenguss von gestern Abend hat ihm einen Teil der Arbeit abgenommen und die Straße scheint fast zu glänzen. Zwischendrin immer wieder kuriose Motorräder, total zugeladen mit Kisten und Kästen oder Stühlen.Einfach schön, noch ein paar Stunden hier zu sitzen und bei gutemn Kaffee einfach nur Schauen zu können. Zu Hause wartet die zu machende Steuererklärung und ein ganzer Schreibtisch voller Bürokratie auf mich, aber den Gedanken kann ich noch bis morgen vor mir herschieben.

Unseren taxibus haben wir uns viel zu früh bestellt und wir sind satte drei Stunden vor der Abfahrt auf dem Flughafen. Entgegen der Prophezeiungen vom Hotel hat die Fahrt zum Airport nur eine knappe halbe Stunde gedauert. Vielleicht auch gut so, denn als der Check-in öffnet kommt das böse erwachen, man kennt hier die Trekking-Tickets nicht, die uns 10 kg mehr Freigepäck sichern. natürlich gibt es eine große Debatte und natürlich hat keiner von uns die zweite Seite zum Ticket dabei. Für mindestens eine halbe Stunde halten wir den Verkehr auf, fürs reichliche Übergepäck sollen wir 1200 USD hinblättern. Nach viel Stress einigen wir uns noch einmal aufs Umpacken, wir können jetzt jeder noch ein Gepäckstück frei einchecken, so haben wir es jedenfalls verstanden. nachdem wir fertig sind, erinnert sich aber niemand mehr an die Abmachung und wir müssen noch einmal Umschichten, die Hangepäcksgrenze von 10 kg optimal ausnutzend wären wir jetzt „nur“ noch bei einem Übergepäckpreis von 600 USD. Endlich haben wir dann unser Gepäck noch eingecheckt, aber am Counter vergisst man wohl nach den langen Debatten eine Rechnung zu schreiben und diese auch abzukassieren. Und natürlich fragen wir nicht noch einmal nach, sondern verabschieden uns schnell und verschwinden schnellstmöglich in Richtung Sicherheitscheck. keiner läuft uns nach und hält uns auf, wir haben also genug Stress gemacht und in der Verwirrung ist dann der zahlvorgang auf der Strecke geblieben. Gut für uns, denn alles andere hätte wieder einen monaztelangen schriftwechsel mit der Quatar-Airlines bedeutet, um das Geld wieder zurück zu bekommen.

Bis zum Abflug ist nicht mehr viel Zeit, dank der Aktionen am Schalter ist die lange Wartezeit rech schnell verflogen. Der erste Flieger von Saigon nach Doha ist knallvoll, in Doha nerviges Gedränge, aber dann ist der Flieger nach Franfurt so gut wie leer. Wir haben jeder eine ganze Reihe zum breit machen und gemütlich schlafen und so kommen wir nich all zu zerknittert in Frankfurt an.

Frankfurt ist wirklich ein Scheißflughafen, wenn man hier mit einem Fahrradkarton unterwegs ist läuft man sich die Seele aus dem Hals um irgendwo einen Fahsstuhl zu finden. Die DB verkauft dann am Tag der Abfahrt keine Fahrradtickets mehr, aber wenigstens bekommen wir die Räder trotzdem mit, der Zugbegleiter hat Mitleid und kassiert vor Ort ab.

Das gefühlte Wetter in berlin ist glücklicherweise nich ganz so kalt, die Sonne scheint und das macht alles etwas erträglicher und all zu lange muss ich ja auch nicht hier bleiben, denn am 16. April startet ja schon wieder die nächste Tour, Transeurasien, von Berlin nach Beijing mit dem Rad, fünf Monate radeln durch unendliche Weiten und ich werde wieder viel zu schreiben haben!