39. Tag: Dienstag, der 24. Mai 2011

24. Mai 2011

Mit Highspeed ins Zentrum der Macht

135 Kilometer von Wolokolamsk nach Moskau, Rückenwind und supergute Autobahn, viel Verkehr in der Stadt und kleine Stadtrundfahrt inklusive des Roten Platzes, 550 hm und Sonne mit Wolken bei 23 Grad

Auf den Tag haben wir uns schon lange gefreut, das erste große Etappenziel liegt direkt von unserer Nase und der Wind treibt uns direkt hinein ins Herz der russischen Großmacht. Die Autobahn ist sechsspurig und in bestem Zustand und so haben wir bis an die Tore Moskaus fast einen Durchschnitt von 30 km/h. Mit jedem Ring dem wir uns der Stadt nähern wird der Verkehr dichter und dichter. Zum Glück ist der Seitenstreifen gut ausgebaut, so dass uns die dicken Laster und die schnellen PKW nichts anhaben können. Als wir den dritten Ring erreichen steht dann der Verkehr auf acht Spuren, wir kommen aber langsam zwischen den Autos durch und fahren etwas südlich und stoßen dann auf den Kutusow-Prospekt, auf dem wir dann in Richtung Zentrum fahren.

Seit dem dritten Ring waren die Umrisse der Stadt zu sehen und nun sind wir mittendrin. Erst geht es an Wohnsilos aus den 80er Jahren vorbei, aber die wurden alle gründlich saniert und erinnern nicht mehr so sehr an die Plattensilos aus sozialistischen Zeiten. Eigentlich dürfen wir auf den Hauptmagistralen gar nicht Rad fahren und wir konnten uns auch kaum vorstellen, dass die Autobahn, die wir heute gefahren sind, für Radfahrer freigegeben ist. Aber wir haben mehrere Polizeiposten passiert, die Polizisten haben gewunken und Fotos gemacht, also kein Problem. Aber es scheint in Moskau auch so gut wie keine Radfahrer zu geben, so dass man das Rad fahren auf bestimmten Straßen gar nicht verbieten braucht.

Langsam nähern wir uns dem Zentrum, bestaunen Teile der Skyline und fahren immer wieder durch große grüne Parks. Der Verkehr ist sehr dicht, aber ich habe für die Gruppe eine Taktik entwickelt, wir fahren eng zusammen im Block, zu zweit nebeneinander und zu dritt hintereinander. das wird von den Autofahrern sehr gut akzeptiert und ist nicht so gefährlich wie in einer langen reihe hintereinander. Am Ende des Kutusowprospektes begrüßen uns bauten aus der Stalinzeit, es sieht ein wenig aus, wie die Bauten in der ehemaligen Stalinallee in Berlin, nur eben gewaltiger. Wir sind nur am Staunen, denn die Stadt macht einen sehr sauberen, modernen und aufgeräumten Eindruck, nichts ist mehr übrig geblieben von spätsozialistischer Schmuddeligkeit und überall leuchten golden Zwiebeltürme der Kirchen.

Wir biegen wieder nach rechts ab und kommen dann an den Moskwa-Fluss und dann fahren wir an den mauern des Moskauer Kreml entlang und biegen links auf den roten Platz. Unsere Einfahrt ist natürlich nicht so spektakulär wie die Landung von Mathias Rust 1991 mit seinem Sportflugzeug, aber wir sind mächtig stolz und machen Fotos vor der Basiliuskathedrale, der vielleicht schönsten Kirche im Lande. Wegen einer messeähnlichen Veranstaltung dürfen wir aber mit den Rädern nicht weiter auf den Platz. Ein Posten wollte uns erst durch die Schleuse lassen, aber eine gewaltige Matrone in Uniform lässt dann nicht mehr mit sich reden. Wir schlendern ein wenig zu Fuß über den Platz, der in diesen tagen leider mit Zelten und Bühnen etwas verbaut ist, werfen einen Blick auf das Leninmausoleum, den Spasskiturm, den Kreml und das GUM Kaufhaus.

Dann machen wir uns auf den weg in den Hotel. Inzwischen ist richtig guter Berufsverkehr, aber auch jetzt kommen wir mit unserem Blocksystem wieder gut durch. Das Hotel liegt vielleicht 5 Kilometer vom Roten Platz entfernt und wir finden es auch auf Anhieb. Wadim, unseren Fahrer hatten wir schon am Stadtrand vorausgeschickt hat es auch gut durch den verkehr geschafft. Nun heißt es das Gepäck ausladen und Abschied nehmen von unserem russischen Freund. Gerhard stimmt noch ein Lied an und Wadim steigt mit Tränen in den Augen in den Wagen und fährt nach Pskow zurück. Wenn ich 2014 wieder auf unserer Tour bin, hoffe ich natürlich ihn wieder zu treffen.

Am Abend schlendern wir noch ein wenig ums Viertel und landen in einem italienischen Laden, die Priese sind fürstlich und ohne Probleme mit Deutschland zu vergleichen. Was sofort auffällt sind die schicken Moskauerinnen, überall wird viel Bein mit hochhackigen Schuhen gezeigt und offenherzig vorgeführt, was man hat.

Am Abend heißt es dann nach fünf tagen Abstinenz wieder einmal Mails beantworten und das Blogn auffrischen. Leider nimmt man unverschämte Preise für den Internetzugang im Zimmer, also nutze ich das netz im Restaurant. Dort stehen zwar preiswerte Biere auf der Karte, aber die gibt es nicht und so muss ich doch 6 Euro für ein großes Bier hinblättern. Aber das ist immer noch preiswerter als das netz im Zimmer. Leider ist die Musik unheimlich laut und ich komme nur langsam voran und falle dann gegen 1 Uhr müde ins Bett.

38. Tag: Montag, der 23. Mai 2011

23. Mai 2011

Wodka und Bannaja

135 Kilometer von Rschew nach Wolokolamsk, herrlicher Sonnenschein bei 25 Grad, hügelig mit 600 hm auf teilweise sehr bescheidenem Asphalt und Fernverkehr

Heute Morgen kommen wir gleich auf die Fernverkehrsstraße und nun geht es in gerader Linie auf Moskau zu. Und diese gerade Linie ist wirklich sehr gerade, schnurstracks führt der Weg nach Osten, ohne Biegung und ohne Kurve, nur mit ein paar langen flachen Hügeln. Geradeaus vor uns liegt Moskau, 200 Kilometer entfernt und morgen werden wir dort einrollen.

Das Rollen ist heute kein Vergnügen, der verkehr ist zwar nicht zu straff, dafür aber der Asphalt wieder eine Buckelpiste mit vielen Löchern und aller fünf Meter einer Rinne und so geht die fahrt mächtig auf die Knochen. Unseren Koga Rädern scheinen die Löcher nichts anhaben zu können, wir sind jetzt 3000 Kilometer unterwegs und hatten noch keinen einzigen Defekt, keine gebrochene Speiche und keinen Plattfuß. Lediglich nach einem Regentag in Litauen und etwas staubiger Strecke musste ich die Bremsen bei allen nachjustieren.

Am Nachmittag wird die Straße besser und auf Wolokolamsk zu dann sogar richtig gut. Wir übernachten nicht im Ort, sondern etwa 20 Kilometer außerhalb in einer Hütte am See. Deshalb kaufen wir noch groß für Abendessen und Frühstück ein und dann geht es noch einmal recht hügelig durch kleine Dörfer nach Süden.

An einem kleinen See dann unsere Holzhütte, zwei Etagen und unten ein heller raum mit großem Tisch. Die russische Bannaja, die Sauna, ist schon angeheizt und direkt davor kann man in den See springen. Das tun wir dann auch ausgiebig.

Mit Jacky und Miriam verschwinde ich dann in der Küche und wir zaubern einen dicken Salat und Nudeln mit einer deftigen Soße, dazu dann eine große Flasche Wodka.

Für mich gibt es kein Bett, aber ich rolle meinen Schlafsack auf dem Billardtisch aus, wo es sich mit dem leichten Wodkarausch dann auch gut schlafen lässt, während draußen ein Gewitterguss niedergeht.

37. Tag: Sonntag, der 22. Mai 2011

22. Mai 2011

Olga an der Wolga

147 Kilometer Kilometer von Ostaschkow nach Rschew, hügelige 400 hm auf recht guter Straße, fast schon Sommerwetter bei 26 Grad

Wir verlassen unser schönes Domzil am Seliger See, den Sonnenaufgang hat natürlich niemand so richtig mitbekommen, denn der war ja schon irgendwann gegen 3.30 Uhr in der Nacht.

Gleich am Ortsausgang lobe ich mir meine Gruppe, der Wegweiser zeigt knappe 150 Kilometer bis zum Ziel. Mein Gott, bei der 2008er Gruppe von Athen nach Beijing hätte ich jetzt einen Streik gehabt, heute kommt der Kommentar auf platt: „Jo, da mach’mer halt nich so viel Pause, ne!“ Pragmatismus pur.

Das Wetter ist auch perfekt für einen langen Ritt, kein Wölkchen trübt den Himmel und ab 10 Uhr ist es sehr angenehm warm. Auch die russischen Straßen spielen uns heute nicht übel mit, es gibt zwar ein paar Schlaglochkilometer, aber der größte teil der Strecke ist richtiggehend gut zu befahren.

Vom Seliger See sehen wir nicht mehr viel, es geht hügelig immer durch Birkenwälder und auch nur eine einzige richtige Ortschaft durchfahren wir, danach wieder schöne Hügel, Birken und ab und an ein Flüsschen. Dass die Wolga auch nur ein paar hundert Meter entfernt ist, zeigt uns auch nur die Karte. Am Morgen schwarten wir erst einmal 50 km ohne Pause, dann machen wir ein kleines Picknick und ziehen wieder 65 Kilometer fast am Stück durch. Dann gibt es natürlich weit und breit keinen Ort und so verzichten wir auf die Nachmittagspause und fahren weiter. gegen 16.30 Uhr sind wir in Rschew und haben einen Schnitt von 20,5 km/h auf dem Tacho stehen und wir sind nicht gehetzt und Rückenwind hatten wir auch nicht, aber auch kein Lüftchen von vorn.

Das Hotel ist ein sowjetischer Bau, quadratisch und hässlich, so wie die Empfangsdame. Sie will von allen Hotels die Registraturscheine. „Haben wir nicht, das interessiert in anderen Städten niemand mehr.“ Fast hätte ich angefügt, dass die Sowjetunion vor 20 Jahren aufgehört hat zu existieren. Sie entlässt uns dann nach umständlicher Zimmerverteilung, das Wasser ist nur kalt, eine warme Dusche gebe es in der ersten Etage, aber nur bis 20 Uhr.

Die Zimmer sind ok und sauber mit dem spröden Charme der späten 80er Jahre, aber den versprüht das gesamte Städtchen. Überall gibt es Plattenbauten mit viel Gerümpel dazwischen. Anstatt des üblichen Lenins erinnert eine große Skulptur an die Befreiung von Hitlerdeutschland.

Im kleinen Freiluftlokal neben dem Hotel bekommen wir ein paar nette Salate, Hühnerfilet oder Pelmeni. dazu ein paar Biere in der Abendsonne und einen Blick auf die Wolga, die hier noch ein kleineres Flüsschen ist. Wir werden ihr noch ein paar Wochen folgen und zusehen, wie der Fluss zum Strom erwächst.

Am Nachbartisch sitzt Olga und kann den Blick gar nicht von mir lassen. Ich spiele ein wenig mit, blicke zurück und proste ihr zu. Dann müssen wir ein Foto mit ihr machen und damit ist dann für heute genug geflirtet für den heutigen Tag.

36. Tag: Samstag, der 21. Mai 2011

21. Mai 2011

Räucherfisch und Ferienstimmung

115 Kilometer von Demjansk nach Ostaschkow, 600 hügelige Höhenmeter im Waldai, schlechte Straße und 30 Kilometer Piste; Relaxen am Seliger See bei bis zu 25 Grad und Sonne

Leider gibt es nicht um 7 Uhr Frühstück, sondern erst um 8 Uhr und ich bin ziemlich sauer auf die Dame vom Hotel, die nicht wusste, dass die Stolowaja, also das kleine Restaurant unten erst um 8 Uhr öffnet. nach der katastrophalen Disconacht hätten wir so eine gute Stunde länger schlafen können.

Recht müde humpeln wir über die holprige Piste und es gibt nur ein paar mickrige Dörfer in denen sich Fuchs, Hase, Igel und Nacktschnecken einen Guten Abend wünschen. Viele Häuser sind verfallen und zusammengebrochen und Leute sieht man kaum auf der Straße. Wir kommen langsam in die Waldai Höhen. Es gibt ordentliche Hügel zwischen vielen Seen. Die landschaft ist wie immer beeindruckend, aber wir müssen uns eher auf die Straße konzentrieren um nicht in die Schlaglöcher zu fallen. nach 30 Kilometern hört der Asphalt ganz auf und wir fahren gute weitere 30 Kilometer nur auf zum Teil sandiger Piste. Wenigstens sind die Temperaturen sehr angenehm und wir sind irgendwie am regenschauer vorbeigefahren, denn der Sand unter unseren Rädern ist noch feucht. Manchmal fährt es sich schwer, aber die wenigen Fahrzeuge stauben uns auch nicht zu.

Wir picknicken an einem See und beobachten die Angler. Auch Wadim unser Fahrer ist fasziniert vom Angeln und packt an jedem gewässer schnell seine Angel aus. Bis zum Seliger See hat er dann auch fünf winzige Fischlein gefangen.

Der seliger See ist recht beliebtes Ziel für die Moskauer, so beggenen wir mehr und mehr großen Autos mit 190er kennzeichen, die Zahl für das Moskauer Gebiet. Eine Sehenswürdigkeit hier ist eine grotthäßliche Betonpyramiede, in dieser wird Wasser verkauft, welches in 2 Liter Behältern einen Monat gelagert wird. Wegen der Bündelung der kosmischen Strahlen erhöht sich so die Wasserqualität und der Preis beträchtlich. An jeder ecke wird geräucherter Fisch verkauft, wir hatten ja schon am Vortage probiert, sehr lecker, aber mit dem Aal ist kein Schnäppchen zu machen, ein mittlerer geräucherter Aal kostet 1000 Rubel, also 25 Euro.

Recht müde holpern wir in die Stadt und ich mache wieder einmal den Fehler und will mich nur 5 Minuten auf Ohr legen und wache nach einer Stunde gerade so rechtzeitig zum Abendbrot wieder auf. Danach sind alle recht müde und nutzen die herrliche Terrasse am Wasser zum Entspannen in der Abendsonne, die hier sehr, sehr lange tief am Horizont steht. Im gegenlicht auf einer Halbinsel die Zwiebeltürme einer Klosterkirche.

Ich mache noch einen Bummel durch die Stadt. Es gab hier wirklich sehr viele schöne Holzhäuser, aber viel ist verfallen und gammelt vor sich hin. Früher war hier mal richtig touristischer Rummel, es gibt noch eine Promenade am Wasser, an der sich heute die Alkoholiker, Angler und Pärchen treffen. Im Dorf finde ich noch zwei herrliche Kathedralen, die aber auch wegen Renovierung oder besser Baufälligkeit gesperrt sind.

Zurück im Zimmer gegen 22 Uhr ist die Sonne immer noch nicht weg, aber ich bin dann auch sehr müde und richte noch ein Massaker unter den im Zimmer lauernden 10 oder 12 Moskitos an, mit recht gutem Erfolg, ich kann ruhig schlafen. Da ich mir heute mit Wadim das Zimmer teile habe ich vorsorglich meine Ohren mit Ohropax verstopft, bevor er beginnt die Zimmereinrichtung zu zersägen, sogar Karin im Nachbarzimmer hat es mitbekommen.

35. Tag: Freitag, der 20. Mai 2011

20. Mai 2011

Weiße Nächte und heiße Rhytmen

99 Kilometer von Staraja Russa nach Demjansk, ruhige Straße mit 30 km richtig gutem Asphalt, postsowjetisches Hotel und Disco unterm Bett, 150 hm bei angenhemen 18 Grad

Bevor wir heute die Stadt verlassen, sehen wir uns noch ein wenig um, auch in Staraja Russa gibt es einige schöne Kirchen und in den Straßen lange Reihen mit schönen Holzhäusern. Auch ein Dostojewski-Haus gibt es, hier hat der wichtigste russische Schriftsteller mit seiner Familie mehrfach seine Urlaube verbracht und Teile seiner Romane geschrieben. Am Rande des Zentrums befindet sich ein recht großer Sanatoriumsbereich mit mineralhaltigen Quellen.

Wir haben heute einen wunderbaren Radeltag, es ist mit bis zu 18 Grad recht angenehm warm und die Straße ist wenig befahren, allerdings auch recht mies mit vielen Löchern und holprigen Flicken. Es geht am Anfang erst einmal wirklich 40 Kilometer geradeaus durch den Wald, manchmal kann man die Straße über 2 bis 3 Kilometer einsehen.

In einem kleinen Dorf rasten wir vor einem kleinen Laden und dann geht es auf die zweite Hälfte. Hier wird plötzlich für 35 Kilometer der Asphalt super gut und es rollt sich wunderbar über leichte Hügel. Ab und zu kommt jetzt auch ein kleines Dorf mit ausschließlich Holzhäusern. Schon um halb vier sind wir in Demjansk einer postsowjetischen Kleinstadt. Es gibt ein mageres „Hotel“, das heißt in der zweiten Etage des zweistöckigen Baus gibt es genau vier Zimmer. Die Frauen bekommen die „Luxus-Suite“ und damit das einzige Badezimmer, für alle anderen gibt es eine Toilette auf dem Flur. Die Dusche wird nur gegen weitere Gebühr geöffnet. Allerdings ist es recht sauber im Hotel, wenn auch mehr als einfach.

Wie sich später zeigt machen wir am Nachmittag genau das Richtige, nämlich ein Schläfchen, im Ort ist eigentlich Nichts zu sehen oder zu tun. Neben Holzhäusern ein paar Betonzweckbauten und Wohnblocks, alles recht vermöhlt. Im „Zentrum“, also gegenüber einem grauen Platz mit Lenin-Statue nebeneinander drei mehr als gut sortierte Schnapsläden. Unten in der „Stolowaja“, also einem Imbiss-Restaurant sieht es nicht zu lecker aus und besorgen wir uns Wurst und Käse aus dem Laden, dazu haben wir noch Räucherfisch, den wir gestern erstanden haben und ein paar Biere und nutzen die „Suite“, um dort zu essen.

Nach den Bieren bin ich angenehm müde, werde aber recht schnell wieder wach, denn unten in der „Stolowaja“ donnert laute Discomusik und das die ganze Nacht, ich setze mich also an den Computer und schreibe meine Texte weiter und bearbeite Bilder, aber auch um 2 Uhr ist noch nicht Schluß mit dem ohropaxbrechenden Rhytmen. Von Michael Jackson bis russischem Schlager und Techno wird alles gespielt. Runtergehen und mittanzen geht auch nicht, denn die Etagendame hat die Zwischentür vom Hotelbereich, sowie die Hintertür versperrt. Man könnte sie wecken und hinausgehen, aber es gäbe dann keine Chance mehr wieder hineinzukommen.

Nachts wird es hier erst um 23 Uhr dunkel, in Nowgorod war es noch extremer, da ging die Sonne nur ein wenig unter den Horizont und es war die für die nächsten Stunden ein rötlicher Schimmer zu sehen, bevor es gen 4 Uhr schon wieder hell wird. Wenn ich 2014 hoffentlich wieder hier herkomme, dann fahren wir vielleicht doch bis nach St. Peterburg, um dort die „Weißen Nächte“ genießen zu können. Heute, fast schon eingesperrt im Hotel, war es jedenfalls nicht so sehr der Genuss.