118. Tag: Donnerstag, der 11. August 2011
11. August 2011Zu Fuß und auf dem Pferderücken (Fauler Tag II)
Wanderung zum Schildkrötenfelsen und zum Meditationskloster, Ausritte in die Umgebung, Steppenwalzerwettbewerb
Nach dem Frühstück zieht der größte Teil der Gruppe zu Fuß los, die Umgebeung lädt regelrecht zum Wandern ein und wir klettern schnell die ersten Hügel hinauf und bewundern die bizarren Felsgestalten rundherum. Eine Formation fällt uns besonders auf, ein birnenförmiger Kopf, Doppelkinn und hämisches Grinsen: der GröKaZ Helmut Kohl hier in Granit und ein paar Millionen Jahre alt!
Auch die Botaniker kommen voll auf ihre Kosten: Enzian und Edelweiß, letzteres in rauhen Mengen. Wo man sich in den Alpen ganz gerne das genick für bricht, das steht hier auf jeder Wiese und die Kühe und Schafe machen eine Bogen drumherum und denken: Schmeckt nich das Zeugs! Edelweiß eher Edel….!
Hinter dem ersten Hügel wartet ein grandioser Ausblick auf die charakteristischste Formation im Tal, den Schildkrötenfelsen, der eben aussieht, wie eine gigantische Schildkröte. Rundherum spielt sich allerhand Tourismus ab, ehemalige Pionierferienlager warten auch heute noch auf jugendliche Gäste und weit und breit Jurtencamps. Ab und zu quält sich ein Jeep noch weiter nach oben und auch wir folgen dem Weg. Dort gibt es einen kleinen Tempel, eine ehemalige Ensiedelei, die sich zu einem Meditationstempel entwickelt hat. Wenn jedoch italienische, deutsche, koreanische und japanische Touristen hier einfallen ist Schluss mit meditativer Ruhe und es wird schwierig sich auf das große NICHTS zu konzentrieren.
Genau zum Mittagessen sind wir wieder zurück im Lager, danach geht es auf den Pferderücken, einige wählen den Einstundenausflug, Mirjam und Annabell verbringen den ganzen Nachmittag auf dem Pferderücken und galopieren die Hügel hinauf und wieder hinunter. Ein mongolische Begleiter ist immer dabei und passt auf, das die Tiere nicht durchgehen, aber die scheinen den Pferderückentourismus gewohnt zu sein und sind lieb und brav.
Am Abend gibt es ein traditionelles mongolisches Gericht, Lammfleisch mit dem heißen Stein gegart, viel leckeres Fleisch mit nur leichtem Hammelgeschmack und für die Vegetarier gemüsige Beilagen drumherum. Um noch etwas in Schwung zu kommen bringt uns Mugi noch ein Volkslied bei und auf mongolisch holpern wir dann durch den Text des „Zugvogels“. Anschließend wird Walzer getanzt, in der staubigen Steppe und den Rhytmus gibt die Gruppe. Trotz professionellster Ausführung von Armin und Barbara setzen sich als Gewinner Ulli und Lin durch, die mit Hingabe drehend und Staub aufwirbelnd wie ein Wirbelsturm über die mongolische Steppe fegen.