3. Tag: Montag, der 12. November 2012

16. November 2012

Durch die Hauptstadt

Rundtour durch Yangon, am Morgen mit der Fähre auf die andere Seite und mit Trikshaws durch die Vororte, dann auf den Fischmarkt und zum Großen Schlafenden Buddha, dann zum Sonnenuntergang in der Shwedagonpagode und zum burmesischen Abendessen in ein tolles Lokal, dazwischen noch mit Siggi zum Zahnarzt

Die Kritiker werden gleich wieder anmerken, dass Yangon nicht die Hauptstadt des Landes Myanmar ist, sondern dies 2005 nach Naypyidaw verlegt wurde, welches sich 320 Kilometer weiter nördlich befindet. Die Burmesen sehen jedoch Yangon immer noch als ihre Hauptstadt und ich bin gespannt, welche Stadt Präsident Obama besichtigen wird, wenn er in zwei Wochen hier aufschlägt. Die Burmesen sind aus dem Häuschen, dass Obama noch in der Wahlnacht angekündigt hat, nach Burma zu reisen.

Nach dem Frühstück schlendern wir zum Yangon Fluss. Dort befindet sich die Fähre, mit der man auf die andere Seite des Flusses kommt. Auf dem Platz vor dem Hafengebäude gibt es wieder jede Menge von Händlern an kleinen Ständen: Obst, Tee, Snacks und Betel. Um die Tickets für die 15minütige Überfahrt zu bekommen müssen alle Ausländer den Pass vorlegen und werden einzeln registriert, dann dürfen wir unseren Dollar entrichten und auf die Fähre.

Hier ist man nun mit allen Schichten und Ständen der Burmesen gut gemischt. Die Fähre ist riesig und mit vielleicht 300 Leuten etwa nur zur Hälfte gefüllt. Auch hier wieder zwischen Menschen, Mönchen, Kindern, Müttern, Nonnen, Indern, Radfahrern und Omas wieder Händler, die kleine Snacks und Getränke anbieten.

Unterwegs erfahren wir von anderen Reisenden, dass es in Mandalay ein schweres Erdbeben gegeben habe. Da das Internet im Hotel faktisch nicht funktioniert und auch die Fernsehsender burmesisch sind, haben wir davon nichts mitbekommen und es wird wahrscheinlich auch unsere Tour nicht beeinflussen, obwohl wir in etwas mehr als einen Woche auch Mandalay besuchen.

Auf der anderen Seite befindet sich die kleine Vorstadt Sela, wir verteilen uns auf 6 Trickshaws und lassen uns kutschieren. Erst geht es auf einen kleinen Markt und dann zu einer Klosterschule. Hier werden vor allem obdachlose Kinder unterrichtet. Der Unterricht findet in gut durchlüfteten Räumen statt und die Gruppenstärke der Klassen war auch nicht über 20 Schüler, also recht ordentliche Bedingungen.

Gegen Mittag bringen uns die Trickshaws wieder zur Fähre und auf der anderen Seite gibt es ein paar Lokale mit leckerem burmesischem Curry und Reis. Dann steigt die Gruppe mit Aung, unserem burmesischen Führer in den Bus und ich mit Siggi ins Taxi. Siggi ist schon mit Zahnschmerzen angekommen und die haben sich auch gestern nicht gelegt. Der Zahnarzt befindet sich im indischen Viertel, spricht lausig Englisch, aber ein wenig Chinesisch. Die Praxis liegt im Erdgeschoss und ist einfach und sauber ausgestattet, 70er Jahre Standard.

Da an Siggis Zahn nicht viel zu sehen ist, kommt der Zahnarzt ohne Bohrer aus und kann auch nicht viel machen. Siggi bekommt eine Spülung und soll damit spülen. Geht die Entzündung nicht weg, dann muss in drei tagen geröntgt werden. Ich denke, viel anders wäre der Zahnarztbesuch in Deutschland auch nicht abgelaufen. (Siggi hat Glück und zwei Tage später hat er keine Beschwerden mehr!)

Mit dem Taxi versuchen wir dann die Gruppe wieder zu finden und das gelingt uns schon auf dem Fischmarkt. Hier werden die Fischerboote entladen, die Fische auf Eis gelegt und an die Großhändler verteilt. Jetzt am Nachmittag ist nicht mehr so viel Betrieb, aber wir finden noch ein Boot, das gerade entladen wird. Auf der anderen Seite werden riesige Eisblöcke entladen und beladen und geschreddert, zum Auffüllen der Kisten mit den Fischen.

Neben den zahlreichen Stupa in der Stadt gibt es auch einige schöne Buddhas. Einer der schönsten ist ein großer Schlafender Buddha mit über 80 Metern Länge. Eigentlich stand der Buddha einmal im Freien, wurde aber durch ein Erdbeben zerstört und erst 1966 in einer Halle wieder errichtet und ist recht beeindruckend anzusehen.

Höhepunkt des Tages ist dann die Shwedagon Pagode, über die ich ja schon ausführlich berichtet hatte. Heute ist natürlich nicht ganz so viel Betrieb, als wir gegen 17 Uhr dort ankommen, aber mit dem Sinken der Sonne wird es langsam voller. Glänzend hebt sich der 96 Meter hohe vergoldete Stupa vom Abendhimmel ab. Mehr als 60 Tonnen Gold sind hier verarbeitet worden und ich hatte es einmal ausgerechnet, im Wert von 25 Milliarden Euro.

Im 16 Jahrhundert hatte man angefangen mit der Vergoldung wichtiger Stupa, die damalige Königin hatte ihr eigenes Körpergewicht in Gold eingebracht, gerade einmal 44kg. Schlank sein lohnt sich eben auch als Königin. Dazu kommen dann noch die Diamanten und Edelsteine in den Krone und den Schirmen oben am Stupa. Als ein frisches Lüftchen aufkommt, beginnen die Glöckchen an den Schirmen zu läuten und die Edelsteine funkeln in der abendlichen Beleuchtung. Meine Gruppe ist begeistert vom Nationalheiligtum der Burmesen und wir verbringen fast drei Stunden hier auf dem heiligen Marmor und genießen die grandiose Sicht und die vielen freundlichen, bunten abendlichen Pilger. Simone stiftet noch ein paar Kerzen für den Buddha und verbindet diese mit dem Wusch nach Plattfuß- und Durchfallfreiheit. Mögen unsere Wünsche erhöht werden.

Der Wind hat dicke Regenwolken zusammengetrieben, doch wir sind inzwischen im Restaurant angekommen. Aung und ich treffen eine reichliche Auswahl burmesischer Currys. Alles, ob Huhn, Gemüse oder Fisch ist sehr lecker. besonders gut kommt das Rindfleischcurry an. Burmesische Currys sind fast nie scharf, aber trotzdem schmackhaft, dazu gibt es meist eine säuerliche Gemüsesuppe und Reis und wir genehmigen uns dazu das kräftige Myanmar Bier, die Firma wird zwar inzwischen von Tiger gemanagt, aber das Lagerbier hat seinen eigenen Geschmack behalten. Die Flaschengröße von 0,640 Litern und die 5% Alkohol machen das Bier dazu noch extrem verbraucherfreundlich, eine Flasche und man hat bei den hohen Temperaturen die notwendige Bettschwere erreicht. Zum Interneten komme ich wieder nicht, denn es gibt zwar ein Netz im Hotel, aber bei der rasanten Geschwindigkeit von 11 kb/s kann ich nicht einmal eine Verbindung zu meinem Mailserver herstellen.

2. Tag: Sonntag, der 11. November 2012

16. November 2012

Erster Tag im Paradies

Ankunft meiner Gruppe in Yangon und erster Spaziergang durch die Altstadt, durch enge Straßen in ehemals kolonialen Vierteln über bunte Märkte, Einkauf einer burmesischen Grundausrüstung und Besichtigung der ersten Pagode

Es ist unglaublich, der Flieger landet pünktlich auf die Minute und es sind auch alle 9 Leute wie geplant angekommen. Die Formalitäten gehen recht schnell vonstatten und auch alles Gepäck, inklusive Georgs Fahrrad ist vollständig und unversehrt angekommen. Wenig später sitzen wir im Bus und rollen zum Hotel. Obgleich es erst 8 Uhr morgens ist, sind die Zimmer schon bereit und wir können unser Gepäck abwerfen, wenig später treffen wir uns zum ersten Tee und Kaffe in einem kleinen Lokal gleich um die Ecke und planen den Tag. Zuerst brauchen wir etwas Geld und sonntags haben die Banken zu, bleibt uns nur ein privater Geldtauscher im indischen Viertel.

Bis dorthin gibt es für meine Myanmar-Neulinge unheimlich viel zu sehen. Die Frauen mit ihrer gelben Sonneschutz und Schminkpaste im Gesicht, genannt Thanaka. Die vielen Straßenstände mit Tabak und Betel, die vielen Essstände, die bunten Kleider, die Männer die ebenfalls einen Rock tragen.

Die Altstadt stammt noch aus der Kolonialzeit und so findet man überall verwitterte schöne Häuser im britischen Stil. Am Wochenende ist überall großer Waschtag und so hängt auf den Balkonen die Wäsche zum Trocknen. Unten in den Häusern reiht sich ein Laden an den anderen oder eine kleine Manufaktur an die andere. Dazwischen gibt es immer wieder kleine Stände mit Tee und Gebäck, die zu einer Pause einladen. bei dem Klima hier ist das Pause machen wahrscheinlich auch wichtige als die Arbeit, inzwischen hat die etwas kühlere Saison begonnen, das heißt die Temperaturen betragen nur 30 Grad oder knapp darüber. Die Luftfeuchtigkeit ist natürlich auch recht hoch, so dass man immer gut am Schwitzen ist. Lediglich im Schatten unter einem Ventilator oder wenn gerade ein Lüftchen weht, ist es sehr angenehm.

Für meine Gruppe ist es heute erst einmal das Gefühl wie Alice im Wunderland und ich darf ihnen zeigen, wie tief der Kaninchenbau geht. Der indische Geldwechsler residiert in einer modrigen Villa im Kolonialstil im dritten Stock. Für große und saubere Banknoten gibt es einen besseren Kurs als für kleine und gefaltete Noten, der Unterschied kann bis zu 20% betragen. So dauert es eine Weile bis wir unser Dollars in Berge von Kyatt getauscht haben. Für einen Euro bekommt man ein bisschen mehr als einen Kyatt, der größte Geldschein hat 5000 Kyatt, aber unser Moneychanger hat nur Tausenderscheine. Wir verlassen also bei unseren gewechselten 500 USD jeder mit einem dicken Bündel Geld den Laden und können nun Anfangen unseren Reichtum wieder zu verteilen.

Um eine Stupa oder einen Tempel besichtigen zu können braucht man lange Kleidung, deshalb begeben wir uns zum nächsten großen Markt und erstehen für jeden von uns einen burmesischen Wickelrock. Der kann dann in den Rucksack oder in die Fahrradtasche und wir sind in jedem Tempel auf unserer Tour passend gekleidet. Loungy heißt das Kleidungsstück und der Preis dafür liegt je nach Modell zwischen 3000 und 5000 Kyatt. Der Markt und der Einkauf machen riesigen Spaß, es gibt einen langen schmalen Gang nur mit Stoffen und Loungys, dazwischen dann immer wieder eine Näherin, die innerhalb von zwei Minuten mal schnell einen Saum nähen kann, oder aus den Stoffbahnen schnell einen Loungy zaubert.

Danach sind wir bereit für die Sule Pagode mitten im historischen Zentrum. Wie alle Pagoden in der Stadt und im Land strahlt der goldene Stupa in der Sonne. Und es ist nicht nur Goldfarbe, die den Stupa zum leuchten bringt, sondern eine wirklich dicke Goldauflage. Wir entrichten unseren Eintritt und werfen uns in unsere neuen Kleidungsstücke. Die Burmesen nehmen es mit freundlichem Lächeln und anerkennender Miene zu Kenntnis, dass wir uns zu integrieren bemühen. Ich habe meinen Wickelrock in den letzten tagen schon zu schätzen gelernt, denn das Ding ist auch noch recht bequem zu tragen, denn es ist immer schön luftig an den Beinen.

Neu eingekleidet schlendern wir um die Pagode und genießen es, die Burmesen beim Beten zu beobachten, die nehmen ihre Religion mal mehr oder weniger ernst, auf jeden Fall ist es keine Sünde, dort im Schatten einer der Nebentempel ein kleines Nickerchen zu halten.

Damit beenden wir dann unser heutiges Programm, es bleibt noch ein wenig Zeit, um sich von dem langen Flug zu erholen, bis wir zum Abendessen um die Ecke ziehen. Hier gibt es leckeren Fisch und Hühnchen vom Grill und verschiedenste Nudelsuppen mit Gemüse, Fischbällchen oder Tofu, alles zusammen gibt das dann ein recht ordentliches Mahl. Zusammen mit ein paar Bieren sind wir dann gegen 21 Uhr reif fürs Bett. Eine halbe oder eine Stunde später werden hier in Yangon sowieso die Bürgersteige hochgeklappt, ein ausgeprägtes Nachtleben gibt es nicht, selbst die wenigen Bars schließen schon um 23 Uhr, aber diese heben wir uns noch für einen anderen Abend auf.

 

1. Tag: Samstag der 10. November 2012

16. November 2012

Auf dem Weg

Meine Reisegruppe sitzt im Flieger nach Yangon und ich habe schon ein paar Tage in Myanmar hinter mir

Meine Gruppe sitzt nun schon im Flieger, während ich die letzten tage schon in Yangon verbringen durfte. Zuerst war ich 10 Tage in einem Kloster zur Meditation, eine interessante Erfahrung. 10 Tage alles im Langsamgang, ohne Internet, Computer, Handy, Bücher, Frauen, Kaffee, Alkohol, Fernsehen. Dafür morgens um 4 Uhr aufstehen zur ersten Meditation. Sitzen oder bewusstes Gehen, letzteres lag mir mehr. Nach ein paar Tagen kommt man wirklich geistig fit und erfrischt aus der Meditation. Dass es nur zwei Mahlzeiten gibt, eine um 5.30 morgens und dann um 10.30 Uhr ebenfalls am späten Vormittag stört überhaupt nicht. Nach 10 Tagen sind die Sinne geschärft und man erlebt seine Umwelt viel bewusster, man kann sein Leben reduzieren, ohne die Reduktion als Verlust zu empfinden, eher im Gegenteil, man kann weniger mehr genießen.

Leider mache ich den Kardinalfehler in heißen Gebieten. Zurück im Hotel und der Zivilisation lege ich mich „kurz“ zum Ausruhen aufs Bett, während die Klimaanlage auf Hochtouren läuft. Als ich dann zwei Stunden später frierend wieder aufwache ist mir sofort klar, dass ich mich ordentlich erkältet habe und werde meinen Schnupfen bei der hohen Luftfeuchtigkeit noch eine Weile mit mir Herumschleppen müssen.

Den letzten freien Tag nutze ich noch einmal, um mir die Räder anzusehen, die ein lokaler Monteur auf Vordermann gebracht hat, meine Bilder zu sortieren und Kaffee zu trinken. Ich aktualisiere noch einmal mein Hilfsprojekt auf meinem Blog.

Vor ein paar Tagen habe ich ein burmesisches Mädchen getroffen. Die Kleine ist 7 Jahre alt, heißt Pandora und wiegt nur 15 kg, da sie eine schwere Erbkrankheit hat. Nur eine Knochenmarkttransplantation kann ihr helfen. Ich habe einen langen Eintrag für meinen Blog verfasst und mir die Familie angesehen.

http://www.tomtomtravel.com/category/help-for-pandora

Es gab schon einige Antworten und auch die ersten Spender haben sich gemeldet, deshalb bin ich optimistisch, der kleinen Pandora, so heißt das Mädchen, helfen zu können. Vielleicht habe ich ja auch am letzten Tag mit meiner Gruppe auch noch etwas Zeit, so dass wir mit Pandora in den Zoo von Yangon gehen können, aber bis dahin sind noch 4 Wochen Zeit. Vielleicht kann ich bis dahin noch ein paar mehr Spenden sammeln, die ich dann hier direkt noch im Lande lassen kann.

Der Flieger mit meiner Gruppe landet morgen früh um 6.20 Uhr morgens, deshalb heißt es zeitig raus aus den Federn und heute Abend einmal etwas zeitiger ins Bett und morgen früh beginnt das nächste Abenteuer.

Hilfe für Pandora (10. November 2012)

10. November 2012

Liebe Freunde und Leser! Schön, dass so ein breites Interesse daran besteht Pandora zu helfen! Es kamen einige Anfragen per Mail, wie die Hilfe praktisch ablaufen soll.

Ich werde jetzt mit meiner Reisegruppe noch einen Monat hier in Myanmar reisen. Am 8.12  bin ich wieder zurück in der Hauptstadt Yangon und werde mich wieder mit Pandora und ihrer Familie treffen und kann dann auch schon die ersten Spenden übergeben.

Nach meiner Rückkehr nach Berlin am 11.12. werde ich mich sofort um die Errichtung eines Spendenkontos bemühen. Bis dahin bitte die Spenden als Behelfslösung auf mein eigenes Konto. Damit habe ich die Möglichkeit direkt von hier auf das Konto zugreifen zu können und erste Spenden weiter geben zu können.

Vorübergehendes Spendenkonto:

Thomas Krech
Kto.-Nr.: 972 89 32
BLZ: 100 700 24
Deutsche Bank Berlin
„Hilfe für Pandora!“

Die Namen der Spender und die Summe werde ich auf meinem Blog nennen und auch die Übergabe des Geldes dokumentieren. Pandoras Familie wird regelmäßig berichten, so dass wir immer auf dem aktuellen Stand sind, wie es Pandora geht und was sie gerade macht.

Also lasst uns beginnen zu helfen!

Viele Grüße

Tomtomtofu

Hilfe für Pandora

9. November 2012

Pandora ist ein kleines siebenjähriges Mädchen aus Yangon, welches ich gestern besucht habe. Sie ist fröhlich und manchmal frech, wie alle Kinder in den Alter; aber sie ist schwerkrank: Sie hat β-Thalassämie, deshalb wiegt sie auch nur 13 kg. Hilfe ist aber möglich!

Seit heute habe ich eine neue Freundin. Sie heißt Pandora, ist sieben Jahre alt und wohnt in einem Vorort von Yangon. Hier wohnt sie in einem kleinen Haus mit ihrer Schwester Mary, die schon 10 Jahre alt ist, ihren Eltern und ihren Großeltern.
Pandora geht in die Schule und spricht sogar ein wenig Englisch, zumindest versteht sie alles, was ich sage. Sie ist ein fröhliches kleines Kind, sieht gerne fern, mag Cola und hat als Haustiere zwei Fische. Für einen Hund oder ein Katze ist leider kein Platz in dem kleinen Haus.

Moe, der Vater von Pandora ist Physiotherapeut und hat eine kleine Praxis in der Stadt. Er betreut vor allem behinderte Kinder. Die Praxis ist noch neu und reich werden kann man damit nicht, denn Behinderung ist in Myanmar noch kein öffentliches Thema. Man sieht kaum behinderte Menschen auf der Straße, einmal, weil es keine Infrastruktur gibt, zum anderen, weil die Menschen mit Behinderung oft zu Hause bleiben müssen oder/ und mehr oder weniger weggesperrt werden. Einige Eltern können die Behandlungen bei Moe bezahlen, andere nicht. Trotzdem werden einige Kinder aus armen Familien hier betreut.

Mary, Pandoras Mutter, macht den Haushalt, die Großmutter ist 74 Jahre alt und krank und muss im Haus gepflegt werden. Pandora hat nachmittags Schule, ihre Schwester geht am Vormittag in die Schule. Der Großvater ist noch gesund und hilft, wie er es mit 75 Jahren noch kann. Im einzigen Zimmer mit Tisch und Stühlen hängen noch die Hochzeitsbilder, als die beiden vor 57 Jahren geheiratet haben, ein fescher, schlanker junger Mann und eine wunderschöne Burmesin. Das Lächeln und das fröhliche Funkeln in den Augen ist den beiden bis heute geblieben.

Meine neue, kleine Freundin ist krank, schwerkrank. Sie hat eine seltene Krankheit, Thalassämie. Das ist eine Erkrankung der roten Blutkörperchen, die durch einen genetischen Defekt hervorgerufen wird. Kinder mit einer solchen Krankheit leiden an Wachstumsstörungen; Pandora wiegt mit ihren 7 Jahren gerade einmal 13 Kilogramm. Hier in Asien fällt das nicht ganz so sehr auf, aber Pandora geht nicht gern in die Schule, weil sie immer die Kleinste ist. Außerdem ist sie oft müde und kann sich manchmal schlecht konzentrieren und wird leicht krank.

Mit regelmäßigen Bluttransfusionen kann man das Problem einigermaßen in den Griff bekommen. Pandora braucht in der Regel einmal im Monat eine Transfusion. Bei Pandoras Variante der Krankheit, β-Thalassämie, gibt es dann das Problem, dass mit jeder Transfusion Eisen zugeführt wird, was über die Jahre zu einer Eisenvergiftung des Körpers führt und innere Organe wie Herz, Leber und Bauchspeicheldrüse schädigt. Deshalb muss Pandora täglich ein Medikament nehmen, welches hilft, das Eisen wieder aus dem Körper zu bekommen, doch dieses Medikament gibt es nicht in Myanmar und muss aus Malaysia oder Australien importiert werden, was natürlich heißt, dass es sehr teuer ist. Moe hat noch einen Vorrat für 6 Monate zu Hause.

Hoffnung auf fast vollständige Heilung gibt es jedoch für Pandora: Eine Knochenmarkstransplantation! Durchgeführt werden kann dies nicht in Myanmar, sondern lediglich in Malaysia oder in Indien (oder irgendwo in einem westlichen Land).

Hauptproblem sind jedoch die hohen Kosten für eine solche Operation.

Deshalb habe ich beschlossen Pandora zu helfen. Meine Webseite hat im Durchschnitt 70 Leser pro Tag, wenn ich auf Reisen bin, mitunter auch das Doppelte. Auch habe ich auf meinen Reisen immer wieder Gäste, die ihre Augen nicht vor den Problemen in armen Ländern verschließen, oft auch Gäste mit Fachwissen und Beziehungen zu Kliniken und Instituten. Und ich rufe hiermit alle meine Leser und Gäste auf, Pandora zu helfen!
Ich werde Pandora in meinem Blog begleiten und so oft es geht über sie schreiben, Bilder posten und mit ihr im Kontakt bleiben.

Wie soll die Hilfe aussehen?

1. Kurzfristige Hilfe
Pandora braucht jeden Monat eine Bluttransfusion und täglich Medikamente zur Eisenreduktion in ihrem Körper. Das Medikament kostet ca. 8 USD pro Tag, die monatliche Blutfusion kostet ca. 200 USD. Im Moment kann Moe, Pandoras Vater die Kosten noch selbst tragen, da er zwei Jahre in Malaysia gearbeitet hat und somit von seinen Ersparnissen lebt. Seine Praxis wirft im Moment keinen Gewinn ab, trägt sich aber geradeso selber.
Das täglich benötigte Medikament nennt sich „Kelfer“, hier würde ich mich auch über Informationen dazu vom Spezialisten freuen.

2. Mittelfristige Hilfe
Wegen der Dauerschädigung Pandoras durch das bei den Bluttransfusinen zugeführte Eisen kommt es zu einer nachhaltigen Schädigung der Milz der kleinen Pandora. Hierfür wird eine Operation notwendig sein, welche ca. 15.000 USD kostet.

3. Langfristige Hilfe
Hier geht es um die Knochenmarkstransplantation, die Pandora ein relativ normales Leben ermöglichen würde. Für eine Transplantation in Malaysia sind 150.000 USD notwendig. Das ist eine sehr hohe Summe, aber vielleicht gibt es in Deutschland Organisationen, Krankenhäuser und Vereine, die eine solche Operation unterstützen können. Ich brauche also nicht nur Spenden, sondern auch offene Augen und Ohren und die Hilfe meiner Leser und Gäste vom Fach, ob es in unserem Lande Möglichkeiten gibt einem kleinen Mädchen aus Myanmar zu helfen!
Auch gilt es einen geeigneten Spender für das Knochenmark zu finden, ihre Schwester fällt leider heraus, da nicht alle Blutmerkmale übereinstimmen.

Spenden!

Wie soll das funktionieren? Natürlich möchte ich, dass jeder gespendete Euro direkt bei Pandora landet, ohne irgendwelche Abzüge und Bankgebühren. Deshalb werde ich nach meiner Rückkehr versuchen ein kostenfreies Spendenkonto bei einer Bank anzulegen. Bis dahin wendet euch bitte direkt an mich: info@tomtomtravel.com; tomtomtofu@gmx.de.

Über den Stand der Spenden werde ich regelmäßig im Blog berichten. Ich werde am 9.12.12 und 10.12.12 noch einmal in Yangon sein und hoffe, bis dahin eine erste Spende hier lassen zu können.

Das Geld wird dann in Bar von mir oder von einem anderen Reiseleiter mit nach Myanmar genommen, was bei Summen unter 10.000 USD kein Problem ist. Dort steht es dann Moe und seiner Familie für Ausgaben zur Gesunderhaltung Pandoras zur Verfügung, über die Ausgaben wird natürlich Buch geführt und sollen über mein Blog nachvoziehbar sein.

Knochenmark!

Wichtig ist es auch, einen Spender für das Knochenmark zu finden. Das ist nicht zu einfach, da es nicht nur um die gleiche Blutgruppe (Pandora hat „O“) geht, sondern um eine ganze weitere Reihe von Merkmalen, die ich hier auf Grund meiner nur laienhaften Kenntnisse nicht veröffentlichen kann. Details dazu später. Auch wenn meine Blutgruppe nicht mit der Pandoras übereinstimmt, werde ich mich in Deutschland als Spender registrieren lassen. Laut Internet ist der Eingriff recht harmlos und folgenfrei für den Spender.
Auch hier kann ich bei Interesse sofort mehr Informationen liefern.

Klinik!

Ich halte es für nahezu unmöglich die riesige Summe für die OP in Malaysia aufzubringen, deshalb werde ich versuchen eine Klinik oder ein Krankenhaus in Deutschland zu finden, welches die Operation durchführen kann, möglichst als Sponsoring oder humanitäre Hilfe. Bitte hört euch um, welche Möglichkeiten der Fremdfinazierung es gibt, welche Organisationen Operationen unterstützen…..etc.

Trotzdem werden hier auch Kosten anfallen, wie Reisekosten, Krankenhausaufenthalt, Betreuung, Verpflegung und auch dafür werden Spenden benötigt.

Das reicht für den Anfang, ich habe die Bilder von gestern mit eingefügt, auf denen die Familie zu sehen ist. Auf den Bildern ist auch noch eine Freundin der Geschwister, Georgia, die am Fremdsprachenistitut Deutsch studiert.

Ebenso habe ich noch Bilder von der kleinen physiotherapeutischen Praxis Moes eingefügt und Bilder, die Moe mit zur Verfügung gestellt hat.