13. Tag: Donnerstag, der 22. November 2012

3. Dezember 2012

Lost in Trainstation

6 Stunden warten auf den Zug, danach noch 10stündige Zugfahrt von Mandalay nach Hsibow, kurze Pausen auf Bahnhöfen und das Gotteik-Viadukt leider nur im Dunkeln

Um 2 Uhr morgens stehen wir auf und eine halbe Stunde später geht es zum Bahnhof. Unser Zug soll um 4 Uhr fahren, aber der ist irgendwo auf der Strecke stecken geblieben und fährt eine Stunde später.

Der Bahnhof sieht nicht unbedingt so aus, als ob der Zug heute überhaupt noch fährt, als wir ankommen sind überall Matten ausgerollt und mehr als hundert Burmesen schlafen hier friedlich. Wir versuchen es uns auf den wenigen Sitzen so bequem wie möglich zu machen und warten, aber nichts passiert, außer das die Abfahrt des Zuges noch einmal auf um 6 verschoben wird. In die Schläfer kommt jedoch kaum Bewegung, erst gegen 6 fangen die ersten an sich zu bewegen. Kinder werden an die Brust genommen, Haare gekämmt und Thanaka aufgelegt. Der Zug soll erst gegen 7 Uhr fahren.

Zum Glück hat draußen die erste Teestube geöffnet und es gelingt mir eine Ladung Kaffee bis auf den Bahnsteig zu ordern, die Gruppe dämmert auf den Stühlen im Halbschlaf vor sich hin als die Nachricht kommt, dass der Zug erst gegen 8 Uhr fahren soll. Wir hätten so schön ausschlafen und dann gemütlich zum Bahnhof fahren kommen anstatt um 2 Uhr aufzustehen. Und selbst ein gemütliches Frühstück wäre drin gewesen, als wir erfahren, dass der Zug erst gegen 9 Uhr fährt. Tut er aber auch nicht, wenigstens wird die Abfahrt auf ein anders Gleis verlegt und um 9.15 Uhr taucht dann sogar eine Lok auf. Kurz nach halb 10 werden dann auch einige Wagen einrangiert und kurz nach 10 rumpelt der Zug dann tatsächlich mit uns los.

Die erste Klasse, die wir gebucht haben unterscheidet sich von der Holzklasse nur durch ein dünnes aufgelegtes Polster, glücklicherweise ist der Wagon nicht sehr voll, so dass man eine leidliche Schlafposition finden kann.

Hinter Mandalay geht es in die Berge. Die sind aber so steil, dass keine Kurven gebaut werden konnten, deshalb wird der Zug über Weichen einmal vorwärts, dann wieder rückwärts und dann wieder vorwärts und wieder rückwärts nach oben geschaukelt. Etwa 700 Höhenmeter höher ist es dann wenigstens nicht mehr so heiß. Der Zug tuckelt langsam vor sich hin, das Gleisbett ist in der dichten Vegetation kaum auszumachen und die Blumen, Sträucher und Blätter prasseln nur so an das offene Fenster.

Ein paar Mal hält der Zug dann jeweils für eine halbe Stunde und wir haben die Gelegenheit auf dem Bahnsteig etwas zu essen und zu trinken. Die Landschaft im Hochland ist grandios, überall Gemüse und Blumen und Farben, manchmal wieder dichtes Gestrüpp bis direkt ans Fenster und dann wieder weitere Landschaften mit Mais und gelb blühenden Sesamfeldern.

Leider kann der Zug die Verspätung nicht mehr aufholen, im Gegenteil, wir müssen noch einmal fast eine Stunde auf den Gegenzug warten, bevor es dann im Sonnenuntergang in Richtung des Gotteik Viaduktes geht. Die Imposante Stahlkonstruktion mit 600 Metern Länge soll die Schlucht bis in 300 Metern Höhe überspannen. davon sehen wir nicht viel. im Schritttempo rumpelt der Zug über Stahlträger, darunter ist nur ein dunkles Nichts zu sehen.

Bis nach 20 Uhr dösen wir dann weiter und dann läuft unser Zug in Hsibow ein, eh wir im Guesthouse von Mr. Charles sind, sind auch alle Restaurants geschlossen, wir haben aber auch nicht einmal mehr auf ein Bier Lust. Gut, dass wir morgen noch nicht wieder auf die Räder müssen. Gute Nacht!

 

12. Tag: Mittwoch, der 21. November 2012

29. November 2012

Kreuz und quer durch Mandalay

Tagesausflug in Mandalay mit allem, was man in Mandalay gesehen haben muss: Mönchsfütterung, U-Bein Brücke, Seidenmanufaktur, Holschnitzerei, Bronzegießereien, Marmorsteinmetze für Buddhafiguren, die vergolderte Buddhastatue im Mahamini Tempel, den Goldenen Palast, die Goldblättchenschläger und den Sonnenuntergang vom Mandalay-Berg

Ein Tag in Mandalay ist einfach zuz wenig für alle sehenswürdigkeiten der Stadt und so beginnen wir unser Programm recht zeitig. Wegen der sich abzeichnenden Hitze mit dem Bus,

wir hatten in den Jahren zuvor die Tour auch mit dem Rad gemacht, aber dann in der Mittagshitze einige Tempel herausgestrichen.

Zuerst geht es zur Seidenfabrik. Fleißige Weberinnen sitzen hier an mechanischen Webstühlen und zaubern wunderbare Muster in die Seidenstoffe. Harte Arbeit in lauter Umgebung, denn im hinteren Teil des Raumes rattern die Spinnmaschinen.

Von hier aus geht es zur Mönchsfütterung, ich bezeichna das mal so abwertend, denn die Veranstaltung wird zum touristischen Megaevent. Im Maha Ganayon Kyaunk studieren einige Tausen Mönche. Die reihen sich dann um 10.30 Uhr in einer langen Reihe auf und gehen zu ihrer Mittagsmahlzeit. Das ist sehr beeindruckend, diese unendliche reihe roter Roben zu sehen. Früher kamen dann ein paar Spender und verteilten Reis. Dann kamen noch ein paar Touristen dazu. Heute sind es mehrere Dutzend Busladungen und der Menge der Mönche steht die gleiche Menge an Kameras entgegen. Viele der Mönche sind auch sichtlich genervt, es ist ja auch wie im Zoo, täglich zur Fütterung kommen die Zuschauer.

Angenehmer ist es dann auf der U Bein Brücke. Auf über 1000 Teakholzpfosten geht es über die 1,5 Kilometer lange Brücke über einen See. Die Touristen verlaufen sich hier und die Brücke wird von lokalen Ausflüglern dominiert. Die lassen sich hier Fotos fürs Familienalbum machen und verliebt Pärchen laufen hier Hand in Hand entlang. In den kleinen Pavillions kann man kleine leckere Snacks genießen, wie zum Beispiel grüne Mangostücken in Chilie und Essig mariniert.

Nach der Brücke geht es in die Stadt zurück, hier gibt es viele interessante Manufakturen. Wir sehen uns zuerst die Holzschnitzer an, die arbeiten an Marionettenfiguren oder prachtvollen Fensterumrahmungen. Hunder Meter weiter arbeiten die Brinzegießer an großen und kleinen Buddhafiguren. Zuerste werden die groben Formen aus Lehm gearbeitet, diese Form wird dann mit Wachs bestrichen und hier werden die Feinheiten heraus gearbeitet. Dann kommt wieder eine Lehmschicht drauf. Dieser Körper wird dann mit flüssiger Broonze befüllt, wobei das Wachs schmilzt und herausläuft und für die Bronze Platz macht.

Am Ende der Straße sind dann die Steinmetze, die ebenmfalls an Buddhafiguren arbeiten. Mit der Flex werden die Figuren bearbeitet und dann werden die fast fertigen Figuren von Mädchenhänden mit Schmirgelpapier und Wasser auf Hochglanz gebracht.

Nach einem guten Mittagessen geht es dann auch schon an das Nachmittagsprogramm. Dazu gehört natürlich der mit einer 15cm dicken Goldschicht vershene Mahamuni Buddha. Hier dürfen die Männer weiterhin auf den Körper der Figur Goldblättchen auftragen, während die Frauen nur in den vier Gängen beten dürfen. Nur das gesicht der Figur ist von der Golschicht ausgenommen, alle anderen Details der Figur sind schon seit Jahrzehnten nicht mehr zu erkennen. Danach sehen wir uns noch eine Manufaktur an, in der die Goldblättchen hergestellt werden, in mehreren Arbeitsschritten schlagen muskulöse Männer stundenlang auf die Goldblättchen ein, bis diese nur noch einige Mikrometer Dicke haben und sichwie ein Aufkleber auf eine Buddhaoberfläche auftragen lassen. Burma ist einer der größten Goldproduzenten der Welt, allerdings wird kein Gramm exportiert, die gesamte Produktion wird auf Buddhas und Pagoden aufgebracht.

Im Shwenandaw Kyaung, im Goldenen Palast bekommt man einen Eindruck, wie der „Glaspalast“ einst ausgesehen hat. Nach dem Tod des Königs Mindon im Jahr 1880 genau in diesem Palast, wurde dieser demontiert und außerhalb der Palastmauern wieder aufgebaut und als Kloster weiter genutzt. Der „Rest“ des Königspalastes fiel dem Zweiten Weltkrieg und der japanischen Besatzung zum Opfer. Besonders schön anzusehen sind die geschnitzten Details am Palast, die komplette Innenvergoldung geht es etwas in dem schummerigen Licht unter.

Wegen des nahenden Sonnenuntergangs müssen wir den Kuthodow Tempel streichen, der wird im Guiness Buch der Rekorde als größtes Buch der Welt geführt, wegen der 1857 nach dem Buddhistischen Weltkongress erichteten 729 Marmortafeln mit buddhistischen Texten und Kommentaren.

Auf den Mandalay berg geht es dann mit den kleinen lokalen Taxis und wir erreichen den Gipfel kurz vor dem Sonnenuntergang. Gemeinsam mit mehreren hundert Leuten sehen wir dann die Sonne mittelmäßig spektaskulär hinter den Bergen hinter dem Irrawady Fluss versinken.

Der Tag war hart und wir finden ein nettes Grillrestaurant in der Nähe des Hotels. Danach bleibt gerade noch einmal Zeit für eine Abkühlung im Pool. Schon um 2 Uhr morgens wird der Wecker klingeln und wir müssen los zum Bahnhof, um unseren Zug nach Hsibow zu bekommen.

 

11. Tag: Dienstag, der 20. November 2012

29. November 2012

Ein Tag im Bus

500 Kilometer mit dem Bus von Bago nach Mandalay bei 32 Grad

An so einem Tag gibt es nicht viel zu erzählen, den gleich hinter Bago geht es auf die einzige Autobahn des Landes und die führt von Yangon nach Mandalay. Die ist gut ausgebaut und es gibt fast keinen Verkehr. Ab und zu auch mal einen Radfahrer ins nächste Dorf oder ein paar Bauern mit ihren Feldwerkzeugen.

Am Anfang laden wir noch ein paar Lehrerinnen zu, die auf dem Weg zur Arbeit sind. Auch wenn der Beruf schlecht bezahlt ist, so genießen Lehrer und Lehrerinnen ein hohes ansehen und kommen im Bus auch schon mal kostenlos mit.

Zwei Raststätten gibt es unterwegs, die auch fast europäischen Standard haben.

Zu sehen gibt es nicht so viel wie bei den Zugfahrten, denn die Autobahn geht nicht durch Städte und Dörfer, also bleiben nur Reisfelder, Zuckerrohr, Erdnüsse. Ab und zu ein bisschen Urwald und ein paar Ochsenkarren.

Dafür ist es natürlich schön kühl im Bus und nach dem Essen ist man schön schläfrig. Von Mandalay sehen wir auch nicht mehr viel, denn wir kommen erst in Dunkeln an. Auf der Autobahn ist zwar Tempo 100 erlaubt, aber der Fahrer fährt immer so zwischen 60 und 80, es geht halt alles ein bisschen gemütlicher zu hier im Lande.

 

10. Tag: Montag, der 19. November 2012

29. November 2012

Land des Reises

120 Kilometer vom Goldenen Felsen bis nach Bago, davon 70 Kilometer auf dem Rad, lasche 50 Höhenmeter bei 33 Grad

Am Morgen ist der Regen lange vorbei und ab 5 Uhr plärren die Lautsprecher vom Goldenen Felsen herüber. Der monotone Gesang des Mönches ist recht nervig und so ist man recht schnell motiviert, einen Spaziergang in den Sonnenaufgang zu machen.

Leider ist der nicht klar und schön, denn es gibt noch genug Wolken am Himmel, so dass man die Sonne nur als Schimmer erahnen kann. beeindruckend ist jedoch das Wolkenmeer, auf das man von hier oben herunterblicken kann. Die aufsteigenden Nebel in den Tälern schauen aus wie große, helle Seen.

Viele der Burmesen haben direkt auf dem Platz vor dem Felsen übernachtet und machen sich jetzt auf den Rückweg. Die Temperaturen sind mehr als angenehm, ich denke so ziemlich genau 20 Grad. Für die Burmesen ist das schon fast sibirische Kälte und entsprechend haben sie sich eingemummelt. Manche tragen dicke Wollmützen, einen Schal und Handschuhe und einen Pullover, während die Ausländer im T-Shirt unterwegs sind.

Nach einem lausigen Frühstück machen auch wir uns wieder auf den Rückweg, also erst wieder 40 Minuten die steilen Serpentinen an den unzähligen Buden vorbei und dann wieder auf den Truck, der mit heulender Motorbremse die steilen Rampen runterbläst.

Da die gesamte Entfernung nach Bago nicht zu schaffen ist, lassen wir uns noch knappe 40 Kilometer mit unserem Begleitfahrzeug fahren und steigen erst an einem großen Fluss wieder auf die Räder. Inzwischen ist es fast schon wieder Mittag und schon wieder recht warm mit über 30 Grad.

Wir haben jetzt die Landschaft, die wir schon während der Zugfahrt am Anfang genießen konnten. Alles ist sehr flach und es gibt unendlich viele Reisfelder. Leider gelingt es uns nicht, die Bauern direkt bei der Ernte zu „erwischen“, entweder sind die Felder schon wieder umgeackert oder aber noch nicht abgeerntet. Dafür begegnen wir recht vielen Ochsenkarren, die sich mit Reissäcken schwer beladen durch die Landschaft quälen.

Obwohl die Gegend hier die Reiskammer von Burma ist, fallen wieder die mehr als einfachen Hütten auf, die in den Feldern verstreut, meist unter einem Baum liegen. Hier gibt es kein Frischwasser und keinen Strom und für viele Reisbauern dürfte sich das Leben hier in den letzten 1000 Jahren nur wenig verändert haben.

Vor Bago halten wir noch einmal für etwas Obst und Wasser an einer Kreuzung. Das leben ist ziemlich interessant hier, denn aller fünf Minuten hält ein überladener Truck. Zusätzlich zu den Säcken hängt dann manchmal noch ein Fahrrad oder Möbel an der Seite und oben sitzen auch noch 10 Leute drauf. Dann kommen gleich die Händler und stürzen sich auf jedes Fahrzeug und versuchen Obst, Betel oder Gebäck an den Reisenden zu bringen.

Die letzten Kilometer bis in die Stadt gibt es recht viel Verkehr, ich muss auch noch aufs Begleitfahrzeug umsteigen, da plötzlich mein Hinterrad blockiert. Der Freilauf, der sich schon seit Beijing bemerkbar gemacht hat ist nun komplett hin und damit natürlich die gesamte Achse. Zum Glück haben wir ein Ersatzrad und ich kann mir dann am Abend das andere Hinterrad reinhängen.

Das schönste am Hotel in Bago ist der Pool mit einer Wassertemperatur um die 25 Grad. Da verfliegt jegliche Lust auf die Sehenswürdigkeiten. Deshalb verzichten wir auf die große Pagode und auf den großen Schlafenden Buddha. Vor dem Abendessen machen wir aber noch einen Abstecher zum Kyaik Kun Paya. Hier findet man 4 große Buddhastatuen mit einer Höhe von 30 Metern, die mit dem Rücken zueinander sitzen und in alle vier Himmelsrichtungen blicken. Diese Formation findet man nur an wenigen Stellen im Lande und abends im nicht zu grellen Scheinwerferlicht ist es sehr ruhig auf dem Hügel, wir sind mit 5 oder sechs Burmesen ganz allein in der Anlage.

Zum Abendessen wählen wir einen Chinesen aus, die Gruppe möchte mal wieder „warm“ essen. Wenn man in einem burmesischen Lokal isst, dann bekommt man einen Teller mit warmen Reis, die vorgekochten Currys kommen aber relativ kalt, sie werden nicht noch einmal aufgewärmt, was aber bei Temperaturen um die 30 Grad nicht unbedingt das größte Problem ist.

 

9. Tag: Sonntag, der 18. November 2012

29. November 2012

Zum Goldenen Felsen

78 Kilometer von Thaton nach Kyaikhto, dann noch 10 Kilometer auf einem voll gestopften Truck, dann 50 Minuten zu Fuß bis zum Goldenen Felsen, anfangs wieder 35 Grad, dann oben Regen und Abkühlung auf 18 Grad

Kurz vor Sonnenuntergang stehen wir vor dem Goldenen Felsen, oder besser gesagt, dort wo er eigentlich sein sollte. Eben war er noch da und dann schwappt eine Wolke über den Berg und der Felsen ist weg, es fängt ordentlich an zu regnen und die Sichtweite beträgt nicht mehr als 30 Meter.

Abends nach dem Abendessen ist der Felsen wieder da, die Regenwolken haben sich verzogen, der Felsen wir angestrahlt, wie auch die Gebäude drumherum. Alles ist mit bunten, blinkenden Lämpchen behängt und eine weihnachtlich beleuchtete Stadt in Deutschland erscheint armselig gegenüber dieser buddhistischen Illumination. Die burmesischen Pilger frösteln vor sich hin, auch ich habe meinen dünnen Pulli aus dem Gepäck geholt und die Mützenhändler haben Konjunktur. Am Felsen ist der direkte Zutritt für Frauen verboten, nur die Männer dürfen Blattgold erwerben und diese Goldblättchen dann am Felsen abreiben. Das geht nur an der Rückseite und so stellt sich die unbeantwortete Frage, wer die Vorderseite des Brockens regelmäßig vergoldet.

Der Tag war ein sehr langer gewesen, wir sind schon etwas eher aus Thaton aufgebrochen. Das ist uns nicht schwer gefallen, denn der Tempel nebenan hat seit 4 Uhr morgens plärrende Lautsprechermusik in die Umgebung gesendet, so dass an Schlaf nicht mehr zu denken war. Am Abend war die Karaokebar auf der anderen Seite der Straße bis halb 12 in vollem Gange, was für Myanmar schon erstaunlich lange ist.

So sind wir alle etwas unausgeschlafen und das Frühstück ist auch noch etwas karg. Dafür kommen wir etwas zeitige los und das hat den Vorteil, dass es noch nicht so heiß ist, als wir uns auf die Räder schwingen und die ersten 30 Kilometer sind recht schnell gefahren, dann gibt es noch einmal einen Melonenstopp. Etwas hügelig geht es dann weiter bis zum Startpunkt für den Goldenen Felsen. Auf den letzten Kilometern wird der Verkehr recht dicht, vor allem teilen wir uns mit Reisebussen die Straße, welche inländische Pilger und ausländische Touristen zur zweitwichtigsten Sehenswürdigkeit des Landes heran karren.

Die eigentliche Straße zum heiligen berg ist für normalen verkehr nicht zu befahren. Deshalb werden alle Touristen und Pilger auf LKW umgeladen. Mit leichtem Gepäck passen bis zu 35 Ausländer oder 60 Burmesen auf einen Truck. Der schlängelt sich dann eine steile, schmale Straße mit bis zu 18% Steigung nach oben. Die Kehren sind hart geschnitten, wir sind froh, dass wir das bei den Temperaturen nicht radeln müssen. Solche Steigungen und Kehren sind selbst in den Alpen nicht mehr für jeden Radler ein Vergnügen. Oben dann werden alle Passagier abgeladen und es geht zu Fuß weiter. Immer weiter nach oben, auch wieder eine steile Straße, aber für fußfaule gibt es auch hier eine Alternative, man kann sich die vielleicht zwei Kilometer für 8 € von vier Trägern in einem Bambusstuhl tragen lassen, was wir natürlich nicht nutzen. Viel interessanter ist es, an den zahlreichren Ständen und Händlern vorbei zu pilgern und die Aussicht, wenn sie nicht gerade vom Dschungel überwuchert ist, zu genießen. Leider ziehen vom Osten dicke Regenwolken heran, aber wir erreichen unser Hotel auf dem Gipfel noch vor den ersten Tropfen, werfen das Gepäck ab und laufen die letzten Meter zum Goldenen Felsen. Und damit bin ich dann dort, wo ich heute begonnen habe zu schreiben.