11. Tag: Montag, der 10. September
Wind und Regenbrücken und Trommeltürme
heute nur zu Fuß zweimal durch das Dong Dorf Shenyang, einmal links des Flusses und einmal rechts davon, bei einem kurzen Regenschauer ansonsten angenehmen 30 Grad und leichte Wolken
Frühstück mit Aussicht übern den Fluss und das Dorf, gut zu erkennen ist die phanbtastiosche Holzarchitekktur und die beiden Trommeltürme………….
…………….. der traditionelle Treffpunkt für die Dörfler bei Festivitäten.
Gedämpfte Teigtaschen sind oftmals eine Frühstücksoption, für mich sogar immer die allerbeste. Zwei von den 小龙包 reichen für 60 Kilometer auf dem Rad. Heute aber nicht, heute müssen sie nur den gemütlichen Spaziergang deckeln.
Die Hauptattraktion in Shenyng ist die „Wind- und Regenbrücke“, es ist einer der größten in der Region. Wenn man aber hier durch die gegend fährt, trifft man die Brücken an jedem Flüsschen. Selbst in Shenyang gibt es noch drei weitere kleine „Wind-und Regenbrücken“.
Alle Brücken sind im traditionellen Stil überdachte Holzbauten. Hier in den Bergregionen ist das Wetter nicht sonderlich stabil und wenn die Bauern auf den Reisfeldern von einem Unwetterchen überrascht wurden, zogen sie sich auf einen Plausch mit den Bauern vom Nachbarfeld unter die Brücke zurück.
Heute verklingeln die älteren Damen des Dorfes Kitsch und kleine Andenken und die Herden von Kunststudenten nutzen die Brücken als Schutz vor Sonne oder auch Regen.
Die tollen Wasserschöpfräder in der Nähe der Brücke, heben das Wasser bis zu drei Meter über den Fluss. Über ein Bambusrohr (heute Plastikschlauch) fließt dann das Wasser auf die Reisfelder. Früher gab es die Räder in großer Stückzahl in der Region und alleles quitschte und tropfte gemütlich vor sich hin. Die Vorrichtung kam komplett ohne Nägel aus, alles wurde aus Bambus gebaut und auch mit Bambusfasern zusammengebunden. Heutzutage verlegt man dann einen Schlauch einen Kilometer flussaufwärts, nur im Dorf müssen die Dinger für die Touristen stehen bleiben.
In Shenyang wird zwar auch viel gebaut, aber es gibt streneg Vorlagen. Zwar wird auch viel mit Beton gearbeitet, aber es muss Holz drauf und der traditionell Stil muss beachtet werden. Im Trommelturm hat sich seit Jahrhunderten nicht viel getan, tagein, tagaus treffen sich die Männer hier zum Rauchen, Tee trinken und auf einen Runde chinesischen Schachs.
Gegenüber auf dem Platz, ein weiterer Holzbau, der den Frauen vorbehalten ist. Dank mürrischen Dame am Eingang verzichten wir auf einen weiteren Blick ins Innere, es sieht aber so aus, also ob die Damen alle vor dem Fernseher hängen und sich Seifenopern reinziehen…….Binge Watching!
Das lokale Essen ist recht lecker, interessanterweise gibt es sehr viel Räucherware, wird dann auch den ganzen Tag an kleinen Ständen angeboten. Probiert und für gut befunden hatten wir den Schinken und die Wurst schon gestern Abend.
Auf der anderen Seite des Flusses liegt dan das „moderne“ Dorf. Hier hält man nicht mehr durchweg an der traditionellen Bauweise fest und es verirren sich auch weniger Touristen hiereher. Dafür kann man das Alltagsleben beobachten, so am späten nachmittag ist auf den nebenstraßen gut wa los, alle machen es sich gemütlich und treffen sich auf einen Plausch.
Die vorbeilaufenden Langnasen sind dann natürlich ein willkommene Abwechslung.
Am Abend enden wir wieder imgleichen Lokal, ausschlaggebend war nicht nur das essen, sondern der angesetzte Fruchtlikör, der uns wieder hierher gezogen hat.