5. Tag: Donnerstag, der 5. September 2019
In die Welt der Zhao und Miao
23 km von Hepingxiang nach Dazhai, 700 hm zu den Drachenrücken Reisterrassen, wieder sonnig und heiß bei 34 Grad
Früh um sieben gibt es in Hepingxiang noch eine Nudelsuppe, den Kaffee zum Frühstück haben wir uns mitgebracht, heißes Wasser gibt es in der Nudelbude.
Dann geht es zum Ticketcounter für die Longsheng Drachenrücken Reisterrassen. 10 € pro Langnase werden fällig, dann dürfen wir das Gebiet befahren. Ethnisch wohnen hier kaum noch Chinesen, sondern die Minoritäten der Zhao und Miao. Doch erst einmal geht es am Flüsschen entlang ordentlich den Berg hoch…………
…………… Von 200 Metern Höhe schrauben wir uns dann auf knapp 800 Meter. Unterwegs geht es durch Dörfer, die langsam explodieren, weil der Tourismus hier eine immer größere Rolle spielt.
Als ich hier vor 25 Jahren das erst Mal hier war, fürhte unten am Fluss nur ein Weg durch die Landschaft. Dier Dörfer waren ausschließlich auf der anderen Flussseite und eher winzig. Über abenteuerliche Pfade kam man dann in die Höher gelegenen Siedlungen. Einzige touristische Struktur damals war, dass es im oberen Dorf (Pingan) einen winzigen KMiosk mit Getränken( ungekühlt) gab und unten an der Straße einen wackeligen Stand mit Nudelsuppe.
Dieses Bild hat sich drastisch gewandelt. In allen Dörfern steht Guesthouse an Guesthouse und Restaurant an Restaurant. Vermutlich fallen hier in der Goldenen Woche im Oktober, wenn ALLE Chinesen Urlaub haben, mehrere hunderttausen Leute über die Einheimischen her. Dann müssen die Zhao Frauen drfeimal täglich raus an den Bach und hier ihre Haare waschen. Eins der Dörfer hier ist im Guiness Buch der Rekorde als das Dorf mit den langhaarigsten Frauen der Welt. Da wird also diue tradition gut vermarktet, dass die Ladys nur einmal im Leben mit 18 die Haare schneiden und dann alles wachsen lassen. Der erste Zopf wird an den neuen geknüpft und um den Kopf geschlungen unter ein Tuch gebunden.
Früher haben die Damen ganz gerne mal die Haare heruntergelassen, aber heute bei den Touristenmassen ist das kaum noch zu sehen oder nur gegen Bares.
Gegen Mittag sind wir dann in Dazhai, zum Spazierengehen ist es noch zu heiß, also machen wir eine kleine Pause und wollen dann einen kleinen Spaziergang machen.Die Hitze und der steile Anstieg auf den letzten Metern, mit 13% hoch ins Dorf hat ordentlich geplättet.
Schnell haben wir die Häuser hinter uns gelassen und dann geht es in den Reisterrassen anch oben. Über uns surrt ab und an die Seilbahn, die im Moment auch völlig unterbeschäftigt, nur wenige Touristen nach oben bringt. Den Fußweg, wie wir, nimmt fast niemand, lediglich der Rückweg wird ab und an frequentiert.
Schneller sind wir weiter oben als geplant und dann auch schon an der Aussicht zum Goldenen Buddha. Alle Aussichten haben hier romantische Namen.
Leider war der Chinese fotografisch nicht sonderlich begabt, aber mit Hilfe des Computeres ließ sich unser Gruppenfoto doch wieder ein wenig aufhellen. Wir genießen hier oben die Aussicht von ein paar Stellen in alle Richtungen und es ist wirklich toll und beeindruckend, wie hier die Terrassen in den Hang gschnitten wurden.
Für Besucher haben wir eine günstige Jahreszeit erwischt, den der Reis steht ca. eine bis zwei Wochen vor der Ernte und alles ist satt Grün. Den Erntemoment, also alles in Knallgelb abzupassen ist immer schwierig, dann über den Winter sieht man nur die kahlen Reisfelder und mit ein bisschen Glück aller fünf Jahre sogar die Felder mal für ein paar Stunden mit Schnee bedeckt.
Interessant ist es dann erst wieder, wenn im Mai die Felder bestellt werden, also auf allen Feldern das Wasser kniehoch steht und diue Stecklinge vereinzelt werden.
Die Abendsonne taucht dann das Tal in warme Farben und wir können uns kaum von dem Anblick lösen.
So gegen 18 Uhr machen wir uns wieder auf den Weg nach unten, es geht an ein paar kleinen Bächen entlang und durch einen schönen Bambushain und dann wartet auch schon ein lokales Abendessen auf uns. Eine Spewzialität ist in Bambus gekochter Reis, aber es gibt auch sehr leckere Kürbisgerichte und dazu angesetzten Fruchtlikör.