2. Tag: Montag, der 2. September 2019
Kanton und Nachtfahrt nach Guilin
ca. 30 km in Guangzhou, abends zum Busbahnhof und abenteuerliche Nachtfahrt nach Guilin, 34 Grad und sonnig
Am Morgen steht unten in der Rezeption dann auch unversehrt Johanns Radkarton mit Rad und all seinen Sachen, Johann war fleißig und hat schon alles zummengeschraubt, also steht einer ersten Spritztour durch die Stadt nichts mehr im Wege. Heute dann zum Frühstück Nudelsuppe und dann radeln wir zum 7 km entfernten Busbahnhof und kaufen die Tickets für den Nachtbus. Radmitnahme sei kein Problem, der Bus fährt 18 Uhr und soll um 5 Uhr morgens in Guilin ankommen. Das ist definitiv nicht mehr die bequemste Variante von Guangzhou nach Guilin, da es einen Schnellzug gibt, der die Strecke in knapp drei Stunden schafft, aber hier ist die radmitnahme das Problem, großes Reisegepäck muss verpackt werden und wird gesondert transportiert, es geht einen Tag eher weg und aknn erst am Folgetag abgeholt werden, deshalb bleibt uns nur der Klassiker. Der Weg zum busbahnhof ist im regen Verkehr ein Abenteuer, aber nicht gefährlich, da es überall Radspuren gibt und der Radweg über die Brücken in einer dreitetagigen Spirale nach oben geführt wird. Das Viedeo dazu gibt es irgenwann mal auf Facebook.
Dann ist Tempelrunning angesagt, zuerst der Guanyin Tempel, eine schöne große und grüne Anlage, ein schöner Haupttempel mit Guanyin Figur und viel Garten drumherum. Natürlich klassischer Tempelaufbau mit einem Tor und den vier großen Wächterfiguren.
Hier kann man es gut eine Weile aushalten………….
……………. Es gibt viel zu sehen in den Nebentempeln, wo geradeine Zeremonie abgehalten wird und auch die kleinen Löwen auf den Ballustraden sind recht schnuckelig.
Die Temperaturen sind heute wieder sehr hoch, ebenso wie die Luftfeuchigkeit und dann geht es weiter zum Tempel der Sechs Banyan Bäume, den wohl jeder Tourist hier zu sehen bekommt. Trotz der schönen Pagode finde ich den Tempel nicht ganz so interessant.
Ein dritter Tempel steht noch auf dem Programm, der da Fo Si, aber statt des eien Großbuddhas findet sich in der Haupthalle das Trio der Buddhas aus den drei Zeitaltern: Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft.
Im Zentrum befindet sich eine große Einkaufsstraße, auch noch mal mit einer gigantischen Tempelfassade, alles neu gebaut und mit viel Holz und Gold, der eigentliche tempel dahinter aber ist eher mickrig.
Wir essen eine leckere Nudelsuppe mit Fisch in einem Kultladen und kehren dann noch einmal ins Hotel zurück um unsere Sachen zu holen. Johann und Elke machen noch einen Spaziergang und ich halte ien Nickerchen in der Lobby und dann machen wir uns auf den Weg zum Busbahnhof.
Trotz des ruhigen Verkehrs erwischt Johann den einzigen Rüpel in der Stadt und wird an der Packtasche touchiert. Die tasche springt raus und kullert über die Straße, zum Glück passiert nicht mehr, es war ja auch alles im moderaten Geschwindigkeitsbereich.
Bis zum Einchecken des Gepäcks ist noch etwas Zeit, die verbringen wir bei den Mädels in der Gepäckstation des Busbahnhofes, dann essen wir noch eine kleine Abendmahlzeit und und können dann beim Verpacken der Räder helfen.
Der Bus ist noch ein recht rustikales Modell. Es gibt nur wenige Passagiere, die fahren ja jetzt alle mit dem Zug, deshalb funngieren die Busse vor allem als Frachtunternehmen und werden mit Gepäck vollgestopft. Riesige Säcke mit Klamotten verschwinden im Frachtraum und im hinteren Teil des Busses. Dann kommen noch dreißig stiegen mit putzigen winzigen Küken dazu.
Dann können wir die Räder einstellen, was auch ganz gut geht. Gut verzurrt sollten sie die Fahrt gut überstehen.
Im Bus werden die Schuhe ausgezogen, es gibt richtige Liegen, also ein richtig alter chinesischer Schlafbus. Das „Bettzeug“ wird auch aller zwei Wochen mal gewaschen, aber wir haben lange Klamotten mit und so liegt es sich recht angenehm, viel besser als in den modernen Schlafbussen, wo man die Füße nicht mehr bewegen kann.
Viuelleicht zehn Passagiere sind an Bord, ansonsten eben viel Gepäck. Leider ist ein Chinese dabei, der ständig telefonieren muss und all dann seine Lebensgeschichte kennen. Ich meckere eine wenig und dann noch einmal etwas direkter und er legt tatsächlich auf. kaum bin ich eingeschlafen, geht sein Scheißtelfon wieder. Pech für ihn, dass neben meinem Bett ein anger Regenschirm liegt, den ziehe ich ihm einemal über die Beine. Er mosert kurz rum, schaltet aber dann sein Handy ab. Endlich Ruhe.
Schon um 2 Uhr morgens kommt der Bus in Guilin an, wir entpacken die Räder, retten noch ein kleines Küken, das entlaufen war und ich nehme es in einer Tüte mit. Bis ins Zentrum ist es nicht weit, nur drei Kilometer, Hotels gibt es wie Sand am meer, wir bleiben im Posthotel am Westtor, einfacher Standard für 10 Euro mit grasgrünem Badezimmer. Ein paar Stunden Schlaf bleiben noch und dann kann die Reise richtig losgehen.