18. Tag: Donnerstag, der 21. Februar 2019
Kaiseretappe
210 Kilometer von Bokepyn nach Kawthaung, 2536 Höhenmeter, eine heiße Quelle und ab bis zum Ziel
Fast wäre alles in die Hose gegangen und zwar nicht das Essen. Etwas müde habe ich mich heute schon um 5 Uhr auf das Rad geschwungen und mich dann noch von ein paar Straßenhunden ärgern lassen. Eine halbe Stunbde später stoppt mich ein Mopedfahrer…….es ist der Typ vom Hotel und bringt mir meinen Pass. Ohlalala, das hätte gründlich schief gehen können, da ich ja morgen vielleicht schon ausreisen will. Eigentlich gebe ich das Ding sonst nie gerne aus der Hand oder hole ihn schnell wieder zurück, aber wenn man abneds richtig schön müde ist, kann man das schon mal vergessen. Danke Dir, Wächter des Hotels fürs Nachfahren!
Der Sonnenaufgang heute weniger spektakulär, das liegt vielleicht an den fluffigen Wolken, die es immer mal wieder vor die Sonne schaffen. Ich beschwere mich natürlich nicht.
Ab und an eine schöne Aussicht uf die Flüsse, die hier in nicht weiter Ferne ins Meer münden.
Auch huete ist es wieder hügelig, aber wesentlich unangenehmer als gestern. Die Hügel sind zu kurz und die Anfahrten mit 8 bis 10 % nicht brutal steil, aber kaum ist man irgendwo im kleinsten Gang hochgefahren, darf man einmal durchs ganze Getriebe schalten um den Hügel runter noch ein bisschen Energie auzulesen. Dann knallt die Straße sofort wieder in die nächste Steigung. Mit den schwitzigen Händen bei 33 Grad schafft man es kaum so schnell wieder durchzuschalten um den Schwung auszunutzen. So ab 11 Uhr bekomme ich Scheuerstellen an der Hand und gebe entnervt auf hier „energiebewußt“ zu fahren. Ich lasse mich runterrollen ohne zu schalten und trete erst wieder, wenn am nächsten Hügel die potentielle Enegie komplett in kinetische umgewandelt ist. Das ist extrem nervig und zeht an der Materie.
Das hier ist eine von den schöneren Hügeln, da kommt man mit dem Schwung wenigstens ein paar Meter.
So bei 110 Kilometer mache ich eine asugiebige Mittagspause, auch mit zwei Portionen Essen. Auf ein Nickerchen verzichte ich wegen der Musikbeschallung und der Fliegen, die einen sowieso nicht Schlafen lassen. Bei 130 Kilometer habe ich dann meine Motivationskrise, die Berge nerven dann, aber langsamwerden sie weniger und angenehmer zu fahren und ich komme besser voran……..
…….und dann ist es plötzlich gar nicht mehr so weit bis nach Handin und dort gibt es eine heiße Quelle!
Es klingt zwar etwas komisch, aber es ist schon erfrischend bei 35 Grad ind eine 38 Grad warme Quelle zu steigen. Regeneration pur! Keine festen Muskeln, kein Krampf mehr im Nacken.
Die burmesische Famile hatte ich heute schon einmal getroffen. Die standen irgendwo vor 80 Kilometern an einem Aussichtspunkt. In dem japanischen Kleinwagen waren 6 oder sieben Leute und die sind von mandalay hierher gefahren. Da möchte ich echt nicht tauschen.
Weiterfahren oder Isomatte ausrollen und hier schlafen und morgen früh den Tag mit einem Bad beginnen? Ich fühle mich putzmunter und entscheide mich für Heldentum!
So gegen 20 Uhr bin ich in Kawthaung am Ortseingan, die Straße war nur noch wenig hügelig, die Piste neu asphaltiert. Eine halbe Stunde später bin ich am Hotel und habe Hunger, aber Lust rauszugehen habe ich auch nicht. Drei Bier sind auch ein Steak!
Es ist nicht mein Rekord bei gefahrenen Kilometern, der liegt bei 222 km.
Und es ist vermutlich auch nicht mein Rekord bei Höhenmetern, als ich noch jung und hübsch war, hatte ich wahrscheinlich schon mehr in den Alpen und im Himalaya. Aber die Kombi von grezwertig vielen Kilometern und grenzwertig vielen Höhenmetern, da mache ich mir schon ein Bienchen ins Muttiheft…….
…………..zumal immer noch ein saftiger Durchschnitt von fast 17 km/h rauskommt bie mehr als 12 Stunden Fahrzeit.