14. Tag: Sonntag, der 17. Februar 2019
Eine Nacht beim radfahrenden Mönch
158 Kilometer von Dawei nach Palaw, 1180 Höhenmeter, langer Tag, tolle Landschaft und ein volles Hotel bei Sonne bis 33 Grad, ein paar Wolken und ein Regenschauer
Der heutige Tag ist wird der längste auf der Tour, deshalb natürlich wieder ein zeitiger Start. Die ersten Kilometer im Dunkeln sind wir nicht alleine unterwegs. Wir radeln eine zeitlang mit einer Gruppe von Rafahrern aus Myeik zusammen. Die sind mit Rennrädern unterwegs und wollen zu einem Tempel, ungefähr 40 Kilometer entfernt einen tagesausflug machen.
Mit den Hügeln am Horizont und den Palmen davor haben wir heute einen der schönsten Sonnenaufgänge hier in Myanmar.
Heute ist die Straße nicht nur gut, sondern supergut, das Aspahaltband ist wohl erst ein paar Wochen oder Monate alt…..“Flüsterasphalt“ in Radfahrersprache, dazu eins der schönen Verkehrsschilder.
Auch den Anstieg, der uns heute erwartet können wir noch in der Morgenfrische erledigen, war auch weder steil noch sehr lang, wohl so an die 250 Höhenmeter am Stück. Oben ist eine Polizeistation, wo dann unsere Passdaten in ein Buch per Bleistift übernommen werden. Aber alle an der Kontrollstation sind nett, freundlich und entspannt.
Und es bleibt landschaftlich ein Genuss mit viel Grün……
……und vielen Palmen. Es sind Betelpalmen. Die Nüsse füs ganze Land kommen hier aus der Region, desghal auch manchmal riesige Palmenhaine und die Nüsse, die überall zum Trocknen ausliegen.
Letztes Jahr hatten wir hier noch ein paar Kilometer mit Baustelle, aber in diesem Januar ist die Straße tiptop…mal sehen, wie lange es hält.
Die Relikte der alten Brücke.
Und eine kleine Begenung am Straßenrand.
Bis vor fünf jahren war die Straße hier im Süden nicht asphaltiert und es ging immer über diese abenteuerlichen Brücken, neben der man jetz eine neue gebaut hat.
Auch heute wieder ein kurzer Regenguss, aber genau mit dem ersten Tropfen finden wir einen Unterschlupf, nach 15 Minuten ist es dann auch schon wieder vorbei.
Und nach weiteren 15 Minuten wird dann die Straße auch schon wieder trocken und das Wetter ist zurück auf Normaltemperatur mit 33 Grad
Auch Kautschuk gibt es nach wie vor, Bilder von den Plantagen hatte ich ja schon, hier hängen die „Kautschuklappen“ zum Trocknen, dazu wurde die Flüssigkeit von den Bäumen zuvor gepresst. Leider stinkt das Zeugs ziemlich übel gegen den Wind.
Auch hier noch einmal große Haine der Betelpalmen, an denen wir vor Palaw vorbeifahren.
Dann geht es noch schnell über den Fluss und eine Brücke.
So gegen halb Vier sind wir in Palaw, leider ist das Hotel voll, wegen eines Kongresses. Es gibt noch ein zweites Hotel, welches eigentlich nicht für Ausländer zugelassen ist, aber auch das ist voll, ebenso wegen des Kongresses. Nach dem langen Tag haben aber Claudia und Wolfgang keine Lust auf eine Übernachtung im Kloster. Das ist aber kein großes Problem, denn an der Busstation ist schnell ein Fahrzeug nach Myeik aufzutreiben, dort gibt es dann wieder Tourismus und mehr Hotels. Das kleineFahrzeug ist mit zwei Rädern gut beladen und so sehe ich mir schon mal das Kloster an.
Auf den ersten tempel hätte ich das rad hochtragen müssen, aber auf den Hügel daneben fürht eine Straße. Noch mal gute 15%, aber nur auf 30 Meter. Oben dann ein paar junge Novizen.
Während nach dem „Chef“ gefahndet wird, genieße ich schon mal den Ausblick über die Landschaft. Nur der „Vize“ ist im Haus, der ist 26 Jahre alt und spricht gut Englisch. Übernachtung ist kein Problem, wir haben ja extra für diesen Zwecke die Isomatte und den Schlafsack im Gepäck.
Der Mönch ist auch ein begeisterter Radfahrer, ein paar Jahre zuvor ist er von Yangon bis hierher gefahren und hat dafür zwei Wochen gebraucht. Wackere Leistung!
Die Novizen sind natürlich ein bisschen neugierig……….
….wer da ihren Klassenraum für die Nacht okkupiert.Ich babe die Auswahl zwischen Bett, Bastmatte und meiner Isomatte….natürlich wähle ich meine Isomatte. Zum Waschen gab es vor der Tür ein großes Steinbecken mit angenehm kühlem Wasser. „Elefantendusche“ heißt das unter den Reisenden. Und die Toiletten sind auch sauber und ordentlich, besser als in mancher Herberge.
So sieht es in meinem Schlafsaal aus. Der Mönch ist erleichtert, weil ich ihm sage, dass ich schon gegen halb sechs aufbrechen will. Ihm ist das mehr als recht, denn dann muss er mit den Novizen auf seine Bettelrunde durch das Städtchen.