22. Tag: Sonntag der 20. Januar 2019
Bootsabenteuer mit kleinem Bootsführerschein
20 Kilometer zum Boot und nach Siem Reap, dazwischen sieben Stunden Abenteuer auf dem Boot bei Sonne und 32 Grad
Von Battambang nach Siem Reap gibt es eine Bootsverbindung. Zuerst geht es einen kleinen Fluss entlang, der wird immer größer und zum Schluss geht es noch einmal eine Stunde über den Tonle Sap See. Für die 110 Kilometer braucht das Boot gute sieben Stunden.
Da wir diesmal eine größere Gruppe sind, hat es sich gelohnt, ein Privatboot zu nehmen, das war dann sogar noch preiswerter, als die Einzeltickets. Und unser Glück……………………………………………………..
…………………………………………….. Denn es ist Trockenzeit und so ist gerade am Anfang in der Gegend um Battambang nicht viel Wasser im Fluss. Das offizielle Boot ist auch schon recht voll und wir hätten da wohl auch Probleme bekommen, unsere sieben Räder sicher zu verstauen.
Gegen hab acht sind wir am Boot und laden auf, es dauer ein wenig die Räder ordentlich zu verladen und der „Käptn“ ist ein wenig ungeduldig. Dann aber geht es los und den kleinen Fluss hinunter. Am Anfang kommt das Boot noch gut voran, aber dann wird es zum Abenteuer, denn das Flüsschen mäandert in recht engen Windungen durch die karge Landschaft und das Wasser ist oft gerade mal knietief.
In einer Windung steht dann auch das offizielle Schiff und kommt nicht mehr so recht vorwärts, da muss wohl etwas verladen und ein paar Gäste auf kleinere Boote umverteilt werden. Auch unser Boot hat in den Kurven Probleme und glibbert machmal nur noch durch den Schlick, als dass es schwimmt. Früher gab es immer zwei Leute auf dem Boot, einer am Motor und einer an der Stakstange, der guckt, wo es lang geht.
Da der Käptn hinten zunehmend mehr Probleme hat, greife ich mir die Stakstange und schiebe in den Kurven den Bug in die richtige Richtung. Das ist auf die Dauer recht anstrengend, aber ick bin ja der Reiseleiter und es macht sogar Spaß, den Kahn durch den Schlick zu schieben. Und auch Reinhard und Wolfgang müssen einmal aussteigen und den Kahn hinten wieder aus dem Modder ziehen. Eine gute Stunde komme wir so recht langsam und angesterengt voran, aber es ist auch spannend, weil man nicht weiß, ob man in der nächsten Kurve nicht bis zur Regenzeit stecken bleibt.
Irgendwann wir es dann besser, der Fluss hat mehr Wasser und wir tiefer und man kann die Fahrt an den Hütten und Stelzen und Wohnbooten ordentlich genießen. Überall wird mit Netzen gefischt oder es stehen Reusen im Wasser, man fragt sich wie die Fische hier überhaupt noch eine Überlebenschance haben. Un sie springen sogar von alleine ins Boot und an Heinos Kopf. Reinhard widersteht der kurzen Versuchung nach einem Bismarckhering und das Fischlein landet wieder im Wasser. Leider erscheint dann keine Fee und offeriert ihm drei Wünsche.
Während im flachen Wasser die Fischer die Netze noch mit der Hand geworfen haben, dominieren nun riesige Senknetze, die an akrobatischen Bambuskonstruktionen aufgehängt sind. Ab und an sehen wir auch, wie ein Netz aus dem Wasser gehoben wird und dass ich dann doch einig Fische in Falle haben locken lassen.
Ebenso verändern sich die Dörfer, die nun fast zu kleinen schwimmenden Städren werden. Jeder Kilometer ist hier eine Augenweise, für mich ist dieser Bootstrip, obwohl ich ihn nun schon das sechste Mal mache immer wieder faszinierend. Aber diesmal mit dem extrem flachen Wasser, war es besonders spannend.
Ich denke, nach diesem Abenteuer haben wir uns den kleinen Bootsführerschein verdient und könnten uns hier als Flachwasserbinnenschiffer bewerben. Allerdings lässt sich hier weder mit Mindestlohn noch mit Hartz IV Aufstockung rechnen.
Gegen 14 Uhrt laufen wir im hafen von Siem Reap ein, schon vorher wurde die Dichte an touristischen Booten immense und hauptsächlich werden hier Chinesen in das erste Schwimmende Dorf transportiert.
Vom Bootsanleger dann sind es noch einmal 10 Kilometer bis zum Hotel in Siem Reap. Das liegt nicht ganz im Trubelzentrum der Stadt, aber ein gutes Restaurant ist gleich in der Nähe……und nun realisieren wir! Angkor Wat und die vielen anderen tempel liegen vor uns und ein Großteil der Strecke hinter uns und für unsere liebe Elke war gestern schon der letzte richtige Radeltag.