3. Tag: Dienstag, der 1.1.2019
Chinatown mit spannendem Rahmenprogramm
Stadrundfahrt in den chinesischen Stadtviertel, 25 Kilometer bei Wolken und nur wenig Sonne und 28 Grad
Nach dem gemütlichen Frühstück schwingen wir uns nun komplett und zu siebent auf die Räder. Zuerst absolvieren wir noch einmal eine Runde in der Innenstadt, damit unsere beiden Verspäteten auch davon etwas zu sehen bekommen.
Also mit dem rad rein ins Getümmel und dann erst einmal zum Saigon River runter. Mit sieben Leuten ist noch ein bisschen schwieriger zu fahren, zum einen für die letzten Fahrer, die immer dran bleiben müssen und für mich ganz vorn, da ich immer nach hinten blicken muss. Und das möglichst nicht zu lange. Aber nach und nach funktioniert das immer besser.
Auch noch einmal fahren wir durchs Zentrum für einen kurzen Fotostopp am Rathaus und am Wiedervereinigungspalast, dann geht es in Richtung Chinatown. Maps Me – mit dem ich recht gern in der Stadt navigiere hat eigentlich immer gute Vorschläge für Nebenstrecken und kleine Straßen, manchmal übertreibt es aber die Stimme am Lenker………………….
……………………… Da geht es dann durch winzigste Gassen fast durch die Wohnstube der Saigonesen…..und dann verliert das Gerät im Gewirr der Gassen mal ganz schnell den Satelliten und dann sieh zu, wie du aus dem Gewirr der Straßen wieder rauskommst.
Der Quoc Tu Tempel ist der erste auf dem Weg, eine neue buddhistische Anlage mit zwei hohen Pagoden. Eine davon noch gar nicht fertig und die Buddhafiguren stehen noch verpackt herum. Auf der zweiten Pagode kommen wir auch nur in den zweiten Stock, aber ich kann meiner Truppe hier wenigsten einige Worte zum Buddhismus allgemein sagen.
Mitten in Chinatown, wo sich schon seit hunderten von Jahren chinesische Händler niedergelassen haben, steht der Tien Hau Tempel. Es ist eine der schönsten Anlagen weit und breit, vor allem und auch wegen der tollen Porzellanfiguren, die an den Dächern rund um den Tempel verbaut wurden. Im Inneren des Tempels faszinieren vor allem die Räucherspiralen an der Decke, die einige Wochen brennen können und zu hunderten an der Decke hängen. Natürlich redet hier niemand über die immense Feistaubbelastung der religiösen Räucherei.
Im Viertel gibt es noch zwei oder drei andere Tempel, die wir jetzt zu Fuß erkunden. Dabei pilgern wir über einen Markt. Der wird zwar gerade abgebaut, aber der Nudelstand hat noch geöffnet und so kommen wir zu unserer ersten Nudelsuppe. Die ist mit allerlei Einlagen aus Fisch und Fleisch und Bluttofu und recht lecker, wenn man nicht zu unvorsichtig mit der Chili Würze umgegenagen ist.
Kulturelle Einlage bekommen wir auch, denn der Mann der Standbetreiberin initiiert mit einem anderen Standinhaber am Markt eine handfeste Schlägerei. Die Plastikstühle fliegen tief, bevor die wohl Ehefrauen die Kampfhähne trennen können.
Ein paar Ecken weiter begrüßen ein paar Vietnamesen das neue Jahr mit einem kräftigen Umtrunk, sie haben wohl schon einige Kästen mit Bierdosen geleert und wir werden nicht vorbei gelassen ohne anzustoßen. Dann dürfen wir weiter und laufen wie russische Touristen mit der Heineken Dose in dedr Hand durch die Straßen.
Wegen des Feiertages haben nicht so viele Stände geöffnet, aber man kann gut erkennen, dass die Straßen nach verschiedenen Gewerben geordnet sind, in der einen gibt es nur Stoffe und Textilien. In der nächsten nur Werkzeug. Richtig bunt ist ist es an einer Straße, wo man sich für das Tet Fest ausstatten kann. Das findet Ende Januar statt und läutet das neue Jahr nach dem Mondkalender in fast ganz Asien ein. Und auch für dieses Fest gibt es eine ganze Schmuckindustrie und so leuchten die Läden im Straßenzug in Rot und Gold.
Zurück zu den Rädern und zurück zum Hotel brauchen wir noch einen Snack mit Frühlingsrollen und einen leckeren Fruchtshake mit Mango oder einen Avocado-Smoothie. Letzteres kann ich Südostasienreisenden nur empfehlen!
Abends nehmen wir beim Chinesen Abschied von Saigon. In der Straße gibt es einen laden mit Teigtaschen und Gerichten aus dem Norden Chinas und das ist ein Superschlemmermahl und bringt ordentlich Kohlenhydrate für den morgigen ersten „richtigen“ Radeltag.