24. Tag: Sonntag, der 21. Oktober
Auf dem Weg nach Hause
96 km von Seoul bis zum Flughafen, 162 hm, Sonne und ein paar Wolken bei 18 Grad, Räder packen und die Nacht in der Sauna verbringen
Der Heimweg hat begonnen und der erste Teil ist wieder sehr angenehm. Es ist wieder einmal Sonntag und die Sonne scheint. Ideales Radfahrwetter, sagen sich auch die Seouler und so sind wir auf dem Radweg nicht alleine und teilen die Strecke mit viel buntem Volk.
Heute probieren wir dann zum Frühstück einen der kleinen Läden aus. Hier gibt es Fertigmahlzeiten oder Instantsuppen, die Mikrowelle und der Wasserkocher stehen draußen vor der Tür. Na gut, auf einen Hungerast ist das schon mal eine Lösung,………………………………………………………… aber so richtig als Mahlzeit möchte ich das nicht einstufen.
Am Wasserfall ist heute auch richtig was los, der war auf dem Hinweg nicht eingeschaltet und über eine Front von 50 Metern stürzt auf der anderen Flussseite ordentlich Wasser ins Tal, ein guter Fotospot.
Gegen Mittag erreichen wir dann wieder den Anfangspunkt oder eben Endpunkt des Flussradweges Seoul-Busan. Diesmal finden wir auch das Besucherzentrum und lassen unsere Stempel nachtragenund bekommen auch die Sternchen und Aufkleber für drei Radwege.Der Rest des Tages ist dann wenig spektakulär, erst geht es durch die Vorstadt und das ist wieder recht lasngweilig.
An der Fähre und dem dortigen vergnügungspark bekommen wir ein schöner chinesische Mahlzeit, leider drückt die Uhrzeit ein wenig, dann schwups geht es mit der Fähre nach Incheon. Hier wird es langsam dunkel, aber wir haben noch mal ein paar schöne Ausblicke aufs Meer und auf die landenden Flugzeuge.
Komot, mein Navigationsprogramm am Handy, überrascht wieder einmal, und führt uns zuerst auf der großen Straße zum Airport. Kein Problem, denn es gibt einen dicken Seitenstreifen. Dann biegen wir auf einen winzigen Feldweg ab, dann endet der Asphalt und wir denken schon, wir sind im Nirvana gelandet. Doch dann ist der Weg plötzlich wieder da und alles ist gut. Bis auf die letzten zwei Kilometer war die Strecke nicht schlecht, dann müssen wir doch noch mal über den abendlichen Highway, was sehr unangenehm ist, aber da wird schon eine Fahrradbrücke gebaut, die war aber noch nicht eröffnet.
Im Flughafen gibt es ein Sauna mit Ruhebereich, für knappe 20 € kann man hier die Nacht verbringen. Wir buchen uns eine Platz, was eine gute Idee war, denn später herrscht hier richtiger Andrang, dann kommen die Räder in die Kartons und wir suchen uns noch ein Lokal im Airport Bereich. Da ist ein großes Selbstbedienungsrestaurant mit guter Auswahl und auch erträglichen Preisen, dann haben wir immer noch viel Zeit für die Sauna und den Badebereich. Im Ruheraum lagern zwar mehr als 30 Leute, aber es ist erstaunlich ruhig und auch ich komme zu ein paar Stunden Schlaf, wirklich eine tolle Erfindung dieser Spa-Bereich, so etwas sucht seinesgleichen auf der Welt.
Am Morgen geht alles ganz easy, lediglich die Radkartons sind etwas zu schwer fürs Check-in, glücklicherweise habe ich noch etwas Klebeband übrig und kann schnell noch mal umschichten. Dann sind wir das Gepäck los und können in Ruhe auf den Flieger warten.
Zeit für eine Bilanz: Wir sind 2063 Kilometer in Korea geradelt und haben 17.487 Höhenmeter weggestrampelt, nicht schlecht für 24 Radtage. Das Land hat uns mehr als positiv überrascht. Zum einen wegen seiner tollen Radwege und Infrastruktur, die für Radfahrer mehr als geeignet ist. Man kann fast überall Zelten, auch Urban Camping istz möglich, einfache Hotels sind nicht zu schwer zu finden und der Preis ist angenehm.
Sehenswürdigkeiten gibt es jede Menge und man kann zwischen neu und alt, historisch und modern alles mitnehmen, Die Koreaner sind freundlich und nett, zumeist auch recht aufgeschlossen und offen, auch wenn die Kommunikation oft recht schwierig ist, da kaum Englisch gesprochen wird.
Die Natur ist sehr abwechslungsreich. Die Flussradwege sind in toller Qualität und führen durch idyllische Flusslandschaften, überall gibt es tolle Parks. Die Küste hat tolle Abschnitte mit Steilküste und Felsen und schönen Stränden, aber es gibt auch die Strandstädte wie überall auf der Welt. Tolle Berge warten auf den Radler. Die sind nicht immer einfach zu fahren, oft gibt es sehr steile Abschnitte, aber das mit den steilen Anstiegen gilt nicht nur für die Mittelgebirge, sondern auch oft für kleine und mittlere Hügel, wo es dann schon mal bis 20 hochhacken kann. Ansonsten gibt es in den Bergen sehr abgeschiedene Sträßchen.
Manchmal ist es nicht so einfach etwas zu essen zu bekommen, gerade in den Bergen ist die Restaurantdichte nicht sehr hoch, in der Offseason haben die meisaten Läden auch noch zu und am schwierigsten ist es immer etwas zum Frühstück zu finden.
Das Essen ist toll, wenn auch die koreanischen „Gulasche“ nicht zu abwechslungsreich sind, die immer dazu gereichten Beilagen jedoch um so mehr und machen jedes Essen zum Genuss…..allerdings nur, wenn man es scharf und schärfer mag. Auch für Vegetarier ohne Koreanischkenntnisse könnte es schwer sein auf dem Rad geeignete Mahlzeiten zu bekommen.
Rundum begeistert fliegen wir also zurück nach Berlin und ich freue mich, dass ich auf unserer 20209 Tour hier wieder herkommen werde. Das wird ein schöner kuturell andersfarbiger Baustein auf dedr großen Tour. Auch für mein Normalprogramm werde ich eine Tour erstellen, die man im Herbst, also September und Oktober gut fahren kann. 2019 hätte ich da noch ein Planungslücke im Oktober….wer Interesse an drei Wochen Korea hat, der meldet sich und dann setze ich die Tour an!
Das war‘s mit der Korea Berichterstattung, lange wird die Pause nicht! Schon nächste Woche fliege ich zu meiner Familie nach Vietnam und am 29.12.18 startet dann die Mekong Tour……bis dahin Tschüss und frohe Weihnachten!