19. Tag: Dienstag, der 16. Oktober 2018

Nicht geplante Königsetappe

119 Kilometer und 1700 Höhenmeter von Osaek nach Hwacheon, weiter mit schönen Anstiegen und dann kein Ende in Sicht

Morgens im Touri-Ort ist Frühstück natürlich kein Problem. Hier ist immer noch Saison, zum Wandern ist jetzt die beste Zeit. Deshalb sind schon zahllose Koreaner mit Profiausrüstung unterwegs, um sich mutig in die gewaltigen Höhen des Seoraksan zu stürzen und vielleicht für immer im ewigen Schnee und Eis einem Ötzi-Schicksal entgegensehen….zumindest lässt die Ausrüstung ein solches erahnen. Vier Stunden hin und drei zurück…..sagt der Reiseführer………….wir werden es 2020 mal ausprobieren!

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Wir starten durch und kurbeln uns dann in Sepentinen nach oben, es ist weniger als ich gedacht habe, der Pass ist schon bei 910 Metern über dem Meer. Dort ein großer Parkplatz, auf dem kaum noch jemand Platz findet und eine Hütte in der Kitsch, Kaffee und Snacks verkauft werden. Gedränge auf dem Parkplatz, die Aussicht ist toll, also raus aus dem SUV, die Outdoor Klamotten noch mal straff gezogen, dann Foto machen (voll gegen das Licht) und der Punkt auf der Tagesordnung ist abgehakt.

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Wir stürzen uns in die Abfahrt, ………………………………………………………

…………………………………..es geht dann so mit gemütlichen 45 km/h gute 15 Kilometer nach unten und dann wird das Talk wieder weiter, aber es soll ja nicht der letzte pass für heute gewesen sein.

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Wir biegen nach einem ordentlichen Mittag dann auf die Nebenstraße ab und strampeln wieder berghoch, auch diesmal ganz angenehm. Allerdings findet irgendwo eine Übung der (süd)koreanischen Armee statt, erst sitzen überall im Gebüsch getarnte Soldaten mit Sträuchern auf dem Rücken und Ruß um die Augen, dann kommen ab und an Kolonnen mit Militärfahrzeugen und dann rollt hier eine Panzerbrigade mit 20 großen Panzern durch. Ich halte es für angebracht, keine Fotos zu machen.

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Dann kommt eine winzige Nebenstraße und die führt idyllisch am Stausee entlang. idyllisch heißt aber nicht unbedingt anstrengungsfrei, die Straße nimmt ordentlich jeden möglichen Hügel mit und wir sammeln hier ordentlich Höhenmeter ein.

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Auch als wir wieder auf die Hauptstraße treffen, sieht es nicht gerade touristisch aus und so müssen wir noch ein Stück weiter. Leider gibt es nur noch Hauptstraße und dann auch noch einen Tunnel, der wie üblich echt unangenehm ist. Dann sollte unten eigentlich ein kleines Städtchen kommen, aber da kommt gar nix, nur eine kleine Siedlung dann vielleicht 8 Kilometer weiter.

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Inzwischen ist es schon gut dunkel geworden und schön kalt, aber glücklicherweise gibt es in dem Nest ein einziges Restaurant. Dort ist auch gut was los und wir bekommen zum Aufwärmen gleich vom Nachbartisch eine Schnaps angeboten.

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Das Essen ist auch top, wieder Gulasch mit Kimchi, das wärmt durch und gibt Kraft, denn wir müssen noch ein gutes Stück weiter. Nämlich über drei Hügel und dann am Fluss entlang bis ins nächste Städtchen, wo wir dann gegen kurz nach 8 eintrudeln. Klingt gar nicht spät, aber um halb sechs ist es im Moment hier schon dunkel.

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Ein Hotel ist dann schnell gefunden, die Dusche funktioniert und so beenden wir den nicht geplanten Heldentag doch rech angenehm. Noch angenehmer ist der Gedanke, dass wir nach Seoul zwar noch knappe 200 km vor uns haben, die sind aber wieder am Fluss entlang.

Eine Reaktion zu “19. Tag: Dienstag, der 16. Oktober 2018”

  1. Hajo

    Unser Glück war ja auch das Du in dem kleinen Nest, wo es mehr oder weniger stockdunkel war, ausgerechnet den örtlichen Englischlehrer angesprochen hast. Der hat vor allem mich etwas beruhigt das wir es nicht zu weit haben wieder in die Zivilisation zu kommen. Das kleine Restaurant war an der Stelle auch dringend nötig.

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