4. Tag: Montag, der 1. Oktober

Mit viel Zen zum Love Hotel

95 Kilometer von Daugnam Ri nach Chungju, 400 hm bei wechselwolkigen Wetter und Wind aus allen Richtungen zwischen 15 und 20 Grad

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Obgleich es in der Nacht nur einen leichten Nieselregen gab, war das für die koreanischen Zeltler Anlass zu Flucht und am Morgen waren wir dann auf dem sowieso nur spärlich gefüllten Zeltplatz nun fast ganz alleine. Es dauert eine Weile bis die Sonne die Zelte getrocknet hat und Hajo ist in seiner Hundehütte heute auch kein sonderlicher Freund des Zeltens geworden, einmal, weil der Schlafsack so dünn war, zum anderen ist das Zelt nur einwandig, das heißt, es sammelt sich sehr schön das Kondensationswasser und tropft dann wunderbar erfrischend aufs Gesicht, wenn man versucht aus dem Zelt zu kriechen.

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Umso schöner dann der Start auf dem einsamen breiten Radweg, die Schnell-, Hoch- und Fernstraßen sind auch verschwunden, wir bleiben am Han Fluss und es wird aber hügeliger und schöner. …………………

………………………….Das Wetter ist abwechslungsreich, mal wolkig, mal sonnig und immer etwas windig aus allen Richtungen, mehrfach schrammen wir knapp an Regengüssen vorbei. Ab und an geht der Radweg weg vom Fluss über ein paar Hügel und Seitentäler, alles ist sehr abwechslungsreich, es gibt wenig Dörfer, viel Wiese und Wald und nur ab und an ein Reisfeld.

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Vor der nächsten Stadt finden wir ein Handy, schickes Teil, natürlich Samsung vom Allerfeinsten, geben wir aber im nächsten Laden ab, vielleicht meldet sich der Besitzer/Verlierer. Wir kümmern uns ums Frühstück und haben diesmal Glück und finden ein Restaurant mit Kimchi Suppe und Tofu. An der Tür steht ein Kaffeeautomat zur freien Bedienung. Das scheint im ganzen Lande üblich zu sein, nach dem Essen noch schnell einen kleinen Kaffee zu trinken, der überall kostenlos ist, zwar nur Instant, aber besser als gar kein Koffein.

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Hinter dem Markt befindet sich ein kleiner buddhistischer Tempel, wohl schon ziemlich alt, aber sehr schön erhalten mit schönem Park drumherum. Wir scheinen die einzigen Besucher und bis auf die Toiletten sind auch alle Gebäude zugesperrt.

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Da der Radweg nicht immer nur parallel zum Fluss entlang geht, fahren wir auch durch einen tollen Park auf einer Halbinsel, ab und an gibt es etwas Kunst am weg, da hat ein Bauer eine hohe Mauer aus Kimchi-Töpfen errichtet oder man kann anhalten und sich ein wenig im Zen üben. Auf einem kleinen Feld sind Steinen aufgeschüttet worden und die kann und soll man nun hier stapeln, aber schön vorsichtig mit den Füßchen, denn die Steinpyramiden fallen auch schnell wieder zusammen. Abends erreichen wir nach dem Flicken eines Plattfußes dann die Stadt Chungju.

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Wegen des heranziehenden Regens nehmen wir das erstbeste Lokal mit Internet, auch wenn es wieder ein Reisbrei Lokal ist. War ja doch sehr lecker. Nebenbei suche ich dann noch eine Unterkunft über die App und die finden wir auch etwas außerhalb der Stadt, da stehen drei grellbunt erleuchtete Love Hotels, was wir erst feststellen, als wir dort eintrudeln.

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Unterwegs hatten wir für Hajo sogar einen Schlafsack bekommen, der bis 0 Grad warm halten sollte, also darf es noch ein paar Grad frischer werden, aber heute heißt es erst einmal das  Love Hotel ausprobieren.

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Die Schwierigste ist es nun, dasjenige ausfindig zu machen, welches ich gerade im Internet das Zimmer gebucht habe, der erste Laden war nicht der Richtige, aber die Besitzerin weist uns den Weg. Der Preis ist mit 35 Euro erträglich, wir haben wieder ein Zimmer mit Matratzen. Man muss nicht unbedingt vorbuchen und in manchen Hotels gibt es nicht mal einen Nachtwächter, sondern nur einen Automaten, dort wählt man das Zimmer,wirft Cash oder Karte ein und bekommt den Zimmerschlüssel ausgeworfen. das nenne ich mal Privatsphäre wahren. Aber bis auf das Kitsch an und ums Hotel, sowie die weihnachtliche Abendbeleuchtung ist weiter Nix besonderes an den Lovehotels, aber vielleicht hätte ich das mit einer netten Koreanerin und nicht mit Hajo testen sollen.

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