3. Tag: Sonntag, der 30. September

Han Gang Style

89 km von Seoul nach Daugnam Ri, jetzt geht es richtig los, 500 hm bei Sonne und 24 Grad

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Wir packen gegen 8 Uhr unsere Siebensachen zusammen und verabschieden uns von Warmshower Gastgeberin Joanna, dann wollen wir gleich noch frühstücken. Doch nun merken wir zum schon am ersten richtigen Radtag, das dies nicht so einfach ist, denn der Koreaner ist kein Frühstücksmensch und in der ganzen Restaurantstraße ist um kurz nach 9 noch kein einziger Laden offen, also beschließen wir erst einmal ein paar Kilometer in den Asphalt zu treten.

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Zuerst geht es wieder am kleinen Fluss mit Radweg entlang, dann zweigen wir nach links ab, der nächste Flussradweg……………………………………………..

…………………………………………….diesmal der mit dem abgerissenen Highway und dann der „richtige“ Flussradweg am Han (Gang) Fluss entlang.

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Es ist Sonntag und viel sportliches Volk ist unterwegs, zu Fuß, per Rad, oder sammelt sich zum Basketballspielen, Inlineskaten, oder zur Gymnastik an kleinen und großen Parks entlang der Radstrecke. Irgendwie scheint dies hier ein großes Freizeitparadies zu sein und wo man keinen Sport machen kann, da haben sich Künstler dann mit Skulpturen oder Graffitis verewigen können.

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Für uns geht es dann auf tollem Asphalt den Fluss hinauf, vorgestern waren wir am Anfangspunkt des Ara Wasserweges; dort gab es eine Markierung auf dem Radweg: 633 km bis Busan und die ersten 5, 10, 20 und 50 Meter waren netterweise markiert. Für uns wird es wohl etwas mehr werden, da ich eine „Abkürzung“ durch die Berge geplant habe, um der Route, die ich für 2020 plane zu folgen. Da geht es dann innerhalb von sechs Monaten von Berlin nach Tokio und der Korea Abschnitt, den es hier zu erkunden gilt, wird eine Teiletappe sein.

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Nun sind wir schon mehr als 20 km gefahren und hatten immer noch kein Frühstück, also runter vom Radweg und rein in das Vorstadtviertel. Hier gibt es zwar zahlreiche lokale, doch die machen erst mittags auf, oder aber wir bekommen eine Speisekarte gezeigt, ohne Bilder (nicht wie in Japan) und der Besitzer spricht nicht ein Wort irgendeiner Fremdsprache. Also lächeln, danken und weiter. Beim nächsten Lokal das gleiche Spiel und noch einmal und noch einmal……….Endlich finden wir eine Laden mit Reisbrei, leckere Sachen, man kann unter 20 verschiedenen Sorten auswählen, wie Reisbrei mit Seafood, Tofu, Shrimps oder Rind……dazu wieder ein paar kleine Beilagen, lecker. Auch das Menü ist benutzerfreundlich, Fotos und englische Übersetzung.

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Nach der Mahlzeit genießen wir es hier mit den vielen bunten Radlern am Han Fluss entlang zu radeln. Der Fahrradweg führt immer im Flussbett entlang, manchmal für ein paar Kilometer unter den Pfeilern einer Hochstraße, dann wieder durch große Grünflächen mit vielen Sportanlagen. Etwas außerhalb der Stadt dann sogar ein Feld, auf dem gerade die Gleitschirmflieger versuchen zu landen, manche mit mehr oder weniger Geschick in und neben dem Gebüsch. Startpunkt scheint wohl der ca. 300 Meter hohe Berg zu unserer Linken gewesen zu sein.

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Dann wird es noch einmal richtig touristisch, denn der Radweg folgt einer alten Bahnstrecke. Hier kommt man bequem mit dem Vorortzug hin und kann sich ein Rad mieten und dann den ca. 10 oder 15 Kilometer langen Abschnitt fahren. und hier gibt es nun auch Kneipen und Lokale, die ordentlich Umsatz machen. Hier tobt am Sonntag wirklich der Bär und wir sind froh, dass an der nächsten Bahnstation dann der Weg merklich leerer wird und weitere 10 Kilometer weiter sind wir dann endlich alleine auf dem idealen Radweg. Die Sonne scheint ab und an zwischen den Wolken durch und es  nur ein wenig windig von allen Seiten, also wunderes Frühherbstwetter. Aller 5 Kilometer gibt es wieder eine Brücke oder ein Wehr über den Han Gang ( Fluss), alle sind sehr abwechslungsreich und individuell gestaltet und laden immer wieder zu Fotostopps ein.

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Verrückt ist, dass man nicht hur Radfahrer trifft, sondern auch Leute auf elektrischen Rollern, die wahnsinnig schnell sind oder gar auf diesen Einrädern oben im Bild.

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Eigentlich hatte ich ein paar mehr Kilometer geplant, aber als wir einen fast leeren Campingplatz an einem Wehr passieren, werden wir zum Essen heran gewunken. Wir sagen gerne zu, zumal es echt lecker duftet und dann gibt es verschiedenen hausgemachte Leckereien. Viel Englisch sprechen die beiden Familien nicht, aber es reicht um zu sagen wo alle herkommen und einander zuzuprosten. Das Kimchi ist selbst zubereitet und besonders lecker. Für alle noch nicht Koreakenner: Kimchi ist eine Methode, funktioniert gleich dem Prozess der Sauerkrautherstellung, allerdings unter Zugabe größerer Mengen von Chilis. Der Gärungsprozess dauert etwa eine Woche, das fertige Kim Chi kann bis zu mehreren Wochen aufbewahrt werden. Am beliebtesten sind Kimchis aus Chinakohl, mir munden am besten die Rettichkimchis, schnelle Kimchis (ohne Gärung) werden auch aus Gurken, Karotten und anderem Gemüse hergestellt.

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Der Camping ist toll, kaum Leute, schöne Wiese, angenehme Waschanlagen, freies Internet und Strom und das alles für kein Geld. Außerhalb der Saison hat die Anmeldung geschlossen, aber alle Sanitäranlagen sind geöffnet. Tolle Sache! nachts wird es empfindlich frisch, wohl so um die 8 Grad und Hajos Schlafsack sah besser aus, als er warmhielt…..da werden wir wohl noch mal nachbessern müssen.

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