Dicker Brief für Pandora
30 km durch Yangon, Stadtrundgang, Besuch beim Patenkind Pandora und Großer Liegender Buddha bei Sonne und Wolken bis 30 Grad
Nach dem Frühstück steht „Downtown“ auf dem Programm, das ist hier der indische und chinesische Stadtteil. Enge Gassen, nach britischem System durcnummerierte Straßen und Laden an Laden und Business an Business und an jeder Ecke Stände mit Essen oder Betel.
Direkt neben der buddhistischen Sule Pagode steht die Moschee, auf der anderen seite ist die Katholische Kirche 200 Meter weg und der indische Hindu Tempel ist auch nicht weit. Wären da nicht die Auseinandersetzunegen mit den Rohingya im Norden des Landes, könnte man an ein zutiefst friedliches miteinander der Religionen in Myanmar glauben.
In einer Straße werden nur Papeir und Druckwaren verkauft, in der nächsten nur Textilien, dann kommt eine Straße mit Werkzeug und dann eine reine Marktstraße mit vielen Fleisch, Fisch und noch mehr Gemüseständen. Alles dicht an dich, es gibt kaum noch Platz zum Durchlaufen………..
……………..trotzdem schlägeln sich die Kunden, manchmal mit schweren Lasten auf dem Rücken oder Kopf durch das Gewühl. Faszinierend und beeindruckend.
Nach zwei Stunden schwingen wir uns auf die Räder. Ziele Nummer eins: Die Famile meines Patenkides Pandora. Vater Moe betreibt eine Physiotherapie für behinderte Kinder, der Staat tut nicht viel für Kinder mit gesitigen und körpelichen Fehlentwicklungen. natürlich kann ein Teil der Kundschaft sich so etwas nicht leisten, das müssen die anderen mittragen. Gewinn bleibt für die vierköpfige Familie plus Großeltern, die zusammen in einem kleinen Haus mit zwei Zimmern wohnen nicht übrig, die vier Angestellten müssen ja auch noch bezahlt werden, insgesamt werden 30 Kinder betreut.
Die kleiner Tochter Pandora ist an Beta Thaläsemie erkrankt, dass heißt die roten Blutkörperchen sterben viel zu schnell ab, deshalb benötigt die 12 jährige jeden Monat eine Bluttransfusion und weitere Medikation. Ich kenne die Famile seit 5 Jahren und ebenso lange helfen die Spenden meiner Freunde und Radfahrer, dass sich die Famile die Bluttransfusionen und die Medikamente leisten kann. Auch heute war es wieder so weit, ein dicker Brief mit Spendengeldern, über 700 € werden Pandora knapp übers Jahr helfen können. Danke an alle! Besonders an Frank L., der Famile L., Johann und Thomas aus der Schweiz, sowie Hajo Ost und Hajo Süd, Gerhard und Otto und Willi ……..und ich hoffe, ich habe niemanden vergessen.
Nach dem Besuch in der Praxis laden wir die Familie noch zum Essen ein, in einem kleinen Straßenrestaurant mit toller Auswahl und vielen kleinen Gerichten und viel Spaß mit den beiden schwestern und der Mutter. Ich hoffe, dass meine Hilfsaktion übers Jahr wieder etwas einbringt, was meine Gruppe dann im nächsten Winter übergeben können. Vielleicht kommt ja auch noch was von dem Verein, der versprochen und nicht geliefert hat.
Dann beginnt das Nachmittagsprogramm. Fünf Kilometer weiter durch die Stadt zum Ghauk Htet Gyi, dem großen Schlafenden Buddha, der in voller Pracht mit 76 Metern Länge in einer großen Halle ruht und um den immer viele Gäster herumpatroullieren und die androgyne Gestalt mit dem schönen gesicht bestaunen.
Nicht weit entfernt ist die Ngar Htet Gyi pagode, die einen großen Sitzenden Buddha beherbergt, der am Nachmittag im schräg einfallenden Licht besonders beeindruckend ausschaut. Für mich eigentlich der schönere Tempel, da die Figur mehr Ausstrahlung hat und die Bustouristen nicht hierher gekarrt werden, das heiß es geht wesentlich ruhiger und beschaulicher zu.
Auf dem Rückweg wollen wir zur Post, die aber leider schon zu hat, also kompensieren wir mit einem Abstecher zum Hafen, wo die Boote zum anderen Ufer im Minutentakt an und ablegen und man Ufer einen schönen Biergarten findet.
Abschluss des Abends ist dann ein Mahl beim vegetarischen Inder. Der war in Ordnung, aber nicht herausragend, nich wegen des ggf. fehlenden Fleisches, aber die Currys hatten nicht das gewisse etwas, war halt ein Inder für Ausländer. Beim nächsten Mal geht es wieder es wieder ins indische Restaurant gleich um die Ecke, das zwar nur den Charme einer gefließten Imbisstube hat, aber der dal ist mit Liebe und Seele gekocht.