Frustriert in Tokio
19. Oktober bis 21. Oktober: 20 Kilometer in der Stadt, vielleicht 50 Höhenmeter, sehr viel Regen bei 10 bis 15 Grad
Was für ein Scheißwetter, es gießt in mittelmäßigen Strömen konstant von früh bis Nachmittag, dann immer noch kostant ein wenig schwächer. Ich hatte ein gute handvoll Pläne, was ich hier in der Stadt sehen will und was nicht. Es gibt tolle Museen, aber die hebe ich mir auf, wenn ich nächstes jahr wieder komme und für meine Reise 2020, da gehe ich dann eh mit meinen Gästen hin.
Die Gärten: Davon gibt es einige sehr tolle in der Stadt. Trotz naßtrüber Aussichtenradle ich dann am Freitag zum Rikugi-en Garten. ich habe sogar noch Glück, denn es nieselt nur am heutigen Nachmittag, sodass ich die wirklich schöne Anlage genießen kann.
Der Garten ist toll hergerichtet, mit Aussichtspavillion und Teehaus, jeder Quadratzentimeter ist durchdacht und durchgestylt…………………
…………………Solche Gärten waren eigentlich meine erste Intension, mal nach Japan zu reisen, hatte zu DDR Zeiten einmal einen Bildband in der Hand und dachte, das sollte man sich mal angucken. In China habe ich dann so einen kleine Vorgeschmack bekommen. Ist auch interessant die chinesische gartenkultur mit der japanischen zu vergleichen. Die Chinesen haben den Drang, den Garten dann richtig vollzustellen, sodass, für meinen Geschmack, die Grenze zum Kitsch schnell überschritten ist. Hier in Japan werden dann eher weniger Felsen in den garten gestreut, ist eben ein bischen mehr „Zen“ hier
Die Menschenmassen in den Einkaufsstraßen. Die gängigen Einkaufsstraßen wolle ich mal ablaufen, aber nicht wegen Shoppings, sondern um tolle Fotos zu machen. Allerdings packe ich bei Regen die kamera nicht aus. Die mag es lieber trocken. Mein letztes Objektiv, was gut 800 € kostete hatte eine Krankheit: Glasschimmel. Ja, so etwas gibt es, da hat man weiße Flecken auf dem Glas und natürlich auf den Fotos. Holt man sich nur in tropischen und subtropischen Ländern, Reparatur nicht möglich.
Also streiche ich die Einkaufsstraßen. Lediglich auf dem Weg zum Park war ich in der Shoppingmeile am Tierpark und abends am Tree Tower. Ist eben schön bunt und die Touris tummeln sich hier alle.Besonders beliebt bei Koreanerinnen und Chinesinnen ist es, im geliehenen Kimono einmal die Shoppingmeile abzulaufen.
Dann hatte ich noch meine Verpackung des Rades zu organisieren, ich lief eine handvoll Radläden ab, so richtig schöne Kartons gibt es nicht. Kleine Japaner fahren kleine Räder und die kommen in kleinen Kartons. Was will man machen, ich nehme dann einen kleinen Karton mit.
Inzwischen sagt der Wetterbericht dann Taifun für den Rückflugtag voraus. Ein Taxi zum Airport kostet ab 80 €, für ein größeres Taxi, in das auch mein Rad im Karton passen würde, soll ich 120 € hinblättern. Bei der Bahn lässt sich nicht genau erkennen, ob Radmitnahme nun erlaubt oder nicht erlaubt ist, aber da steht meine Entscheidung schon fest, ich radle zum Airport.
Vorher nutze ich die Küche im Hostel ordentlich aus. Das Fleisch im Markt um die Ecke hat eine Superqualtität, da kann ich mir ein Steak zaubern, wie ich zuvor selten hinbekommen habe. Ebenso lässt sich viel mit den vielen verschiedenen Fischsorten machen. Und alles ist wirklich superfrisch.
Wenn ich schon nicht in Tokio mein Ansichtsprogramm durchziehen kann, dann nutze ich die Zeit zum arbeiten. Ist ja immer eine Menge zu tun, wenn man einen Monat nicht am Schreibtisch ist, der Vorteil: Wenn ich nach Hanoi komme, hab ich mehr Zeit für Frau und Kind und das ist ja auch nicht zu verachten. Morgen dann noch der Bericht von meiner haarsträubenden Rückreise nach Hanoi und wie ich fast den Flug verpasst hätte.