In die alte Hauptstadt – nach Kyoto
8. Oktober: von Himeji nach Kyoto, 138 Kilometer und 1230 Höhenmeter, bei Sonne und ein paar Wolken bis 28 Grad
Mein Zeltnachbar hatte mir gestern Abend noch einen Kaffee spendiert, heute Morgen leider nicht, dafür ein paar Minibulletten. Kein Problem bei einer Radtour: Kalorien sind Kalorien! Und an einem solchen Tag verballert der Körper schon mal 3500 Kalorien zusätzlich zum normalen Umsatz.
Landschaftlich ist die Strecke sehr angenehm und abwechslungsreich, auch was den verkehr angeht. Irgendwie gibt es da kein System in diesem Land………
………….. Da können größere Straßen auf der Karte dann doch sehr schmal und eng sein, folgt man einer Straßennummer kann es auch unterschiedlicher nicht sein, mal kommt 10 Minuten niemand und dann staut es sich im nächsten Ort.
Zuerst geht es an einem schönen Fluss entlang und dan wird es wieder schön hügelig, es ist Sonntag und sonnig und so sind eine ganze Menge Rennradfahrer unterwegs. Sehr freundlich sind die nicht, also Tourenradler scheint man für die gar nicht zu existieren. An einem Hügel hole ich sogar eine Truppe ein, die bekommt einen Riesenschreck und dann müssen sie mir unbedingt zeigen, dass sie mit ihren 8 kg Karbon doch schneller sind als ich, zwei von den Typen sammeln aber vorher noch Kraft in meinem Windschatten, bevor sie dann grußlos von dannen ziehen. Fand ich sehr witzigdiese kleine Episode.
Zum Schluss trennt mich noch eine Hügelkette von Kyoto und ich will wieder eine kleine Straße probieren und natürlich endet es wieder wie in Nara. Die Straße ist dann ein feuchter Waldweg, der gute Anstiege innehat, 12 bis 15% kommen ein paar mal. Es ist dunkel und feucht hier und dann kommen dicke Bambuswälder, fast schon eine gruselige Stimmung. Aber ich kann mir morgen auch den Ausflug zum bambuswald sparen, da muss ich dann nicht mit 3647 Touristen durchspazieren, gibt es hier kostenfrei und ohne Verkehr.
Es geht noch mal gute 400 Meter hoch und wieder runter und noch mal hoch und bei dem schönen Wetter habe ich auch meinen Spaß daran, an dieser kleinen schönen Strecke, die natürlich auch wieder gute 10 Kilometer länger ist, als die Schnellstraße durch den Tunnel.
Oben leider dann nicht die Megaaussicht auf Kyoto, alles zugewachsen….immer diese Sch…..bäume vor der Aussicht.Als ich in die Stadt einrolle, wird es langsam dunkel. Auch hier wieder keine richtigen Hochhäuser, wie man sie eigentlich in Japan erwartet, dafür ist aber auch der Verkehr kein Problem.
Ich habe ein gemütliches, winziges Hostel im Süden gefunden, wo ich mich für zwei Nächte einniste. Morgen steht dann wirklich mal ein gesamter Kulturtag auf dem Programm.