Am Strand
23. September: Ise nach Nagashima, 86 km und 942 Höhenmeter bei Sonn und ein paar Wolken bis 29 Grad
Ise ist Geschichte pur, hier gibt es den wichigsten shintoistischen Shrine in Japan. Die Shinto Shrine erkennt man an dem Japan so bekannten charakteristischen Bögen aus Holz oder auch schon mal aus Beton. Buddhismus und Shintismus haben in Japan eine lange gemeinsame Tradition, der Shintismus ist aber eher diesseits bezogen und wird nur mündlich überliefert. Und es gibt hunderte von Göttern, so dass es schwierig ist, des Pudels kern zu treffen. Markante Merkmale sind die „toori“, eben die Tore und um Bäume genüpfte Seile.
Wenn man tausend Jahre Geschichte erwartet, dann ist man doch etwas enttäuscht, überall nur neue Gebäude und Tore zu sehen. Aber das hat ein Ursache. Der Ise Tempel wird alle 20 jahre abgerissen und neu erbaut. in der Nähe gibt es Wälder, die nur zum Zwecke des Holzanbaus für den Tempel angelegt worden sind.
Hier gibt es schon am Morgen viel Pilger, obwohl eben nicht so viel zu sehen ist und die Tempelchen und einzelnen Shrine sind auch geschlossen. Park und Anlage mit den uralten riesigen Bäumen dagegen sind den Besuch wert.
Hinter Ise muss ich dann ein gutes Stück den Berg hoch, alles ist schön grün und waldig, ab und an ein Dorf, kein Gemüseanbau mehr, sondern wirklich ein paar Reisfelder und unten plätschert ein Flüsschen dahin.Die Straße ist wieder angenehm ruhig. Dann geht es wieder runter zum Meer zur Küste und der Küstenstraße, von der ich einiges erwartet habe.
Es ist auch wirklich schön mit mal flacher Küste und mal Steilküste, aber auch recht hügelig. Vor einem Supermarkt treffe ich ein paar Rennradler. Wir radebrechen meine Route durch die Berge nach Koya San, 200 km durch wildes Bergland. Sie schütteln den Kopf und empfehlen mir die Küstenstraße fast um die gesamte Kii-Halbinsel. Nachdem ich mir die Berge so noch einmal angesehen habe,die rechterhand doch ganz mächtig in der gegend herumstehen, sowie die Route in den Programmen noch mal angesehen habe, entscheide ich mich spontan für die Runde umd die Halbinsel und dann den kürzeren Weg zum Heiligen Buddhistischen Koya San. Eine Entscheidung welche wohl eine gute war, denn selbst auf der Küstenstraße hügelt es noch genug hoch und runter, in den Bergen wären so täglich locker 2000 Höhenmeter zusammengekommen. Ich hätte das wohl (spaßfrei) geschafft, aber verkaufen lässt sich das nicht mehr
Die Küste dafür wird immer schöner, es gibt große Buchten mit kleinen Häfen und winzigen Dörfern, auch wenn es danach wieder ordentlich den berg hochgeht, hat man dann vom Hügel eine tolle Sicht.und ich will heute noch meine Füße ins Meer stecken, anfangs sieht es gar nicht so gut aus, aber dann in Nagshima gibt es auch wieder einen Supermarkt und ein Sushi Paket, für morgen Morgen ein paar Päckchen Japanischer Reis mit verschiedenen Füllungen und eine Kakaomilch.vier Kilometer weiter dann mein Strand. Nicht so ganz mein Traum vom gelben Sand, aber große, kleine und mittlere runde Steine. Also rein ins Wasser und übernachtet wird 50 Meter vom Meer entfernt auf einem Rastplatz, wo es Wasser, Toilette und auch eine Wiese zum Zelten gibt. Ich ziehe aber den Rastplatz daneben vor, da brauche ich nicht auf und ab zu bauen und habe auch ein dach über dem Kopf. Hier kommt heute niemand mehr vorbei.Aber zuerst geht es ins wasser, es sind kurz vor Sonnenuntergang immer noch 27 Grad an der Luf und die Wassertemeperatur dürfte auch beimindestens 23 Grad liegen. Weit Rausschwimmen mag ich nicht, denn es gibt eine doch recht kräftige Strömung.
Erst 300 Meter weiter weg, auf eine Mole zum schutz vor Flutwellen stehen noch ein paar Angler, die aber nach Einbruch der Dunkelheit ins Auto steigen von dannen ziehen, dann habe ich den Platz und das Meer für mich alleine.Und die Steine, die lassen sich wundebar stapeln, das dauert eine Weile und ersetzte heute den Meditativen Teil des Abendprogramms.