Der Hohe Norden-Aufklärungstour V
5. Tag meiner Afklärungstour für den „Hohen Norden“,25.7.2015
Es ist nicht das Seerauschen das mich weckt, sondern das Regenrauschen, zum Glück hört der Regen gegen 7.30 Uhr, als ich aufs Moped steige. Am Abend war ich noch ein wenig Seafood essen und habe mich nach den Booten in die Halong Bucht erkundigt, hier gibt es eine reiche Auswahl an Varianten, was ich im November mit der Gruppe mache, kann ich erst entscheiden, wenn der Gesamtplan steht. Jetzt entscheid ich mich erst einmal für den anderen Weg über die Insel, fast an der Küste, auch der ist sehr schön, wenn auch nicht ganz asphaltiert, man hat ein paar schöne Seeblicke und ich bekomme noch einen schönen Regenschauer dazu ab und es regnet weiter auf dem Weg durch die grünen Karsthügel. Die Insel ist sehr schön und bei Sonnenschein noch schöner und man kann auf der kleinen Straße bis ganz in den Norden fahren. Dort gibt es dann wieder einen kleinen Ort und einen Fähranleger, die Fähre geht dann direkt nach Halong.
Die Bucht ist sehr schön und die Autofähre schippern dicht an den Karstfelsen im Wasser vorbei, rech beeindruckend, aber man kommt wohl doch nicht um den touristischen Abstecher drumherum, egal ob von Halong oder Cat Ba, denn nach 10 Minuten ist das Schiff im offenen Wasser und wir lassen die Insel hinter uns.
Auf halbem Weg zum Festland fängt es dann wieder an zu regenen und der Himmel sieht auch so aus, als ob es heute nicht mehr aufhören will. Wenn ich zu diesem Zeitpunkt gewusst hätte, wie recht ich mit meiner Vermutung hatte, wäre ich bestimmt wieder nach Hanoi abgebogen, als in die Richtung der chinesischen Grenze.
In Halong mache ich wegen des starken Regens eine Pause und flüchte in einen Pizza Hut, dort ist aber die Klimaanlage auf gefühlte 5 Grad eingestellt und so sitze ich bald im Pullover in dem Laden und warte, dass der regen aufhört, was er aber nicht tut. Also verleibe ich mir eine eklige Pizza ein und verpacke mich wieder in meine Gore Klamotten, bevor ich aufs Moped steige, dann geht es weiter, wenigsten lässt dann der regen ach und nach einer halben Stunde werde ich sogar fast trocken.
Nächstes Ziel ist die Insel Cai Bau und das Städchen Cai Rong, hier gibt es einen recht idyllischen Hafen, nur vier oder fünf einfache Hotels und angeblich soll man auch Bootstouren machen können. Wie, das bekomme ich nicht heraus, denn es gibt wirklich niemanden der englisch spricht, aber ich habe ein paar Telefonnummern und die Adresse von einem schnuckeligen Hotel, alles weiter lasse ich von meiner Frau dann später ertelefonieren. Nach einem Kaffe schwinge ich mich wieder aufs Moped den Regenwolken und Bergen entgegen.
Ein wenig muss ich zurückfahren, dann über die Brücke wieder runter von der Insel und dann noch mal 5 Kilometer auf der Hauptstraße. Die Landschaft ist trotz der Berge recht zerwühlt, es gibt Steinkohle, die hier aus den Bergen geholt wird, sagt zumindest Wikipedia, doch sobald ich auf die Nebenstraße abgebogen bin wird es schöner.
Gleich geht es einen kräftigen Hügel hoch und wieder runter, ich werde nass und wieder trocken, aber das fahren macht Spaß, die Straße ist gut, die Landschaft wird grüner und schöner, kleine Dörfer und kleine Berge, Verkehr gibt es so gut wie nicht. nach 30 Kilometer kommt dann ein kleiner Ort und die Straße wird noch einmal kleiner und windet sich dann einen kleinen Berg hoch, dann nette Aussicht über das Tal mit Terrassenfeldern und dann eine Baustelle, zwar nur 500 Meter lang, aber nach dem regen der letzten Tage ordentlich aufgeweicht und mein Motorrad sieht danach ordentlich verschlammt aus.
Die Letzten Kilometer nach Tien Yen wird die Straße noch einmal etwas belebter und als ich an einer Kreuzung vor dem Ort noch einmal meine Karte studiere, lenkt ein Vietnamese sein Motorrad mit wackeliger Anhängerkonstruktion mit nicht zu großer Geschwindigkeit in die Leitplanke, es kracht ordentlich, aber der Vietnamese kriecht unversehrt unter dem Trümmer Haufen wieder hervor. Ein anderer Fahrer eilt ihm zu Hilfe, bevor ich die Straßenseite wechseln kann, also beschließe ich weiter zu fahren und mir in dem winzigen Städtchen eine Bleibe zu suchen. Das Guesthouse ist eher mäßig, dafür gibt es gleich nebenan etwas zu essen. ich bin ordentlich ausgekühlt und müde von der Regenfahrt, doch so wieder Himmel aussah, macht der regen nur eine kurze Pause und schon als ich ins Bett falle, gießt es wieder in Strömen.