21. Tag: Samstag, der 21. März 2015
Schlacht durch die Schlucht
55 Kilometer von Kyaukme nach Nawnhkio, 702 Meter hoch und 645 Meter runter, recht straffer Verkehr durch die Gottheik Schlucht, dort ordentliche Staus, bei Sonne und 34 Grad
Nicht zu früh und nicht zu spät starten wir und lassen uns Zeit. Dann geht es auf auf die Hauptstraße. Burmas Zeiten, wo es überall fast keinen Verkehr gab sind vorbei und hier auf der Hauptstraße von Mandalay nach Lashio und der einzigen Straßenverbindung nach China brummt es ordentlich. Die LKW sind eigentlich auch alle für den Linksverkehr gebaut, blasen also die Abgase auf Radfahrerhöhe auf der rechten Seite heraus.
Eigentlich ist die Landschaft wieder sehr schön, weite Felder und Hügel und weiter hinten könnte man höhere Berge sehen, aber nicht in diesem Monat. Drei Jahreszeiten gibt es in Burma, die Regenzeit, die Trockenzeit und der Winter. Winter heißt es wird am Tage nur maximal 30 Grad heiß. Und in Hsibow haben wir gelernt es gibt noch eine weitere Jahreszeit, die “ Smoky season“, hier wird dann täglich zweimal das Land abgefackelt, angeblich um das Land für die nächste Season vorzubereiten, die Asche bringt Nährstoffe für den Boden und natürlich Smog für den Tag.
Nach 30 hügeligen Kilometern nähern wir uns dann der Gottheik Schlucht, noch schnell einen Kaffee und eine kleine Nudelsuppe, dann stürzen wir uns auf engen Serpentinen in den Abgrund. Die Kurven sind so eng, dass die LKW Mühe haben, um die Ecke zu kommen und in jeder fünften Kurve hat sich Truck „verfahren“. Das heißt es muss ein wenig rangiert werden, damit er um die Ecke kommt, davor und dahinter staut es sich dann, die Chance für den Radfahrer an allen vorbei zu schlüpfen.
Vom Aussichtspunkt sah auch der Aufstieg auf der anderen Seite mächtig anstrengend aus, viele enge Kurven und Schleifen nach oben, aber es wir einfacher als gedacht, letztlich sind es dann gerade einmal 350 Höhenmeter, die wir nach oben müssen und dann sind wir auch schon am Ziel.
Am Ortseingang von Nawnhkio gibt es ein neues Hotel, bei der ersten Anfrage ist es uns zu teuer, also fahren wir weiter in den Ort und suchen uns einen Chinesen fürs Mittagessen und fragen uns nach weiteren Hotel oder Gasthäusern durch. Da gibt es dann noch ein mehr als schäbiges Minigasthaus und ein recht gemütliches Gärtchen mit Bungalows, letzteres hat aber keine Lizenz für Ausländer, also fahren wir zurück zum Ortseingang und verhandeln noch einmal nach und haben Glück, 15 USD kostet das Zimmer, es kommen aber noch einmal 3 USD für „Steuern“ dazu. Das Hotel hat gerade vor einer Woche geöffnet und das Personal wuselt wie wild durcheinander, wahrscheinlich sind wir die ersten Langnasen, die hier absteigen.
Fürs Abendessen begnügen wir uns mit Reis und drei leckeren Salaten, zu tun gibt es im Ort nichts mehr, Nawnhkio ist wirklich ein mickriges Städtchen, zwar blinkt auf einem Hügel ein Stupa in der Nachmittagssonne, aber von denen haben wir inzwischen mehr als genug gesehen.