22. Tag: Samstag, der 14. Februar 2015
Rad unter
Bootsfahrt von Battambang nach Siem Reap, knappe 20 km auf dem Rad bei Sonne bis 35 Grad und drei Regentropfen am Abend
Wir sind pünktlich am Bootsanleger und es gibt sogar zwei Boote nach Siem Reap, eins für die Touristen und eins für die Lokals, was ich eigentlich schade finde, denn in den letzten beiden Jahren der Trip gerade davon gelebt hatte. Mit 10 Minuten Verspätung legt das Boot ab und auch das Lokal Boot folgt bis hinter die erste Kurve. Dort werde ohne Kommentar beide Boote vertäut und das Gepäck vom Touriboot auf den lokalen Kahn umgeladen, auch die Räder. Bei dem Balanceakt macht es dann „Flutsch“ und Sabienes Rad versinkt in den schlammigen Fluten. Ich springe auf, um den Bootsmann ebenfalls zu Wässern, aber das Hinterrad taucht noch einmal kurz auf und der Bootsführer erwischt es mit dem Fuß und kann es heraus angeln. Unter den Touristen setzt sich nun die Meinung durch, dass wir das Boot wechseln sollen und so quetschen wir uns dann alle in das kleiner Boot und es wird recht eng.
Glücklicherweise hat das Boot ein stabiles Dach und so bin ich der erste, der den Umzug aufs Dach einleitet. Von hier hat man eh die bessere Aussicht auf das treiben am Flüsschen. Und das lohnt sich dann wirklich.
Der Kanal hat recht wenig Wasser in der Trockenzeit und der Bootsführer muss alles Können aufbringen, um den Kahn durch die engen Mäanderkurven zu lavieren. In den Kurven ist kein Platz mehr zwischen Kiel und Schlamm, im Gegenteil, man kann regelrecht spüren, wie das Schiffchen manchmal über den Modder glibbert. Entsprechen gering ist unsere Geschwindigkeit.
Dafür ist das Leben am Land gut zu beobachten. Überall stehen kleine Hütten auf Stelzen, der schlammige Fluss wird auf alle erdenklichen Art und Weisen befischt, es wird der Schlamm durchgekämmt, Netze werde geworfen und überall stehen Reusen: Als Fischlein lebt man hier sehr gefährlich. nach zwei Stunden wir der Kanal etwas breiter und wir kommen wieder in Dörfer, die zum großen Teil auf dem Wasser in Hausbooten leben. Eine weitere Fischermethode kommt dazu, nämlich riesige Senknetze. So ist es auf dem Boot recht beschaulich, wenn auch auf dem Dach recht heiß.
Eine kleine Kambodschanerin schließt Freundschaft mit uns, sie ist so acht oder neun Jahre alt und wird von uns oben auf dem Dach voll betreut, mit kleinen Snacks, Malen und Rechnen, als sie dann das Boot in ihrem Dorf verlässt, sind wir alle traurig.
Am Nachmittag geht es dann noch eine Stunde über den Tonle See und dann noch ein paar Kilometer in einen stinkenden Kanal bis vor Siem Reap. Hier werden wir dann an einem wirklich sehr schlimmen, stinkenden ufer an Land gesetzt, so dass wir so schnell wie möglich aufs Rad und in die Stadt wollen.
Mit einiger Mühe finden wir ein Hotel, dass allen so einigermaßen recht ist und welches auch 5 Zimmer frei hat und essen auch im Gartenrestaurant, morgen heißt es dann: Tempelrunning!
Und wie schnell die zeit vergeht, für drei von uns geht hier die Radtour schon wieder zu Ende.