21. Tag: Freitag, der 13. Februar 2015
Auf holprigen Gleisen
107 km von Pursat nach Battambang, Ausflug mit dem Bamboo Train, alles wieder bei Sonne bis 38 Grad und leichtem Rückenwind
Natürlich wird es wieder nix mit dem zeitigen Frühstück und das, obwohl wir gestern alles auf 6.30 Uhr vorbestellt haben, zu dieser Zeit sieht die Chefin noch mehr als verschlafen aus, erst gegen 7.10 Uhr sind die Eier und die Nudeln gebraten, der Geschmack entspricht der lauen Morgenstimmung, die Bedienung bringt jeden Kaffee einzeln und benötigt dafür jeweils 5 Minuten. Wir sind halt in Cambodia.
Halb acht können wir dann endlich aufs Rad springen und unseren heutigen Tag auf dem Highway beginnen, der Wind bleibt uns treu und bläst leicht von hinten, der Verkehr ist etwas moderater als an den Vortagen, dafür scheint die Sonne etwas kräftiger. Gegen Mittag tampern wir noch durch einen Tempel mit vielen Figuren und Darstellungen drumherum, ein kleines buddhistisches Disneyland, dann wieder eine Reismahlzeit und auf die Mittagshitze stürzen wir uns in die nächsten 40 Kilometer.
Zur Strecke durch Dörfer, Palmen und Reisfelder, mal trocken, mal grün, muss ich nicht viel schreiben, Attraktion des Tages ist der Bamboo Train bei Battambang. Zu Zeiten der Franzosen gab es mal eine Eisenbahn, seitdem rotten die Gleise vor sich hin, doch findige Bäuerlein bei Battambang haben sich dann ihren eigenen Regionalverkehr geschaffen. Zwei Achsen auf die Gleise, darauf einen Bambusaufleger und einen Rasenmähermotor, fertig ist das perfekte Transportmobil. Früher wurden damit Holz und Waren transportiert, heute Touristen für 5 Dollar das Stück wohl wesentlich attraktiver.
Interessant wird es erst wenn sich zwei Draisinen entgegenkommen, dann wird das Bambusgerüst neben die Schienen gelegt, ebenso wie die Achsen, ein Fahrzeug passiert und in 30 Sekunden ist das eigene Fahrzeug wieder hergestellt. Das ist allerdings bei den 20 Touristentransportern, denen wir begegnen dann schon fast lästig. 6 km geht es hin und wieder zurück und nach einer Stunde ist man wieder am Ausgangsort.
In der Abendsonne rücken wir in Battambang ein, im Hotel ordere ich die Bootstickets für morgen, die Zimmer sind in Ordnung und nach einer Dusche ziehen wir noch einmal in das Städtchen und suchen uns ein schnelles Abendessen, obwohl wir morgen kaum zu radeln haben, müssen wir um 6 Uhr los, um unser Boot zu bekommen und dann geht es für Hajo, Gesche und Sabiene schon ziemlich dem Ende der Reise entgegen: Siem Raep und Angkhor Wat.