12. Tag: Mittwoch, der 4. Februar 2015
Nach Kambodscha
mit der Fähre von Phu Quoc nach Ha Tien und dann weiter mit dem Rad über die kambodschanische Grenze nach Kampot, am Morgen Niesel, dann wieder Sonne bei 32 Grad, windig
Was da draußen am Morgen rauscht ist nicht das Meer, sondern es regnet ein wenig, schade, denn mit der späten Fähre hätte man noch einmal in die Fluten springen können, aber so eben dann doch nicht. Als wir nach dem Frühstück starten hat es aufgehört zu nieseln und ab und zu guckt schon wieder die Sonne durch, als wir über die Insel zurück zum Bootsanleger fahren.
Diesmal dauert die Fahrt nur 90 Minuten, ist aber etwas rauer als vor zwei Tagen die Herfahrt. In Hatien kommt dann schon wieder der Hunger durch, so suchen wir uns erst einmal noch ein Restaurant und ein Kaffe, auch müssen ja die letzten Vietnamdong umgesetzt werden.
Bis zur Grenze sind es dann nur noch 6 Kilometer, die Formalitäten gehen alle recht reibungslos über die Bühne, zumindest für uns, ein Franzose ist da etwas schlechter dran, er wollte über die Gebühren von 32 Dollar diskutieren, weil sein „Lonely Planet“ nur von 25 USD spricht. Das erfreut den Beamten überhaupt nicht uns so muss der Franzose, obgleich nun auch demütig bereit den vollen Betrag zu entrichten, mehrfach ans Ende der Schlange.
nach einer knappen Stunde sind wir durch und haben auch schon Geld getauscht, etwas mehr als 4000 Riel gibt es für den Dollar, der Euro müsste damit bei ungefähr 5000 Riel liegen. Damit sind wir dann also im nächsten Land und alles ändert sich hier wirklich.
Glücklicherweise bleiben die Straßen weiter gut, aber es gibt sooooo wenig Verkehr, keine Huperei und keine Drängelei und fast keine Autos. Selbst der Lastverkehr wird hier auf Mopeds abgewickelt und die Kambodschaner entwickeln beim Beladen der Mopeds noch größere Fähigkeiten als die Vietnamesen. Links und rechts des Mopeds befinden sich riesige Körper mit nochmals rieigen Säcken obendrauf, der Fahrer ist meist kaum noch zu erkennen und obenauf sitzt dann immer die Frau des Fahrers, bei einem Halt muss dies auch schnell herunterklettern und springen und einen Holzstock seitlich als Stütze unter den Aufbau stellen, dann darf sich auf der Fahrer herauswühlen.
Auch die Häuser haben sich verändert, die Kambodschaner wohnen in Stelzenhäusern, egal ob die Bude nur aus Stroh ist oder aus Holz oder aus Beton, da kann man sich nachmittags nach der Arbeit oder in der Mittagshitze gut in die Hängematte legen und ein wenig ausruhen. Oben hat es immer luftige Fenster, denn hier auf dem Land hat niemand eine Klimaanlage. Die Häuser sind kaum in Dörfern gruppiert, sondern recht weit verstreut, dazwischen liegen Flüsschen oder trockenen Reisfelder. Alles ist wesentlich ärmlicher, als in Vietnam, aber die Kids auf der Straße mit ihren alten Fahrrädern machen keinen verhungerten oder unglücklichen Eindruck. Und auch hier erschallt aus allen Ecken und Winkeln ein freundliches: „hello“.
Die Leute unterscheiden sich auch von der Statur und vom Gesicht deutlich von den Vietnamesen, durch die dunklere Haut und die dunkleren Gesichter kommt das Lächeln mit meist schönen Zähnen besonders gut zur Geltung, auch ist es hier in Kambodscha sauberer als in Vietnam, man sieht keinen Müll am Straßenrand, was aber hauptsächlich darin seine Ursache hat, dass eben noch nicht so viel Müll verkauft wird und die Verpackungen eben hier noch aus Bananenblättern besteht und nicht aus Plastiktüten.
Viele Salinen gibt es an der Straße, das salz wird hier in Haufen zusammen gekehrt und dann in Lagerhütten getragen, die Tragestangen mit den zwei schweren Körben ächzen unter der Last und die Träger sehen gut durchtrainiert aus, wenn sie auf den schmalen Dämmen mit der schweren Last entlang balancieren.
Mit der letzten Sonne erreichen wir unser Guesthouse in Kampot, gegenüber gibt es ein kleines Restaurant und wir machen erste Bekanntschaft mit der kambodschanischen Küche. Alles scheint ein wenig thailändisch, allerdings die Curry nicht mit Kokosmilch und alles nicht sonderlich scharf, aber lecker und mit viel Gemüse.