7. Tag: Freitag, der 30. Januar 2015
Leben am Kanal
100 Kilometer von Tra Vinh nach Can Tho, nur auf kleinen Straßen und winzigen Pfaden an Kanälen und Kanälchen entlang, Sonne bis 32 Grad
Gleich neben dem Hotel ist ein phantastischer Nudelsshop, ich habe alle Mühe zu erklären, dass es sich um einen vegetarischen Laden handelt, so gut sind die Fleischimitate, einer der besten Suppen, die wir auf der Reise hatten. Kaffee gibt es auch dazu, gleich vom Laden nebenan.
Am Ortsausgang finden sich ein paar schöne Tempel, neu für uns ist, dass es keine chinesischen Tempel, sondern Khmertempel sind. Die Architektur mit den hochgezogenen Giebeln und viel Goldauflage erinnern an Tempel in Thailand, ist ja auch die gleiche buddhistische Richtung. Es gibt nicht mehr so viel Kitsch, dafür mehr Buddhadarstellungen, vor den Tempeln befindet sich meist ein kleiner Park, in dem mit Gipsfiguren Szenen aus Buddhas Leben dargestellt werden. Auch die Gesichter der Menschen haben sich verändert, in der Region hier leben schon sehr viel Khmer.
Die Straßen heute gehen über unzählige kleine Brücken an Kanälen und Kanälchen entlang, ich plane heute wieder eine meiner berüchtigten Abkürzungen und wie biegen auf einen winzigen Pfad ab, der ist kaum einen Meter breit, mal asphaltiert, mal betoniert, manchmal auch nicht, aber es ist ein pure Freude, bei den Leuten fast durch das Wohnzimmer zu fahren. Die Leute in ihren Hütten schauen uns immer etwas komisch an und rätseln, wie wir uns hierher verirren konnten. Zum Mittag sind wir wieder auf der geplanten Strecke, Obst und Nudelsuppe gibt es, bevor wir uns an die nächste Abkürzung wagen.
Der Weg führt uns leider nicht ganz dorthin, wohin wir wollten und macht mächtige Schlenker, schließlich müssen die Wege den Mekongarmen und Kanälen folgen. Aber es ist so schön, dass ich die Strecke mit Sicherheit für das nächste Mal übernehmen werde. Wieder gibt es schmalste Wege und die Brücken werden auch immer kleiner.
Irgendwann taucht dann aber die Mekongbrücke vor Can Tho am Horizont auf, knappe 15 km sind wir mehr gefahren, aber es war bisher der abwechslungsreichste Tag. Eigentlich wollen wir dann noch in ein „besseres“ Restaurant, snacken uns aber auf dem Markt durch die Stände, dort gint es hauptsächlich leckeres vom Grill.
Zeitig verschwinden wir ins Bett, zwar haben wir morgen Ruhetag, aber wir wollen einen Bootsausflug zu den schwimmenden Märkten machen und der startet zu der völlig unbuddhistischen Zeit von 5 Uhr 30.